Meine Länder

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Freitag, 7. August 2009

(Vereins-)Fußball in Istanbul

Schalalalalalalaaaaa - oh (irgendwas Unidentifizierbares)

Ich war ja schon beim WM-Qualifikationsspiel Türkei gegen Bosnien-Herzegowina im Oktober gewesen, aber das 6:0 (!) von Galatasaray gestern Abend gegen Maccabi Netanja war auch nicht so schlecht.

Wir waren (für deutsche Verhältnisse) früh (für türkische offenbar eher auf den letzten Drücker) am Stadion und wollten ordnungsgemäß unsere Eintrittskarten kaufen, ehe man uns mehr oder weniger verständlich mitteilte, dass das Spiel ausverkauft sei - tja, in Deutschland wäre nach einem 4:1 im Hinspiel nicht mehr jeder Fan ins Stadion gekommen, hier ist das offenkundig etwas anders ... Also kauften wir unsere Karten auf dem Schwarzmarkt für jeweils fünf Euro über Preis und bezahlten somit umgerechnet 22 statt 17 Euro für einen (formal) Sitzplatz hinter dem Tor. Der Platz war gut, und dass man in der Türkei auch auf Sitzplätzen ab und zu mal steht, war mir bekannt.

Die Fans in der gegenüberliegenden Kurve hatten zu Spielbeginn eine Choreographie (so heißt das, glaube ich, bei den Ultras) mit einer palästinensischen Flagge und einem "Go Home" auf Englisch und Hebräisch vorgeführt, die aber wohl nach Intervention des Stadionsprechers schnell wieder eingetütet wurde.

Schon nach einer Minute und ein paar Sekunden ging Galatasaray in Führung und gab das Heft nicht mehr aus der Hand, auch wenn es im Endeffekt vollends genügte, jeweils die erste Viertelstunde der beiden Halbzeiten einigermaßen Vollgas zu geben, um Netanja zu demütigen. Ein nie ungefährdeter 10:1-Sieg, wenn man beide Spiele zusammenrechnet, spricht ja dann auch eine deutliche Sprache. Mag sein, dass die Stimmung bei einem Stadtderby noch mal überschäumender ist, ja, aber die Aussagen des Reiseführers, dass man nach einem Spiel in Istanbul psychologische Betreuung brauche, kann ich nun zum zweiten Mal nicht wirklich nachvollziehen. Klar ist die Stimmung gut, und das im Wesentlichen ohne Alkohol! Aber sie ist durchaus vergleichbar mit der Stimmung, wenn in einem deutschen Stadion, und sei es nur das Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena, richtig Dampf ist.

Nach dem Spiel machte ich den Fehler, an einer Garküche ein Brötchen zu kaufen, bei ich nicht sah, wann (bzw. ob überhaupt) das Fleisch vom Grill genommen worden war - entsprechend habe ich ein wenig mit Montezumas Rache zu kämpfen, aber das gibt sich schon wieder.

Heute geht es dann - es regnet übrigens gerade wie aus Kübeln - in Richtung Gerede (wo die Autobahn Istanbul-Ankara nach Süden abknickt), Samsun, Trabzon, Batumi, Tiflis, Baku. Der nächste Post* kommt also aus Asien. Bis dahin ...

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