... hat Douglas Adams in seiner berühmten fünfbändigen Trilogie "Per Anhalter durch die Galaxis" verewigt, und so ging es mir gestern in der Sächsischen Schweiz ebenfalls, denn ohne das Handtuch, das Jessi und Christian standardmäßig im Auto haben und mit dem ich mir Rübe und (vor allem) Arme bedecken konnten, wäre diese exponierten Körperteile noch krebsfarbiger als sie es ohnehin sind - dass die beiden mit dem Cabrio kommen und sie dann noch bei Sonne offen fahren wollen, kann ja keiner ahnen ...
Am Freitag Nachmittag kam ich ungefähr so los wie erwartet, sodass ich noch einen Test am Hauptbahnhof machen konnte und dann in meinen IC in Richtung Dresden einsteigen konnte. Die Freunde aus Kaiserslautern und ich lieferten uns ein Wettrennen, in dem ich vom Start weg ins Hintertreffen geriet, weil unser Zug erst mit Verspätung losfuhr und dann noch - spielende Kinder im Gleis - einen Umweg über Hildesheim einlegen musste.
Eine halbe Stunde Verspätung war die Folge, die konnte im Kopfbahnhof in Leipzig auf 20 Minuten verkürzt werden, aber die blieben es auch bei Dresden-Neustadt. In Dresden-Neustadt stieg ich aus und lief zur Straßenbahn, die pünktlich kam. Zwischendurch war ich unsicher, ob Jessis Aussage, dass sie auf mich warteten, sich womöglich auf eine Abholung vom Bahnhof bezog, denn als ich am Bahnhof ankam, standen sie laut WhatsApp-Lokalisierung ganz in der Nähe.
Mein Gefühl für die Absprache diktierte mir aber, dass ich mit der Straßenbahn zum Hotel fahre, das war ganz richtig so, und am Ende kamen die beiden fast zur gleichen Zeit aus der Tiefgarage zum Check-in wie ich von der Straßenbahn zum Hotel. Der Check-in-Mensch brauchte den Voucher ausgedruckt, was in unserer digitalisierten Welt ... achso, stimmt, wir sind in Deutschland ... Jedenfalls schickte ich ihm den Voucher per Mail, der ward ausgedruckt, und alle waren zufrieden.
Nach kurzem Zwischenstopp im Zimmer (sehr schön) ging es gegen 21.30 Uhr zur Stadterkundung. Wir bekamen noch einen Tisch in einem italienischen Restaurant direkt an der Frauenkirche, die beiden überließen nicht nachvollziehbarerweise mir den besten Platz am Tisch, nämlich den mit Blick auf die Kirche, und es wurden Pizzen und Pasta verspeist und dazu ausschließlich Apfelschorle konsumiert ...
Danach ging es noch in eine weitere Kneipe zum Apfelschorle-Konsum (höhö, Mocktails, höhö, wurden auch getrunken) und ganz am Ende fielen wir noch in die Hotelbar ein - wir, übertreiben? Niemals!
Wir Helden der Steinzeit wollten früh raus und hatten deswegen für 7 Uhr das Frühstück bestellt ... Ich stand zwar physisch um 6.30 Uhr unter der Dusche, aber so richtig wach war ich da noch nicht, und die letzte Apfelschorle war auch schlecht gewesen. Mannometer ... Das Rührei und die Salamibrötchen waren hilfreich, aber am allerhilfreichsten waren die Cola und die Fanta, die ich im Kiosk neben dem Hotel kaufte und in meinem Mund zu Spezi veredelte - sooooo lecker und soooooo gut!
Ziel der ganzen Aktion war ja eigentlich die Sächsische Schweiz, und hier vor allem die Bastei, und dorthin fuhren wir nun - im offenen Cabrio, mit Jessi auf dem Notsitz (danke!). Bis Pirna ging es auf der Autobahn, danach über - gut beschilderte - Straßen weiter zum Parkplatz ganz in der Nähe der Bastei.
Wir waren ziemlich früh dran, konnten problemlos parken und liefen dann - ich mit Handtuch bewaffnet - in Richtung Hotel und an diesem vorbei zur Aussichtsplattform. Diese war aber gesperrt, was einen Möchtegern-Komiker dort zu allerlei außerordentlich unlustigen Sprüchen verleitete (wir trafen den Clown später nochmal ...), was uns aber nicht aufhielt, ein paar Meter bergab in Richtung Basteibrücke zu laufen ...
Einen kurzen Abstecher auf den Ferdinandstein machten wir aber vorher, und es war unbezahlbar, dass wir so früh da waren, denn wir waren da oben fast allein. "Fast allein" war aber perfekt, weil Christian das Pärchen, das auch noch oben war, anquatschte, ob sie ein Foto machen würden, von uns und von der Basteibrücke. Joa, und nun haben Jessi und Christian ein Foto, das mich mit Handtuch-Stola zeigt ...
Wir liefen über die Basteibrücke, machten Fotos von den bizarren Formen des Elbsandsteingebirges, von den grünen Wäldern, von der scheinbar träge dahinfließenden Elbe - es war herrlich ...
Am anderen Ende der Basteibrücke ist ein kleiner Felsparcours mit Stahltreppen und Stahlbrücken aufgebaut, von denen man einen weiteren wunderbaren Blick auf die Felsstrukturen und den Wald und die Mönchsfigur auf dem einen Felsen hat. Wenn man da Höhenangst hat, muss man sich da schon ein bisschen überwinden, so scheint es mir, aber es lohnt sich definitiv!
Wir liefen auf Anraten eines entgegenkommenden Wanderers noch zu einem weiteren Aussichtspunkt auf die Elbe (toll!) und wanderten dann zurück zum Auto ... Ich hatte noch Nachwehen vom Arbeit zuvor, hatte am Morgen zu wenig getrunken, war verschwitzt und schon jetzt fertig - das fing ja gut an ...
Wir fuhren über teilweise kleine Sträßchen nach Rathen auf der anderen Seite der Elbe (da es keine nahegelegene Brücke gibt, ist das ein halbstündiger Ritt) und machten dort einen kleinen Spaziergang an der Elbe entlang mitsamt Blick auf die Bastei von unten. Jetzt war es später Vormittag, wir wanderten über einen zuvor verschmähten Weg am Elbufer entlang zurück zum Parkplatz und dann zurück in Richtung Dresden.
Kurz vor Dresden fing es an zu regnen, sodass wir das Cabriodach schlossen und anstatt ins Parkhaus der Semperoper das Auto dann doch ins (teurere) Hotelparkhaus stellten. Kurzes Frischmachen folgte, bevor einen kleinen Spaziergang zum Zwinger (da wird gerade sehr viel renoviert, schön ist es trotzdem ...), auf den Theaterplatz mit der Semperoper, vorbei an der Hofkirche und mit einem ersten Blick auf den Fürstenzug, über die Brühl'sche Terrasse und - unter Verzehr einer Thüringer Bratwurst - zur Frauenkirche, über den Neumarkt zurück zur Kreuzkirche, wo unser Hotel war.
Naja, was soll ich denn sagen - Dresden ist immer wieder toll, aber beim Anblick der Frauenkirche läuft es mir immer noch - und ich habe sie jetzt schon öfter in voller Pracht gesehen - jedes Mal kalt den Rücken runter, selbst wenn es ein sehr warmer und sonniger Tag wie gestern ist ...
Nun war die Zeit gekommen, eine Kleinigkeit im Altmarktkeller zu essen, und ich hatte mich schon auf der Anreise dafür entschieden, hier das Würzfleisch zu probieren, eine Spezialität der Thüringer und sächsischen Küche, Ragout fin (oder auch "Ragu fäng") überbacken mit lecker Käse, da druff Worcester-Sauce, das schmeckt normalerweise ganz lecker, und so war es auch dort.
Ich hatte unterwegs Jessi und Christian gebeten, mich zu schlagen, wenn ich ein Bier trinken wollte, aber nach einem Ginger Ale wurde es mir dann doch zu bunt, sodass ich noch ein Radeberger trank und trotzdem nicht geschlagen wurde ... Keine Absprachen, auf die man sich verlassen kann, hier, sachma!
Nun ging es abermals in Richtung Frauenkirche, aber auf direktem Wege an dieser vorbei, um die Synagoge herum und über die Carolabrücke in die Dresdner Neustadt. Ziel des Ganzen war allerdings nur, Fotos vom Ensemble der Altstadt zu machen, und dabei waren wir recht erfolgreich (ich weiß gar nicht, ob meine Bilder so toll sind, muss ich gleich beim Hochladen gucken, aber Christian hat schöne gemacht) ...
Am Königsufer sind Tribünen aufgebaut, wir wurden fast von Radfahrern umgefahren, erreichten aber - ich war jetzt rot im Gesicht und fertig mit den Nerven - die Augustusbrücke und überquerten diese zusammen mit hunderten anderen Menschen (davor hatten wir - aus der Ferne - den Goldenen Reiter in Augenschein genommen). Jetzt ging es am Fürstenzug vorbei, den Aufstieg auf die Frauenkirche verpassten wir knapp aufgrund der Schließung, in den Hauptraum der Frauenkirche kam man wegen Proben nicht rein - schade, aber nur ein weiterer Grund, mal wieder nach Dresden zu kommen.
Jetzt gab ich auf und erbat mir erstmal Zeit zum Duschen, um den ganzen Schweiß vom Körper zu kriegen, die Haut ein wenig zu kühlen und - vor allem - mich ein bisschen zu erfrischen ... Glücklicherweise hatte ich ein Extra-Unterhemd eingepackt, das ich jetzt der Nutzung zuführen konnte.
Jessi und Christian waren bei einem Vietnamesen gelandet (also quasi auch "local cuisine" in Ostdeutschland), und hier wurde Pho verdrückt, die klassische vietnamesische Sauce. Ich trank - zu Christians Entsetzen - Avocado-Lassi (also Avocado mit Trinkjoghurt) und damit kein "Salatdressing", wie Christian spöttisch meinte, aber tat mir gut.
Aufgrund der Nachfrage dort taten wir den Wirtsleuten den Gefallen, bald nach dem Essen umzuziehen und zogen also auf den Altmarkt. Dort fand ich etwas, was ich toll finde: Man kann online über einen QR-Code bestellen. Jetzt sollte man annehmen, dass die Auslieferung der Bestellungen dann schneller geht, aber das Gegenteil war der Fall, sodass Christian bei Anlieferung des bestellten Weizenbieres gleich noch eins bestellte.
Jetzt kam aber der Mann mit dem Hammer, ich verabschiedete mich und ging ins Bett: Das war ein toller Tag, aber ich hatte einen Sonnenstich, weil ich viel zu wenig getrunken und zu wenig geschlafen hatte, und konnte einfach nicht mehr ... (Im Bett guckte ich das Österreich-Spiel bis zum bitteren Ende, was mir auch nicht mehr Schlaf einbrachte ...)
So, liebe Leserin, lieber Leser, nicht erschrecken: Du hast etwas mehr als die Hälfte geschafft. Nicht erschrecken, hab ich gesagt!
Heute Morgen war ich trotz allem vor dem Wecker wach, ließ den Wecker aber klingeln, snooze, klingeln, snooze, klingeln, stand auf und ging duschen. Ich war vor den beiden beim Frühstück und genoss erstmal den Stremellachs und danach ein bisschen Rührei und Multivitaminsaft und - vor allem - Wasser ...
Nach dem Frühstück machten wir - auch weil meine Straßenbahn für sinnvolle Zugerreichung erst eineinhalb Stunden später fuhr - noch einen letzten Spaziergang zur Frauenkirche, checkten dann ganz final aus, und die beiden fuhren ab, während ich zur Straßenbahn marschierte.
Ursprünglich hatte ich heute ja vor, nach Taubenheim (Spree) zu fahren und von dort durch den (tschechischen) Fugauer Zipfel nach Neusalza-Spremberg zu wandern. Jetzt hatte ich die Möglichkeit, mit einem Zwischenzug zu fahren, indem ich den Eilzug nach Ebersbach nehme und dann zurückfahre nach Neusalza-Spremberg.
Zu allem Glück würde ich dann nicht nur einmal durch den Zipfel hindurchwandern, sondern zusätzlich auch noch zweimal hindurchfahren - umso besser ...
Also fuhr ich mit der Straßenbahn zum Dresdner Hauptbahnhof und dann mit dem Eilzug nach Ebersbach. Um 10.27 Uhr erreichten wir tschechisches Gebiet, um 10.28 Uhr schon wieder deutsches Gebiet - das ging wirklich fix, das ist ja nur ein Kilometer Zugstrecke durch den Fugauer Zipfel. Um 10.33 Uhr oder so waren wir in Ebersbach, ich stieg um (musste mich ein bisschen beeilen) und war dann gegen 10.45 Uhr in Neusalza-Sprembach.
Joa, ich lief erstmal an den Gleisen entlang, bog dann aber relativ zügig in den Wald ab ... Ich lief über Feldwege, überquerte ein, zwei Bächlein und landete schließlich auf der Grenzstraße. Das musste ja richtig sein. Es ging ein bisschen bergab und bergauf, der komische Wanderer wurde beäugt, und plötzlich stand ich vor zwei Findlingen. Diese markierten das Ende der deutschen Straße, und unmittelbar danach standen ... Trommelwirbel ... Grenzsteine! Juchhe!!
Insgesamt fünf Grenzsteine konnte ich an dieser Stelle erkennen, und um 11.14 Uhr überquerte ich die Grenze. Ich hatte die Strecke gründlich unterschätzt, denn ich hatte gehofft, ich würde den Zug in Taubenheim um 11.07 Uhr erwischen, aber um 11.07 Uhr war ich noch in Deutschland diesseits des Fugauer Zipfels ... Es wurde also der 13.07-Uhr-Zug anvisiert ...
Ich kam am Oberfugauer Kreuz auf eine kleine Anhöhe und stellte fest, dass ich zu weit gelaufen war - eigentlich wollte ich nämlich über ein kleines Brückchen über die Spree und dann an den Grenzsteinen entlanglaufen. Hm. Ich lief zurück, suchte den Weg, fand ihn nicht, lief in den Wald, fand immer noch keinen Weg (und durch die Brennnesseln wollte ich nicht laufen), die Schuhe wurden nass, ich drehte um und machte schließlich doch wieder am Oberfugauer Kreuz Rast.
Von dort lief über den gemähten, von Obstbäumen gesäumten Weg in Richtung Friedhof. Und die Obstbäume haben eine Relevanz: Der Ort Fugau (tschechisch Fukov) wurde 1788 gegründet und - ein paar Jahre, nachdem Krieg und Vertreibung den wohl sudetendeutschen Ort entvölkert hatten - 1960 dem Erdboben gleichgemacht. Einzig der Friedhof blieb erhalten, verwitterte aber über die Jahre und wurde erst in den letzten Jahren wieder einigermaßen hergerichtet. Es war hochinteressant zu sehen, wie so ein ganzer Ort verschwinden kann - und das ist ein für mich beeindruckenderes Mahnmal als jedes physisch dort ausgestellte Denkmal es könnte.
Ich hatte jetzt noch ein bisschen Zeit, sodass ich doch ein Stück zurücklief hinunter zur Spree. Die Strecke war nicht so lang wie gedacht, und dieser Ort ist schon allein deswegen interessant, weil hier die einzigen wenigen hundert Meter sind, an denen die Spree nicht vollständig innerhalb Deutschlands verläuft - ein paar hundert Meter ist sie hier sogar ein vollständig auf tschechischem Gebiet liegender Fluss. Der Abstand zu den nächsten Grenzsteinen war nicht groß, vielleicht 25 Meter, aber ich blieb hier in Tschechien, auch wenn ich einen der beiden Grenzsteinen genau begutachtete ...
Zurück, Marsch, Marsch, wieder vorbei am Friedhof und es ging auf einen richtigen Feldweg mit teilweise mannshohem Gras. Ein Trampelpfad war aber vorhanden, sodass das nicht beschwerlich war, und auch hier stand in der Nähe der Grenze ein tschechisches "Achtung! Grenze!"-Schild, auch wenn das im Schengen-Raum natürlich keine Rolle mehr spielt.
Ein paar Meter weiter lagen wieder zwei Findlinge auf dem Weg, und im ersten Moment dachte ich, dass hier die Grenze sei, und suchte die Grenzsteine. Diese waren aber ein paar Meter weiter, und ich musste lachen: Ganz in der Nähe des (deutschen) Hauses standen - aber auf tschechischer Seite - ein Fußballtor, und ich dachte daran, wie die Kinder des Hauses ganz unbeschwert unzählige Male am Tag die Staatsgrenze überqueren, um vom Haus zu ihrem Fußballtor und zurück zu kommen - so etwas ist doch herrlich im vereinten Europa?!
Ich begutachtete den Grenzverlauf sehr genau, stellte fest, dass die Schaukel so auf deutscher Seite an die Grenze gebaut war, dass man mit kräftigem Einsatz vielleicht tschechischen Luftraum erreichen konnte, deckte auf, dass die Bewohner des deutschen Hauses ihren Schuppen zwar in Deutschland, das Hochbeet aber großteils - und ganz gewiss illegal - auf tschechischer Seite stehen hatten - und überquerte um 12.20 Uhr die Grenze ...
Der Rest des Weges war machbar, und ich war eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges am Bahnhof. Die Bahnhofskneipe war - zumindest auf der Terrasse - voll, aber zwei, später drei Knirpse verkauften Holunder-Eistee für 50 Cent den Becher. Ich hatte Durst und kauften denen einen Becher ab, leerte diesen und nahm eine zweite Runde. Jetzt hatte ich aber nur ein Zwei-Euro-Stück, was der Schlingel vollumfänglich einsacken wollte - so nicht, Freundchen, aber 50 Cent Trinkgeld gab es dann trotzdem von mir für die Story ...
Der Zughalt in Taubenheim ist nur auf Aufforderung, also stellte ich mich um 13.05 Uhr an die Bahnstrecke und streckte meinen Arm zum Zeichen aus, dass ich gerne mitfahren würde. Das ist immer so eine Gratwanderung zwischen Gesehenwerden und Sich-total-zum-Brot-Machen, aber der Zug hielt, ich stieg ein und noch einmal ging es (13.08 Uhr bis 13.09 Uhr) durch tschechisches Territorium.
In Zittau stieg ich um in die Ostdeutsche Eisenbahn in Richtung Cottbus, denn ich wollte ja noch Polen besuchen, und dieser Zug hält in Krzewina Zgorzelecka, dem Bahnhof, der für die Bewohner des deutschen Ortes Ostritz den Anschluss an die (Bahn-)Welt bedeutet.
Um 14.14 Uhr überquerten wir die Neiße und waren also in Polen, nur um 14.15 Uhr, also eine Minute später, für handgestoppte 18 Sekunden noch einmal ca. 200 Meter über deutsches Gebiet zu fahren (Ententanz im Zug, zum Glück hat mich keiner gesehen, dieses 18-Sekunden-Sperenzchen fand ich sooooo geil, das glaubt mir keiner ...). Dann blieben wir in Polen, und die paar Minuten Fahrt entlang der Neiße waren wirklich schön ...
In Krzewina Zgorzelecka stieg ich aus und musste - wieder - lachen, denn man geht wirklich nur 50 Meter bis zur Grenzbrücke und ist dann sofort in Deutschland ... Ich hatte jetzt eine Stunde Zeit, lief zur Ostritzer Marktplatz, kriegte dort kein Bier und entschied mich - inzwischen hatte ich genug vom Tag -, zurück zum Bahnhof zu laufen und da ein bisschen im Schatten zu chillen.
Auf der Grenzbrücke standen zwei polnische Jugendliche und guckten auf die Neiße, ich tat es ihnen - auf deutscher Seite - nach und überquerte, als ich genug gesehen hatte, die Grenze, nicht ohne ein Foto vom polnischen Grenzpfosten zu machen.
Sowohl auf deutscher als auch auf polnischer Seite sind viele Graffitis zu sehen, und zwei davon auf polnischer Seite fand ich interessant - da steht "POLEN!!! Über alles" und "hitler = wichser & FOTZE". Klare Aussprache scheint hier gepflegt zu werden, aber was mich wirklich interessieren würde, ist, ob Polen oder Deutsche diese Graffitis gesprayt haben ... Die beiden Jugendlichen bekamen mit, dass ich fotografierte und der eine gab mir zu verstehen, dass sie die Graffitis nicht gut fänden (oder gab er mir zu verstehen, dass er es nicht gut fand, dass ich die fotografiere?) ...
Sei's drum, ich chillte im Zug, schlief ein paar Mal fast ein, wechselte in Cottbus und in Berlin den Zug, aß noch die übliche Bahnhofs-Currywurst in Berlin und bin jetzt gleich in Hannover.
Das war sehr, sehr schön - ich bin Jessi und Christian sehr dankbar, dass sie mich mitgenommen haben in die Sächsische Schweiz, weil ich dort wirklich noch nie war und richtig beeindruckt bin. Dresden war wie immer toll, und die kleine Wanderung durch Tschechien und der Abstecher nach Polen war auch schick. Anstrengend war's auch, ja, aber: Es war toll ...
Der Blogeintrag ist damit wohl vollendet, die Fotos lade ich erst zu Hause hoch, sodass ich schon in Hannover sein werde, wenn der Blog online geht.
Fotos heute in umgekehrter Reihenfolge, offenbar, weil ich so viel Bahn gefahren bin - keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe ...
Graffiti in Polen |
Polnischer Grenzpfosten |
Deutscher Grenzpfosten |
Neiße |
Beim Schaukeln erreichen Sie tschechischen Luftraum |
Spree in Tschechien |
Friedhof in Fugau (einer von zwei noch existenten Grabsteinen) |
Friedhof in Fugau |
Drei deutsch-tschechische Grenzsteine in Reihe geschaltet |
Frauenkirche, Dresden |
Fürstenzug |
Königlich Sächsische Staatsoper (nicht "Semperoper" sagen, sonst killt mich mein Opa posthum) |
Im Zwinger |
Bastei von unten |
Elbe II |
Elbe I |
Mönch |
Achso, auch nochmal die Elbe |
Bastei, Elbe |
Blick von der Basteibrücke II |
Blick von der Basteibrücke I |
Basteibrücke |
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