..., wie man Reisen planen sollte, gerade wenn auch ein bisschen Erholung dabei sein soll: Man sollte diese Reisen wohl so planen, dass auch ein bisschen Erholung dabei ist. Und das hat auf dieser Reise sehr gut geklappt, auch wenn ich nicht sicher bin, ob mein Chef mein Verständnis von "Erholung" teilt ...
Diese paar Stunden im Spa, mit Sauna und Dampfbad (was bei uns ja noch gar nicht geht, in Nordmazedonien aber völlig wurscht war), mit ein bisschen Planschen im am ersten Tag 32 Grad warmen, am zweiten Tag 27 Grad lauwarmen Wasser, mit ein bisschen Lesen und dem Liegen auf den beheizten Liegen, das war richtig schön ...
Ja, natürlich, wir hätten von Skopje mehr sehen können, wenn wir beide Tage Hardcore-City-Sightseeing gemacht hätten, klar. Aber wir sind am ersten Tag durch Skopje marschiert, als gäbe es kein Morgen, durch die Altstadt, vorbei an dieser Unzahl von Statuen, da unterwegs zunächst am und dann über den Vardar, dass wir einen - wie ich finde - ganz akzeptablen Eindruck dieser weißen Stadt Skopje bekommen haben.
Dass wir danach ein bisschen Spa gemacht haben, das wir uns beide in einem anstrengenden Winter verdient hatten, das muss dann eben auch einfach sein, denn daheim nehme ich mir die Zeit dann auch wieder nicht (abgesehen davon, dass ich in Deutschland nicht ohne zusätzliche Kosten in eine Sauna komme).
Der zweite Tag, die Ausfahrt nach Prishtina, war auch sehr gemütlich, auch wenn ich zugebe, dass es vielleicht nicht jeder gemütlich oder gar erholsam findet, in einem altersschwachen Midi-Bus zweimal zwei Stunden über den Balkan zu düsen, an den Grenzen aus- und wieder ein- und wieder aus- und wieder einzusteigen, aber da wir Zeit hatten und absolut keinen Stress (weil da alle Naselang ein Bus zu fahren scheint), war das auch ein wirklich erholsamer Tag. Und gelohnt hat sich die Ausfahrt definitiv, allein schon, um zu sehen, wie sich dieses kleine Ländchen verändert hat, seit meine Ma und ich 2008 und ich 2014 dort waren. Von der kosovarischen Autobahn bin ich auch mit zwei Tagen Abstand (ja, es sind nur zwei Tage!) völlig hin und weg, und von der Bautätigkeit in der Stadt ebenso.
Wenn man den Rückflug weglässt, und auch da eigentlich nur die Rennerei in Wien, dann war das ein wunderbarer, sehr erholsamer Urlaub, wobei man da auch die zwei Abendessen herausrechnen muss, denn die waren weder erholsam noch entspannend, aber dafür sehr lecker ...
Das Skopski Merak steht seit wenigen Minuten auf meiner Liste der Restaurantempfehlungen, weil das Essen so lecker war, weil die Ober so freundlich waren, weil die Atmosphäre so gut war, weil die Touristenquote so niedrig war, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis außerordentlich war, weil es einfach toll war.
Eine Hotelempfehlungsliste gibt es noch keine (und ich habe keine Ahnung, weshalb), vielleicht mache ich die noch auf, und ob unser Hotel in Skopje da drauf kommt, weiß ich noch nicht so ganz genau: Die haben nichts falsch gemacht, und für den Preis ist auch ein Fünf-Sterne-Hotel, das in Deutschland vielleicht eher vier Sterne gekriegt hätte, völlig und total in Ordnung gewesen (und das Spa war ebenfalls völlig in Ordnung), aber so etwas ganz Besonderes war es andererseits irgendwie auch wieder nicht. Damit man mich nicht falsch versteht: Wenn ich wieder einmal nach Skopje reise, kann es sehr gut sein, dass ich wieder dort absteige, aber euphorische Begeisterung - wie etwas für das Skopski Merak in der Kategorie "Gastronomie" - empfinde ich mit einem Tag Abstand nicht ...
Zum ersten Mal seit 13 Jahren (damals nach Istanbul mitten in der Nacht) bin ich mal wieder ab Hannover geflogen - der Flughafen hat lange Wege, aber ist ansonsten gut zu navigieren, und man ist auch in einer Dreiviertelstunde von der Haustür am Flughafen, so wie ich es von Wiesbaden zum Frankfurter Flughafen kenne. Klar, die Verbindungsauswahl ist deutlich bescheidener, aber andererseits komme ich von Hannover aus an fast alle großen europäischen Drehkreuze, das kann schon eine gute Flughafen-Reisender-Beziehung werden ...
Der Flughafen in Skopje war fast schon süß, mit seinen sechs Gates und dem Kiosk, der noch weit vor der Einsteigezeit schließt - so viel Platz wie meine Mutter und ich da gestern hatten, hatte ich an einem Flughafen selten ...
Und Wien, naja, Wien halt - schleicht's eich!
Dem Auswärtigen Amt sollte man auch nicht immer glauben, denn außer bei der Ein- und Ausreise (dort aber wurde immer jedenfalls nachgefragt, ob wir einen Impfpass hätten, und geprüft wurde er auch - manchmal) wollte kein Mensch, weder im Hotel noch in den Gaststätten noch sonstwo unsere Impfzertifikate sehen. Die Ober trugen - sowohl in Nordmazedonien wie im Kosovo - relativ strikt ihre Masken (wobei die schon öfter mal von der Nase rutschten ...), ansonsten war die Masketragedichte im Freien so wie bei uns, vielleicht sogar noch ein bisschen höher, in der Gastronomie und den Hotels aber deutlich geringer. Mal sehen, was ich so in fünf Jahren denke, wenn ich diese Zeilen lese ...
Das also war der Weihnachtsausflug 2021, der elfte in zwölf Jahren, und es war wieder einmal schön, Weihnachten ganz woanders zu erleben, denn weder an Heiligabend noch am 1. Feiertag hat man viel gemerkt in dem orthodox-christlichen bzw. muslimischen Süden des Westbalkans.
Am Freitag Abend geht es zum Wiizemersteg zum Silvesterfeiern, und vielleicht machen wir an Neujahr eine kleine Ausfahrt über das neue Stück der A 98 bei Rheinfelden. Dann ist man schon fast in der Schweiz und schon fast in Frankreich, da könnte man ja mal gucken, wohin einen die Spazierfahrt sonst so führt ...
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