... wohnen wir hier in Kalavasos auf Zypern.
Nach dem problemlosen Transfer gestern vom Hotel zum Flughafen gingen wir durch die Sicherheitskontrolle, bekamen erklärt, dass ein Deoroller auch schon als Flüssigkeit zählt (argh!), und warteten dann auf unseren Flug.
Der Flug mit der Lufthansa (zum zweiten Mal in meinem Leben flog ich mit derselben) war etwas verspätet, weil der Wassertank leckte. Das Leck konnte nicht gestopft werden, deshalb musste aus Sicherheitsgründen (sonst hätten Eisbrocken vom Flieger fallen können) das komplette Wasser abgelassen werden: Es gab weder Kaffee noch Tee und auch keine Klospülung (keine Sorge, das Geschäft wäre trotzdem abgesaugt worden; jedenfalls ging meiner Erinnerung nach trotzdem niemand auf die Toilette).
Der Umstieg in München mit Passkontrolle war unproblematisch, wir konnten sogar noch (obwohl ich etwas drängte) die Kontaktlinsenflüssigkeit kaufen, die wir im Überschwang der Gefühle vergessen hatten ... Wäre das Boarding pünktlich gewesen, wäre es etwas eng geworden; da die Maschine aus Istanbul aber Verspätung mitgebracht hatte, war alles in Ordnung.
Nach ereignislosem Flug kamen wir um 14 Uhr zyprischer Zeit (13 Uhr deutscher Zeit) in Lárnaka an. Zypern ist mein 73. Land. Die Übernahme des Mietautos gestaltete sich als recht einfach, wir schlossen auch die Zusatzversicherung ab, die die Selbstbeteiligung auf 0 senkte; war mir nach meiner letzten Erfahrung im Linksverkehr (siehe: Bahamas, rauchendes Auto, schnelles Umdrehen auf Feldweg, Baum) einfach lieber.
Wir bekamen dieses Mal (anders in den USA, wo wir auch einen Kleinwagen gebucht und eine Mittelklasse-Limousine bekamen) wirklich einen Kleinwagen, ein Citroën. In den passte unser Gepäck gerade so rein, aber das reichte uns ja. Wir fuhren also über die Autobahn (sehr entspannt mit Automatikgetriebe) und dann in unser kleines Dörfchen vier, fünf Kilometer ab der Autobahn.
Wir fuhren ins Dörfchen und plötzlich war Ende: Bauarbeiten. Wir fragten herum, wo denn unser Hotel sei und bekamen gezeigt, dass wir, naja, eigentlich durch die Bauarbeiten müssten. Wir sollten doch unser Gepäck nehmen und zu Fuß dorthin gehen. Ähm, nö; wir suchten erstmal unser Hotel, fanden es recht zügig und guckten, wo wir gelandet waren.
Das Hausmütterchen, das nur Griechisch spricht, begrüßte uns, zeigte uns alles (mit Händen und Füßen), stellte uns Plätzchen, Brot, Käse und Tomaten hin und erklärte uns, wo wir wann essen könnten und so weiter.
Das mit den drei Zimmern in der Beschreibung stimmt wirklich und wir haben die Dachsuite. Das Wohn-/Schlafzimmer ist mit unverkleideten Steinblöcken gebaut, wir haben ein Himmelbett, einen hypermodernen Fernseher, Küche und ein schönes Bad. Der Zettel "hot water, when there's sun" machte uns ein bisschen Sorge, aber heute Morgen ist es ja auch ganz schön sonnig und warm, und das Duschen klappte.
Naja, wir fuhren erst durch die verwinkelten Straßen des Dörfchens hindurch (meine Ma regelmäßig: "Du bist zu weit links!"), anschließend zweimal um die Stadt rum (um das Loch zu unserer Straße zu finden) und finalmente falsch herum in die Einbahnstraße, aber jetzt hatten wir erstmal einen guten Parkplatz für die Nacht.
Wir packten unser Gepäck aus und richteten uns häuslich ein und gingen dann, als es dunkel wurde, durch das Städtchen. Wir tranken erstmal zwei Bier ("Keo", zyprisch, sehr lecker, vor allem, wenn man Durst hat) in einer trotz "No smoking"-Schildes verrauchten Kartenspielerkneipe, in der meine Ma die einzige Frau war ... Danach gingen wir auch Empfehlung unserer Hausdame in das Bridge-Restaurant, ja, an der Brücke, über den kleinen Fluss, und aßen als einzige Gäste des Abends Spear Ribs und Tintenfischringe. Auch lecker. Den Abschluss bildete ein Ouzo ...
Totmüde und hunde-k.o. fielen wir dann gestern Abend ins Bett und schliefen gut durch.
Heute geht es vielleicht nach Nikosia und dort womöglich über die Grüne Linie nach Nordzypern, äh, in die Türkische Republik Nordzypern, das -- heute oder in den nächsten Tagen -- mein 74. Land werden wird.
Bild: Blick von unserer Terrasse auf die enge Gasse, in der unser "Hotelele", wie mein Vater gesagt hätte, liegt
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