... ist natürlich unweigerlich irgendwann Gesprächsthema, wenn ein Niederländer und ein Deutscher während eines großen Fußballturniers miteinander einen trinken gehen - und so war es auch gestern, auch wenn wir beide - lachend - nicht sicher waren, ob wir gemeinsam ein eventuelles EM-Finale Niederlande - Deutschland anschauen sollten ...
Der Abend in Wiesbaden am Samstag Abend war sehr schön, auch weil Andrea zwei Freunde von ihr herbeordert hatte, weil sie noch arbeiten musste. Allein das Gesicht des Barkeepers, als er mich - erstmals nach einem Dreivierteljahr - sah, war die Anreise schon wert - das Steak konnte auch was, und die - öhm - ≥ 1 Guinness waren ebenfalls sehr lecker, auch wenn sie aus der Dose kamen ...
Leider musste ich ein bisschen ungemütlich sein, weil ich den Zug um kurz nach 19 Uhr zwingend erwischen musste, sonst wäre ich erst gestern Morgen um kurz vor sechs Uhr in Hannover eingetrudelt.
So fuhr mein ICE über Köln (!) und Dortmund (!!) nach Hannover, hier kam ich um kurz vor 1 Uhr an und fiel ins Bett, nachdem ich mal wieder ordentlich durchgelüftet hatte ...
Das Durchlüften sorgte aber natürlich dafür, dass das Fenster offen war, und so wachte ich - nach kurzer Nacht - trotz allem scheinbar erholt auf. Ich stand auf, ging ins Bad und fuhr zum Bahnhof, um mich nochmal testen zu lassen, um für den Fall, in den Niederlanden wider Erwarten doch einen Test zu brauchen.
Um 8.56 Uhr stieg ich in den ICE nach Köln (und für diesen ICE, oder vielmehr "ICE", wurde das Wort "Holzklasse" erfunden - das war entweder ein Uralt-ICE oder aber ein IC, kein Strom, aber dafür WLAN, das war mal eine surreale Erfahrung), musste aber in Duisburg und Viersen umsteigen. In Viersen sah man Corona-Aktionismus der Deutschen Bahn in voller Aktion: Auf dem Bahnhof zieht es wie Hechtsuppe, zudem war um jeden einzelnen Fahrgast drei Meter Platz, aber die Bahn hatte auf dem Bahnhof Security abgestellt, die Leute zum Maskentragen aufforderte - draußen, bei genug Lüftung. Dass in den Zügen niemand jemals durch den Zug gelaufen kam, um dort in einem geschlossenen Raum, wo es sehr viel sinnvoller ist, Maske zu tragen, zu prüfen, ob alle brav waren, brauche ich nicht extra erwähnen. Achso, und dann setzten sich drei Jugendliche auf die Bahnsteigkante und ließen die Füße in den Gleisbereich baumeln - da kam keine Security, sondern der Zugführer des entgegenkommenden Zuges ließ mal ganz laut die Hupe ertönen ...
Um 12.53 Uhr überquerte ich die deutsch-niederländische Grenze (aus deutscher Sicht sind die Niederlande Risikogebiet, das ist aber kein Problem, da mein Aufenthalt unter 24 Stunden war; aus niederländischer Sicht ist Deutschland seit dem 10. Juni kein Risikogebiet mehr), wenige Minuten später war ich in Venlo. Der Ex-Kollege kam, wie es sich für einen Niederländer gehört, angeradelt und am Ende landeten wir wieder im "De Klep".
Oh Mann, er trank Pils, ich trank Alt, dazu gab es Bitterballen und so eine Art Bierwurst, und das Gespräch ging über meinen früheren Arbeitgeber, über Fußball, über Corona, über Gott und die Welt, es war ein richtig, richtig, richtig schöner Nachmittag ...
Gegen 17.30 Uhr hatten wir beide - ziemlich gleichzeitig - genug Bier getrunken, sodass wir aufbrachen (achso - nicht mal die Ober trugen Maske). Der Kollesch brachte mich noch zum Bahnhof, ich kaufte ein bisschen Proviant (einschließlich Rivella, und das in den Niederlanden!) und schaffte es, in Viersen und Duisburg wieder erfolgreich umzusteigen.
Auch wenn ich früh daheim war, war ich ein bisschen fertig von dem Wochenende, der Döner, den ich noch als Stärkung kaufte, war nicht wirklich dazu angetan, dass es mir besser ging, da konnten auch die zwei (!) Ayran, die ich kaufte, nicht viel helfen - ich fiel ins Bett und schlief wie ein Stein ...
Köln am Samstag Abend |
ICE in Holzoptik |
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