... bin ich letzte Woche gewandert, aber dann vergangenen Sonntag pünktlich zur Bundestagswahl wieder nach Hannover gefahren, weil ich diese und nächste Woche mal wieder vor Ort arbeiten wollte ... Irgendwie habe ich es aber nicht geschafft, von den Wanderungen schonmal unterwegs zu erzählen (es gab spannende Serien im Zug zu gucken ...), aber jetzt, wo ich im Zug nach Hamburg sitze und dort ein Krabbenbrötchen verspeisen will, will ich eine paar - wie ich finde - durchaus hübsche Fotos dann doch hochladen ...
Am Dienstag vergangener Woche, also am 21. September, machte ich mich noch bei gutem Tageslicht auf in Richtung Wellendingen. Bereits am Bonndorfer Schloss fiel mir auf, dass ich meine Maske vergessen hatte, sodass ich mir die Möglichkeit, von Wellendingen (oder sonstwo) mit dem Bus zurückzufahren, in die Haare schmieren konnte ... Nun denn, ich lief die Strecke durch den Japanischen Garten in Richtung Wellendingen, die ich schon bei der allerersten Wanderung im April 2020 gelaufen war, lief vorbei an der Wellendinger Kapelle und bog am Wellendinger Sportplatz auf einen der Wege in Richtung Steinatal ab.
Vor längerer Zeit war ich hier aus dem Ganterwegle herausgekommen, jetzt fand ich den Einstieg ins Ganterwegle wieder und lief diesen entlang. Dieses kleine unscheinbare Weglein ist richtig, richtig schön, gerade wenn die Sonne durch die Bäume hindurchscheint - das macht immer wieder Spaß. Auch Spaß machte es mir, als ich den Weg querte, über den ich im Winter in kniehohem Schnee zum Steinabad gekämpft hatte, denn jetzt, im Spätsommer, kam ich wesentlich schneller voran.
Ich fand sogar die Weiterführung des Ganterwegles in Richtung Landesstraße - denn diesen Wegabschnitt hatte ich damals, als ich in umgekehrter Richtung unterwegs, nicht gefunden. Und siehe da, nach einigem Klettern und Fluchen und dem Fotografieren eines Felsens in, wie ich finde, Löwenform fand ich den Einstieg zwischen zwei Leitplanken der Landesstraße, wo ich niemals einen Wanderweg vermutet hätte ...
Jetzt ging es auf bekannten Pfaden zurück in Richtung Weg zur Steinasäge durch den Wald, es begegneten mir unerhörterweise gleich zwei Menschen, doch den Umweg in Richtung Galgenbuck sparte ich mir und lief über die Waldallee nach Hause. Irgendwie waren das dann doch auch fast zehn Kilometer geworden, aber ich kam noch gut im Hellen nach Hause.
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Nicht mehr gut im Hellen nach Hause kam ich zwei Tage später, aber das hatte mehrere Gründe, und der erste Grund war, dass ich mich überhaupt nicht ausgekäst bekam, wohin ich denn überhaupt wandern wollte ...
Als ich mich endlich ausgekäst hatte und am Schulzentrum den Bus in Richtung Grafenhausen nehmen wollte, eröffnete mir die Busfahrerin, dass meine Bahncard nur auf - keine Ahnung, was die erzählte - "Busstrecken parallel zu Bahnstrecken" gelten würde. Ich insistierte und sie drohte mir an, sie werde sich informieren. Genau, informieren Sie sich mal! Als ich ihr die Tarifbedingungen des Waldshuter Tarifverbundes zeigen wollte, wollte sie sie nicht sehen, sondern sich selbst informieren ... Nun denn, ich hoffe, die Dame hat sich inzwischen ausreichend informiert.
Als ich in Grafenhausen ankam - ich wollte von Grafenhausen in Richtung Steina laufen und irgendwo zwischen Steinabad und Wanderparkplatz Roggenbach vom Mamataxi abgeholt werden -, verlief ich mich erstmal, und aus der Richtung des Busses hörte ich ein hexenhaftes Kichern ... Keine Ahnung, wo das herkam ...
Nachdem ich den richtigen Weg gefunden hatte (einen Teil war ich letzten Sommer schon einmal gelaufen, wie ich feststellte), ging es über gute Waldwege (kein Mensch begegnete mir ...) in Richtung Steina. "Gute Waldwege" mit einer Ausnahme, nämlich einem Stückchen übelsten Forstweges durch Schlamm und Pfützen ... Das wäre alles noch kein Problem gewesen, zumal ich nachher wieder auf einen guten Waldweg kam, aber ich hatte mich bei der Zeit des Sonnenunterganges um eine starke halbe Stunde verschätzt - und als ich auf die Uhr sah und die Sonnenuntergangszeit abrief, erkannte ich, dass die Sonne gerade untergegangen war ...
Nun denn, ich rief das Mamataxi verfrüht an, bat meine Mutter, mich am Wanderparkplatz Roggenbach abzuholen, und machte, dass ich durch den Wald kam. Der gute Waldweg ging - auf der Karte - in einen weniger guten Weg über, sodass ich überlegte, ob ich den Abholpunkt noch einmal verändere oder es auf dem schlechteren Weg wage. Am Ende entschied ich mich für den gar nicht einmal so furchtbaren Weg hinunter zum Wanderparkplatz, auch wenn der Weg am Schluss recht wiesenartig wurde und ich mir ob der einsetzenden Dunkelheit im finsteren Wald noch schnell eine Taschenlampen-App herunterlud.
Meine Mutter machte sich schon ein bisschen Sorgen, weil ich nicht wie üblich auf sie wartete, als sie eintrudelte, doch kurz darauf kam ich dann doch an, sodass wir frohgemut nach Hause fahren konnten. Joa, es wird halt früher dunkel im Herbst, könnte man sich mal merken ...
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In Hannover bin ich jetzt in den Tagen nicht gewandert, sondern habe die Abende entweder zu Hause oder beim Probeessen in den Gaststätten in der Nähe verbracht, aber je nachdem, wann ich heute Nacht nach Hause komme, könnte man ja morgen noch eine kleine Tour machen, mal sehen ...
Jetzt freue ich mich erstmal auf Hamburg und ein Krabbenbrötchen, dann sehen wir weiter ...
Da war es noch nicht dunkel ... |
Ganterwegle |
Auf dem Weg nach Wellendingen |
Zwischen den Leitplanken |
Sonnenuntergang bei Grafenhausen |
Der sieht doch aus wie Löwe, oder? Oder? |
Blick zurück auf Bonndorf in der Sonnenschale |
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