... war das Jahr 2021, auch wenn ich zum ersten Mal seit dem Jahr 2007 nicht außerhalb Europas im Sinne des Europarates war.
Nicht nur hinsichtlich der wichtigen Dinge im Leben, nämlich zum Beispiel meines beruflichen Werdegangs, war der Wechsel von Wiesbaden nach Hannover ein guter Schritt, nein, ich habe auch in Europa Ecken besucht und kennengelernt, von denen ich bis dahin nicht viel wusste.
Das gilt nicht nur für die 2021 weiterhin unternommenen Wanderungen (auch wenn die Wanderrate spürbar abgenommen hat, sind es am Ende des Jahres 2021 doch mehr als 1.572 Kilometer seit dem 5. April 2020 und allein im Jahr 2021 immerhin 522 Kilometer gewesen) am Hoch- und Oberrhein entlang, sondern auch für solche Ecken wie die schwedischen Schären auf dem Weg nach Åland und natürlich die rumänischen Karpaten. Ohne Christians Beharren wäre ich da wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen, dorthin zu fahren, und das wäre ein Fehler gewesen.
Die Bahncard 100 besitze ich seit dem 26. Februar 2021, erst als Probeversion und inzwischen als Vollversion, und ich finde es immer noch wahnsinnig schön, mich einfach so in den Zug (oder hier unten im Schwarzwald auch in den Bus) zu setzen und einfach in der Gegend herumzufahren. Meine erste Tour ging nach Norddeich, aber gerade in Hamburg und Berlin war ich gefühlt jedes zweites Wochenende, in Berlin an einem Wochenende sogar zweimal.
Mit der Bahncard 100 kam ich in die Schweiz (der Badische Bahnhof in Basel ist ja Tarifpunkt der Bahn und somit gut erreichbar), nach Tschechien und nach Polen. Nach Dänemark wäre ich fast gekommen, wenn der Bus nicht die Haltestelle in Dänemark aus Coronagründen ignorieren würde, sodass ich laufen musste. Nach Österreich ins Kleine Walsertal wäre ich auch (kostenlos) gekommen, wenn der Busfahrer die Regeln kennen würde - und Salzburg steht definitiv noch aus. Nach Kehl bin ich auch gefahren und dann kurz über die Brücke nach Frankreich, und für die paar Meter von der deutschen Grenze nach Venlo zum schönen Nachmittag mit dem Ex-Kollegen musste ich auch kein Vermögen ausgeben. Es ist einfach schick, diese Karte zu haben und sich über Flexpreise und Fahrkarten (fast) keine Gedanken mehr machen zu müssen.
Mit Jessi und Christian war ich auch dieses Jahr viel unterwegs, auch wenn wir nicht einmal geflogen zusammen irgendwohin geflogen sind im Jahr 2021. Dennoch, die Ausfahren nach Luxemburg, nach Rotterdam und zum Rheinzusammenfluss, nach Rumänien, Moldawien und in die Ukraine, auf die Schneekoppe und natürlich zum Dreiländereck Österreich/Slowakei/Ungarn waren auch dieses Jahr hochinteressante Reise mit den beiden.
Geflogen bin ich 2021 dann aber doch auch, erst nach Stockholm im Juli, dann nach Istanbul im September und schließlich nach Skopje im Dezember, wenig, klar, aber immerhin, und ich hoffe, dass die (Flug-)Reisen, die für 2022 schon gebucht sind, auch wirklich alle so klappen.
Die erste größere (und spontane) Reise dieses Jahr führte mit meiner Mutter nach Slowenien, ins das wunderschöne Städtchen Piran, und auch wenn die Fahrt - so wie die Ukraine-Fahrt - ziemlich anstrengend war, hat sich das gelohnt, schon allein, um mal wieder im Meer zu schwimmen.
Stockholm und Åland waren im Juli auch eine wunderbare Tour, Stockholm selbst ist sehr schön, die Fahrt mit der Fähre fast noch schöner, und auf Åland war ich dann auch noch einmal im Meer schwimmen, das war richtig, richtig schön ...
Auch im Sommer wurden viele Grenzsteine an der deutsch-schweizerischen Grenze begutachtet und dokumentiert, aber das Ziel des Sommers und die letzte größere Tour vor der Saison war dann Istanbul. Immer noch bin ich sehr beeindruckt, wie mein Ü70-Rudel hinter mir hergetrabt ist, auch wenn die Damen natürlich wussten, wie sie mich dazu kriegen, auch mal langsamer zu machen (kleiner Tipp - mit Frühschoppen fängt man Blog-Autoren ...). Vor lauter Schreck zermalmte ich dann fast ein Auto, aber sowohl das Auto als auch mein Knie haben das überlebt ...
Und so anstrengend die Ukraine-Tour war, weil wir halt in kurzer Zeit viel sehen wollen, so vernünftig habe meine Mutter und ich das in Skopje und Prishtina gemacht: Wir haben sicher nicht so viel von diesen aufstrebenden Hauptstädten gesehen, wie man vielleicht hätte sehen können, aber wir haben uns halt auch ein kleines bisschen erholt, das war völlig in Ordnung so.
Alles in allem waren das 23 besuchte Ländern (allerdings kein neues), aber Åland ist zumindest ein neuer Eintrag (gewissermaßen außer Konkurrenz) in meiner Liste, und das deutsch-luxemburgische Kondominium habe ich auch zum ersten Mal bewusst miterlebt.
Dass ich mit Jessi und Christian alle sechs deutschen Exklaven besucht habe, hätte ich fast vergessen, aber das war doch auch etwas Schönes, auch wenn die beiden mich - glaube ich, zum wiederholten Male - für verrückt erklärt haben, welche Freude ich für solche Exklaven entwickeln kann ...
Heute Abend geht es also zum Wiizemersteg, und dann sind für Ende Januar (Lissabon), Mitte Februar (Istanbul) und Ostern (Färöer) drei Flugreisen für 2022 schon gebucht. Ich hoffe, dass Omikron uns keinen Strich durch die Rechnung(en) macht, aber auch wenn ich befürchte, dass wir noch das hebräische Alphabet anfangen, wenn wir bei Omega ankommen, so hoffe ich doch, dass wir dieses Jahr mit Impfungen und allem wieder viel von dem machen können, was wir machen wollen ...
Mit meiner Mutter wird es über ihren Geburtstag im März hoffentlich das erste Mal wieder an einen Ort außerhalb Europas gehen, ob das nun Ecuador oder die Dominikanische Republik oder ganz was anderes ist, werden wir sehen, aber so ein paar Strandtage in exotischeren Gefilden wären sicher nicht schlecht.
Kein verlorenes Jahr also, dieses 2021, aber doch die Hoffnung auf ein besseres 2022 - in diesem Sinne: guten Rutsch!