Noch einmal zurück zu gestern Abend: Das mit dem Rollstuhl klappte bei Finnair problemlos, wir kamen mit kürzesten Schlangen durch die Special-Assistance-Spuren, nur bei der Ausreise sollte ich die normale Spur nehmen, vermutlich, weil nur ein Begleiter zulässig ist. Dadurch war ich schneller (!) durch als die beiden, aber ich obwohl sie sich vor mir versteckten, fand ich sie wieder ...
Wir hatten relativ vorne Sitze zugeteilt bekommen in der Economy Class, und ich war offenbar so dermaßen müde, dass ich vier oder fünf Stunden am Stück schlief. Das ist mir im Flieger auch noch nicht passiert. Ein Teilgrund könnte gewesen sein, dass mein Entertainmentsystem nicht funktionierte. Das mahnte ich zweimal an, zweimal wurde es neu gestartet (im Cockpit!), dann fragte ich, ob ich ein Internetpaket (kostet auch 25 Euro) aufs Haus haben könnte - der Flugbegleiter wollte mir offenbar das gleiche Angebot machen, denn er ging sofort darauf ein. So hatte ich zwar kein Entertainment, aber dafür Internet, auch recht ...
Als ich dann aufwachte (Christian schlief anscheinend gar nicht ...), waren es nur noch viereinhalb Stunden Flug, dann ging auch die Sonne auf, alles gut.
Wir bekamen einen freundlichen, aber sehr ruhigen Finnen als Begleiter, der führte uns durch die Einreise (Jessi und ich nahmen die elektronische Einreise) und dann auch zu den Autovermietungsschaltern. Unsere Vermietung war aber dort gar nicht, sondern im nahegelegenen Flughafenhotel, was ich nach kurzer Suche feststelle. Geschlossen war auch noch (erst für 7 Uhr hatten wir das Auto bestellen können), sodass wir noch ein bisschen am Flughafen herumsaßen - ich stärkte mich schon einmal mit viel Zucker fürs Autofahren.
Um 7 Uhr machten die tatsächlich auf, der arme (junge) Kerl war etwas überfordert, aber wir bekamen unser Autochen und fanden es nach längerem Fußmarsch auf Anhieb im Parkhaus. Rollstuhl und Kofferwagen ließen wir im Parkhaus stehen, in der Hoffnung, dass sie heute Nachmittag bei unserer Rückkehr immer noch da wären - waren sie tatsächlich!
Dann ging es nach kurzem Frühstück bei McDonald's über die Autobahn an die Grenze und ins Einkaufszentrum - das war echt gespenstisch dort, der riesige Parkplatz fast leer, da standen wahrscheinlich nur die Autos der Angestellten, in dem riesigen Supermarkt waren Jessi, Christian und ich drei der fünf Kunden - unglaublich!
Zurück fuhren wir näher an der Küste über wunderbare Landstraßen durch die finnischen Wälder. Rentiere oder Elche begegneten uns leider nicht, was auch am einsetzenden Regen gelegen haben mag ...
An ein paar Stellen konnten wir aufs Meer gucken, dann wollten wir noch ein paar Seen mitnehmen, weil wir auch noch Zeit hatten; das klappte, und gegen 14.45 Uhr waren wir wieder am Flughafen. Wir nahmen Rollstuhl und Kofferwagen wieder in Beschlag, gingen zurück ins Terminal, ich gab die Autoschlüssel ab, wir fragten noch nach, ob wir eine Servicekraft anfordern müssten (nein), sodass Jessi Christian durch die Sicherheitskontrolle schob und ich mit den Koffern und Taschen hinterher (ich witzelte mit den Security-Damen, ich sei der Träger von Jessi und Christian) ...
Diese supermodernen Scangeräte, bei denen man alles im Gepäck lassen soll/muss, sind absolute Grütze! Wenn die Dinger bei zwei Dritteln der Gepäckstücke Alarm schlagen, ist man wirklich schneller, wenn man an den alten Dingern alles auspacken muss - bei uns ging nur ein Gepäckstück in die Sonderkontrolle (da waren die Flüssigkeiten von Jessi und Christian mit einem Spray drin, und Sprays gehen immer schief, scheint mir ...), aber aufgrund des Staus vor uns dauerte es ein Weilchen, bis das Gepäckstück handuntersucht werden konnte. Sei's drum, wir hatten Zeit, denn wir waren zügig am Gate.
Das Verreisen mit Rollstuhlbedarf hat den großen Vorteil, dass man mit als Erster einsteigen darf und dementsprechend sein Zeug sicher unterbringt, was gerade bei den engen Gepäckfächern in dem Helsinki-Frankfurt-Flieger nicht ganz so einfach gewesen war, etwa auf dem Hinflug ...
Auf dem Flug fielen mir wieder ab und zu die Äuglein zu, aber gefühlt dauerte der Flug lang. Wir wurden wieder abgeholt, und die sehr freundliche Damen fuhr mit uns mit der Skyline und runter zum Regionalbahnhof. Dort verpassten Jessi und Christian ihren gewünschten Zug um eine Minute - ärgerlich, aber nicht zu ärgern.
Sie nahmen die nachfolgende S-Bahn, wir verabschiedeten und ich schlumpfte zum Fernbahnhof. Dort stieg ich in einen Zug nach Mannheim/Karlsruhe ein, entschied mich hin und her, wo ich aussteige, bin jetzt in Mannheim ausgestiegen und habe trotzdem im Zug Mannheim-Freiburg einen Sitzplatz gefunden - alles bestens.
In Freiburg klappt hoffentlich mein Anschluss, sodass ich den Zug um 22.40 Uhr hoch in den Schwarzwald erwischen müsste - selten habe ich mich so auf Muttern gefreut, das wäre sowieso schon eine anstrengende Reise geworden, und mit Christians Verletzung wurde es natürlich nicht weniger anstrengend. Jetzt hoffen wir, dass es ihm bald wieder gutgeht und er wie ein junger Rehbock durch die Pfalz hüpft ... Also: weiterhin gute Besserung!
Jo, ein Fazit kommt hochwahrscheinlich in den nächsten Tagen, aber ich muss das alles erstmal ein bisschen sacken lassen ...
Fotos (oft von Jessi heute):
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Jo, das war mein Entertainmentsystem |
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Leerer Parkplatz an finnisch-russischer Grenze |
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See in Vuolenkoski, Südfinnland |
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Hübsches Häuschen unterwegs |
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See |
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See |
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