So, an unserem letzten richtigen Tag auf Zypern haben wir noch einmal alle drei Hoheitsgebiete auf dieser Insel besucht.
Wir ließen uns heute Morgen Zeit und fuhren erst relativ spät in Richtung Osten nach Protaras und nach Agia Napa. Naja, zu dieser Zeit des Jahres sind diese Ortschaften, die im Sommer mit großer Wahrscheinlichkeit aus allen Nähten platzen, wahre Geisterstädte. Wir fanden gerade noch so einen Supermarkt, der von einem im Liegestuhl liegenden Besitzer und seiner kläffenden Fußhupe bewacht wurde, um ein paar Postkarten zu kaufen.
Da unsere Versuche, dort im Osten zu essen, also fehlschlugen, weil kein ansprechendes Restaurant geöffnet war, entschieden wir uns kurzerhand, nach Nikosia zu fahren und in der Gaststätte vom letzten Sonntag (im Norden der Stadt) mal wieder Fleisch zu essen. Der Stadtverkehr in Nikosia war diesmal, ähem, etwas stärker als letzten Sonntag, aber mit einem kleinen Schlenker fanden wir unser Parkhaus von neulich.
Der Grenzübertritt nach Nordzypern war diesmal ein wenig vertrackt: Ich stand in einer Schlange, und zwei Leute vor mir ging der Grenzer einmal weg. Auf verdutzte Nachfrage machte sein Kollege uns mit Fingerzeigen klar, dass er wohl essengegangen sei. Argh. So macht man sich bei Touristen nun wirklich nicht beliebt ...
Das Essen bei unserer Wirtin war dafür so lecker wie immer, nur leider vergaß sie hinterher den bestellten Tee. Naja, auch nicht so dramatisch.
Wir fuhren aus Nikosia raus, fuhren nach Hause, verabschiedeten uns von unserer Hauswirtin (Google sei Dank verstand sie uns diesmal einigermaßen ...), weil wir morgen recht zeitig rausmüssen, und gingen dann noch zu George (Schnauz III). Nach den obligatorischen zwei Bier verabschiedeten wir uns (abermals mit Google-Unterstützung) von ihm und bekamen noch eine Flasche des Dorfweines geschenkt.
Jetzt sind wir wieder in unserer Wohnung und bettfertig.
Was wir noch erwähnen wollten: Es gibt hier auf Zypern, bedingt durch Krieg und Besatzung, eine fast babylonische Sprachverwirrung. Die Hauptstadt, die auf Englisch "Nikosia" heißt, ist hier fast nur als "Lefkosia" bzw. "Lefkoşa" ausgeschildert. Die Küstenstadt im Norden, die bei den Türken "Girne" heißt, heißt bei den Griechen "Kyrenia"; und die Küstenstadt im Süden heißt auf Englisch "Limassol" und auf Griechisch "Lemesos". Man kriegt das alles hin, aber erstmal denkt man: Hä?
Insgesamt hat es uns hier auf Zypern sehr, sehr gut gefallen, und zwar im Norden wie im Süden. Wir haben (im Norden) eifrig Stempel gesammelt, weil wir fast jeden Tag "drüben" waren. Die Landschaft, das Essen und auch das Bier waren auf beiden Seiten sehr schön bzw. lecker. Wir haben die letzten Tage dann wirklich Urlaub gemacht und nicht die ganzen übrigen kulturellen Sehenswürdigkeiten, die es noch zu besichtigen gegeben hätte, besucht, weil wir ja ein wenig ausspannen wollten.
Zypern, wir kommen wieder ...
Ich berichte von meinen Reisen, um alle 206 Staaten und 50 abhängigen Gebiete der Erde (meiner Zählung) zu betreten. Aktueller Stand sind 161 besuchte Länder und 14 besuchte abhängige Gebiete.
Demnächst: 30.11./1.12. Budapest, Istanbul +++ 23.-29.12. Tunesien +++ 25./26.1. Herning (Dänemark) +++ 15.-23.3. Komoren162
Meine Länder
Freitag, 30. Dezember 2011
Donnerstag, 29. Dezember 2011
In britischen Hoheitsgewässern
Ja, heute haben wir einen ganz ruhigen Tag gemacht. Naja, "ruhig" für unsere Verhältnisse.
Wir haben einigermaßen lange geschlafen und sind dann in Richtung Limassol und darüber hinausgefahren. Wir wollten heute mal die Strände dort erkunden. Der Pissouri-Strand fand nicht so ganz unsere Zustimmung, aber ein paar Meter weiter gab es einen anderen Strand, der bereits in der Sovereign Base Area Akrotiri lag.
Nach eineinhalb Stunden Sonnenbad (der zyprische Angler war dick eingepackt und zeigte uns und den Russen, mit denen wir den Strand teilten, im Verborgenen einigermaßen sicher den Vogel) wagte ich mich in die (saukalten) Fluten. Zum ersten Mal in meinem Leben badete ich in britischen Hoheitsgewässern ...
Anschließend fuhren wir zurück, nahmen einen kleinen Abstrecher zum Salzsee auf der Akrotiri-Halbinsel und verließen schließlich die SBA. Wir suchten in Zygi, dem unserem Dörfchen am nächsten gelegenen Küstenort, eine schöne Fischkneipe und fanden das Zygiana. Dort aßen wir Fisch-Meze, die zwar nicht billig war, aber ihren Preis durchaus wert: Ein knappes Dutzend verschiedene Arten von Fischli und Meerestieren (Oktopus, Sardinen, Sprotten, Tintenfisch fritiert, Muscheln, Garnelen, Dorade und allerlei anderes Getier, was wir nicht detailgetreu identifizieren konnten), dazu Pommes, Salat, Brot, Dips etc. Sehr lecker!
Der Abend wurde heute bereits am frühen Nachmittag eingeläutet, die zwei Bier bei Schnauz III waren wie immer lecker. Danach gingen wir in die Wohnung und liegen schon wieder im Bett.
Fotos gibt's heute keine: War zu faul ...
Wir haben einigermaßen lange geschlafen und sind dann in Richtung Limassol und darüber hinausgefahren. Wir wollten heute mal die Strände dort erkunden. Der Pissouri-Strand fand nicht so ganz unsere Zustimmung, aber ein paar Meter weiter gab es einen anderen Strand, der bereits in der Sovereign Base Area Akrotiri lag.
Nach eineinhalb Stunden Sonnenbad (der zyprische Angler war dick eingepackt und zeigte uns und den Russen, mit denen wir den Strand teilten, im Verborgenen einigermaßen sicher den Vogel) wagte ich mich in die (saukalten) Fluten. Zum ersten Mal in meinem Leben badete ich in britischen Hoheitsgewässern ...
Anschließend fuhren wir zurück, nahmen einen kleinen Abstrecher zum Salzsee auf der Akrotiri-Halbinsel und verließen schließlich die SBA. Wir suchten in Zygi, dem unserem Dörfchen am nächsten gelegenen Küstenort, eine schöne Fischkneipe und fanden das Zygiana. Dort aßen wir Fisch-Meze, die zwar nicht billig war, aber ihren Preis durchaus wert: Ein knappes Dutzend verschiedene Arten von Fischli und Meerestieren (Oktopus, Sardinen, Sprotten, Tintenfisch fritiert, Muscheln, Garnelen, Dorade und allerlei anderes Getier, was wir nicht detailgetreu identifizieren konnten), dazu Pommes, Salat, Brot, Dips etc. Sehr lecker!
Der Abend wurde heute bereits am frühen Nachmittag eingeläutet, die zwei Bier bei Schnauz III waren wie immer lecker. Danach gingen wir in die Wohnung und liegen schon wieder im Bett.
Fotos gibt's heute keine: War zu faul ...
Mittwoch, 28. Dezember 2011
Verrückt
So, wie gestern angekündigt, waren wir heute sehr verrückt.
Nachdem wir wieder einmal mit Tee und ein paar Weihnachtsplätzchen gefrühstückt haben, fuhren wir in Richtung Agia Napa. Auf dem Weg entschieden wir uns dann, heute doch den Grenzübertritt nach Nordzypern noch einmal in Angriff zu nehmen, zumal unsere Haftpflichtversicherung nur noch heute gültig war. Am fünften von uns benutzten Grenzübergang (insgesamt gibt es sechs auf Zypern) war ebenfalls der Hund begraben. Die Dame stempelte versehentlich meinen Pass zweimal und den meiner Mutter nicht, bis ich sie auf diesen Fehler aufmerksam machte. Der überflüssige Stempel in meinem Pass wurde als "iptal" (ungültig) gebrandmarkt, wir durften weiterreisen.
Wir fuhren über gut ausgebaute Straßen, sogar über eine sehr neue, noch nicht ganz fertige Autobahn irgendwo im Nirgendwo. Wir erreichten nach gut zwei Stunden die Gaststätte auf der Karpaz-Halbinsel, die wir vor zwei Tagen schon einmal besucht hatten. Heute gab es für mich die ganze Portion Oktopus, während meine Ma eine Art Tintenfischeintopf verspeiste, sehr lecker. Mit den diversen Vorspeisen, die wir (kostenfrei) vorher bekamen, waren wir schon fast satt, ehe das eigentliche Mittagessen kam. Sehr schön!
Danach fuhren wir zurück, gerieten an einen (nach Aussage meiner Ma) leicht angetrunkenen britischen Marineoffizier, der als Grenzwächter der Sovereign Base Area fungierte und uns sogar den Kofferraum öffnen ließ. Er fand außer den kurz zuvor gekauften Mandarinen nichts, sodass wir weiterfahren durften.
Wir stoppten in Agia Napa und nach ein bisschen Überlegung ging nicht nur meine Ma, sondern auch ich ins einigermaßen kalte Wasser. Trotzdem nicht unangenehm ...
Das leichte Abendessen nahmen wir in Zygi, dem unserem Dorf am nächsten gelegenen Küstenort, ein, ehe wir die obligatorischen zwei Bier (heute sogar drei ...) bei "Schnauz III" bei uns in Kalavasos einnahmen ...
Fotos: Der Reiseführer warnt: Fotografieren in der UN-Pufferzone oder der Sovereign Base Area kann Einzug des Fotofilms nach sich ziehen (bei einer Digitalkamera, hähä ...).
Nachdem wir wieder einmal mit Tee und ein paar Weihnachtsplätzchen gefrühstückt haben, fuhren wir in Richtung Agia Napa. Auf dem Weg entschieden wir uns dann, heute doch den Grenzübertritt nach Nordzypern noch einmal in Angriff zu nehmen, zumal unsere Haftpflichtversicherung nur noch heute gültig war. Am fünften von uns benutzten Grenzübergang (insgesamt gibt es sechs auf Zypern) war ebenfalls der Hund begraben. Die Dame stempelte versehentlich meinen Pass zweimal und den meiner Mutter nicht, bis ich sie auf diesen Fehler aufmerksam machte. Der überflüssige Stempel in meinem Pass wurde als "iptal" (ungültig) gebrandmarkt, wir durften weiterreisen.
Wir fuhren über gut ausgebaute Straßen, sogar über eine sehr neue, noch nicht ganz fertige Autobahn irgendwo im Nirgendwo. Wir erreichten nach gut zwei Stunden die Gaststätte auf der Karpaz-Halbinsel, die wir vor zwei Tagen schon einmal besucht hatten. Heute gab es für mich die ganze Portion Oktopus, während meine Ma eine Art Tintenfischeintopf verspeiste, sehr lecker. Mit den diversen Vorspeisen, die wir (kostenfrei) vorher bekamen, waren wir schon fast satt, ehe das eigentliche Mittagessen kam. Sehr schön!
Danach fuhren wir zurück, gerieten an einen (nach Aussage meiner Ma) leicht angetrunkenen britischen Marineoffizier, der als Grenzwächter der Sovereign Base Area fungierte und uns sogar den Kofferraum öffnen ließ. Er fand außer den kurz zuvor gekauften Mandarinen nichts, sodass wir weiterfahren durften.
Wir stoppten in Agia Napa und nach ein bisschen Überlegung ging nicht nur meine Ma, sondern auch ich ins einigermaßen kalte Wasser. Trotzdem nicht unangenehm ...
Das leichte Abendessen nahmen wir in Zygi, dem unserem Dorf am nächsten gelegenen Küstenort, ein, ehe wir die obligatorischen zwei Bier (heute sogar drei ...) bei "Schnauz III" bei uns in Kalavasos einnahmen ...
Fotos: Der Reiseführer warnt: Fotografieren in der UN-Pufferzone oder der Sovereign Base Area kann Einzug des Fotofilms nach sich ziehen (bei einer Digitalkamera, hähä ...).
Dienstag, 27. Dezember 2011
Drei Tage, sechs Stempel
Heute waren wir wieder in der "Türkischen Republik Nordzypern", diesmal in Girne (Kyrenia).
Nach kurzem Frühstück fuhren wir heute Morgen ins Troodos-Gebirge. Durch zum Teil enge Straßen und verwinkelte Ortschaften mitten im Gebirge ging es in Richtung einer Kirche, die zum Weltkulturerbe gehört. Wir verfuhren uns erst ein wenig und fuhren dann an der unscheinbaren Kirche vorbei, bis ein Pope uns während eines Handy-Gesprächs den Weg zeigte ...
Das Innere der Kirche war sehr beeindruckend, über und über Fresken, sehr toll. Mehr als zwanzig Minuten konnte man sich dort aber beim besten Willen nicht mehr Neues angucken, und so fuhren wir weiter in Richtung Astromeritis und von dort über die "Grenze" nach Nordzypern. An diesem westlichsten Grenzübergang zwischen Süd- und Nordzypern liegt aber wirklich der Hund begraben. Das Erscheinen unseres Autos löste größten Trubel unter dem halben Dutzend herumstehender Grenzpolizisten aus; die Einreise verlief aber wie gehabt unproblematisch.
Wieder ließen wir uns die Pässe stempeln. Das ist nicht nur dem Stempelsammeln geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass wir zu faul sind, das Einlegevisum immer wieder auszufüllen (und ich auch Angst habe, das Ding zu verlieren ...). Jedenfalls stellen die Stempel im Pass kein Problem mehr für die (Wieder-)Einreise nach (Süd-)Zypern oder nach Griechenland dar, von daher alles gut.
Wir fuhren ein wenig in der Gegend herum in Richtung Girne (griechisch Kyrenia). Der dortige Hafen ist, wie der Reiseführer richtig sagt, malerisch; die Festung war leider schon geschlossen ... Wir aßen wieder einmal Meze (ca. sieben bis zehn kleine Tellerchen mit Vorspeisen, dazu Brot) mit sehr leckerem Fisch. Ich stellte mit Erstaunen fest, dass Efes auch ein Schwarzbier im Angebot hat, das ebenfalls sehr gut schmeckt!
Noch im Hellen fuhren wir aus Girne heraus und fanden in Nikosia schnell wieder den Grenzübergang, den wir gestern noch hatten suchen müssen. Inzwischen wussten wir auch, wie es dort läuft: Einfach ranfahren, meine Ma springt raus, geht Pässe abstempeln (dass ich nicht vor dem Grenzbeamten stehe, ist wurscht), danach geht es in Richtung Südzypern, Pässe nochmal vorzeigen, und schon ist man (wieder) eingereist.
Der Rest des Tages war ganz üblich: Stadtautobahn, Autobahn, Auto abstellen, in unsere Stammkneipe bei George (alias "Schnauz III", nach den beiden anderen schnauzbärtigen Männern, die uns 2004 in Griechenland bekocht hatten), zwei Bierchen, ins Bett.
Unsere Versicherung für Nordzypern gilt morgen noch, vielleicht sind wir so verrückt und fahren nochmal zum Essen in die Gaststätte auf der Karpaz-Halbinsel, in der wir gestern so gut gegessen hatten ...
Bilder: Außen unscheinbar, innen tolle Fresken: Die Weltkulturerbe-Kirche Panagia Asínou im Troodos-Gebirge; Hafen und Festung in Girne
Nach kurzem Frühstück fuhren wir heute Morgen ins Troodos-Gebirge. Durch zum Teil enge Straßen und verwinkelte Ortschaften mitten im Gebirge ging es in Richtung einer Kirche, die zum Weltkulturerbe gehört. Wir verfuhren uns erst ein wenig und fuhren dann an der unscheinbaren Kirche vorbei, bis ein Pope uns während eines Handy-Gesprächs den Weg zeigte ...
Das Innere der Kirche war sehr beeindruckend, über und über Fresken, sehr toll. Mehr als zwanzig Minuten konnte man sich dort aber beim besten Willen nicht mehr Neues angucken, und so fuhren wir weiter in Richtung Astromeritis und von dort über die "Grenze" nach Nordzypern. An diesem westlichsten Grenzübergang zwischen Süd- und Nordzypern liegt aber wirklich der Hund begraben. Das Erscheinen unseres Autos löste größten Trubel unter dem halben Dutzend herumstehender Grenzpolizisten aus; die Einreise verlief aber wie gehabt unproblematisch.
Wieder ließen wir uns die Pässe stempeln. Das ist nicht nur dem Stempelsammeln geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass wir zu faul sind, das Einlegevisum immer wieder auszufüllen (und ich auch Angst habe, das Ding zu verlieren ...). Jedenfalls stellen die Stempel im Pass kein Problem mehr für die (Wieder-)Einreise nach (Süd-)Zypern oder nach Griechenland dar, von daher alles gut.
Wir fuhren ein wenig in der Gegend herum in Richtung Girne (griechisch Kyrenia). Der dortige Hafen ist, wie der Reiseführer richtig sagt, malerisch; die Festung war leider schon geschlossen ... Wir aßen wieder einmal Meze (ca. sieben bis zehn kleine Tellerchen mit Vorspeisen, dazu Brot) mit sehr leckerem Fisch. Ich stellte mit Erstaunen fest, dass Efes auch ein Schwarzbier im Angebot hat, das ebenfalls sehr gut schmeckt!
Noch im Hellen fuhren wir aus Girne heraus und fanden in Nikosia schnell wieder den Grenzübergang, den wir gestern noch hatten suchen müssen. Inzwischen wussten wir auch, wie es dort läuft: Einfach ranfahren, meine Ma springt raus, geht Pässe abstempeln (dass ich nicht vor dem Grenzbeamten stehe, ist wurscht), danach geht es in Richtung Südzypern, Pässe nochmal vorzeigen, und schon ist man (wieder) eingereist.
Der Rest des Tages war ganz üblich: Stadtautobahn, Autobahn, Auto abstellen, in unsere Stammkneipe bei George (alias "Schnauz III", nach den beiden anderen schnauzbärtigen Männern, die uns 2004 in Griechenland bekocht hatten), zwei Bierchen, ins Bett.
Unsere Versicherung für Nordzypern gilt morgen noch, vielleicht sind wir so verrückt und fahren nochmal zum Essen in die Gaststätte auf der Karpaz-Halbinsel, in der wir gestern so gut gegessen hatten ...
Bilder: Außen unscheinbar, innen tolle Fresken: Die Weltkulturerbe-Kirche Panagia Asínou im Troodos-Gebirge; Hafen und Festung in Girne
Montag, 26. Dezember 2011
Eine Insel, drei Länder
So, heute haben wir eine größere Rundtour durch den Osten der Insel gestartet.
Nach einigermaßen frühem Aufstehen fuhren wir in Richtung Osten und suchten bei Lárnaka das Hotel, in dem meine Ma vor 15 Jahren mal gewesen war. Wir fanden dieses und gingen ein wenig an den Strand. Durchaus hübsch ...
Danach fuhren wir in die britische Sovereign Base Area (SBA) Dhekelia. 1960 blieben die beiden Basen Akrotiri und Dhekelia durch den Unabhängigkeitsvertrag beim Vereinigten Königreich und sind heute ein Überseegebiet der Krone. Naja, sehen kann man wirklich nicht viel, nur das Fotografierverbot und die Zäune fallen ins Auge, aber wenigstens war ich in meinem zweiten britischen Overseas Territory ...
Von Agia Napa fuhren wir dann wieder in die SBA ein und von dort zum Checkpoint nach Nordzypern. Die Ausreise war völlig unproblematisch, die Einreise an sich auch, allerdings muss man eine Autoversicherung (nur Haftpflicht) abschließen, die für drei Tage 20 Euro kostet. Die nehmen es auch von den Lebenden ...
Wir vermieden es, durch Famagusta zu fahren, fanden aber die Strecke auf die Karpaz-Halbinsel erst im werweißwievielten Anlauf. Die Beschilderung in der Türkischen Republik Nordzypern ist, ähem, mit Verlaub, beschissen: Da, wo man sie nicht braucht, weil es alles klar ist, da ist sie toll; aber dort, wo man sie bräuchte, ist sie nicht da. Argh. Jedenfalls fanden wir trotzdem den Weg auf die Halbinsel und aßen in einem Lokal direkt an der Felsküste sehr, sehr leckeren (und günstigen!) Octopus und Baby-Kalamar. Von dort fuhren wir noch mal eine halbe Stunde auf den Pfannenstiel hinaus, bis wir über eine, äh, Dreckpiste zum Golden Sands Beach fuhren, der im Reiseführer als einziger "echter Traumstrand" der Insel beschrieben wurde. Das war nicht übertrieben, sehr toll.
Dennoch waren wir froh, als wir wieder auf die (ansonsten gar nicht so schlechte, wenn auch recht kurvige) Strecke nach Hause kamen. In Famagusta, es war inzwischen dunkel, fanden wir wiederum die Strecke zur Grenze nicht (siehe: Beschilderung, beschissene), machten eine mittelprächtige Stadtrundfahrt (die erst für morgen oder übermorgen geplant war) und fuhren schließlich auf die Autobahn Richtung Nikosia. Die nordzyprische Autobahn war ebenfalls gut ausgebaut, und alle Naselang kam die Anzeige "Lefkoşa" (= Nikosia), was aber eh klar war (siehe: Beschilderung, b.). Als es dann um die Wurscht ging, nämlich in Nikosia den Grenzübergang zu finden, da half nur Fragen bei einem freundlichen Tankstellenwächter, zumal die Leute schlimmer als in Istanbul fahren. Argh ...
Der Grenzübertritt war dann chaotisch, aber unproblematisch, die Wiedereinreise nach Südzypern ohnehin. Nach einiger Fahrt über die Stadtautobahn in Nikosia kamen wir dann auf die A1 in Richtung Heimat. In unserer Stammkneipe waren wir ein wenig spät, sodass wir nur ein Bier tranken, weil die Leute offenbar (um halb acht!) zumachen wollten.
Wieder sind wir früh in unserem Zimmer, in unserem Häuschen, und gehen bald schlafen.
Fotos: Steinküste in Nordzypern, unterwegs in Nordzypern, Golden Sands Beach auf der Karpaz-Halbinsel
Nach einigermaßen frühem Aufstehen fuhren wir in Richtung Osten und suchten bei Lárnaka das Hotel, in dem meine Ma vor 15 Jahren mal gewesen war. Wir fanden dieses und gingen ein wenig an den Strand. Durchaus hübsch ...
Danach fuhren wir in die britische Sovereign Base Area (SBA) Dhekelia. 1960 blieben die beiden Basen Akrotiri und Dhekelia durch den Unabhängigkeitsvertrag beim Vereinigten Königreich und sind heute ein Überseegebiet der Krone. Naja, sehen kann man wirklich nicht viel, nur das Fotografierverbot und die Zäune fallen ins Auge, aber wenigstens war ich in meinem zweiten britischen Overseas Territory ...
Von Agia Napa fuhren wir dann wieder in die SBA ein und von dort zum Checkpoint nach Nordzypern. Die Ausreise war völlig unproblematisch, die Einreise an sich auch, allerdings muss man eine Autoversicherung (nur Haftpflicht) abschließen, die für drei Tage 20 Euro kostet. Die nehmen es auch von den Lebenden ...
Wir vermieden es, durch Famagusta zu fahren, fanden aber die Strecke auf die Karpaz-Halbinsel erst im werweißwievielten Anlauf. Die Beschilderung in der Türkischen Republik Nordzypern ist, ähem, mit Verlaub, beschissen: Da, wo man sie nicht braucht, weil es alles klar ist, da ist sie toll; aber dort, wo man sie bräuchte, ist sie nicht da. Argh. Jedenfalls fanden wir trotzdem den Weg auf die Halbinsel und aßen in einem Lokal direkt an der Felsküste sehr, sehr leckeren (und günstigen!) Octopus und Baby-Kalamar. Von dort fuhren wir noch mal eine halbe Stunde auf den Pfannenstiel hinaus, bis wir über eine, äh, Dreckpiste zum Golden Sands Beach fuhren, der im Reiseführer als einziger "echter Traumstrand" der Insel beschrieben wurde. Das war nicht übertrieben, sehr toll.
Dennoch waren wir froh, als wir wieder auf die (ansonsten gar nicht so schlechte, wenn auch recht kurvige) Strecke nach Hause kamen. In Famagusta, es war inzwischen dunkel, fanden wir wiederum die Strecke zur Grenze nicht (siehe: Beschilderung, beschissene), machten eine mittelprächtige Stadtrundfahrt (die erst für morgen oder übermorgen geplant war) und fuhren schließlich auf die Autobahn Richtung Nikosia. Die nordzyprische Autobahn war ebenfalls gut ausgebaut, und alle Naselang kam die Anzeige "Lefkoşa" (= Nikosia), was aber eh klar war (siehe: Beschilderung, b.). Als es dann um die Wurscht ging, nämlich in Nikosia den Grenzübergang zu finden, da half nur Fragen bei einem freundlichen Tankstellenwächter, zumal die Leute schlimmer als in Istanbul fahren. Argh ...
Der Grenzübertritt war dann chaotisch, aber unproblematisch, die Wiedereinreise nach Südzypern ohnehin. Nach einiger Fahrt über die Stadtautobahn in Nikosia kamen wir dann auf die A1 in Richtung Heimat. In unserer Stammkneipe waren wir ein wenig spät, sodass wir nur ein Bier tranken, weil die Leute offenbar (um halb acht!) zumachen wollten.
Wieder sind wir früh in unserem Zimmer, in unserem Häuschen, und gehen bald schlafen.
Fotos: Steinküste in Nordzypern, unterwegs in Nordzypern, Golden Sands Beach auf der Karpaz-Halbinsel
Sonntag, 25. Dezember 2011
In einem Land, das gibt's gar nicht
So, grammatikalisch war das jetzt sowas von falsch, aber man wird gleich erfahren, was gemeint ist.
Wir haben heute einigermaßen ausgeschlafen und dann einen Anruf der Hausbesitzer erhalten; der Mann spricht gutes Englisch, die Frau sogar sehr gutes Deutsch. Sie sind, wenn ich sie richtig verstanden habe, gerade im Urlaub ...
Danach fuhren wir, nachdem ich das Auto unter "Mithilfe" eines älteren Dorfeinwohners ausgeparkt hatte (ohne ihm den Fuß abzufahren, weil er sich mir ständig in den Weg stellte ...), in Richtung Nikosia. Dort wurden wir fast von einem Parkplatzwächter abgezockt, der pro Stunde 3 Euro haben wollte, obwohl an der Einfahrt groß und breit "3 € all day" dran stand. Zum Glück war ein kurzes Stück weiter (und noch näher an der Hauptstraße der Altstadt) ein Parkhaus, in dem wir gut parken konnten.
Wir gingen ein paar Schritte und waren in der Ledra-Straße, die bis vor drei Jahren eine Sackgasse war, weil sie direkt an der Green Line, also an der Waffenstillstandslinie zwischen den Zypern-Griechen und den Zypern-Türken, liegt. Erst einmal gingen wir aber von der Grenze weg und schauten uns ein wenig im griechisch-zyprischen Teil der Altstadt um, ehe wir den Grenzübertritt in die "Türkische Republik Nordzypern" wagten, einen Staat, den außer der Türkei kein anderer Staat der Erde anerkennt ... Weil er aber eben von der Türkei, einem UN-Mitgliedstaat, anerkannt wird, zählt er bei mir als Land, genauer, als mein 74. Land.
Der Grenzübertritt war sehr entspannt, im Niemandsland war ein Lager der Occupy-Leute, der türkisch-zyprische Grenzer sprach ein wenig Deutsch und stempelte auf Nachfrage den Stempel in den Pass (anstatt auf ein Blatt-Visum).
Es war faszinierend, wie sich innerhalb von hundert Metern die Zustände änderten. Klar, die Leute sprachen Türkisch, aber auch die Atmosphäre war anders, naja, halt, irgendwie, hm, türkischer ... Wir gingen ein wenig im türkischen Teil der Altstadt umher, besuchten den Atatürk-Platz. Insgesamt genossen wir es aber, mehr oder weniger ziellos in der Altstadt umherzuschlendern. Hier eine Moschee, die mal eine Kirche war, dort ein Handwerksbetrieb, hier eine Kneipe, dort ein Geschäft, das gefälschte Handtaschen feilbot.
Nach einem guten Essen in einem kleinen Lokanta (die Besitzerin war ein wenig enttäuscht, weil wir mit zuvor gewechselten türkischen Lira bezahlten und nicht in Euro, mit denen sie einen hübschen Wechselgewinn gemacht hätte) wanderten wir noch ein wenig umher, ehe wir wieder in den griechisch-zyprischen Teil gingen. Auch hier alles entspannt.
In Süd-Nikosia fiel uns wieder die Masse an asiatischen Frauen auf. Wo kamen die alle her? Wozu waren die in der Stadt? Der südliche Teil der Altstadt war (Weihnachten!) jedenfalls deutlich leerer und ungeschäftiger als der nördliche Teil, wohlfühlen konnte man sich aber in beiden.
Wir verlängerten unsere dreiviertelstündige Fahrt durch einen Besuch am Governor's Beach, einer schönen Steinküste, und fuhren über einen Fischerort namens Zygi in der Nähe unseres Dörfchens zurück in dieses. Den Abend verbrachten wir wieder in unserer 30-Männer-eine-Mutter-Kneipe bei unserem Häuschen.
Alles gut. Morgen geht es in den Osten der Insel, Richtung Agia Napa, und danach vielleicht nach Famagusta oder auf die Karpaz-Halbinsel. Wir werden sehen, wo wir morgen Abend gewesen sein werden.
Fotos: Agia Sophia von Nord-Nikosia, Steinküste am Governor's Beach in Südzypern
Wir haben heute einigermaßen ausgeschlafen und dann einen Anruf der Hausbesitzer erhalten; der Mann spricht gutes Englisch, die Frau sogar sehr gutes Deutsch. Sie sind, wenn ich sie richtig verstanden habe, gerade im Urlaub ...
Danach fuhren wir, nachdem ich das Auto unter "Mithilfe" eines älteren Dorfeinwohners ausgeparkt hatte (ohne ihm den Fuß abzufahren, weil er sich mir ständig in den Weg stellte ...), in Richtung Nikosia. Dort wurden wir fast von einem Parkplatzwächter abgezockt, der pro Stunde 3 Euro haben wollte, obwohl an der Einfahrt groß und breit "3 € all day" dran stand. Zum Glück war ein kurzes Stück weiter (und noch näher an der Hauptstraße der Altstadt) ein Parkhaus, in dem wir gut parken konnten.
Wir gingen ein paar Schritte und waren in der Ledra-Straße, die bis vor drei Jahren eine Sackgasse war, weil sie direkt an der Green Line, also an der Waffenstillstandslinie zwischen den Zypern-Griechen und den Zypern-Türken, liegt. Erst einmal gingen wir aber von der Grenze weg und schauten uns ein wenig im griechisch-zyprischen Teil der Altstadt um, ehe wir den Grenzübertritt in die "Türkische Republik Nordzypern" wagten, einen Staat, den außer der Türkei kein anderer Staat der Erde anerkennt ... Weil er aber eben von der Türkei, einem UN-Mitgliedstaat, anerkannt wird, zählt er bei mir als Land, genauer, als mein 74. Land.
Der Grenzübertritt war sehr entspannt, im Niemandsland war ein Lager der Occupy-Leute, der türkisch-zyprische Grenzer sprach ein wenig Deutsch und stempelte auf Nachfrage den Stempel in den Pass (anstatt auf ein Blatt-Visum).
Es war faszinierend, wie sich innerhalb von hundert Metern die Zustände änderten. Klar, die Leute sprachen Türkisch, aber auch die Atmosphäre war anders, naja, halt, irgendwie, hm, türkischer ... Wir gingen ein wenig im türkischen Teil der Altstadt umher, besuchten den Atatürk-Platz. Insgesamt genossen wir es aber, mehr oder weniger ziellos in der Altstadt umherzuschlendern. Hier eine Moschee, die mal eine Kirche war, dort ein Handwerksbetrieb, hier eine Kneipe, dort ein Geschäft, das gefälschte Handtaschen feilbot.
Nach einem guten Essen in einem kleinen Lokanta (die Besitzerin war ein wenig enttäuscht, weil wir mit zuvor gewechselten türkischen Lira bezahlten und nicht in Euro, mit denen sie einen hübschen Wechselgewinn gemacht hätte) wanderten wir noch ein wenig umher, ehe wir wieder in den griechisch-zyprischen Teil gingen. Auch hier alles entspannt.
In Süd-Nikosia fiel uns wieder die Masse an asiatischen Frauen auf. Wo kamen die alle her? Wozu waren die in der Stadt? Der südliche Teil der Altstadt war (Weihnachten!) jedenfalls deutlich leerer und ungeschäftiger als der nördliche Teil, wohlfühlen konnte man sich aber in beiden.
Wir verlängerten unsere dreiviertelstündige Fahrt durch einen Besuch am Governor's Beach, einer schönen Steinküste, und fuhren über einen Fischerort namens Zygi in der Nähe unseres Dörfchens zurück in dieses. Den Abend verbrachten wir wieder in unserer 30-Männer-eine-Mutter-Kneipe bei unserem Häuschen.
Alles gut. Morgen geht es in den Osten der Insel, Richtung Agia Napa, und danach vielleicht nach Famagusta oder auf die Karpaz-Halbinsel. Wir werden sehen, wo wir morgen Abend gewesen sein werden.
Fotos: Agia Sophia von Nord-Nikosia, Steinküste am Governor's Beach in Südzypern
Mitten im Dorf ...
... wohnen wir hier in Kalavasos auf Zypern.
Nach dem problemlosen Transfer gestern vom Hotel zum Flughafen gingen wir durch die Sicherheitskontrolle, bekamen erklärt, dass ein Deoroller auch schon als Flüssigkeit zählt (argh!), und warteten dann auf unseren Flug.
Der Flug mit der Lufthansa (zum zweiten Mal in meinem Leben flog ich mit derselben) war etwas verspätet, weil der Wassertank leckte. Das Leck konnte nicht gestopft werden, deshalb musste aus Sicherheitsgründen (sonst hätten Eisbrocken vom Flieger fallen können) das komplette Wasser abgelassen werden: Es gab weder Kaffee noch Tee und auch keine Klospülung (keine Sorge, das Geschäft wäre trotzdem abgesaugt worden; jedenfalls ging meiner Erinnerung nach trotzdem niemand auf die Toilette).
Der Umstieg in München mit Passkontrolle war unproblematisch, wir konnten sogar noch (obwohl ich etwas drängte) die Kontaktlinsenflüssigkeit kaufen, die wir im Überschwang der Gefühle vergessen hatten ... Wäre das Boarding pünktlich gewesen, wäre es etwas eng geworden; da die Maschine aus Istanbul aber Verspätung mitgebracht hatte, war alles in Ordnung.
Nach ereignislosem Flug kamen wir um 14 Uhr zyprischer Zeit (13 Uhr deutscher Zeit) in Lárnaka an. Zypern ist mein 73. Land. Die Übernahme des Mietautos gestaltete sich als recht einfach, wir schlossen auch die Zusatzversicherung ab, die die Selbstbeteiligung auf 0 senkte; war mir nach meiner letzten Erfahrung im Linksverkehr (siehe: Bahamas, rauchendes Auto, schnelles Umdrehen auf Feldweg, Baum) einfach lieber.
Wir bekamen dieses Mal (anders in den USA, wo wir auch einen Kleinwagen gebucht und eine Mittelklasse-Limousine bekamen) wirklich einen Kleinwagen, ein Citroën. In den passte unser Gepäck gerade so rein, aber das reichte uns ja. Wir fuhren also über die Autobahn (sehr entspannt mit Automatikgetriebe) und dann in unser kleines Dörfchen vier, fünf Kilometer ab der Autobahn.
Wir fuhren ins Dörfchen und plötzlich war Ende: Bauarbeiten. Wir fragten herum, wo denn unser Hotel sei und bekamen gezeigt, dass wir, naja, eigentlich durch die Bauarbeiten müssten. Wir sollten doch unser Gepäck nehmen und zu Fuß dorthin gehen. Ähm, nö; wir suchten erstmal unser Hotel, fanden es recht zügig und guckten, wo wir gelandet waren.
Das Hausmütterchen, das nur Griechisch spricht, begrüßte uns, zeigte uns alles (mit Händen und Füßen), stellte uns Plätzchen, Brot, Käse und Tomaten hin und erklärte uns, wo wir wann essen könnten und so weiter.
Das mit den drei Zimmern in der Beschreibung stimmt wirklich und wir haben die Dachsuite. Das Wohn-/Schlafzimmer ist mit unverkleideten Steinblöcken gebaut, wir haben ein Himmelbett, einen hypermodernen Fernseher, Küche und ein schönes Bad. Der Zettel "hot water, when there's sun" machte uns ein bisschen Sorge, aber heute Morgen ist es ja auch ganz schön sonnig und warm, und das Duschen klappte.
Naja, wir fuhren erst durch die verwinkelten Straßen des Dörfchens hindurch (meine Ma regelmäßig: "Du bist zu weit links!"), anschließend zweimal um die Stadt rum (um das Loch zu unserer Straße zu finden) und finalmente falsch herum in die Einbahnstraße, aber jetzt hatten wir erstmal einen guten Parkplatz für die Nacht.
Wir packten unser Gepäck aus und richteten uns häuslich ein und gingen dann, als es dunkel wurde, durch das Städtchen. Wir tranken erstmal zwei Bier ("Keo", zyprisch, sehr lecker, vor allem, wenn man Durst hat) in einer trotz "No smoking"-Schildes verrauchten Kartenspielerkneipe, in der meine Ma die einzige Frau war ... Danach gingen wir auch Empfehlung unserer Hausdame in das Bridge-Restaurant, ja, an der Brücke, über den kleinen Fluss, und aßen als einzige Gäste des Abends Spear Ribs und Tintenfischringe. Auch lecker. Den Abschluss bildete ein Ouzo ...
Totmüde und hunde-k.o. fielen wir dann gestern Abend ins Bett und schliefen gut durch.
Heute geht es vielleicht nach Nikosia und dort womöglich über die Grüne Linie nach Nordzypern, äh, in die Türkische Republik Nordzypern, das -- heute oder in den nächsten Tagen -- mein 74. Land werden wird.
Bild: Blick von unserer Terrasse auf die enge Gasse, in der unser "Hotelele", wie mein Vater gesagt hätte, liegt
Nach dem problemlosen Transfer gestern vom Hotel zum Flughafen gingen wir durch die Sicherheitskontrolle, bekamen erklärt, dass ein Deoroller auch schon als Flüssigkeit zählt (argh!), und warteten dann auf unseren Flug.
Der Flug mit der Lufthansa (zum zweiten Mal in meinem Leben flog ich mit derselben) war etwas verspätet, weil der Wassertank leckte. Das Leck konnte nicht gestopft werden, deshalb musste aus Sicherheitsgründen (sonst hätten Eisbrocken vom Flieger fallen können) das komplette Wasser abgelassen werden: Es gab weder Kaffee noch Tee und auch keine Klospülung (keine Sorge, das Geschäft wäre trotzdem abgesaugt worden; jedenfalls ging meiner Erinnerung nach trotzdem niemand auf die Toilette).
Der Umstieg in München mit Passkontrolle war unproblematisch, wir konnten sogar noch (obwohl ich etwas drängte) die Kontaktlinsenflüssigkeit kaufen, die wir im Überschwang der Gefühle vergessen hatten ... Wäre das Boarding pünktlich gewesen, wäre es etwas eng geworden; da die Maschine aus Istanbul aber Verspätung mitgebracht hatte, war alles in Ordnung.
Nach ereignislosem Flug kamen wir um 14 Uhr zyprischer Zeit (13 Uhr deutscher Zeit) in Lárnaka an. Zypern ist mein 73. Land. Die Übernahme des Mietautos gestaltete sich als recht einfach, wir schlossen auch die Zusatzversicherung ab, die die Selbstbeteiligung auf 0 senkte; war mir nach meiner letzten Erfahrung im Linksverkehr (siehe: Bahamas, rauchendes Auto, schnelles Umdrehen auf Feldweg, Baum) einfach lieber.
Wir bekamen dieses Mal (anders in den USA, wo wir auch einen Kleinwagen gebucht und eine Mittelklasse-Limousine bekamen) wirklich einen Kleinwagen, ein Citroën. In den passte unser Gepäck gerade so rein, aber das reichte uns ja. Wir fuhren also über die Autobahn (sehr entspannt mit Automatikgetriebe) und dann in unser kleines Dörfchen vier, fünf Kilometer ab der Autobahn.
Wir fuhren ins Dörfchen und plötzlich war Ende: Bauarbeiten. Wir fragten herum, wo denn unser Hotel sei und bekamen gezeigt, dass wir, naja, eigentlich durch die Bauarbeiten müssten. Wir sollten doch unser Gepäck nehmen und zu Fuß dorthin gehen. Ähm, nö; wir suchten erstmal unser Hotel, fanden es recht zügig und guckten, wo wir gelandet waren.
Das Hausmütterchen, das nur Griechisch spricht, begrüßte uns, zeigte uns alles (mit Händen und Füßen), stellte uns Plätzchen, Brot, Käse und Tomaten hin und erklärte uns, wo wir wann essen könnten und so weiter.
Das mit den drei Zimmern in der Beschreibung stimmt wirklich und wir haben die Dachsuite. Das Wohn-/Schlafzimmer ist mit unverkleideten Steinblöcken gebaut, wir haben ein Himmelbett, einen hypermodernen Fernseher, Küche und ein schönes Bad. Der Zettel "hot water, when there's sun" machte uns ein bisschen Sorge, aber heute Morgen ist es ja auch ganz schön sonnig und warm, und das Duschen klappte.
Naja, wir fuhren erst durch die verwinkelten Straßen des Dörfchens hindurch (meine Ma regelmäßig: "Du bist zu weit links!"), anschließend zweimal um die Stadt rum (um das Loch zu unserer Straße zu finden) und finalmente falsch herum in die Einbahnstraße, aber jetzt hatten wir erstmal einen guten Parkplatz für die Nacht.
Wir packten unser Gepäck aus und richteten uns häuslich ein und gingen dann, als es dunkel wurde, durch das Städtchen. Wir tranken erstmal zwei Bier ("Keo", zyprisch, sehr lecker, vor allem, wenn man Durst hat) in einer trotz "No smoking"-Schildes verrauchten Kartenspielerkneipe, in der meine Ma die einzige Frau war ... Danach gingen wir auch Empfehlung unserer Hausdame in das Bridge-Restaurant, ja, an der Brücke, über den kleinen Fluss, und aßen als einzige Gäste des Abends Spear Ribs und Tintenfischringe. Auch lecker. Den Abschluss bildete ein Ouzo ...
Totmüde und hunde-k.o. fielen wir dann gestern Abend ins Bett und schliefen gut durch.
Heute geht es vielleicht nach Nikosia und dort womöglich über die Grüne Linie nach Nordzypern, äh, in die Türkische Republik Nordzypern, das -- heute oder in den nächsten Tagen -- mein 74. Land werden wird.
Bild: Blick von unserer Terrasse auf die enge Gasse, in der unser "Hotelele", wie mein Vater gesagt hätte, liegt
Freitag, 23. Dezember 2011
Berlin, Berlin, wir fahren nach ... Zypern
So, wer gedacht hatte, dass das Jahr 2011 reisetechnisch abgehakt ist, der hat sich getäuscht.
Heute Morgen sind meine Ma und ich nach Berlin gefahren. Hier haben wir in unserem Hotel für heute Nacht unser Gepäck hinterlegt. Danach sind wir zum Flughafen gefahren, um zu prüfen, ob wir schon einchecken (ja) und unser Gepäck off-droppen können (nein). Schließlich folgte die letzte Etappe zu unserem gebuchten Großraumparkplatz, wo wir nach ein bisschen Verhandeln sicherstellten, dass wir das Auto schon um 11 Uhr einstellen, uns aber erst um 19 Uhr (zum Vorabend-Check-in) zum Flughafen fahren lassen konnten.
Wir gingen dann ein paar Meter zur nächsten Bushaltestelle, fragten den Busfahrer, ob man bei ihm eine Tageskarte kaufen könne ("Ja, wenn Sie genügend Geld haben."), und fuhren in die Stadt. Wir stiegen am Alexanderplatz aus und gingen erstmal zu Mittag essen. Wir gingen zu "Mutter Hoppe", wo meine Ma und Freunde von ihr vor knapp zwanzig Jahren schonmal aufgeschlagen waren. Das Essen war sehr lecker, drei Biere (der Gattung "Berliner Kindl") wurden auch vertilgt. Der anschließende Spaziergang führte uns über den Schlossplatz am Berliner Dom vorbei, über den Werderschen Markt, das Holocaust-Mahnmal, das Brandenburger Tor, Reichstag und Bundeskanzleramt zum Hauptbahnhof. Von dort fuhren wir, leicht erschöpft, über den S-Bahn-Ring zurück zum Parkplatz, wo wir schon um 18 Uhr aufschlugen. Wir wurden zum Glück zügig zum Flughafen gefahren, konnten dort endlich das Gepäck off-droppen und liefen dann die paar Meter zurück zum Hotel.
Nach dem Check-in liegen wir nun schon im Bett, wir sind hundemüde ...
Morgen um 5.30 Uhr wollen wir den Shuttlebus zum Flughafen nehmen, danach geht um kurz vor sieben über München nach Larnaca, wo wir um 13 Uhr (deutscher Zeit, 14 Uhr zyprischer Zeit) ankommen. Wir sind sehr gespannt.
Dann gibt es vielleicht auch Fotos. Wir wünschen allen Lesern frohe Weihnachten!
Heute Morgen sind meine Ma und ich nach Berlin gefahren. Hier haben wir in unserem Hotel für heute Nacht unser Gepäck hinterlegt. Danach sind wir zum Flughafen gefahren, um zu prüfen, ob wir schon einchecken (ja) und unser Gepäck off-droppen können (nein). Schließlich folgte die letzte Etappe zu unserem gebuchten Großraumparkplatz, wo wir nach ein bisschen Verhandeln sicherstellten, dass wir das Auto schon um 11 Uhr einstellen, uns aber erst um 19 Uhr (zum Vorabend-Check-in) zum Flughafen fahren lassen konnten.
Wir gingen dann ein paar Meter zur nächsten Bushaltestelle, fragten den Busfahrer, ob man bei ihm eine Tageskarte kaufen könne ("Ja, wenn Sie genügend Geld haben."), und fuhren in die Stadt. Wir stiegen am Alexanderplatz aus und gingen erstmal zu Mittag essen. Wir gingen zu "Mutter Hoppe", wo meine Ma und Freunde von ihr vor knapp zwanzig Jahren schonmal aufgeschlagen waren. Das Essen war sehr lecker, drei Biere (der Gattung "Berliner Kindl") wurden auch vertilgt. Der anschließende Spaziergang führte uns über den Schlossplatz am Berliner Dom vorbei, über den Werderschen Markt, das Holocaust-Mahnmal, das Brandenburger Tor, Reichstag und Bundeskanzleramt zum Hauptbahnhof. Von dort fuhren wir, leicht erschöpft, über den S-Bahn-Ring zurück zum Parkplatz, wo wir schon um 18 Uhr aufschlugen. Wir wurden zum Glück zügig zum Flughafen gefahren, konnten dort endlich das Gepäck off-droppen und liefen dann die paar Meter zurück zum Hotel.
Nach dem Check-in liegen wir nun schon im Bett, wir sind hundemüde ...
Morgen um 5.30 Uhr wollen wir den Shuttlebus zum Flughafen nehmen, danach geht um kurz vor sieben über München nach Larnaca, wo wir um 13 Uhr (deutscher Zeit, 14 Uhr zyprischer Zeit) ankommen. Wir sind sehr gespannt.
Dann gibt es vielleicht auch Fotos. Wir wünschen allen Lesern frohe Weihnachten!
Sonntag, 4. Dezember 2011
Aspendos und Side
In den letzten Wochen war ich mal kurz mit einer Freundin in der Türkei. Wir waren in Belek. Dabei haben wir natürlich auch einen Ausflug gemacht, nach Aspendos und nach Side. Das Theater in Aspendos ist wirklich beeindruckend. Unser Reiseführer, der den Eindruck erweckte, aller seiner Illusionen über ernsthaftes Interesse deutscher Touristen an den Kulturgütern der Türkei beraubt worden zu sein, war fachlich aber durchaus beschlagen. So erläuterte er uns den Unterschied zwischen römischen und griechischen Theatern: Römische haben ein Bühnenhaus, griechische nicht.
Wir fuhren weiter nach Manavgat, wo wir eine Bootsfahrt machten. Das Problem war einfach, dass es ziemlich kühl und windig und ein wenig regnerisch war, sodass viele an Bord froren. Das Essen wiederum war sehr lecker (Forelle); der Strandspaziergang war jetzt nicht so der Brüller.
In Side besichtigten wir die Ruinen und durften natürlich ein wenig einkaufen. Dabei begegneten wir einem älteren Türken, der uns fragte, wo wir herkämen. Auf meine Antwort "Ostdeutschland" meinte er, das sage man nicht, das klinge so negativ; auf unsere Präzisierung Thüringen stellte sich heraus, dass seine Tochter in Nordhausen und sein Sohn in Eisenach leben würde. Oder so ... Jedenfalls sei "Ostdeutschland" eine Beleidigung; dort lebten wenigstens noch die "Naturdeutschen", im Westen gebe es "zu viele Ausländer". Sagte der Türke.
Die anderen Tage verbrachten wir am Strand bzw. im Hallenbad. Das Wasser im Mittelmeer war ein wenig kühl, aber zum einmaligen Baden reichte es, zum Strandspaziergang allemal. Nur an dem einen Tag, als es regnete und ich zum Strand runterging, schickten sie mir einen Beobachter hinterher, auf dass der verrückte Deutsche nicht im eiskalten Meer ersaufe ...
Apropos eiskaltes Meer: In weniger als drei Wochen geht es nach Zypern. Das wird hoffentlich auch sehr schön ...
Reiseplanungen für 2012 sind im Entstehen; mehr verrate ich noch nicht ...
Wir fuhren weiter nach Manavgat, wo wir eine Bootsfahrt machten. Das Problem war einfach, dass es ziemlich kühl und windig und ein wenig regnerisch war, sodass viele an Bord froren. Das Essen wiederum war sehr lecker (Forelle); der Strandspaziergang war jetzt nicht so der Brüller.
In Side besichtigten wir die Ruinen und durften natürlich ein wenig einkaufen. Dabei begegneten wir einem älteren Türken, der uns fragte, wo wir herkämen. Auf meine Antwort "Ostdeutschland" meinte er, das sage man nicht, das klinge so negativ; auf unsere Präzisierung Thüringen stellte sich heraus, dass seine Tochter in Nordhausen und sein Sohn in Eisenach leben würde. Oder so ... Jedenfalls sei "Ostdeutschland" eine Beleidigung; dort lebten wenigstens noch die "Naturdeutschen", im Westen gebe es "zu viele Ausländer". Sagte der Türke.
Die anderen Tage verbrachten wir am Strand bzw. im Hallenbad. Das Wasser im Mittelmeer war ein wenig kühl, aber zum einmaligen Baden reichte es, zum Strandspaziergang allemal. Nur an dem einen Tag, als es regnete und ich zum Strand runterging, schickten sie mir einen Beobachter hinterher, auf dass der verrückte Deutsche nicht im eiskalten Meer ersaufe ...
Apropos eiskaltes Meer: In weniger als drei Wochen geht es nach Zypern. Das wird hoffentlich auch sehr schön ...
Reiseplanungen für 2012 sind im Entstehen; mehr verrate ich noch nicht ...
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