So, wir sind heute Morgen glücklich und zufrieden in Bonndorf angekommen. Das Auto hat sich jetzt, nach über 9.000 Kilometern, eine Pause und ein Wellness-Wochenende in der Werkstatt verdient: Die Beule an der Felge sollte auf alle Fälle ausgebessert werden, und schaden kann eine Überprüfung der Stoßdämpfer auch nicht ...
Wir sind gestern Morgen in Krk aufgebrochen und sind dann über Kroatien, Slowenien und Italien wieder ein Stück nach Slowenien hineingefahren, wo wir bei der altbekannten Frida direkt nach der italienisch-slowenischen Grenze bei Kranjska Gora wieder einmal sehr gut zu Mittag gegessen haben. Danach ging es über Salzburg, Rosenheim, Innsbruck, ein wenig Aquaplaning, Bregenz, Friedrichshafen und ein paar letzte Schlaglöcher (dabei hatte ich meinem Auto versprochen, dass das in Deutschland nicht mehr vorkommt!) hier nach Hause.
Die letzte Etappe, von Bonndorf nach Jena, werde ich wahrscheinlich mit dem Auto meiner Mutter in Angriff nehmen.
Ich berichte von meinen Reisen, um alle 206 Staaten und 50 abhängigen Gebiete der Erde (meiner Zählung) zu betreten. Aktueller Stand sind 161 besuchte Länder und 14 besuchte abhängige Gebiete.
Demnächst: 30.11./1.12. Budapest, Istanbul +++ 23.-29.12. Tunesien +++ 25./26.1. Herning (Dänemark) +++ 15.-23.3. Komoren162
Meine Länder
Samstag, 29. August 2009
Mittwoch, 26. August 2009
Noch mal ein wenig Urlaub auf Krk
So, jetzt sitze ich auf dem Balkan unseres Hotels auf der kroatischen Insel Krk. Die Stadt Krk ermöglicht über ein kostenfreies WLAN meinen Internetzugang, wie übrigens auch die Stadt Istanbul. Herzlichen Dank für diesen sehr praktischen Service!
Wir sind gestern gegen 8 Uhr aus Burgas aufgebrochen, über bulgarische Schnellstraßen und Autobahnen, dann über serbische Schnellstraßen und Autobahnen, schließlich über die kroatische Autobahn gefahren und haben in Slavonski Brod nach Nachfrage beim Mauthäuschenwärter eine schöne Pension gefunden, wo wir dann auch zu Abend gegessen haben.
Heute sind wir wieder um 8 Uhr aufgebrochen und haben um 12 Uhr Krk erreicht. Hier waren wir schön im Städtchen zu Mittag essen und anschließend im Mittelmeer und im Pool schwimmen. Jetzt freuen wir uns auf das Abendessen und danach auf das Bett! Bis bald ...
Wir sind gestern gegen 8 Uhr aus Burgas aufgebrochen, über bulgarische Schnellstraßen und Autobahnen, dann über serbische Schnellstraßen und Autobahnen, schließlich über die kroatische Autobahn gefahren und haben in Slavonski Brod nach Nachfrage beim Mauthäuschenwärter eine schöne Pension gefunden, wo wir dann auch zu Abend gegessen haben.
Heute sind wir wieder um 8 Uhr aufgebrochen und haben um 12 Uhr Krk erreicht. Hier waren wir schön im Städtchen zu Mittag essen und anschließend im Mittelmeer und im Pool schwimmen. Jetzt freuen wir uns auf das Abendessen und danach auf das Bett! Bis bald ...
Montag, 24. August 2009
Seele baumelt noch etwas länger
Nun, in Anbetracht der gestrigen Party von D. und V. erschien es meiner Ma und mir sinnvoll, mal nachzufragen, ob eine Verlängerung unseres Aufenthaltes hier am Sonnenstrand bis Dienstag in Betracht käme; sein Übriges tat sicher dazu, dass wir uns hier sowieso sehr wohlfühlen. Das klappte und somit konnte ich völlig ohne Sorgen in die Geburtstagsparty gehen. Ich kam zehn Minuten zu spät (sorry nochmal!), weil wir das Hotel nicht fanden, weil die (eigentlich sehr gute) Beschilderung auf den Parkplatz des Hotels "Bulgaria" führte und, nun, am Parkplatz stand nicht dran, dass er zum "Bulgaria" gehörte. Naja, ärgerlich, aber die beiden Mädels waren trotzdem nicht unglücklich, mich zu sehen (hatte ich zumindest das Gefühl ...). Nach einem kurzen Rundgang durch Burgas gingen wir in eine schicke Bar, tranken dort ein paar Cocktails und dann ging es auch schon, relativ nüchtern (das lag nicht an den Cocktails, sondern an dem klugerweise ausreichend dazugelieferten Wasser) und nur von einer kurzen Polizeikontrolle unterbrochen, zurück zum Sonnenstrand.
Hier wurde nochmal einigermaßen ausgeschlafen, gut zu Mittag gegessen, Wasser- und Beachvolleyball gespielt (ja, im Urlaub werde ich zur Sportskanone!), gut zu Abend gegessen und jetzt geht es gleich ins Bett.
Morgen geht es dann endgültig (?!) hier los und über Serbien, Kroatien (Krk) und Frida in Slowenien nach Hause. Bis bald in Bonndorf oder in Jena!
Hier wurde nochmal einigermaßen ausgeschlafen, gut zu Mittag gegessen, Wasser- und Beachvolleyball gespielt (ja, im Urlaub werde ich zur Sportskanone!), gut zu Abend gegessen und jetzt geht es gleich ins Bett.
Morgen geht es dann endgültig (?!) hier los und über Serbien, Kroatien (Krk) und Frida in Slowenien nach Hause. Bis bald in Bonndorf oder in Jena!
Sonntag, 23. August 2009
Seele baumelt ...
Hm, ja, also, meine Ma und ich sind Donnerstag gut am Sonnenstrand in Bulgarien angekommen ... Hier haben wir ein schönes All-inclusive-Hotel gefunden, Strand ist in der Nähe, zwei Pools gibt es, ne Poolbar, eine Lobbybar, ein Restaurant, gar nicht mal teuer und sogar ganz angenehm ...
Der Tagesablauf ist hier natürlich ein wenig unhektischer als in den vergangenen dreieinhalb Wochen: Aufstehen gegen neun (weil meine Ma dann richtig Radau im Zimmer macht ...), Frühstück, Frühschoppen, Schwimmen oder an den Pool liegen, Mittagessen, Schwimmen und am Pool, Abendessen, Bett. Einfach schee ...
Heute Abend wird es etwas stressiger, da geht es nach Burgas. D. und V. feiern Geburtstag, mal sehen, wie lange das dauert ... Meine Ma sollte derweil noch ein wenig den Strand genießen.
Morgen (Montag) geht es dann wahrscheinlich so langsam gen Heimat; es wird wohl durch Serbien und Kroatien auf die Insel Krk gehen. Da nochmal ein Tag Urlaub und dann heim ... Aber mal sehen, wie das so alles hinhaut ...
So, die Reise liegt in den letzten Zügen, sie hat größten Spaß gemacht, aber ab übernächster Woche sollte ich dann auch mal wieder ein bisschen arbeiten ...
Der Tagesablauf ist hier natürlich ein wenig unhektischer als in den vergangenen dreieinhalb Wochen: Aufstehen gegen neun (weil meine Ma dann richtig Radau im Zimmer macht ...), Frühstück, Frühschoppen, Schwimmen oder an den Pool liegen, Mittagessen, Schwimmen und am Pool, Abendessen, Bett. Einfach schee ...
Heute Abend wird es etwas stressiger, da geht es nach Burgas. D. und V. feiern Geburtstag, mal sehen, wie lange das dauert ... Meine Ma sollte derweil noch ein wenig den Strand genießen.
Morgen (Montag) geht es dann wahrscheinlich so langsam gen Heimat; es wird wohl durch Serbien und Kroatien auf die Insel Krk gehen. Da nochmal ein Tag Urlaub und dann heim ... Aber mal sehen, wie das so alles hinhaut ...
So, die Reise liegt in den letzten Zügen, sie hat größten Spaß gemacht, aber ab übernächster Woche sollte ich dann auch mal wieder ein bisschen arbeiten ...
Dienstag, 18. August 2009
Und wieder in Istanbul
So! Jetzt sitze ich mit meiner Mutter im Hotelzimmer, sie räumt noch ein bisschen um, vor halb fünf werden wir wohl nicht ins Bett kommen.
Die Fahrt nach Ankara war relativ ereignislos. Das Fußballspiel Ankaraspor gegen Gençlerbirliği endete vor nicht vielen Zuschauern 1:1 durch Tore in der 2. und der 91. Minute. Wir bezahlten für Sitzplätze Gegentribüne Mitte jeweils eine Türkische Lira (etwa 0,50 €)! Sehr lustig ... Nach dem Spiel suchten wir unter einigen Mühen und mit einigen Irrfahrten durch Ankara ein Hotel und fanden schließlich ein annehmbares etwas außerhalb ...
Heute Morgen ging es dann nach Ankara rein zum Atatürk-Mausoleum. Sehr interessant. Die Einlasskontrolle war aber lustig: Wir kamen mit dem Auto an, mussten die Autopapiere abgeben und durch eine Sicherheitsschleuse (nur Marcel und ich, nicht das Auto!). Hätten wir Sprengstoff oder sowas hineinschmuggeln wollen, hätten wir das ganze Auto vollpacken können, es hätte niemanden interessiert?! Sehr skurril. Das Mausoleum und der umgebende Komplex ist sehr interessant. Das Museum, das entgegen der Wikitravel-Angaben heute doch geöffnet war, ist sehr interessant, wenn auch - möglicherweise verständlich - ausgesprochen pro-türkisch. Massaker der Griechen werden erwähnt, von Armeniern fehlt dagegen jede Spur ...
Danach wollten wir per Autostadtrundfahrt zum Parlament, verfuhren uns aber und entschieden uns dann, relativ früh gen Istanbul aufzubrechen. Nach mehreren Pausen, da wir viel Zeit hatten, kamen wir gegen 1.15 Uhr am Flughafen an, parkten viel zu weit draußen und fuhren mit dem Shuttle zum Flughafen. Dort kam meine Ma sehr pünktlich an, wir holten sie ab, fuhren mit dem Shuttlebus zurück, luden Marcel am Taksim aus und fuhren ins Hotel. So, gute Nacht!
Die Fahrt nach Ankara war relativ ereignislos. Das Fußballspiel Ankaraspor gegen Gençlerbirliği endete vor nicht vielen Zuschauern 1:1 durch Tore in der 2. und der 91. Minute. Wir bezahlten für Sitzplätze Gegentribüne Mitte jeweils eine Türkische Lira (etwa 0,50 €)! Sehr lustig ... Nach dem Spiel suchten wir unter einigen Mühen und mit einigen Irrfahrten durch Ankara ein Hotel und fanden schließlich ein annehmbares etwas außerhalb ...
Heute Morgen ging es dann nach Ankara rein zum Atatürk-Mausoleum. Sehr interessant. Die Einlasskontrolle war aber lustig: Wir kamen mit dem Auto an, mussten die Autopapiere abgeben und durch eine Sicherheitsschleuse (nur Marcel und ich, nicht das Auto!). Hätten wir Sprengstoff oder sowas hineinschmuggeln wollen, hätten wir das ganze Auto vollpacken können, es hätte niemanden interessiert?! Sehr skurril. Das Mausoleum und der umgebende Komplex ist sehr interessant. Das Museum, das entgegen der Wikitravel-Angaben heute doch geöffnet war, ist sehr interessant, wenn auch - möglicherweise verständlich - ausgesprochen pro-türkisch. Massaker der Griechen werden erwähnt, von Armeniern fehlt dagegen jede Spur ...
Danach wollten wir per Autostadtrundfahrt zum Parlament, verfuhren uns aber und entschieden uns dann, relativ früh gen Istanbul aufzubrechen. Nach mehreren Pausen, da wir viel Zeit hatten, kamen wir gegen 1.15 Uhr am Flughafen an, parkten viel zu weit draußen und fuhren mit dem Shuttle zum Flughafen. Dort kam meine Ma sehr pünktlich an, wir holten sie ab, fuhren mit dem Shuttlebus zurück, luden Marcel am Taksim aus und fuhren ins Hotel. So, gute Nacht!
Samstag, 15. August 2009
Von Schlaglöchern und H1N1-Untersuchungen
So, gestern waren es drei Kreuze, die ich gemacht habe (ich bin evangelisch!), heute zwei. Aber der Reihe nach:
Deutschland hat in Aserbaidschan in einem gar nicht so klaren Spiel mit 2:0 gewonnen. Juchhe. Unsere VIP-Karten haben sich tatsächlich als VIP-Karten herausgestellt, wir saßen auf mit Stoff überzogenen Schalensitzen wenige Sitzreihen unter den Großkopferten des DFB: Zwanziger, MV, Rauball, Bruchhagen, Eilers, Bierhoff - sehr lustig. Auf dem Weg aus dem Stadion ist dann auch unser Minischterpresident Oettinger samt kleinem Sohn und Leibwächtern an uns vorbeigestürmt ... Danach mit dem Taxi ins Hotel und ins Bettchen.
Am nächsten Morgen (Donnerstag) spät aufgestanden, das Hotel auf den letzten Drücker gegen 11.50 Uhr verlassen, mit dem Hotelbus in die Innenstadt, von dort mit einem öffentlichen Bus zur U-Bahn-Haltestelle, mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof, Gepäck eingestellt. In die Altstadt gefahren, dort üppig und sehr lecker zu Mittag gegessen, anschließend den Tag verbummelt. Keine Postkarten in Baku gefunden ... Mit der U-Bahn zurück zum Bahnhof, in den Schlafwagen, tatsächlich Zweierkabine, sehr chic ...
Am Freitag Morgen in Ağstafa angekommen, aus dem Bahnhof heraus in den Minibus zur Grenze gefallen, dort nach kurzer Diskussion Autoschlüssel zurückbekommen, Auto geholt (vier Dollar Parkplatzmiete - haha), überraschend schnell aus Aserbaidschan rausgekommen, auch einigermaßen schnell nach Georgien. Es ist halt sehr angenehm und sympathisch, wenn die Zöllner, besonders die georgischen, mit einem vor allem über Fußball reden wollen und einen zum Schluss in Georgien ausdrücklich willkommen heißen. Nach glücklicher Ankunft in Georgien drei Kreuze gemacht (siehe oben).
Wenige Kilometer gefahren bis Tiflis, dort gut angekommen, gleich nettes Hotel gefunden, eingecheckt. Lonely-Planet-Spaziergang durch Neu- und Altstadt gemacht, am Rande der Altstadt zu Abend gegessen. Von Georgien zwar nicht begeistert, aber Georgien ist sehr schön. Ein paar Kleinigkeiten sollten sie noch machen (1. Straßen, 2. Straßen, 3. Straßen, 4. in der U-Bahn die Stationen auch auf Englisch anschreiben), aber ansonsten wirklich sehr chic. Und die Altstadt von Tiflis, eieiei, sehr, sehr ansehnlich. Viele Ausländer. Tja, liebe Aserbaidschaner, die Georgier machen es euch vor, wie man Touristen anlockt.
Heute Morgen früh aufgestanden, aber bis zum Frühstück gebummelt. Wollten eigentlich die Südstrecke über Achaltsiche fahren, dann aber in Batumi über die Grenze. Sind über Achaltsiche gefahren, dann aber dort Vale/Posof über die Grenze: Auf georgischer Seite sind die letzten Kilometer bis zur Grenze reine Schlaglochpiste - richtig schlimm! Erste Delle im Auto (an der Felge des linken Vorderrades), sollte aber kein Problem sein. (Deshalb zwei Kreuze nach Grenzübertritt in die Türkei, weil hier das Auto wieder vernünftig versichert ist.) Grenzübertritt extrem problemlos und schnell, das einzig Lustige war die H1N1-(Schweinegrippe-)Kontrolle bei der türkischen Einreise ...
Danach ziemlich im Seich gefahren, notgedrungen, weil wir uns bei der Länge der Straßenführung ein wenig verschätzt haben. Deswegen erst sehr spät am Schwarzen Meer auf der Schnellstraße, Spiel in Trabzon verpasst. Allerdings in Trabzon zu Abend gegessen und danach noch eine Stunde weitergefahren. Sind jetzt in Giresun zwischen Trabzon und Samsun.
Morgen nach Ankara, übermorgen Abend nach Istanbul meine Mutter am Flughafen auflesen. So ist der Plan. Fotos später mal. Gute Nacht.
Deutschland hat in Aserbaidschan in einem gar nicht so klaren Spiel mit 2:0 gewonnen. Juchhe. Unsere VIP-Karten haben sich tatsächlich als VIP-Karten herausgestellt, wir saßen auf mit Stoff überzogenen Schalensitzen wenige Sitzreihen unter den Großkopferten des DFB: Zwanziger, MV, Rauball, Bruchhagen, Eilers, Bierhoff - sehr lustig. Auf dem Weg aus dem Stadion ist dann auch unser Minischterpresident Oettinger samt kleinem Sohn und Leibwächtern an uns vorbeigestürmt ... Danach mit dem Taxi ins Hotel und ins Bettchen.
Am nächsten Morgen (Donnerstag) spät aufgestanden, das Hotel auf den letzten Drücker gegen 11.50 Uhr verlassen, mit dem Hotelbus in die Innenstadt, von dort mit einem öffentlichen Bus zur U-Bahn-Haltestelle, mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof, Gepäck eingestellt. In die Altstadt gefahren, dort üppig und sehr lecker zu Mittag gegessen, anschließend den Tag verbummelt. Keine Postkarten in Baku gefunden ... Mit der U-Bahn zurück zum Bahnhof, in den Schlafwagen, tatsächlich Zweierkabine, sehr chic ...
Am Freitag Morgen in Ağstafa angekommen, aus dem Bahnhof heraus in den Minibus zur Grenze gefallen, dort nach kurzer Diskussion Autoschlüssel zurückbekommen, Auto geholt (vier Dollar Parkplatzmiete - haha), überraschend schnell aus Aserbaidschan rausgekommen, auch einigermaßen schnell nach Georgien. Es ist halt sehr angenehm und sympathisch, wenn die Zöllner, besonders die georgischen, mit einem vor allem über Fußball reden wollen und einen zum Schluss in Georgien ausdrücklich willkommen heißen. Nach glücklicher Ankunft in Georgien drei Kreuze gemacht (siehe oben).
Wenige Kilometer gefahren bis Tiflis, dort gut angekommen, gleich nettes Hotel gefunden, eingecheckt. Lonely-Planet-Spaziergang durch Neu- und Altstadt gemacht, am Rande der Altstadt zu Abend gegessen. Von Georgien zwar nicht begeistert, aber Georgien ist sehr schön. Ein paar Kleinigkeiten sollten sie noch machen (1. Straßen, 2. Straßen, 3. Straßen, 4. in der U-Bahn die Stationen auch auf Englisch anschreiben), aber ansonsten wirklich sehr chic. Und die Altstadt von Tiflis, eieiei, sehr, sehr ansehnlich. Viele Ausländer. Tja, liebe Aserbaidschaner, die Georgier machen es euch vor, wie man Touristen anlockt.
Heute Morgen früh aufgestanden, aber bis zum Frühstück gebummelt. Wollten eigentlich die Südstrecke über Achaltsiche fahren, dann aber in Batumi über die Grenze. Sind über Achaltsiche gefahren, dann aber dort Vale/Posof über die Grenze: Auf georgischer Seite sind die letzten Kilometer bis zur Grenze reine Schlaglochpiste - richtig schlimm! Erste Delle im Auto (an der Felge des linken Vorderrades), sollte aber kein Problem sein. (Deshalb zwei Kreuze nach Grenzübertritt in die Türkei, weil hier das Auto wieder vernünftig versichert ist.) Grenzübertritt extrem problemlos und schnell, das einzig Lustige war die H1N1-(Schweinegrippe-)Kontrolle bei der türkischen Einreise ...
Danach ziemlich im Seich gefahren, notgedrungen, weil wir uns bei der Länge der Straßenführung ein wenig verschätzt haben. Deswegen erst sehr spät am Schwarzen Meer auf der Schnellstraße, Spiel in Trabzon verpasst. Allerdings in Trabzon zu Abend gegessen und danach noch eine Stunde weitergefahren. Sind jetzt in Giresun zwischen Trabzon und Samsun.
Morgen nach Ankara, übermorgen Abend nach Istanbul meine Mutter am Flughafen auflesen. So ist der Plan. Fotos später mal. Gute Nacht.
Mittwoch, 12. August 2009
Badengehen im Kaspischen Meer
Heute war ein schöner Ausschlaftag. Wir sind gegen 12.30 Uhr Ortszeit aufgestanden. Anstatt dem Gang unter die Dusche entschied ich mich zum Gang an den Strand. Nach einigem Überlegen, ob ich es denn wagen sollte, setzte ich meinen Fuß ins Wasser und war schon im kühlen Nass. Das Wasser war durchaus angenehm, in jedem Fall sauber, vielleicht sogar rein ... Marcel kam dann auch noch herunter, als ich schon fast wieder aus dem Wasser war. Auch wenn er nur ein wenig im Wasser ging und stand, sprang ich noch einmal in die (übrigens gar nicht einmal so niedrigen) Fluten. Doch, selbst hier in Sumqayit, wo Stalin diverse Fabriken bauen ließ, die Luft und Wasser vergifteten, kann man inzwischen schwimmen (falls ich in einer Woche noch lebe, dann doch durchaus empfehlenswert).
Unser Hotel, das also ganz schön, aber auch eine ganz schöne Abzockerbande ist (4,50 Manat fürs Bier an der Bar, das sind ungefähr 3,50 bis 4 Euro; und beim Geldwechsel hielt hier 1:1!), hat auch einen Pool mit Wasserrutschen, die ich anschließend genauer unter die Lupe nahm. Zwei der Rutschen haben einige Loopings, die beiden anderen sind aber richtige Eierquetschen: Die machen einen so schnell (weil sie so steil sind), dass man beim Aufprall aufs Wasser besser sein Gemächt in beide Hände nehmen sollte, wenn man nicht das Gefühl kriegen will, dass es abreißt ...
So, hier ist es jetzt gleich halb fünf, das Spiel geht hiesigerzeit um 21 Uhr los, gegen sechs wollen wir uns aufmachen in Richtung Stadion. Wir haben schon gesagt, für die Unannehmlichkeiten, die wir hier in Aserbaidschan erlebt haben, müsste Deutschland 5:0, 6:0 gewinnen. Nach dem heutigen Tag würde es ein 4:0 auch tun ...
Unser Hotel, das also ganz schön, aber auch eine ganz schöne Abzockerbande ist (4,50 Manat fürs Bier an der Bar, das sind ungefähr 3,50 bis 4 Euro; und beim Geldwechsel hielt hier 1:1!), hat auch einen Pool mit Wasserrutschen, die ich anschließend genauer unter die Lupe nahm. Zwei der Rutschen haben einige Loopings, die beiden anderen sind aber richtige Eierquetschen: Die machen einen so schnell (weil sie so steil sind), dass man beim Aufprall aufs Wasser besser sein Gemächt in beide Hände nehmen sollte, wenn man nicht das Gefühl kriegen will, dass es abreißt ...
So, hier ist es jetzt gleich halb fünf, das Spiel geht hiesigerzeit um 21 Uhr los, gegen sechs wollen wir uns aufmachen in Richtung Stadion. Wir haben schon gesagt, für die Unannehmlichkeiten, die wir hier in Aserbaidschan erlebt haben, müsste Deutschland 5:0, 6:0 gewinnen. Nach dem heutigen Tag würde es ein 4:0 auch tun ...
Dienstag, 11. August 2009
Aserbaidschan - der Albtraum hat einen Namen
So, jetzt ist eigentlich alles wieder einigermaßen im Lot - einigermaßen! Wir sitzen hier am Kaspischen Meer in der Nähe des Strandes in Aserbaidschan und trinken ein Bier, und zwar ein Xirdalan ...
Der letzte Blogeintrag war wohl in Rize, seitdem ist Einiges (!!!) passiert, uns und dem Auto zum Glück nichts, außer dass wir im Moment getrennt sind.
Der Morgen in Rize war relativ ereignislos außer sehr starkem Regen, der aber bis zu unserer Abfahrt schon wieder halbwegs abgenommen hatte (und erst im Verlauf des Tages, dafür aber immer wieder, erneut erschien). Für die 120 km bis zur Grenze gilt das Gleiche. Danach fängt die Geschichte aber an:
Die türkische Ausreisegrenze in Sarp ist ein mittlerer Feld-, Wald- und Wiesenhinterhof, bei dem man nicht weiß, durch welche Einfahrt man als Pkw fahren soll. Nach der Auswahl einer Einfahrt ging eigentlich alles relativ glatt (Passkontrolle etc.), bis es zur Abschlusskontrolle kam. Hier stimmte offenkundig etwas nicht, was uns der mürrische Zöllner aber nur durch Handbewegungen zu verstehen geben konnte. Jedenfalls war das Auto nicht aus dem Pass ausgetragen worden, was hätte passieren müssen. Leider war an allen Grenzhäuschen, an denen wir vorbeifuhren, kein Hinweis, und insbesondere kein Verantwortlicher, der uns auf dieses Versäumnis hinwies. Also, mit einem Hilfsschaffner zu Fuß im strömenden Regen die ganze Schikanestraße zurücksprinten, wieder vor und anschließend wieder zurück, bis irgendwann aus unerfindlichen Gründen alle Türken zufrieden waren und wir die drei Meter bis zum georgischen Problemkreis in Angriff nehmen durften.
Hier musste zunächst eine Autoversicherung abgeschlossen werden, die gigantische etwa 1.500 Euro umfasst ... Bei den Grenzkontrollen im Kaukasus scheint es üblich zu sein, dass die Beifahrer durch die Fußgängerschleusen müssen, also war Marcel von mir getrennt, auch im Zoll, was übrigens mal der erste totale Quatsch ist. Der georgische Zoll erschien uns anfangs leicht paranoid, da er nicht nur der Erste war, der den Kofferraum geöffnet haben wollte, sondern auch unser Gepäck durchstöberte ... Naja, das sollte sich später als harmloses Gehabe herausstellen, jedenfalls kamen wir nach insgesamt zwei bis drei Stunden Gesamtaufenthalt an der Grenze glücklich über dieselbe.
Georgien - man soll es nicht glauben, aber die Georgier fahren noch schlimmer als die Türken: Überholt wird an Stellen, wo selbst Türken zurückzucken, praktisch überall. Zu überholen sind auf den keineswegs überall schlechten, aber genausowenig überall guten Straßen nicht nur Autos, sondern auch Kühe, Schweine, Truthähne, Pferde, Esel, Hunde und anderes Getier (und damit sind nicht die Autofahrer, sondern die Tiere gemeint), kurzum: In Georgien zu fahren erfordert in der Tat andere Kompetenzen als in Deutschland. Nach einigen Stunden Fahrt erreichten wir schließlich Gori, die Geburtsstadt Stalins. Hier fanden wir nach etwas Suchen das im Lonely Planet empfohlene Hotel Victoria in der Nähe der Stalinallee (ja, die heißt immer noch so). Leider sprach die Rezeptionistin nicht ein einziges Wort Englisch oder gar Deutsch, und da unsere Georgischkenntnisse ebenfalls nicht gerade prickelnd sind, kam erstmals ernsthaft das Ohne-Wörter-Buch zur Anwendung, was auch wesentlich den Verhandlungserfolg erleichterte. Trotz Kreditkartenhinweis galt "maschina kaputt", sodass wir Geld holen mussten, was im dritten Anlauf unter den gestrengen Augen von Väterchen Stalin auch gelang. Nach gutem und sehr günstigem Abendessen ging es schnurstracks ins Bett, da wir am nächsten Morgen pünktlich am Stalinmuseum sein wollten.
Was nützt nur alle Pünktlichkeit, wenn alle einem verschiedene Uhrzeiten nennen? Jedenfalls waren wir (wohl) eine Stunde falsch, sprich zu früh, und spazierten daher in Ruhe über die Stalinallee zum Stalinmuseum und warteten vor selbigem geduldig auf Einlass. Dieser wurde uns schließlich gewährt: Wir durften die heiligen Hallen besichtigen. Obwohl die Beschriftung nur auf Georgisch und Russisch vorliegt, gewinnt man wegen des üppigen Bild- und Ausstellungsmaterials doch einen Überblick über Stalins Leben, wenn auch die negativen Seiten höflich übergangen werden. Nach einem abschließenden Rundgang in Stalins Eisenbahnwaggon und einem letzten Blick auf sein Geburtshaus, das unser einem tempelartigen Gebäude Regenschutz findet, ging es auf gen Aserbaidschan.
Die Umgehungsstraße um Tiflis verdient zumindest auf zwei Kilometern allenfalls das Siegel der Extrem-Rüttelpiste (Steine in unregelmäßiger Weise auf getrockeneten Matsch ausgeschüttet, sodass bei Trockenheit ein Befahren der Schlaglochpiste nicht automatisch Achsbruch bedeutet), aber schließlich kamen wir zur Grenze, die auf georgische Seite extrem schnell und extrem freundlich (ohne jede Ironie!) vonstatten. Das "Good Luck" des georgischen Abschlusskontrolleurs hätte uns aber Warnung sein müssen.
Die neue aserbaidschanische Grenzstation ist in Bau. Solange fährt man über einen 200m-Feldweg in ein umzäuntes Gehege mit einigen Wellblechhütten, während der Beifahrer als Fußgänger außen herum die Grenzkontrolle über sich ergehen lässt. Ich fuhr also ohne Marcel in das Gehege hinein und sollte gleich einmal hinter dem Klo parken und dort stehen bleiben. Nach etlichen Minuten erbarmte sich einer der vielen Zöllner, Grenzer, Soldaten und Hilfsschaffner meiner und fragte auf Aserbaidschanisch oder Russisch, was ich denn hier wolle. Ich antwortete, dass wir zum Fußball nach Baku wollten, was teilweise eine sensationelle Neuigkeit war, was nicht gerade für den Informationsfluss innerhalb Aserbaidschans spricht. Schließlich geriet ich an einen wohl recht wohlgesonnenen Zöllnerhäuptling, dessen Großmutter irgendwas mit Deutschland zu tun hatte und der deshalb zwar nicht gut, aber doch halbwegs verständlich Deutsch konnte. Er erklärte mir nach kurzem Blick in die Fahrzeugpapiere mit drei anderen Zöllnern zusammen, dass wohl "gross Problem" bestünde.
Ich durfte in sein Kabuff und sollte mich dort erst einmal setzen, bevor die Kaution genannt wurde, die bei Einreise für das Auto zu hinterlegen sei und die von der Botschaft in Berlin auf ausdrückliche Anfrage als "klein" beschrieben wurde. "Klein" bedeutet in der Ansicht der aserbaidschanischen Zollbehörden für einen Kleinwagen (Ford Fiesta) 3.660 $, und das natürlich in bar. Hallo? Für vier Tage? Hakt's? Ich versuchte, ihm zu erläutern, was die Botschaft gesagt hatte, was er mit vielen Gesprächen auf dem Handy beantwortete. Auf einmal war ich nicht mehr so wichtig und mein Pass samt Fahrzeugpapieren weg.
Ich stand herum, saß herum, stand herum, wurde von einem Pause machenden anderen Zöllner gefragt, wie oft ich "make fucking" (natürlich mit entsprechender Handbewegung) und wieviel ich dafür bezahlen würde. Fußball war auf einmal ganz toll und es wurden völlig hanebüchene Ergebnistipps abgegeben, aber helfen konnte mir keiner. Zwei Stunden später eröffnete mir mein Zöllnerhäuptling in Anwesenheit es noch höheren Häuptlings und unter Hinzuziehung von Marcel durch die Einreisekontrolle zurück, dass "gross Problem" immer noch bestünde. Ich sprach zum geschätzt 219. Mal von der Botschaft und der "kleinen" Kaution und fing dann irgendwann auch an zu fragen, ob man das Problem denn nicht "irgendwie" lösen könne. Darauf reagierte er auch nicht, obwohl ich keine andere Erklärung für ein zweistündiges Weichkochen ohne Änderung der Sachlage habe als der Versuch, eine Bestechung zu erwirken, aber gut. Das Problem war zudem, dass wir zusammen vielleicht 500 € in bar hatten und auch in der nächsten Bank (die 20 Kilometer entfernt war) maximal noch einmal 500 $ pro Person bekommen hätten, die 3660 $ also keineswegs, selbst wenn wir gewollt hätten, hätten entrichten können.
Schließlich war er so "hilfsbereit", uns anzubieten, das Auto im Zollhof zu parken, wo es bewacht würde (inschallah, mal wieder), und uns auch an einen Bus nach Baku zu vermitteln. Nach abermaligen Debatten mit den Zöllnern, Grenzen, Militärs und Hilfsschaffnern konnte ich aus dem Gehege herausfahren auf den Zollplatz, sollte bei der Rückkehr ins Gehege, um meinen Autoschlüssel abzugeben (das einzig Logische an diesem Schwachsinn), meinen Pass vorzeigen, weil der Grenzer nicht wusste, was der Zöllner wollte, was sich aber dann aufklärte, und saß schließlich nach fünf Stunden erfolgreichen Grenzübertrittsversuchs mit Marcel in einem Bus nach Baku.
Dort kamen wir nach wenig Schlaf in enger und vollgestopfter Kabine gegen 7.00 Uhr morgens an und waren völlig gerädert. Das Essensangebot der wirklich durchgehend sehr freundlichen einfachen Aserbaidschaner (oder Georgier) lehnten wir dankend ab, nachdem wir gesehen hatten, wie sich sich die Speisen einverleibt hatten ...
Ein freundlicher junger Aserbaidschaner half uns mit dem Finden des richtigen Aussteigeortes und zeigte uns noch den Jungfrauenturm in Baku-Altstadt. Mit Gepäck liefern wir ein wenig herum, machten uns auf den Weg zum Bahnhof (natürlich mit Milizkontrolle unseres Gepäcks in der U-Bahn!) und kämpften uns durch zwei Horden drängelnder Aserbaidschaner bis zum Schalter vor, um unsere Rückfahrt mit dem Zug zu buchen. Danach ging es zum Stadion, es wurden im Semi-Schwarzmarkt VIP-Karten für das morgige Spiel gekauft. Anschließend ging es per Trolleybus in die Nähe unseres Hotels hier an der Nordküste der Abseron-Halbinsel, in dem offenkundig (nach leicht genervter Aussage der Rezeptionistin) ganze Scharen von deutschen Fußballtouris eingefallen sein müssen - war halt das günstigste im Internet buchbare Angebot in Baku und Umgebung ...
Das Hotel ist wirklich spitze, das müssen wir sagen, das Meer ist hier allerdings auch nicht gerade einladend, aber wir müssen das Ganze noch ein wenig genauer erkunden.
Wir bedauern es sehr, dass die aserbaidschanische Regierung es Ausländern so schwierig macht, ihr Land zu besuchen (hohe Visumgebühren, aberwitzige Kautionsforderungen für das Auto, während es Georgier und Türken auch mit einem einfachen Zusatzvermerk im Pass gebacken bekommen, den Autoimport zu kontrollieren). Nun harren wir der Dinge, die da morgen auf uns zukommen: Es wird wohl ein ausgedehntes Ausschlafen, danach ein Stadtbummel in Baku und danach ein hoffentlich erfolgreiches Auswärtsspiel der deutschen Männer-Nationalmannschaft werden. Mal sehen, wo unser Minischterpresident Oettinger so sitzt ...
Jetzt mal ein großer Batzen an Bildern des Tages:
Am 7. August ein alter Stinker auf im Neubau befindlicher zweispuriger Piste vor wunderschöner Lustschaft, am 8. August die Müllhalde am Steinstrand von Rize in der Nordosttürkei, am 9. August ein georgischer Monsterstinker vor uns auf schmaler Straße ebendort, am 10. August der Blick des heute noch über Gori wachenden Stalin und am heutigen 11. August der Blick von unserem Balkon auf den Strand mit vorgelagerter Müllhalde.
Der letzte Blogeintrag war wohl in Rize, seitdem ist Einiges (!!!) passiert, uns und dem Auto zum Glück nichts, außer dass wir im Moment getrennt sind.
Der Morgen in Rize war relativ ereignislos außer sehr starkem Regen, der aber bis zu unserer Abfahrt schon wieder halbwegs abgenommen hatte (und erst im Verlauf des Tages, dafür aber immer wieder, erneut erschien). Für die 120 km bis zur Grenze gilt das Gleiche. Danach fängt die Geschichte aber an:
Die türkische Ausreisegrenze in Sarp ist ein mittlerer Feld-, Wald- und Wiesenhinterhof, bei dem man nicht weiß, durch welche Einfahrt man als Pkw fahren soll. Nach der Auswahl einer Einfahrt ging eigentlich alles relativ glatt (Passkontrolle etc.), bis es zur Abschlusskontrolle kam. Hier stimmte offenkundig etwas nicht, was uns der mürrische Zöllner aber nur durch Handbewegungen zu verstehen geben konnte. Jedenfalls war das Auto nicht aus dem Pass ausgetragen worden, was hätte passieren müssen. Leider war an allen Grenzhäuschen, an denen wir vorbeifuhren, kein Hinweis, und insbesondere kein Verantwortlicher, der uns auf dieses Versäumnis hinwies. Also, mit einem Hilfsschaffner zu Fuß im strömenden Regen die ganze Schikanestraße zurücksprinten, wieder vor und anschließend wieder zurück, bis irgendwann aus unerfindlichen Gründen alle Türken zufrieden waren und wir die drei Meter bis zum georgischen Problemkreis in Angriff nehmen durften.
Hier musste zunächst eine Autoversicherung abgeschlossen werden, die gigantische etwa 1.500 Euro umfasst ... Bei den Grenzkontrollen im Kaukasus scheint es üblich zu sein, dass die Beifahrer durch die Fußgängerschleusen müssen, also war Marcel von mir getrennt, auch im Zoll, was übrigens mal der erste totale Quatsch ist. Der georgische Zoll erschien uns anfangs leicht paranoid, da er nicht nur der Erste war, der den Kofferraum geöffnet haben wollte, sondern auch unser Gepäck durchstöberte ... Naja, das sollte sich später als harmloses Gehabe herausstellen, jedenfalls kamen wir nach insgesamt zwei bis drei Stunden Gesamtaufenthalt an der Grenze glücklich über dieselbe.
Georgien - man soll es nicht glauben, aber die Georgier fahren noch schlimmer als die Türken: Überholt wird an Stellen, wo selbst Türken zurückzucken, praktisch überall. Zu überholen sind auf den keineswegs überall schlechten, aber genausowenig überall guten Straßen nicht nur Autos, sondern auch Kühe, Schweine, Truthähne, Pferde, Esel, Hunde und anderes Getier (und damit sind nicht die Autofahrer, sondern die Tiere gemeint), kurzum: In Georgien zu fahren erfordert in der Tat andere Kompetenzen als in Deutschland. Nach einigen Stunden Fahrt erreichten wir schließlich Gori, die Geburtsstadt Stalins. Hier fanden wir nach etwas Suchen das im Lonely Planet empfohlene Hotel Victoria in der Nähe der Stalinallee (ja, die heißt immer noch so). Leider sprach die Rezeptionistin nicht ein einziges Wort Englisch oder gar Deutsch, und da unsere Georgischkenntnisse ebenfalls nicht gerade prickelnd sind, kam erstmals ernsthaft das Ohne-Wörter-Buch zur Anwendung, was auch wesentlich den Verhandlungserfolg erleichterte. Trotz Kreditkartenhinweis galt "maschina kaputt", sodass wir Geld holen mussten, was im dritten Anlauf unter den gestrengen Augen von Väterchen Stalin auch gelang. Nach gutem und sehr günstigem Abendessen ging es schnurstracks ins Bett, da wir am nächsten Morgen pünktlich am Stalinmuseum sein wollten.
Was nützt nur alle Pünktlichkeit, wenn alle einem verschiedene Uhrzeiten nennen? Jedenfalls waren wir (wohl) eine Stunde falsch, sprich zu früh, und spazierten daher in Ruhe über die Stalinallee zum Stalinmuseum und warteten vor selbigem geduldig auf Einlass. Dieser wurde uns schließlich gewährt: Wir durften die heiligen Hallen besichtigen. Obwohl die Beschriftung nur auf Georgisch und Russisch vorliegt, gewinnt man wegen des üppigen Bild- und Ausstellungsmaterials doch einen Überblick über Stalins Leben, wenn auch die negativen Seiten höflich übergangen werden. Nach einem abschließenden Rundgang in Stalins Eisenbahnwaggon und einem letzten Blick auf sein Geburtshaus, das unser einem tempelartigen Gebäude Regenschutz findet, ging es auf gen Aserbaidschan.
Die Umgehungsstraße um Tiflis verdient zumindest auf zwei Kilometern allenfalls das Siegel der Extrem-Rüttelpiste (Steine in unregelmäßiger Weise auf getrockeneten Matsch ausgeschüttet, sodass bei Trockenheit ein Befahren der Schlaglochpiste nicht automatisch Achsbruch bedeutet), aber schließlich kamen wir zur Grenze, die auf georgische Seite extrem schnell und extrem freundlich (ohne jede Ironie!) vonstatten. Das "Good Luck" des georgischen Abschlusskontrolleurs hätte uns aber Warnung sein müssen.
Die neue aserbaidschanische Grenzstation ist in Bau. Solange fährt man über einen 200m-Feldweg in ein umzäuntes Gehege mit einigen Wellblechhütten, während der Beifahrer als Fußgänger außen herum die Grenzkontrolle über sich ergehen lässt. Ich fuhr also ohne Marcel in das Gehege hinein und sollte gleich einmal hinter dem Klo parken und dort stehen bleiben. Nach etlichen Minuten erbarmte sich einer der vielen Zöllner, Grenzer, Soldaten und Hilfsschaffner meiner und fragte auf Aserbaidschanisch oder Russisch, was ich denn hier wolle. Ich antwortete, dass wir zum Fußball nach Baku wollten, was teilweise eine sensationelle Neuigkeit war, was nicht gerade für den Informationsfluss innerhalb Aserbaidschans spricht. Schließlich geriet ich an einen wohl recht wohlgesonnenen Zöllnerhäuptling, dessen Großmutter irgendwas mit Deutschland zu tun hatte und der deshalb zwar nicht gut, aber doch halbwegs verständlich Deutsch konnte. Er erklärte mir nach kurzem Blick in die Fahrzeugpapiere mit drei anderen Zöllnern zusammen, dass wohl "gross Problem" bestünde.
Ich durfte in sein Kabuff und sollte mich dort erst einmal setzen, bevor die Kaution genannt wurde, die bei Einreise für das Auto zu hinterlegen sei und die von der Botschaft in Berlin auf ausdrückliche Anfrage als "klein" beschrieben wurde. "Klein" bedeutet in der Ansicht der aserbaidschanischen Zollbehörden für einen Kleinwagen (Ford Fiesta) 3.660 $, und das natürlich in bar. Hallo? Für vier Tage? Hakt's? Ich versuchte, ihm zu erläutern, was die Botschaft gesagt hatte, was er mit vielen Gesprächen auf dem Handy beantwortete. Auf einmal war ich nicht mehr so wichtig und mein Pass samt Fahrzeugpapieren weg.
Ich stand herum, saß herum, stand herum, wurde von einem Pause machenden anderen Zöllner gefragt, wie oft ich "make fucking" (natürlich mit entsprechender Handbewegung) und wieviel ich dafür bezahlen würde. Fußball war auf einmal ganz toll und es wurden völlig hanebüchene Ergebnistipps abgegeben, aber helfen konnte mir keiner. Zwei Stunden später eröffnete mir mein Zöllnerhäuptling in Anwesenheit es noch höheren Häuptlings und unter Hinzuziehung von Marcel durch die Einreisekontrolle zurück, dass "gross Problem" immer noch bestünde. Ich sprach zum geschätzt 219. Mal von der Botschaft und der "kleinen" Kaution und fing dann irgendwann auch an zu fragen, ob man das Problem denn nicht "irgendwie" lösen könne. Darauf reagierte er auch nicht, obwohl ich keine andere Erklärung für ein zweistündiges Weichkochen ohne Änderung der Sachlage habe als der Versuch, eine Bestechung zu erwirken, aber gut. Das Problem war zudem, dass wir zusammen vielleicht 500 € in bar hatten und auch in der nächsten Bank (die 20 Kilometer entfernt war) maximal noch einmal 500 $ pro Person bekommen hätten, die 3660 $ also keineswegs, selbst wenn wir gewollt hätten, hätten entrichten können.
Schließlich war er so "hilfsbereit", uns anzubieten, das Auto im Zollhof zu parken, wo es bewacht würde (inschallah, mal wieder), und uns auch an einen Bus nach Baku zu vermitteln. Nach abermaligen Debatten mit den Zöllnern, Grenzen, Militärs und Hilfsschaffnern konnte ich aus dem Gehege herausfahren auf den Zollplatz, sollte bei der Rückkehr ins Gehege, um meinen Autoschlüssel abzugeben (das einzig Logische an diesem Schwachsinn), meinen Pass vorzeigen, weil der Grenzer nicht wusste, was der Zöllner wollte, was sich aber dann aufklärte, und saß schließlich nach fünf Stunden erfolgreichen Grenzübertrittsversuchs mit Marcel in einem Bus nach Baku.
Dort kamen wir nach wenig Schlaf in enger und vollgestopfter Kabine gegen 7.00 Uhr morgens an und waren völlig gerädert. Das Essensangebot der wirklich durchgehend sehr freundlichen einfachen Aserbaidschaner (oder Georgier) lehnten wir dankend ab, nachdem wir gesehen hatten, wie sich sich die Speisen einverleibt hatten ...
Ein freundlicher junger Aserbaidschaner half uns mit dem Finden des richtigen Aussteigeortes und zeigte uns noch den Jungfrauenturm in Baku-Altstadt. Mit Gepäck liefern wir ein wenig herum, machten uns auf den Weg zum Bahnhof (natürlich mit Milizkontrolle unseres Gepäcks in der U-Bahn!) und kämpften uns durch zwei Horden drängelnder Aserbaidschaner bis zum Schalter vor, um unsere Rückfahrt mit dem Zug zu buchen. Danach ging es zum Stadion, es wurden im Semi-Schwarzmarkt VIP-Karten für das morgige Spiel gekauft. Anschließend ging es per Trolleybus in die Nähe unseres Hotels hier an der Nordküste der Abseron-Halbinsel, in dem offenkundig (nach leicht genervter Aussage der Rezeptionistin) ganze Scharen von deutschen Fußballtouris eingefallen sein müssen - war halt das günstigste im Internet buchbare Angebot in Baku und Umgebung ...
Das Hotel ist wirklich spitze, das müssen wir sagen, das Meer ist hier allerdings auch nicht gerade einladend, aber wir müssen das Ganze noch ein wenig genauer erkunden.
Wir bedauern es sehr, dass die aserbaidschanische Regierung es Ausländern so schwierig macht, ihr Land zu besuchen (hohe Visumgebühren, aberwitzige Kautionsforderungen für das Auto, während es Georgier und Türken auch mit einem einfachen Zusatzvermerk im Pass gebacken bekommen, den Autoimport zu kontrollieren). Nun harren wir der Dinge, die da morgen auf uns zukommen: Es wird wohl ein ausgedehntes Ausschlafen, danach ein Stadtbummel in Baku und danach ein hoffentlich erfolgreiches Auswärtsspiel der deutschen Männer-Nationalmannschaft werden. Mal sehen, wo unser Minischterpresident Oettinger so sitzt ...
Jetzt mal ein großer Batzen an Bildern des Tages:
Am 7. August ein alter Stinker auf im Neubau befindlicher zweispuriger Piste vor wunderschöner Lustschaft, am 8. August die Müllhalde am Steinstrand von Rize in der Nordosttürkei, am 9. August ein georgischer Monsterstinker vor uns auf schmaler Straße ebendort, am 10. August der Blick des heute noch über Gori wachenden Stalin und am heutigen 11. August der Blick von unserem Balkon auf den Strand mit vorgelagerter Müllhalde.
Samstag, 8. August 2009
Fast auf den Hund gefahren
Heute sind wir wieder einmal gut 600 Kilometer über fast ausnahmslos sehr gute und zweispurige Straßen gefahren und machen hier Station in einem Ort kurz hinter Rize an der Schwarzmeerküste, gerade noch in der Türkei (ca. eine Stunde von der Grenze zu Georgien entfernt).
Dass Fußgänger über die Straßen marschieren, teilweise sogar aufreizend lässig, ja, daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Die gucken aber wenigstens, wo sie hinlaufen! Dies kann man von einem Hund in Samsun, der der Begegnung mit der Stoßstange unseres Autos nur dank meiner Vollbremsung und seines Ausweichens entgangen ist, nicht unbedingt behaupten. Der Hund steckte mir noch einige Kilometer in den Knochen ... Naja, aber sowas kann halt auch auf dem Weg von Jena nach Kahla passieren.
Entsprechend haben wir nach unserer Ankunft hier im Grand Hotel (ist nicht schlecht, kostet ca. 60 Euro für das Zimmer, ist aber keineswegs das Ritz) auf dem Weg zum Steinstrand (naja, eher zur Strandmüllhalde, leider) ebenfalls die Schnellstraße zu Fuß überquert - der Trampelpfad zeigte uns den Weg ...
Das Schwarze Meer ist hier leider wirklich nicht einladend: Große Steine am Strand, dazwischen aber jede Menge Müll, sodass uns sogar Ratten begegnet sind, das Wasser ist eine dreckige braune Brühe; einzig der Spaziergang zum Leuchtturm am hiesigen Hafen über die Mole war ganz ansehnlich. Dafür allerdings, und das muss man wirklich sagen, ist die Hügellandschaft, die sich unmittelbar hinter dem Meeresufer auftut, keinesfalls zu verachten. Ein so sattes Grün, ja, solche wunderschönen Landschaften, hatte ich zumindest nicht erwartet hier. Aber solche Reisen sind ja dazu da, derartige Vorurteile abzubauen.
Morgen geht es also, inschallah sozusagen, über die türkisch-georgische Grenze. Geplant ist ein kurzer Zwischenstopp ins Gori für das Stalin-Museum, vielleicht reicht es dann gegen Abend bis Tiflis.
Bilder der Tage gibt es später, da hier trotz kostenfreiem WLAN die Verbindung nicht so arg stabil ist, dass die großen Bilder hochgeladen werden können. Bis bald.
Dass Fußgänger über die Straßen marschieren, teilweise sogar aufreizend lässig, ja, daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Die gucken aber wenigstens, wo sie hinlaufen! Dies kann man von einem Hund in Samsun, der der Begegnung mit der Stoßstange unseres Autos nur dank meiner Vollbremsung und seines Ausweichens entgangen ist, nicht unbedingt behaupten. Der Hund steckte mir noch einige Kilometer in den Knochen ... Naja, aber sowas kann halt auch auf dem Weg von Jena nach Kahla passieren.
Entsprechend haben wir nach unserer Ankunft hier im Grand Hotel (ist nicht schlecht, kostet ca. 60 Euro für das Zimmer, ist aber keineswegs das Ritz) auf dem Weg zum Steinstrand (naja, eher zur Strandmüllhalde, leider) ebenfalls die Schnellstraße zu Fuß überquert - der Trampelpfad zeigte uns den Weg ...
Das Schwarze Meer ist hier leider wirklich nicht einladend: Große Steine am Strand, dazwischen aber jede Menge Müll, sodass uns sogar Ratten begegnet sind, das Wasser ist eine dreckige braune Brühe; einzig der Spaziergang zum Leuchtturm am hiesigen Hafen über die Mole war ganz ansehnlich. Dafür allerdings, und das muss man wirklich sagen, ist die Hügellandschaft, die sich unmittelbar hinter dem Meeresufer auftut, keinesfalls zu verachten. Ein so sattes Grün, ja, solche wunderschönen Landschaften, hatte ich zumindest nicht erwartet hier. Aber solche Reisen sind ja dazu da, derartige Vorurteile abzubauen.
Morgen geht es also, inschallah sozusagen, über die türkisch-georgische Grenze. Geplant ist ein kurzer Zwischenstopp ins Gori für das Stalin-Museum, vielleicht reicht es dann gegen Abend bis Tiflis.
Bilder der Tage gibt es später, da hier trotz kostenfreiem WLAN die Verbindung nicht so arg stabil ist, dass die großen Bilder hochgeladen werden können. Bis bald.
Freitag, 7. August 2009
Kurz vor Achilles' Grab
Nach knapp 600 Kilometern heutiger Fahrtstrecke sind wir gestern Abend gut in Osmancık etwa drei Viertel auf dem Weg von Istanbul nach Samsun angekommen. Wir haben hier ein schönes Motel gefunden und schön zu Abend gegessen.
Die Fahrt ging ganz gut los: Wir kamen gegen 12 Uhr problemlos aus dem Parkhaus heraus und fuhren in Richtung der Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke. Vor dieser gab es einen Stau, bevor wir für 30 türkische Lira (etwa 14 Euro) eine Art Kreditkarte kaufen durften, um mit dieser über die Brücke und auch später über die türkischen Autobahnen fahren zu dürfen. Die Brückenmaut an sich kostete nur etwa 2 Euro. Die Fahrt auf der Autobahn war relativ ereignislos (man stelle sich den Schwarzwald [!] mit ein paar Moscheen zwischendrin vor, dann kann man sich einen Teil der Gegend um die Autobahn herum ganz gut vorstellen ...), bevor es dann bei Gerede auf die Landstraße in Richtung Samsun ging. Der Straßenzustand wechselte zwischen zweispurige Beinaheautobahn und besserer Feldweg wild hin und her. Die Türken fahren noch henkiger als die Kroaten, aber wenn man sich anpasst, funktioniert das schon (toi, toi, toi!).
Es sind sehr viele deutsche, insbesondere baden-württembergische Autos unterwegs (Stuttgart, Ludwigsburg, Ulm, Villingen-Schwenningen ...). Allerdings beschleicht mich der Eindruck, dass die (ursprüngliche!) Heimat der Fahrer dieser Autos in der Regel nicht unbedingt im Ländle liegt.
Gestern hat es unterwegs mal kurz, aber heftig geregnet. Dann wurde gleich die Nebelschlussleuchte bei einigen der mitrollenden Autos angeschaltet ...
Mir ging es nicht ganz so gut, ich habe zum Abendessen nur eine Suppe und eine Süßigkeit gegessen. Aber ich bin zuversichtlich, dass es heute, wenn ich mal wieder ordentlich geschlafen habe, wieder viel besser sein wird.
Achso, und was hat das alles mit Achilles zu tun? Hier in Osmancık soll dieser Sagenheld angeblich begraben sein. Naja, wir werden es heute Abend und morgen wohl eher nicht erkunden, sondern schnurstracks gen Samsun, Trabzon, Batumi fahren.
Die Fahrt ging ganz gut los: Wir kamen gegen 12 Uhr problemlos aus dem Parkhaus heraus und fuhren in Richtung der Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke. Vor dieser gab es einen Stau, bevor wir für 30 türkische Lira (etwa 14 Euro) eine Art Kreditkarte kaufen durften, um mit dieser über die Brücke und auch später über die türkischen Autobahnen fahren zu dürfen. Die Brückenmaut an sich kostete nur etwa 2 Euro. Die Fahrt auf der Autobahn war relativ ereignislos (man stelle sich den Schwarzwald [!] mit ein paar Moscheen zwischendrin vor, dann kann man sich einen Teil der Gegend um die Autobahn herum ganz gut vorstellen ...), bevor es dann bei Gerede auf die Landstraße in Richtung Samsun ging. Der Straßenzustand wechselte zwischen zweispurige Beinaheautobahn und besserer Feldweg wild hin und her. Die Türken fahren noch henkiger als die Kroaten, aber wenn man sich anpasst, funktioniert das schon (toi, toi, toi!).
Es sind sehr viele deutsche, insbesondere baden-württembergische Autos unterwegs (Stuttgart, Ludwigsburg, Ulm, Villingen-Schwenningen ...). Allerdings beschleicht mich der Eindruck, dass die (ursprüngliche!) Heimat der Fahrer dieser Autos in der Regel nicht unbedingt im Ländle liegt.
Gestern hat es unterwegs mal kurz, aber heftig geregnet. Dann wurde gleich die Nebelschlussleuchte bei einigen der mitrollenden Autos angeschaltet ...
Mir ging es nicht ganz so gut, ich habe zum Abendessen nur eine Suppe und eine Süßigkeit gegessen. Aber ich bin zuversichtlich, dass es heute, wenn ich mal wieder ordentlich geschlafen habe, wieder viel besser sein wird.
Achso, und was hat das alles mit Achilles zu tun? Hier in Osmancık soll dieser Sagenheld angeblich begraben sein. Naja, wir werden es heute Abend und morgen wohl eher nicht erkunden, sondern schnurstracks gen Samsun, Trabzon, Batumi fahren.
(Vereins-)Fußball in Istanbul
Schalalalalalalaaaaa - oh (irgendwas Unidentifizierbares)
Ich war ja schon beim WM-Qualifikationsspiel Türkei gegen Bosnien-Herzegowina im Oktober gewesen, aber das 6:0 (!) von Galatasaray gestern Abend gegen Maccabi Netanja war auch nicht so schlecht.
Wir waren (für deutsche Verhältnisse) früh (für türkische offenbar eher auf den letzten Drücker) am Stadion und wollten ordnungsgemäß unsere Eintrittskarten kaufen, ehe man uns mehr oder weniger verständlich mitteilte, dass das Spiel ausverkauft sei - tja, in Deutschland wäre nach einem 4:1 im Hinspiel nicht mehr jeder Fan ins Stadion gekommen, hier ist das offenkundig etwas anders ... Also kauften wir unsere Karten auf dem Schwarzmarkt für jeweils fünf Euro über Preis und bezahlten somit umgerechnet 22 statt 17 Euro für einen (formal) Sitzplatz hinter dem Tor. Der Platz war gut, und dass man in der Türkei auch auf Sitzplätzen ab und zu mal steht, war mir bekannt.
Die Fans in der gegenüberliegenden Kurve hatten zu Spielbeginn eine Choreographie (so heißt das, glaube ich, bei den Ultras) mit einer palästinensischen Flagge und einem "Go Home" auf Englisch und Hebräisch vorgeführt, die aber wohl nach Intervention des Stadionsprechers schnell wieder eingetütet wurde.
Schon nach einer Minute und ein paar Sekunden ging Galatasaray in Führung und gab das Heft nicht mehr aus der Hand, auch wenn es im Endeffekt vollends genügte, jeweils die erste Viertelstunde der beiden Halbzeiten einigermaßen Vollgas zu geben, um Netanja zu demütigen. Ein nie ungefährdeter 10:1-Sieg, wenn man beide Spiele zusammenrechnet, spricht ja dann auch eine deutliche Sprache. Mag sein, dass die Stimmung bei einem Stadtderby noch mal überschäumender ist, ja, aber die Aussagen des Reiseführers, dass man nach einem Spiel in Istanbul psychologische Betreuung brauche, kann ich nun zum zweiten Mal nicht wirklich nachvollziehen. Klar ist die Stimmung gut, und das im Wesentlichen ohne Alkohol! Aber sie ist durchaus vergleichbar mit der Stimmung, wenn in einem deutschen Stadion, und sei es nur das Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena, richtig Dampf ist.
Nach dem Spiel machte ich den Fehler, an einer Garküche ein Brötchen zu kaufen, bei ich nicht sah, wann (bzw. ob überhaupt) das Fleisch vom Grill genommen worden war - entsprechend habe ich ein wenig mit Montezumas Rache zu kämpfen, aber das gibt sich schon wieder.
Heute geht es dann - es regnet übrigens gerade wie aus Kübeln - in Richtung Gerede (wo die Autobahn Istanbul-Ankara nach Süden abknickt), Samsun, Trabzon, Batumi, Tiflis, Baku. Der nächste Post* kommt also aus Asien. Bis dahin ...
Ich war ja schon beim WM-Qualifikationsspiel Türkei gegen Bosnien-Herzegowina im Oktober gewesen, aber das 6:0 (!) von Galatasaray gestern Abend gegen Maccabi Netanja war auch nicht so schlecht.
Wir waren (für deutsche Verhältnisse) früh (für türkische offenbar eher auf den letzten Drücker) am Stadion und wollten ordnungsgemäß unsere Eintrittskarten kaufen, ehe man uns mehr oder weniger verständlich mitteilte, dass das Spiel ausverkauft sei - tja, in Deutschland wäre nach einem 4:1 im Hinspiel nicht mehr jeder Fan ins Stadion gekommen, hier ist das offenkundig etwas anders ... Also kauften wir unsere Karten auf dem Schwarzmarkt für jeweils fünf Euro über Preis und bezahlten somit umgerechnet 22 statt 17 Euro für einen (formal) Sitzplatz hinter dem Tor. Der Platz war gut, und dass man in der Türkei auch auf Sitzplätzen ab und zu mal steht, war mir bekannt.
Die Fans in der gegenüberliegenden Kurve hatten zu Spielbeginn eine Choreographie (so heißt das, glaube ich, bei den Ultras) mit einer palästinensischen Flagge und einem "Go Home" auf Englisch und Hebräisch vorgeführt, die aber wohl nach Intervention des Stadionsprechers schnell wieder eingetütet wurde.
Schon nach einer Minute und ein paar Sekunden ging Galatasaray in Führung und gab das Heft nicht mehr aus der Hand, auch wenn es im Endeffekt vollends genügte, jeweils die erste Viertelstunde der beiden Halbzeiten einigermaßen Vollgas zu geben, um Netanja zu demütigen. Ein nie ungefährdeter 10:1-Sieg, wenn man beide Spiele zusammenrechnet, spricht ja dann auch eine deutliche Sprache. Mag sein, dass die Stimmung bei einem Stadtderby noch mal überschäumender ist, ja, aber die Aussagen des Reiseführers, dass man nach einem Spiel in Istanbul psychologische Betreuung brauche, kann ich nun zum zweiten Mal nicht wirklich nachvollziehen. Klar ist die Stimmung gut, und das im Wesentlichen ohne Alkohol! Aber sie ist durchaus vergleichbar mit der Stimmung, wenn in einem deutschen Stadion, und sei es nur das Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena, richtig Dampf ist.
Nach dem Spiel machte ich den Fehler, an einer Garküche ein Brötchen zu kaufen, bei ich nicht sah, wann (bzw. ob überhaupt) das Fleisch vom Grill genommen worden war - entsprechend habe ich ein wenig mit Montezumas Rache zu kämpfen, aber das gibt sich schon wieder.
Heute geht es dann - es regnet übrigens gerade wie aus Kübeln - in Richtung Gerede (wo die Autobahn Istanbul-Ankara nach Süden abknickt), Samsun, Trabzon, Batumi, Tiflis, Baku. Der nächste Post* kommt also aus Asien. Bis dahin ...
Donnerstag, 6. August 2009
(Ver)Bummeln in Istanbul
Naja, wenn ich jetzt wieder anfange, allen von Istanbul vorzuschwärmen, wird's langweilig. Daher noch ein letztes Mal: Soooooo toll!
Gestern bin ich nach spätem Frühstück eines Döners zur Mittagszeit ins Archäologische Museum unterhalb des Topkapı-Palastes gefahren. Ja, doch, ganz interessant, auch wenn es mich nicht so vom Hocker gehauen hat wie die Chora-Kirche ... Anschließend nochmal rüber nach Kadıköy in Asien, um zu sehen, ob unser Rezeptionist aus dem Zümrüt Otel vom Oktober 2008 da ist: Das Zümrüt steht noch, Hüseyin war nicht da. Gegen Abend mit Marcel getroffen, Fischdöner essen gegangen (einfach immer wieder wahnsinnig lecker) und dann nach einem kurzen Spaziergang über die Galatabrücke was trinken gegangen. Es wurde viel, man könnte fast sagen: zu viel.
Nach wirklich richtigem Ausschlafen (Marcel meinte so gegen halb zwei, ob ich denn nicht mal aufstehen wolle) runter nach Karaköy, Fischdöner gegessen (man merkt: immer wieder wahnsinnig lecker), wieder hochgefahren mit der Tünel-Bahn nach Beyoğlu, dort einen "Spiegel" gekauft und ins Café gesetzt. Jetzt sitze ich in der Wohnung, treffe mich gleich mit Marcel und dann geht es heute Abend zum Fußball: Galatasaray spielt gegen Maccabi Netanya in der UEFA Europa League. Das Hinspiel endete 4:1 für Galatasaray, also dürfte das heute ein lockerer Sommerfußballabend werden.
Wahrscheinlich schon morgen geht es in Richtung Aserbaidschan; mal sehen, wie weit wir morgen kommen. Dass wir morgen schon fahren, hat den Vorteil, dass wir es geruhsamer angehen lassen können und Armenien vielleicht schon vor Aserbaidschan einschieben könnten. Aber wie gesagt: Spontan und mal gucken.
Ich hoffe, es geht in Deutschland allen gut. Wenn ihr Fragen oder so habt, könnt ihr ruhig einen Kommentar schreiben oder eine Mail schicken. Tschö.
Gestern bin ich nach spätem Frühstück eines Döners zur Mittagszeit ins Archäologische Museum unterhalb des Topkapı-Palastes gefahren. Ja, doch, ganz interessant, auch wenn es mich nicht so vom Hocker gehauen hat wie die Chora-Kirche ... Anschließend nochmal rüber nach Kadıköy in Asien, um zu sehen, ob unser Rezeptionist aus dem Zümrüt Otel vom Oktober 2008 da ist: Das Zümrüt steht noch, Hüseyin war nicht da. Gegen Abend mit Marcel getroffen, Fischdöner essen gegangen (einfach immer wieder wahnsinnig lecker) und dann nach einem kurzen Spaziergang über die Galatabrücke was trinken gegangen. Es wurde viel, man könnte fast sagen: zu viel.
Nach wirklich richtigem Ausschlafen (Marcel meinte so gegen halb zwei, ob ich denn nicht mal aufstehen wolle) runter nach Karaköy, Fischdöner gegessen (man merkt: immer wieder wahnsinnig lecker), wieder hochgefahren mit der Tünel-Bahn nach Beyoğlu, dort einen "Spiegel" gekauft und ins Café gesetzt. Jetzt sitze ich in der Wohnung, treffe mich gleich mit Marcel und dann geht es heute Abend zum Fußball: Galatasaray spielt gegen Maccabi Netanya in der UEFA Europa League. Das Hinspiel endete 4:1 für Galatasaray, also dürfte das heute ein lockerer Sommerfußballabend werden.
Wahrscheinlich schon morgen geht es in Richtung Aserbaidschan; mal sehen, wie weit wir morgen kommen. Dass wir morgen schon fahren, hat den Vorteil, dass wir es geruhsamer angehen lassen können und Armenien vielleicht schon vor Aserbaidschan einschieben könnten. Aber wie gesagt: Spontan und mal gucken.
Ich hoffe, es geht in Deutschland allen gut. Wenn ihr Fragen oder so habt, könnt ihr ruhig einen Kommentar schreiben oder eine Mail schicken. Tschö.
Dienstag, 4. August 2009
Wie konnte man die Chora-Kirche übersehen?
Nun, ich habe ja in meinem Leben schon die eine oder andere Kirche gesehen, sogar von innen, wenn auch seltenst bei einem Gottesdienst, aber die Chora-Kirche, meine Güte ... Hm, ja, die ist wirklich sehr, sehr hübsch. Mosaike und Fresken, dass einem das Auge übergeht, und das auf gar nicht mal so riesigem Raum - toll! Das entschuldigte auch für den Anmarsch in einer unglaublichen Hitze - 43° C waren es angeblich heute, gestern sogar 44° C. Naja, wenn man auch so "zeitig" aufsteht, dass man erst in der Mittagshitze aus dem Haus kommt, ist man selbst schuld.
Gestern haben wir einen schönen Bummeltag gemacht. Wir haben uns nach spätem Aufstehen treiben lassen, sind ein paar Mal über die Galatabrücke geschlendert, haben am Goldenen Horn sehr gut und preisgünstig, allerdings bei einem unfreundlichen Kellner zu Abend gegessen. Davor und danach ein Bierchen - Efes kann man einfach gut trinken.
Heute ging Marcel erstmals zu seiner Kanzlei, während ich wie gesagt auf zur Chora-Kirche machte. Danach fuhr ich ein wenig mit der Fähre auf dem Goldenen Horn bis hinüber nach Üsküdar in Asien, fuhr zurück, ging zur Post (Postkarten sollten bald ankommen), trank mal wieder einen Tee, ging zum Friseur und traf mich dann mit Marcel. Wir waren zu Abend essen und fuhren dann vom Taksim bis fast vor die Haustür mit der historischen Straßenbahn durch die Istiklal. Es war sehr lustig, die erschreckten Gesichter vieler Passanten in der gerammelt vollen İstiklal Caddesi zu sehen, wenn plötzlich eine laut bimmelnde Straßenbahn hinter oder vor ihnen auftauchte.
Jetzt sitzen wir in Marcels Wohnung zusammen mit einer Freundin seiner zeitweisen Mitbewohnerin und unterhalten uns über die Prinzeninseln. Vielleicht passen die auch noch in den Zeitplan (den wir dieses Mal ausnahmsweise nicht haben!) hinein: Es ist schön, in einer so tollen Stadt wie Istanbul auch einmal in den Tag hineinleben zu können, ohne dass man noch soundsoviele Sehenswürdigkeiten angucken zu müssen glaubt.
Naja, mal sehen, wohin es uns bzw. mich morgen verschlägt.
Gestern haben wir einen schönen Bummeltag gemacht. Wir haben uns nach spätem Aufstehen treiben lassen, sind ein paar Mal über die Galatabrücke geschlendert, haben am Goldenen Horn sehr gut und preisgünstig, allerdings bei einem unfreundlichen Kellner zu Abend gegessen. Davor und danach ein Bierchen - Efes kann man einfach gut trinken.
Heute ging Marcel erstmals zu seiner Kanzlei, während ich wie gesagt auf zur Chora-Kirche machte. Danach fuhr ich ein wenig mit der Fähre auf dem Goldenen Horn bis hinüber nach Üsküdar in Asien, fuhr zurück, ging zur Post (Postkarten sollten bald ankommen), trank mal wieder einen Tee, ging zum Friseur und traf mich dann mit Marcel. Wir waren zu Abend essen und fuhren dann vom Taksim bis fast vor die Haustür mit der historischen Straßenbahn durch die Istiklal. Es war sehr lustig, die erschreckten Gesichter vieler Passanten in der gerammelt vollen İstiklal Caddesi zu sehen, wenn plötzlich eine laut bimmelnde Straßenbahn hinter oder vor ihnen auftauchte.
Jetzt sitzen wir in Marcels Wohnung zusammen mit einer Freundin seiner zeitweisen Mitbewohnerin und unterhalten uns über die Prinzeninseln. Vielleicht passen die auch noch in den Zeitplan (den wir dieses Mal ausnahmsweise nicht haben!) hinein: Es ist schön, in einer so tollen Stadt wie Istanbul auch einmal in den Tag hineinleben zu können, ohne dass man noch soundsoviele Sehenswürdigkeiten angucken zu müssen glaubt.
Naja, mal sehen, wohin es uns bzw. mich morgen verschlägt.
Montag, 3. August 2009
Istanbul - fantastisch wie immer
Gestern haben wir die erste Großetappe nach 3.818 Kilometern beendet: Ankunft in Istanbul! (Daher die türkische Flagge als Bild des Tages.)
Nach dem relativ späten Aufstehen in Alexandroupolis fuhren wir die paar Kilometer bis zur griechisch-türkischen Grenze: Die Griechen wollten nur den Pass sehen und kontrollierten den nicht einmal, als sie das bordeauxrote Äußere erkannten, und auch bei den Türken ging es verhältnismäßig schnell. Die Polizeikontrolle war problemlos und am Zoll klappte alles, auch wenn sie die Vollmacht meiner Mutter sehen und sogar kopiert haben wollten! Dafür fielen die 9 Euro Zollgebühren weg, die wir 2004 trotz vergeblichen Einreiseversuchs berappen mussten. Danach ging es über eine Mischung aus Schnellstraße und Autobahn (daher wusste niemand, ob er 90 oder 120 fahren durfte, war den meisten aber eh egal) bis zur richtigen Autobahn und rein in die Stadt. Der Mautschalter nahm zum Glück auch Euro ... Naja, nach mehrmaligem Verfahren und Wiederumdrehen und Wiederverfahren kamen wir zu einem Parkhaus in der Nähe der İstiklal Caddesi, in dem wir unser Auto jetzt erst einmal bis Freitag oder Samstag, bis zum Aufbruch nach Kleinasien, stehen lassen werden.
Das Parkhaus war doch nicht so ganz nahe an Marcels Wohnhaus gelegen, aber dafür erhielten wir einen schönen Gratis-Spaziergang durch besagte İstiklal Caddesi, bevor wir dann Marcels Wohnung direkt am Galataturm erreichten (wirklich und ernsthaft nur zwei Minuten). Dort trafen wir seine Mitbewohnerin für die nächsten zwei Wochen und besichtigten die mit drei (!) Schlössern gesicherte, sehr geräumige Wohnung. Kurz darauf stürzten wir uns ins Getümmel, ließen uns von mehr oder weniger vertrauenswürdigen Kellnern auf der Galatabrücke in ihre Lokale einladen und entschlossen uns dann schlussendlich doch, an der Schiffslände im südlichen europäischen Teil einen Fischdöner zu essen ... Anschließend fuhren wir mit der Straßenbahn direkt nach Sultanahmet hinein und versackten schlussendlich in dem Lokal des Hauswirtes, bei dem wir vor fünf Jahren übernachtet hatten: dreihundert Meter von der Hagia Sophia entfernt für einen Spottpreis damals. Inzwischen ist das Haus runderneuert, und wir werden sicherlich in den nächsten Tagen wieder einmal dort Station machen. Fünf Bier später (eins ging aufs Haus) liefen wir bergab zum Archäologischen Museum, das sich in den nächsten Tagen wohl auf meinen Besuch gefasst machen muss, und stiegen dort in die Straßenbahn nach Kabataş ein, von wo es wiederum mit der Zahnradbahn zum Taksimplatz ging. Nach einem kurzen Abstecher zum Auto, in dem ich Handtuch, Reiseführer und Kulturbeutel vergaß, ging es nach Hause, wo eine Freundin von Marcels Mitbewohnerin bereits auf uns wartete. Schnurstracks ging es ins Bett, in dem Marcel bis jetzt liegt und ich immer noch sitze ...
Ich freue mich sehr auf meinen ersten autofahrfreien Tag heute. Marcel geht heute wahrscheinlich noch nicht in die Kanzlei, da sein Chef, der Parlamentsabgeordneter ist, noch in Ankara weilt. Daher werden wir heute einen sehr geruhsamen Tag machen.
Mein Programm für die nächsten Tage wird wahrscheinlich Dolmabahçe-Palast, Archäologisches Museum und die Chorakirche beinhalten, aber übertreiben will ich es mit dem Sightseeing nicht.
Nach Baku geht es vielleicht schon am Freitag. Das hängt davon ab, wie arbeitsintensiv Marcels erste Woche hier wird. In jedem Fall wäre es praktisch, da wir für die Tour nach Baku mit 2.200 Kilometern (pro Weg) rechnen müssen, von denen nur die ersten etwa 300 Kilometer Autobahn sind.
Nach dem relativ späten Aufstehen in Alexandroupolis fuhren wir die paar Kilometer bis zur griechisch-türkischen Grenze: Die Griechen wollten nur den Pass sehen und kontrollierten den nicht einmal, als sie das bordeauxrote Äußere erkannten, und auch bei den Türken ging es verhältnismäßig schnell. Die Polizeikontrolle war problemlos und am Zoll klappte alles, auch wenn sie die Vollmacht meiner Mutter sehen und sogar kopiert haben wollten! Dafür fielen die 9 Euro Zollgebühren weg, die wir 2004 trotz vergeblichen Einreiseversuchs berappen mussten. Danach ging es über eine Mischung aus Schnellstraße und Autobahn (daher wusste niemand, ob er 90 oder 120 fahren durfte, war den meisten aber eh egal) bis zur richtigen Autobahn und rein in die Stadt. Der Mautschalter nahm zum Glück auch Euro ... Naja, nach mehrmaligem Verfahren und Wiederumdrehen und Wiederverfahren kamen wir zu einem Parkhaus in der Nähe der İstiklal Caddesi, in dem wir unser Auto jetzt erst einmal bis Freitag oder Samstag, bis zum Aufbruch nach Kleinasien, stehen lassen werden.
Das Parkhaus war doch nicht so ganz nahe an Marcels Wohnhaus gelegen, aber dafür erhielten wir einen schönen Gratis-Spaziergang durch besagte İstiklal Caddesi, bevor wir dann Marcels Wohnung direkt am Galataturm erreichten (wirklich und ernsthaft nur zwei Minuten). Dort trafen wir seine Mitbewohnerin für die nächsten zwei Wochen und besichtigten die mit drei (!) Schlössern gesicherte, sehr geräumige Wohnung. Kurz darauf stürzten wir uns ins Getümmel, ließen uns von mehr oder weniger vertrauenswürdigen Kellnern auf der Galatabrücke in ihre Lokale einladen und entschlossen uns dann schlussendlich doch, an der Schiffslände im südlichen europäischen Teil einen Fischdöner zu essen ... Anschließend fuhren wir mit der Straßenbahn direkt nach Sultanahmet hinein und versackten schlussendlich in dem Lokal des Hauswirtes, bei dem wir vor fünf Jahren übernachtet hatten: dreihundert Meter von der Hagia Sophia entfernt für einen Spottpreis damals. Inzwischen ist das Haus runderneuert, und wir werden sicherlich in den nächsten Tagen wieder einmal dort Station machen. Fünf Bier später (eins ging aufs Haus) liefen wir bergab zum Archäologischen Museum, das sich in den nächsten Tagen wohl auf meinen Besuch gefasst machen muss, und stiegen dort in die Straßenbahn nach Kabataş ein, von wo es wiederum mit der Zahnradbahn zum Taksimplatz ging. Nach einem kurzen Abstecher zum Auto, in dem ich Handtuch, Reiseführer und Kulturbeutel vergaß, ging es nach Hause, wo eine Freundin von Marcels Mitbewohnerin bereits auf uns wartete. Schnurstracks ging es ins Bett, in dem Marcel bis jetzt liegt und ich immer noch sitze ...
Ich freue mich sehr auf meinen ersten autofahrfreien Tag heute. Marcel geht heute wahrscheinlich noch nicht in die Kanzlei, da sein Chef, der Parlamentsabgeordneter ist, noch in Ankara weilt. Daher werden wir heute einen sehr geruhsamen Tag machen.
Mein Programm für die nächsten Tage wird wahrscheinlich Dolmabahçe-Palast, Archäologisches Museum und die Chorakirche beinhalten, aber übertreiben will ich es mit dem Sightseeing nicht.
Nach Baku geht es vielleicht schon am Freitag. Das hängt davon ab, wie arbeitsintensiv Marcels erste Woche hier wird. In jedem Fall wäre es praktisch, da wir für die Tour nach Baku mit 2.200 Kilometern (pro Weg) rechnen müssen, von denen nur die ersten etwa 300 Kilometer Autobahn sind.
Samstag, 1. August 2009
Mazedonien oder nicht Mazedonien - das war die Frage ...
Um die Antwort vorneweg zu geben: Wir sind nicht nach Mazedonien zum Fußball gefahren, sondern haben Quartier in Alexandroupolis im äußersten Nordosten Griechenlands genommen, von wo aus wir morgen nur einen Katzensprung bis zur Grenze fahren müssen.
Nach extrem zeitigem Aufstehen heute Morgen (gegen 6.30 Uhr) verzichteten wir auf das Schwimmengehen am sehr einladenden Kiesstrand von Itea und fuhren nach Delphi hoch. Delphi ist und bleibt begeisternd. Wir zählten zu den ersten Besuchern des Monats August und hatten weite Teile der Anlage für uns ohne störende Monstergruppen. Nach dem Aufstieg über das Theater (mein Bild des Tages) zum Stadion und dem Abstieg zum Museum (dabei Marcels Bild des Tages: fein gearbeitete Mauerstrukturen in Delphi) besichtigten wir ebendieses Museum. 2004 waren wir noch nicht dagewesen, da das Museum damals gerade im Umbau war. Der Umbau hat sich aber gelohnt! Der Museumskomplex bietet sehr interessante Einblicke in die Ausgrabungen und ihre Geschichte.
Gegen 10.30 Uhr ging es weiter in Richtung Norden. Es hätte mit dem Besuch des Spiels der mazedonischen Liga bei FK Turnovo wahrscheinlich geklappt, wäre uns nicht ein gut einstündiger Stau auf halber Strecke in die Parade gefahren. Schweren Herzens entschieden wir uns, gleich in Richtung Istanbul aufzubrechen und fuhren einen ordentlichen Stiefel herunter, sodass wir jetzt wenigstens nicht mehr weit weg von der Grenze sind, über die es morgen zeitig gehen soll.
Alexandroupolis finden wir beide ein wenig enttäuschend: Zimmer und Gastronomie sind überteuert, auf der griechischen Freundlichkeitsskala scheinen die Alexandroupoliser (?) eher weit unten zu rangieren ... Immerhin fanden wir ein nettes Lokal, fuhren anschließend Riesenrad und gehen nun trotzdem wieder spät ins Bett (es ist 1 Uhr hier).
Morgen können wir einigermaßen ausschlafen, wollen dann frühstücken und hoffen, gut über die Grenze zu kommen. Es wird Zeit, dass wir in Istanbul ankommen. Sieben Fahrttage am Stück sind dann doch etwas anstrengend und so freue ich mich sehr, auch mal einen ganzen Tag laufend und am Wasser liegend verbringen zu können. Nichtsdestotrotz sind wir sehr zufrieden, haben viel gesehen, streiten nicht, fühlen uns wohl (außer ein paar Mückenstichen sind wir unversehrt). Das Auto fährt sehr gut und hat auf dieser Tour nun auch schon fast 3.500 km in den Rädern.
Nach extrem zeitigem Aufstehen heute Morgen (gegen 6.30 Uhr) verzichteten wir auf das Schwimmengehen am sehr einladenden Kiesstrand von Itea und fuhren nach Delphi hoch. Delphi ist und bleibt begeisternd. Wir zählten zu den ersten Besuchern des Monats August und hatten weite Teile der Anlage für uns ohne störende Monstergruppen. Nach dem Aufstieg über das Theater (mein Bild des Tages) zum Stadion und dem Abstieg zum Museum (dabei Marcels Bild des Tages: fein gearbeitete Mauerstrukturen in Delphi) besichtigten wir ebendieses Museum. 2004 waren wir noch nicht dagewesen, da das Museum damals gerade im Umbau war. Der Umbau hat sich aber gelohnt! Der Museumskomplex bietet sehr interessante Einblicke in die Ausgrabungen und ihre Geschichte.
Gegen 10.30 Uhr ging es weiter in Richtung Norden. Es hätte mit dem Besuch des Spiels der mazedonischen Liga bei FK Turnovo wahrscheinlich geklappt, wäre uns nicht ein gut einstündiger Stau auf halber Strecke in die Parade gefahren. Schweren Herzens entschieden wir uns, gleich in Richtung Istanbul aufzubrechen und fuhren einen ordentlichen Stiefel herunter, sodass wir jetzt wenigstens nicht mehr weit weg von der Grenze sind, über die es morgen zeitig gehen soll.
Alexandroupolis finden wir beide ein wenig enttäuschend: Zimmer und Gastronomie sind überteuert, auf der griechischen Freundlichkeitsskala scheinen die Alexandroupoliser (?) eher weit unten zu rangieren ... Immerhin fanden wir ein nettes Lokal, fuhren anschließend Riesenrad und gehen nun trotzdem wieder spät ins Bett (es ist 1 Uhr hier).
Morgen können wir einigermaßen ausschlafen, wollen dann frühstücken und hoffen, gut über die Grenze zu kommen. Es wird Zeit, dass wir in Istanbul ankommen. Sieben Fahrttage am Stück sind dann doch etwas anstrengend und so freue ich mich sehr, auch mal einen ganzen Tag laufend und am Wasser liegend verbringen zu können. Nichtsdestotrotz sind wir sehr zufrieden, haben viel gesehen, streiten nicht, fühlen uns wohl (außer ein paar Mückenstichen sind wir unversehrt). Das Auto fährt sehr gut und hat auf dieser Tour nun auch schon fast 3.500 km in den Rädern.
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