Sehr entspannt fuhr ich gestern mit dem Bus nach Neustadt, mit der S-Bahn nach Freiburg, mit dem Regionalexpress nach Weil am Rhein und mit der Straßenbahn zur Dreiländerbrücke (diese Straßenbahnstrecke ist noch im Deutschlandticket drin). Ich überquerte die Dreiländerbrücke, befand mich also erstmals seit der Zwölf-Länder-Tour wieder in Frankreich, und die Kneipe da an der Rheinpromenade war so einladend, dass ich ein elsässisches Bierchen und eine elsässische Charcuterie-Platte verspeiste - Leben wie Gott in Frankreich. (Und Englisch sprachen sie auch noch mit mir, nachdem ich mir bei der Bestellung auf Französisch die Zunge gebrochen hatte ...)
Alexander Dobrindts Spießgesellen, auch bekannt als Bundespolizei, wurden nirgends gesehen, als ich zurück nach Deutschland lief - wer weiß, wie viele böse, böse, böse Franz..., äh, Migranten man da hätte aufhalten können?! Vielleicht hatten sie auch Angst, vom Blitz erschlagen zu werden, denn es gewitterte in dem Moment ziemlich stark um das Dreiländereck herum.
Keine zehn Minuten später - der Weg führte obligatorisch am Grenzstein Nr. 1 Basel-Baden vorbei - war ich aber schon wieder in der Schweiz. Die Baseler Straßenbahn hält an der Haltestelle "Basel, Weil am Rhein Grenze" mit der ersten Tür in der Schweiz und dem Rest des Gefährts noch in Deutschland. Damit gilt sie zollrechtlich als in Schweiz eingereist, und durch diese Tür stieg ich natürlich ein; denn ich hatte in der Schweiz gewartet, keine zwei Meter von der Staatsgrenze entfernt.
Ich setzte mich auf einen Sitz genau auf der Grenze (jedenfalls solange, bis wir abfuhren, natürlich), stieg an der Dreirosenbrücke um, bekam einen Sitzplatz (!) und wurde dann genau am Stadion aus der Straßenbahn herausgespült, nachdem wir durch die Baseler Altstadt gefahren waren (schön!) und die Bahn voll geworden war.
Ich saß auf der gleichen Seite wie am Dienstag beim Deutschland-Spiel, ging aber durch den anderen Eingang rein, fand mich aber auch dort schnell zurecht. Gestern saß ich auf dem Balkon (nicht im Parkett), dort war die Sicht - wieder war ich im Block C3, also Mitte-Mitte - noch besser als am Dienstag, aber die Bratwurst war überhaupt nix, furchtbar!
Ich trug ein orangenes Henley-Shirt, war zunächst auch für die Niederlande, aber irgendwann, als das für die Niederlande nix mehr mit dem Weiterkommen werden konnte, entschied ich mich, das Spiel einfach nur zu genießen (ist ja auch mal schön, nicht mit ganz so viel Herzblut dabei zu sein), zumal England ja auch hoch führte.
Mit dem Abpfiff (die beiden neben mir waren schon in der 75. Minute oder so entschwunden) brach ich auf - den Weg zur Bushaltestelle zum Badischen Bahnhof kannte ich ja schon, und ich kam gleich in den ersten Bus rein ... Ich war froh, als ich am Badischen Bahnhof wieder aus der Sardinenbüchse herauskam, war jetzt viel (viel!) zu früh am Bahnsteig, aber irgendwann ging der Zug auch auf - und die Fahrt nach Waldshut endete fast pünktlich.
Dort stand das Mamataxi schon bereit, und über die B 500 ging es zurück nach Hause.
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Jetzt bin ich auf dem Weg nach Hannover, und unerwarteterweise musste auch heute wieder das Mamataxi eingreifen, denn mein Bus nach Neustadt kam und kam nicht. Muttern wollte eh das Auto wegstellen, daher passte der kleine Umweg nach Rötenbach ins Bild; am Ende hätte der Bus womöglich knapp gereicht, aber bei der letzten Verbindung des Tages nach Hannover wollte ich jetzt ungern was riskieren - danke, Ma!
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Nächstes Wochenende geht es nicht nach Basel zum deutschen Viertelfinale, denn erstens habe ich keine Karten und zweitens haben wir ein Hotelzimmer in Füssen gebucht.
Am Samstag Morgen soll es früh in Richtung Warth in Tirol gehen; die 400 Höhenmeter werde ich mir erarbeiten, um dann am südlichsten Punkt Deutschlands in die (Selfie-)Kamera zu grinsen (hoffentlich!). Mal sehen, ob ich in Füssen erst duschen gehen will oder ob wir uns gleich Neuschwanstein anschauen ...
Am nächsten Morgen soll es hoch zur Zugspitze gehen, und von da nach Hause ...
Mal sehen, wie oft die Dobrindt-Bande uns in die Quere kommt, denn das Perverse ist ja, dass ich dafür, dass ich ja doch oft die Bundesgrenze überquere, nur selten in deren Fänge geraten bin - aber ich bin ja auch weiß ...
Auch heute gibt es ein paar Bilder aus einem schweizerischen Fußballstadion:




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