Meine Länder

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Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Montag, 27. April 2020

Einen Verstoß gegen § 37 Abs. 4 Nr. 4 LWaldG BW

... wollte ich mir heute nicht leisten, nachdem ich vor ein paar Tagen schon fast Staatseigentum beschädigt hätte; also musste ich einen Umweg laufen bei meiner heutigen Tour durch den Wald.

Meine Mutter hatte heute eine Verabredung, also musste ich - auch an meinem heutigen Urlaubstag - zeitig aus dem Bett kommen, damit sie um mich um 9 Uhr nach Seebrugg kutschieren konnte ... Ich habe Wanderregel Nr. 1 (die ich schon zuvor ignoriert hatte) nun modifiziert, sodass nunmehr die Gemeinde Bonndorf im Schwarzwald nicht mehr betreten werden muss, wenn unterwegs ein Punkt berührt wird, der auf einer vorhergehenden Wanderung berührt wurde. Da die Schluchseeumrundung bisher ohne Berührungspunkt zu einer vorherigen Wanderung war, musste ich nun den Berührungspunkt herstellen, um das Versäumnis zu heilen (boah, das klingt heute nach einem juristischen Proseminar, aber keine Sorge, es wird besser ...) - also startete ich in Seebrugg exakt an dem Weg zwischen Jugendherberge und Strandbad, über den ich bei der Umrundung des Sees die letzten Meter gekommen war.

Ziel der heutigen Wanderung war mein Zweitwohnsitz in Bonndorf, da das mütterliche Taxi nicht mehr zur Verfügung stand - nein, ich lasse auch meine Mutter nicht mehr fahren, wenn sie Alkohol getrunken hat. Don't drink and drive! (Damit bin ich als vielgelesener Blogschreiber auch meiner sozialen Verantwortung nachgekommen ...)

Ich lief erst einmal zurück in Richtung Bundesstraße und geradeaus auf die Landstraße in Richtung Rothaus, nur um rechts in den Wald abzubiegen. Auf dem Weg nach Amertsfeld und Brünlinsbach auf Grafenhausener (Grafenhauser? Grafenhäusener?) Gemarkung querte ich noch zweimal die Landstraße (das entsprach aber der Führung des Wanderweges), blieb dann aber rechts der Landstraße und ging gemächlich den steilen Buckel (Hügel, für die, die des Alemannischen nicht mächtig sind) in Brünlisbach hoch.

Hier war ich schonmal gewesen, denn ich kam an der Brauerei in Rothaus heraus; wieder lief ich in Richtung Faulenfürst und dann rechts in den Wald auf diese lange, gerade Strecke in Richtung Bonndorf. Schon aus größerer Entfernung sah ich vor dem letzten der drei Schotterwegabschnitte etwas hängen, was verdächtig nach einer Waldsperrung aussah, und je näher ich kam, desto sicherer wurde ich.

Gemäß dem baden-württembergischen Waldgesetz (und das gilt, glaube ich, grundsätzlich auch in anderen Bundesländern) darf jeder den Wald zum Zwecke der Erholung betreten (§ 37 Abs. 1 Satz 1), das gilt auch für Wald, der in Privatbesitz ist, und ist daher eine Sondervorschrift (normalerweise darf ein Eigentümer von Grund und Boden ja den Zugang beschränken, wie er lustig ist ...). Es gibt aber eine Reihe von Sondervorschriften, die diesen Grundsatz einschränken, und dazu gehört § 37 Abs. 4 Nr. 4. Sinnvollerweise ist es nämlich während des Einschlages von Holz nicht zulässig, die betroffenen Waldwege zu betreten, und so war hier also ...

Nun denn, ich stand an der Kreuzung und musste mich entscheiden, ob ich nach links weiter in den Wald hinein oder nach rechts in Richtung Straße ging. Ein kurzer Blick auf meine Karte eröffnete mir, dass der Weg entlang der Landstraße wahrscheinlich sinnvoller (und, wie sich herausstellte, sogar unwesentlich kürzer!) sei ... Nun denn.

Es ist für einen Städter (und der bin ich nunmal geworden) ganz und gar ungewöhnlich, wenn man am Straßenrand läuft und von hinten schnauzen Laster mit fast 100 km/h (und Autos mit zum Teil mehr als 100 km/h) in kaum fünf Metern Abstand an einem vorbei, und, ehrlich gesagt, es ist auch ein bisschen beängstigend.

Ich nutzte daher jede Möglichkeit zur Abkürzung jenseits der Straße (dabei begegnete ich einem jungen Mountain-Biker, der für mich noch gut hörbar Musik in den Ohren hatte (knapp an der Grenze zur Ordnungswidrigkeit nach § 83 Abs. 2 Nr. 2 LWaldG BW, Mann ey!), aber am Ende waren es doch zwei Kilometer oder so, die ich erfolgreich versuchte, mich nicht umfahren zu lassen ...

Ich war froh, als es wieder in den Wald ging, aber bei der Strecke hinunter ins Steinatal (da bin ich jetzt in den letzten Wochen ziemlich oft auf die eine oder andere Weise aufgeschlagen) sehnte ich mir eine Bank herbei, um mein Mittagessen verzehren zu können. Allein, es kam keine ...

Die erste Sitzgelegenheit war um Punkt 12 Uhr ein Mäuerchen an der Steinasäge, und dort verzehrte ich ein vorzügliches Salamibrötchen und trank meine zweite (kleine!) Flasche Wasser aus, denn der zweite größere Anstieg des Tages wartete nun auf mich: die alte Steinasäger Straße hinauf nach Bonndorf ...

Nun denn, es war mühsam, aber erträglich, und trotzdem war ich froh, als ich endlich auf der relativ flachen Waldallee angekommen war. Ich kämpfte mich die letzten zwei Kilometer zurück durch die Vorstadt und schließlich zum Schloss, und der allererste Gang war unter die Dusche.

Die Dusche hatte ich mir nach über 14 Kilometern mit 265 Höhenmetern redlich verdient ... Den Rest des Tages verbrachte ich, Wunden leckend, daheim ...

In den letzten 23 Tagen habe ich 17 Wanderungen unternommen, von eher klein (5,21 km) zu zu lang (16,49 km ohne große Übung). Ich bin insgesamt 168 Kilometer gelaufen und habe 2749 Höhenmeter erklommen, wobei ich speziell der letzten Angabe nicht so ganz traue. Der höchste Punkt war bei 1.075 Metern kurz hinter Faulenfürst, der tiefste Punkte bei 407 Metern in Eggingen, und insgesamt war ich inzwischen auch schon fast 39 Stunden unterwegs.

Morgen soll es regnen, und wir bekommen Besuch, mal sehen, ob ich es komplett sein lasse oder doch eine kurze Runde drehe, wir werden sehen ...

Ein paar Fotos:

Flüsschen vor Amertsfeld

Brauerei Rothaus, sonst Ziel aller Träume, heute nur Zwischenstation

Umleitung

Gabelung im Wald (rechts hoch nach Ebnet, links runter ins Steinatal)

Sonntag, 26. April 2020

Bundeseigentum zerstört

... hätte ich heute Nachmittag fast (aus Versehen natürlich), aber ich konnte die Situation, reaktionsschnell wie ich bin (höhö), noch retten ...

Nachdem meine Mutter und ich vorgestern in Wiesbaden waren, um meine Wohnung zu inspizieren, und wir gestern sehr gut essen waren (zu gut für meinen Geschmack, am Nachmittag war mir vor lauter Vollgefressenheit schlecht), war es heute höchste (oder, wie man laut Jogi Löw im Südbadischen sagt, "höggschte") Zeit, mal wieder einen mittelgroßen Spaziergang zu machen.

Ich ließ mich im bewölkten Wittlekofen, einem Ortsteil von Bonndorf, aus dem Auto werfen (ich betone das "bewölkt", weil ich Held im Erdbeerfeld mich nicht eingecremt hatte und jetzt mit einem leicht geröteten Arm belohnt werde ...) und lief relativ schnell in den Wald hinein.

Ich kam an der Steina an, und zwar an den Roggenbacher Schlössern, lief aber nicht nach rechts in Richtung Wanderparkplatz, sondern links einen kleinen Anstieg hinauf in Richtung Bettmaringen. Etwa um diese Zeit betrat ich die zweite von vier Gemeinden auf dieser Tagesreise (Stühlingen, gestartet war ich in Bonndorf und es kamen noch Ühlingen-Birkendorf und Eggingen).

An dieser Stelle ist es fällig, dass ich den Online-Tourenplaner des Schwarzwaldvereins hier einmal hervorhebe, denn der leistet mir seit Wochen sehr gute Dienste:

https://www.wanderservice-schwarzwald.de/de/

Am besten ist es, einfach über die Internetseite zu gehen (am Rechner wie mobil), denn dann sind alle Funktionen freigeschaltet, was es in der App schrägerweise nicht ist. Mit dem Teil kann man sehr einfach und intuitiv seine Wanderrouten planen und insbesondere am Höhenprofil ablesen, ob man sich vielleicht zu sehr überanstrengen könnte ...

Ich lief einen leicht ansteigenden Weg hinauf, nur um über einen kleinen Pfad wieder ins Steinatal gejagt zu werden (geradeaus auf dem Weg wäre es nach Bettmaringen gegangen).

Es ging weiter in Richtung Obermettingen, zunächst einen Anstieg durch den Wald, dann einen Anstieg auf offenem Feld (mit tollem Panoramablick bis in die Schweiz), hinab nach Obermettingen und dann den steilen (aber kürzeren) Weg hinauf in Richtung Eggingen. In Obermettingen ließ mich mein Handy - inzwischen traditionell - im Stich und zeigte den Weg über die Hauptstraße nicht richtig auf, sodass die am Ende gespeicherte Strecke mindestens 300 Meter zu kurz ist. Mann ey, aber so habe ich wenigstens was zu meckern.

Am Wegkreuz zwischen Obermettingen und Eggingen machte ich - unter der knisternden Stromleitung - Rast, bevor ich ziemlich plötzlich von der Kreisstraße auf einen Naturpfad schon auf Egginger Gebiet geleitet wurde. Das war wirklich viel Natur und kaum Pfad, mehrfach musste ich mich bücken, um nicht in Zweige zu laufen, zumal das Gras auch ziemlich hoch war. Ich übertreibe, wenn ich sage, dass mich ein Reh fast über den Haufen gerannt hätte, aber es war schön, ein paar Meter (20-30?) vor mir ein solches Tier über den Weg hüpfen zu sehen, das ich normalerweise nur in Ruhe auf meinem Teller vorfinde ...

Ich kam - wenig überraschend - die Mettinger Straße herunter, als ich in Eggingen einlief; danach marschierte ich durch den Ort in Richtung Wutach und kam dabei am fast fertigen kleinen Stadtpärklein vorbei, das sie richtig schön gemacht haben. Der Spielplatz war nahezu hermetisch abgesperrt, und auch sonst waren - wiederum wenig überraschend - relativ wenige Leute unterwegs.

Ich hatte mir die Bundesgrenze jenseits der Wutach als Ziel auserkoren, also lief ich über die Bahngleise, die Bundesstraße und schließlich über die Wutach in Richtung Bundesgrenze, nur um relativ früh ausgebremst zu werden: Die Straße ist nicht etwa direkt an der Grenze, sondern fast einen Kilometer vorher, am Ortsausgang von Eggingen, gesperrt.

Auch wenn es hier keiner Kletterpartie bedurft hätte, um die Barrikade zu umgehen, ließ ich es sein, denn meine Mutter war schon angerufen, und die zwei Bundespolizei-Hubschrauber, die ich während meines Gangs durch Eggingen an der Grenze Patrouille fliegen sah, mussten mich nicht beschießen ...

Ich hielt es für eine gute Idee, mich auf die Barrikade zu setzen (als Bankersatz) und dort auf meine Mutter zu warten, aber die Barrikade gab nach, sodass ich es unterließ, das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland (naja, vielleicht auch des Landkreises oder der Straßenmeisterei ...) weiter der Beschädigung zu unterziehen. Vielmehr lief ich die paar Meter zurück zur Brücke über die Wutach, las dort noch ein bisschen auf dem Handy und ließ mich nach Ankunft des mütterlichen Taxis in selbiges fallen.

Meine Ausstattung wird immer professioneller, morgen wird noch der rechte Ringzeh abgeklebt, denn da bin ich blasenanfällig, wie ich heute wieder merkte, und dann geht es wahrscheinlich wieder durch den Schwarzwald ...

Insgesamt waren das heute knapp 14 und insgesamt seit dem 5. April gut 154 Wanderkilometer, morgen und übermorgen habe ich Urlaub, dann geht es, denke ich, in Richtung 175 Kilometer. Das macht mir gerade richtig Spaß, so langsam ist es auch nicht mehr so furchtbar mühsam, mal den Berg hochzugehen (auch wenn mein Heuschnupfen mir gerade keine so ganz große Freude macht) - ich glaube zwar, dass, wenn die ganze Corona-Sauerei vorbei ist (oder auch schon früher), diese ganze Wanderei deutlich eingedampft wird, aber ich werde jedenfalls in absehbarer Zeit keinem mehr den Vogel zeigen, der am Wochenende mal auf Wanderschaft geht ...

Fotos:

Unterwegs von Wittlekofen ins Steinatal

Im Steinatal

Blick auf die Straße im Steinatal

Vor Obermettingen

Zwischen Obermettingen und Eggingen

Naturpfad vor Eggingen mit optionalem Reh

Ende Gelände in Eggingen

Donnerstag, 23. April 2020

Rund um den See 2

Was wie der wenig oscarverdächtige Titel eines mittelmäßigen Horrorfilms klingt, beschreibt den heutigen (kurzen) Abendspaziergang ...

Nachdem mir die Runde um den Schluchsee gestern ja durchaus Spaß gemacht (und ein bisschen Schmerzen bereitet) hatte, wollte ich heute die - deutlich kürzere - Strecke um den zweiten größeren See hier in der Nähe in Angriff nehmen, nämlich eine Runde um den Titisee.

Ich spannte dazu das Auto an, und dafür, dass ich am Ende gut 80 Minuten um den See lief, war die Anfahrt mit zweimal 30 Minuten ziemlich lang - kurz gesagt: Das war eine Schnapsidee, aber am Ende dann eine gute, weil die Strecke auch schön war, wenn auch nicht so schön wie um den Schluchtsee gestern.

Ich fuhr von Westen an den See heran und suchte und suchte nach einem Parkplatz, aber die, die es gab, waren Privatparkplätze von (geschlossenen) Hotels und Restaurants oder aber komplett gesperrt. Na super ... Ich hatte eigentlich nach Hinterzartener Gebiet parken wollen, landete aber schließlich in Titisee und stellte mich ans Kurhaus - dort dann man zwar nur eine halbe Stunde parken, aber da diese Beschränkung nur tagsüber bis 18 Uhr gilt und ich pünktlich um 17.32 Uhr ankam, war das alles gut.

Ich lief den einzigen größeren Berg der Strecke hinauf in Richtung Südwesten, also wieder in Richtung Hinterzarten. Auf der Nordseite des Sees gibt es kaum Wege direkt am Ufer, sodass ich an der Straße entlanglief und dabei mehr oder weniger gute Ausblicke auf den Titisee hatte.

Als ich am Ostende ankam, ging es in Richtung Südosten durch ein Landschaftsschutzgebiet und schließlich auf der Waldseite im Süden des Sees wieder in Richtung Titisee-Dorf. Anders als am Schluchsee waren die Ausblicke hier von der Waldseite schöner, gerade weil man auch das Örtchen Titisee gut sehen konnte.

Den besten Blick allerdings hat man auf der Uferpromenade in Titisee, da gibt es ein richtiges Schwarzwaldpanorama, das ich unten - leider gegen die Sonne - versucht habe einzufangen.

Alles in allem eine schöne kurze Runde, nur Titisee-Dorf war so ausgestorben wie ich es nicht für möglich gehalten hätte ... Nur an der Uferpromeande waren dann ein paar Menschen, aber vorher in den Einkaufssträßchen, gar nichts los ... Sehr schräges Gefühl ...

Morgen geht es mal nach tagesausflugsmäßig nach Wiesbaden, aber vielleicht spaziere ich am Wochenende mal wieder durch den Schwarzwald ...

Da alle nur auf Fotos warten:

Blick von der Nicht-Wald-Seite

Schwarzwaldidyll (Tümpel am Wegesrand)

Blick von der Sandbank

Blind über die Hecke

Blick von der Uferpromenade in Titisee

Mittwoch, 22. April 2020

Im Rugbysport

... gibt es die Regel, dass die Spieler beim Einwurf in die Gasse andere Spieler nicht hochheben dürfen. Diese Regel wird ganz regelmäßig ignoriert, was zu dem schönen Bonmot führte, dass diese Regel mehr durch ihren Bruch als durch ihre Einhaltung geehrt würde ...

So ähnlich ist das auch mit meiner Wanderregel Nr. 1, die ich erst vorgestern zum Besten gegeben hatte, denn heute hatte ich Urlaub und lief eine Runde um den Schluchsee, der - wahrhaft überraschend - zur Gemeinde Schluchsee gehört, und zwar vollständig. Ich startete meine Wanderung also nicht auf Bonndorfer Gebiet (naja, schon, aber halt mit dem Auto, und das gildet nicht ...) und verstieß gegen Wanderregel Nr. 1, aber so isses jetzt halt ...

Gestern Abend brauchte ich dringend einen kleinen Kopf-frei-Spaziergang und lief über den Japanischen Garten in Richtung Wellendingen. Am Wegkreuz Staglegaß (das Google etwas übereifrig aufgrund der Corona-Situation als "vorübergehend geschlossen" deklarierte) bog ich wieder nach rechts in den Wald in Richtung Steinatal ab.

Anders als vor ein paar Wochen ging ich geradeaus (damals war ich mal rechts abgebogen) und landete schließlich an dem Spielplatz ("gesperrt!"), an dem meine Mutter mich neulich nach meiner Faulenfürst-Sommerau-Steinatal-Wanderung abgeholt hatte.

Im Steinatal ging die Sonne gerade unter, ich fluchte ein bisschen, weil mein Handy, auf dem mein Wander-EKG lief (also die App für die Kartenführung) just jetzt ein Update durchführte und mir damit die Streckenverfolgung ein bisschen kaputt machte. Ich erfreute mich aber an den zwei richtigen Hunden, die ihr Herrchen und Frauchen Gassi führten (speziell das Frauchen ...), und beendete meine Wanderung in der Nähe des Wanderparkplatzes für die Roggenbacher Schlösser, aber jenseits des Erlenbaches, der an dieser Stelle die Grenze zwischen Bonndorfer Gebiet und dem Gebiet der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf markierte. Dementsprechend hatte ich jetzt auch das Territorium der letzten an Bonndorf angrenzenden Gemeinde im Rahmen der Spaziertouren angekratzt. (Ja, der Typ fängt jetzt an, Gemeinden statt Länder zu zählen, irgendwas muss man ja sammeln ...)

Heute hatte ich Urlaub, und den nutzte ich also, um mich zu quälen. Ich bugsierte das Auto an den Bahnhof in Seebrugg, also an die südöstliche Ecke des Schluchsees, und startete dort meinen Rundgang.

Das ging schon nach wenigen Metern in die Hose, weil ich zwar schnell an dem Kran vorbeiwollte, der da Holzabfall auf den Sammelplatz hob, dabei aber übersah, dass ich in eine Sackgasse, nämlich auf die Terrasse des geschlossenen Ausflugslokals, lief ... Also zurück, marsch, marsch, und entlang der B 500 spazierte ich nach Schluchsee. Ich lief an den Bahngleisen der Dreiseenbahn entlang bis auf die Landzunge mit Aussichtspavillon, danach war aber der Weg entlang des Sees wegen Coronagefahr gesperrt (weil man keine 1,5 m Abstand einhalten könnte ...).

Ich lief einen Umweg, kam dann wieder auf den Seeweg (der an der Stelle aber auch nicht viel breiter war ...) und spazierte nach Aha.

In Aha musste ich mich entscheiden, ob ich den Rundgang abbreche und mit der Bahn zurück nach Seebrugg fahre oder ob ich durchziehe ... Ich entschied mich fürs Durchziehen, machte aber nach genau zehn Kilometern Halt. Davor hatte ich noch meiner virtuellen WhatsApp-Wanderkumpanin erläutert, dass, wer im Schwarzwald in Hinterpfuideibel wohnt, selbst für hiesige Verhältnisse ziemlich abgelegen lebt ...

Die Waldseite des Schluchsees bietet nicht so wunderschöne Panoramablicke auf den See (jedenfalls nicht solche, bei denen nicht Bäume - Wald! - die Sicht ein bisschen verdecken), dafür läuft man halt durch den Wald, und die gelegentliche Kombination aus Waldblick und Seeblick ist schon ziemlich schick ...

So langsam fingen die Füße an zu schmerzen, und in normalen Zeiten hätte ich sicherlich am Unterkrummenhof unterwegs ein flüssiges Hopfenvesper eingenommen, aber so lief ich halt - unterbrochen von einer zweiten Pause auf einer Bank mit nun allerdings wunderbarer Aussicht - in Richtung Staumauer weiter.

Selbige Staumauer, die dafür sorgt, dass die Wassermassen des Schluchsees nicht Richtung St. Blasien abhauen (als Schüler gab es Zeiten, wo man da auf dumme Gedanken kommen konnte), überquerte ich meines Wissens erstmals in meinem Leben laufenderweise (ich war da schon ein paar Mal drübergefahren ...), und danach überstand ich auch die letzten Meter entlang der B500 zum Bahnhof von Seebrugg.

Am Ende waren das über 17 Kilometer in knapp unter vier Stunden (Pause herausgerechnet). Wo die 278 Höhenmeter, die meine App anzeigt, herkommen sollen, erschließt sich mir nicht so ganz, denn der Weg war meistens ziemlich eben, aber die werden mitgenommen.

Das war eine richtig schöne Wanderung (das war wirklich eine Wanderung und kein Spaziergang mehr), aber mir tun die Gräten ganz schön weh ... Gelohnt hat es sich aber, und demnächst umrunde ich den Titisee (die Strecke ist aber deutlich kürzer ...).

Fotos von gestern und heute:

Zwischen Bonndorf und Wellendingen

Im Steinatal

Blick von Seebrugg auf den Schluchsee

Schluchsee hinter Schluchsee

Ausblick vom Aussichtspavillon auf der Landzunge

Von der Waldseite hinter Aha

Zwischen Unterkrummenhof und Staumauer

Montag, 20. April 2020

So nah und doch so fern ...

In diesem Blog geht es um meine Reisen, und auch wenn man unter "Reise" natürlich auch eine Tour innerhalb Deutschlands verstehen kann, so war doch implizit immer gemeint, dass ich Deutschland verlasse und fremde Welten erkunden (jaja, Bayern ist auch in Deutschland, stimmt schon, aber so insgesamt ...).

Heute war ich soooo nah dran an der einigermaßen fremden Welt Schweiz, weniger als zehn Meter, aber der Wiizemersteg, das Brückchen über die Wutach zwischen Weizen-Bahnhof und Schleitheim, war unmissverständlich gesperrt - auf Schweizer Seite wehte zwar nur ein bisschen Flatterband, aber auf deutscher Seite war ein Bauzaun mit "Fußgänger-verboten"-Schild dran ... Und selbst wenn man das hätte ignorieren wollen, hätte man eine ziemliche (und ziemlich gefährliche) Kletterei vor sich gehabt ...

So nah war ich also an der Schweiz, und kam trotzdem nicht über die Wutach - aber es kommen bessere Zeiten, da bin ich sicher, und dann wird dieser Steg überquert. Ich bin vorsichtig mit derlei Gelübden, aber das hier ist - soweit ich denn gesund bleibe - ein relativ einfach zu erfüllendes, also dann - so sei es ...

Das Mamataxi hatte mich heute (Wanderregel Nr. 1: "Während der Wanderung muss Bonndorfer Gebiet fußläufig berührt werden.") maximal östlich auf Bonndorfer Gebiet, also in Dillendorf, rausgeschmissen und von dort marschierte ich den mir schon von vor sechs Tagen bekannten Weg in Richtung Schwaningen.

Ich wollte einen anderen Weg wählen als damals, verguckte mich aber auf der Karte, bog einmal zu früh ab und lief dann steilste Weg von Schwarzwald ... Als ich oben angekommen war, lief ich einen ähnlich steilen Weg wieder runter und landete auf der gemütlichen, fast ebenen Strecke, die ich ansonsten gelaufen wäre ...

Ich startete die heutige (mit gut achteinhalb Kilometern nich übermäßig lange) Spazierwanderung auf 650 m, und diese 200 m Unterschied zu Bonndorf (850 m) merkt man: Die Laubbäume sind schon ziemlich grün, da gibt es noch einmal ganz andere Bilder als weiter oben in Bonndorf oder gar Rothaus und Faulenfürst bei knapp oder über 1.000 Metern ...

Schwaningen wurde durchschritten, ich verweigerte mich dem Wanderweg, der mich mitten in den Kalvarienberg geführt hätte und blieb in der Nähe der Straße von Schwaningen nach Weizen, durchlief Weizen (da bin ich schon oft durchgefahren, aber sehr selten zu Fuß unterwegs gewesen ...), beobachtete Vater und Sohn auf dem Dorfsportplatz von Weizen beim Kicken und landete nach weniger als zwei Stunden gemütlicher Wanderung in Weizen-Bahnhof.

Dort überquerte ich die Gleise der Museumsbahn, lief am Mitarbeiterparkplatz des dort ansässigen Putzherstellers vorbei und wurde jäh durch den Bauzahn auf dem Brückchen gestoppt. Nun denn, ich hatte mein Tagesziel erreicht und rief das Mamataxi, das den Sport treibenden Sohn (ja, ich schwitze ein bisschen beim Spazierwandern!) abholte ...

Auch das war eine schöne Tour heute, und hatte genau die richtige Länge, um den Kopf ein bisschen freizukriegen, ohne die Füße zu sehr zu schinden ...

Mal sehen, wo es morgen Abend hingeht ...

Zwischen Dillendorf und Schwaningen

Hellgrüner Wald

Schwarzwald mit Sonne und Linsenspiegelung

Kalvarienberg

Wasserfällele

Blühende Bäume

Ende des Weges (und der Bundesrepublik)

Deutschland, Wutach, Schweiz (von links)

Sonntag, 19. April 2020

Fuulefürscht

Keine Ahnung, wieso auf dem Ortsschild "Faulenfürst" steht, denn jeder hier im Schwarzwald spricht dieses Örtchen, das zur Gemeinde Schluchsee gehört, als "Fuulefürscht" aus, selbst meine Mutter spricht das in unbeobachteten Momenten in alemannischem Idiom, als ob sie seit 47 Jahren hier leben würde ... Das ist so ähnlich wie mit der zu Stühlingen gehörenden Gemeinde Mauchen, die jeder "Muuche" ausspricht, wie da das "a" reingekommen ist, ist eines der großen Mysterien unserer Zeit ...

Naja, jedenfalls bin ich heute in Faulenfürst wieder auf große (mehr oder weniger) Wanderung gestartet, die mich - nach kurzem Schlenker - durch das zu Grafenhausen gehörende Balzhausen ans Ufer der Steina und von dort über den Weiler Sommerau, das Gehöft und Haus Öttiswald, das Haus Walke fast zum Haus Steinasäge brachte. Der Hafer stach mich und ich liefer weiter, am Haus Steinabad vorbei (da stehen mehrere Häuser, aber die Wikipedia spricht von "Haus Steinabad") und ließ mich schließlich am nächsten Brückchen über die Steina abholen, an einem Spielplatz, an dem meine Eltern offenbar öfter mit mir waren, als ich noch Kind war ...

Das war auch heute wieder richtig schön, gut elf Kilometer durch den Wald, allermeistens schön eben oder ein bisschen bergab, das war gut.

Heute habe ich dann auch die 100 km in 15 Tagen vollendet, es ist also ein bisschen was zusammengekommen, seit ich am 9. April die 42-Kilometer-Marke überschritten hatte auf meiner Tour nach Göschweiler.

Am 10. April, an Karfreitag, machte ich nur eine kleine Runde in Richtung Dillendorf, mit einem Abstecher zum Krummen Föhrle und auf den Bonndorfer Hausberg, den Lindenbuck, nur um es am Ostersamstag dann richtig zu übertreiben.

Wieder lief ich am Hundesportverein vorbei, danach aber in Richtung der Gemeinde Wutach und landete nach einem kurzen Stopp am Bildhaus - dort hat man wirklich einen fantastischen 360°-Blick auf die umliegenden Ortschaften in downtown Ewattingen. Ich wollte eigentlich auf dem schnellsten Weg zur Wutachmühle, aber der schnellste Weg war wegen Forstarbeiten - wie ich später feststellte - gesperrt ("Lebensgefahr!"), sodass ich den langen (und nicht minder lebensgefährlichen) Weg an der Straße entlang auf mich nehmen musste.

An der Wutachmühle hätte ich es gut sein lassen sollen, aber mein Ehrgeiz trieb mich an, meinen geschundenen Körper über die Kreisgrenze bis zur Scheffellinde in Achdorf zu treiben, in der ich vor vielen Jahren mit meinen Eltern war - das muss also mindestens 13 Jahre her sein ...

Die letzten Kilometer entlang der Wutach durch Aselfingen und hinein nach Achdorf wurden immer länger, und selten erwartete ich das mütterliche Taxi nach Hause und die warme Dusche so sehnlich ...

Dementsprechend brauchte ich erstmal zwei Tage wanderfrei, um die Blasen an meinen Füßen ein bisschen auszukurieren. Am Dienstag traute ich mir dann aber die gut 10 Kilometer über Brunnadern (dass da einer die Reichskriegsflagge draußen hängen hat, spricht Bände, auch wenn die nicht verboten ist) und Dillendorf in den Stühlinger Ortsteil Schwaningen zu. Und ja, auch das war ein schönes Stückchen, wenn auch ziemlich asphaltlastig, jedenfalls bis ich dann hinter Dillendorf im Wald verschwand.

Am Mittwoch machte ich nur eine ziemlich kleine Runde - ich lief in Richtung Steinasäge, bog dann aber hinter dem Sportplatzgelände ab und marschierte einigermaßen ebenerdig durch den Wald - kaum ein Mensch, sehr schön ... Ich verpasste nur den richtigen Abzweig und lief schließlich ein, zwei Kilometer die nicht wenig befahrene Landstraße hoch, bevor ich durchs Neubaugebiet abkürzte und über Straßen, die ich in meiner Kindheit auf dem Weg zu meinen Neffen hunderte Male gefahren oder gegangen sein muss, nach Hause zurückzukehren.

Und am Donnerstag schließlich nutzte ich das Ma-Taxi gleich doppelt, denn zunächst fuhren wir nach Rothaus. Ich stieg aus und wanderte los, sie fuhr zurück ... Über zunächst einen wunderbaren Schotterweg lief ich die schnurgerade Strecke in Richtung Bonndorf, aber der Schotterweg ging übergangslos in einen - der Schwarzwaldverein nennt das euphemitisch so - "Naturweg" über. Da liegen dann gerne mal Bäume in der Gegend rum, matschig ist es auch mal schnell, und öfter als einmal brauchte ich alle drei Navigationsgeräte, die ich auf meine Handys geladen habe, um den mehr oder weniger rechten Weg zu finden ...

Nach einer weiteren Kletterpartie über diverse Bäume (die ich mir durch einen kleinen Umweg hätte sparen können) hätte es mich nicht mehr gewundert, wenn mir ein verwilderter Holländer begegnet wäre, der hier seit Tagen ohne Karte und Akku herumnavigiert ...

Zwischen Ebnet und der Steinasäge - es ging steil bergab - versperrte mir auf einmal eine ganze Batterie von umgefallenen Bäumen den Weg. Nach vorne ging also nix, zurück - berghoch - wollte ich nicht, also kletterte ich die Böschung hoch (meine Jeans hatte sich danach die Waschmaschine redlich verdient), schaute, dass ich da im Wald nicht abstürze oder über andere umgefallene Bäume fliege, und kam nach ein bisschen Umweg und schnellem Unter-den-umgefallenen-Bäumen-Hindurchlaufen unfallfrei an der Steinasäge an. Das letzte Stück bis ans Wunschziel Steinabad lief ich dann auf der Straße ... Auch schön ...

Jetzt sind es seit dem 5. April also 101,74 Kiometer in nicht ganz 24 Wanderstunden geworden, nächste Woche habe ich ein paar Tage Urlaub, da werde ich mich wahrscheinlich wieder ein bisschen in der Gegend umschauen, denn irgendwie macht das tatsächlich Spaß, da allein durch den Wald zu spazieren und seinen Gedanken nachzuhängen.

Vielleicht wage ich mich mal um den Schluchsee (17 km, aber relativ eben), aber das entscheide ich wahrscheinlich spontan ...

Krumm Föhrle

Die Wutach zwischen Wutachmühle und Aselfingen

Blick von der Dillendorfer Straße auf Wellendingen

Hinter Brunnadern

Vor Dillendorf

Unterwegs auf dem Ganterwegle

Unterwegs auf dem Ganterwegle

Unterwegs auf dem Ganterwegle

Zwischen Rothaus und Ebnet

Balzhausen

Unterhalb von Balzhausen

Steinatal

Steinatal

Donnerstag, 9. April 2020

Glashütte! Lotenbachklamm?! Stallegg!

Wenn mir einer vor sechs Wochen erzählt hätte, dass ich mal an fünf Tagen in Folge durch den Schwarzwald wandere, hätte ich ihn einweisen lassen.

Aber, wie mancher Kunde schreibt, "in diesen verrückten Zeiten" muss man sich ja doch ein bisschen bewegen, und wenn ich schon nicht (ab morgen) auf der Isle of Man herumwirbele, dann wirbele ich eben im Schwarzwald durch die Gegend ... Und, ehrlich gesagt, die Entfernungen sind ja nicht so wahnsinnig weit, wenn man sich das mal anguckt ... Natürlich ist es ein bisschen frustrierend, wenn man zwei Stunden durch den Wald wandert und dann - vom Extraktionspunkt - in fünf bis zehn Minuten mit dem Auto wieder zuhause ist, aber der Weg ist ja das Ziel und überhaupt ...

Vorgestern also machte ich mich in Richtung der angekündigten Glashütte. Ich geriet auf ein jedenfalls teilweise von Mountainbikern genutzten Weg, sodass mir mehr als ein Fahrrad begegnete, und ich bin immer noch (oder wieder) überrascht, dass hier in der Provinz die Leute einen im Wald grüßen ...

Ich lief in Richtung Westen, und da ich am späten Nachmittag unterwegs war und die Sonne im Westen untergeht, habe ich ein paar schöne Fotos gemacht, teilweise direkt in die Sonne, die mein Handy aber in durchaus schicke Bilder umrechnet.

In Richtung Glashütte wurde der Mountainbike-Weg dann so langsam ein Schwere-Waldfahrzeuge-Weg, denn es war matschig, der ein oder andere Baum lag faul in der Gegend rum und kurz vor Glashütte musste ich aufgrund des letzten umgestürzten Baumes ein bisschen über den Abhang balancieren - ging aber alles gut ...

Ich hatte schon wieder vergessen, dass um die Glashütte (achso, Ortsteil Holzschlag, und während der Tour war ich ziemlich sicher eine Weile auf Gündelwanger Gebiet) herum doch ein paar Häuser sind.

Die letzten Meter waren also wieder auf Asphalt, nach insgesamt etwas weniger als acht Kilometern hatte ich die Glashütte erreicht und wartete auf die Abholung ...

Gestern machte ich einen kleinen Spaziergang und hatte die Lotenbachklamm als Weg und die Schattenmühle als Ziel auserkoren. Ich lief über den Philosophenweg mit Panoramablick auf Bonndorf (leider war fotografiertechnisch nicht so ganz gutes Licht ...) und danach in Richtung Galgenbuck, bog rechts ab und war, als ich schließlich durch die Häuser Tiefental lief, völlig überrascht, dass da tatsächlich Leute leben, und zwar eine zweistellige Anzahl ...

In meiner Erinnerung hatte sich - schon in Kindestagen und nie mehr hinterfragt - die Gewissheit eingebrannt, dass Tiefental eine verlassene Siedlung, eine Wüstung oder was auch immer, sei, aber da leben Leute, die den Wanderer sogar als "Wanderer!" grüßen (so ähnlich wie man als Weißer in Afrika manchmal als "mzungu" gegrüßt wird ...) - unglaublich ...

Das Ziel war die Lotenbachklamm, aber da die gesperrt war (was man nicht so richtig gut sehen konnte), kann ich darüber nicht berichten ...

Heute nun hatte ich einen Brückentag (jaja, Brücke mit nur einem Brückenkopf, aber sei's drum) und wollte die 10-Kilometer-Marke nochmal knacken, gleichzeitig aber möglichst nicht (steil) bergauf gehen. Ich hatte von der Burgruine Stallegg noch nie gehört, obwohl sie nur knapp außerhalb von Bonndorfer Territorium ist, und die wollte ich mir angucken ... (Spoiler vorab: Burgruine lohnt nicht, und das mit dem "nicht steil bergauf" ging in die Hose, aber sowas von ...

Ich lief also zunächst die gleiche Strecke durch die Bonndorfer Vorstadt wie vorgestern für die Glashütte, ging dann aber gerade an der alten Bahntrasse entlang in Richtung Gündelwangen, bog also nicht nach links in Richtung Glashütte ab. Der Weg war sehr gut, Mountainbiker begegneten mir auch hier, aber der Weg war breit, sodass das kein Problem war ...

Das Handy führte mich auf die alte Bahntrasse, und das war ein (kleiner) Fehler, denn die war auch sehr matschig, aber nachdem ich das Matschstück überwunden hatte, landete ich am alten Bahnhof in Gündelwangen. Von dort ging es weiter durch Holzschlag, über die Fahrradbrücke, kurz auf Lenzkircher Gebiet (ich verließ also erstmals das Gebiet der Stadt Bonndorf im Schwarzwald) weiter, nur um dann auf das Gebiet der Gemeinde Löffingen zu gehen, denn dort lag die Stallegger Brücke über die Wutach.

Der Weg war wunderbar, leicht bergab, aber meine zarte Hoffnung, dass das eine richtige Straße, so mit Autobefahrbarkeit und so, wäre, wurde jäh zerstört - das war ein Waldweg ... Nun stand ich da unten an der Wutach und musste an einen geeigneten Extraktionspunkt, und den konnte ich über einen vermatschten, steilen Weg erreichen. Nach zehn Kilometern Weg tat der steile Anstieg noch mehr weh (ooooooh, ja, richtig, hab ich mir verdient!), und für den Kilometer brauchte ich über zwanzig Minuten ...

Nach einem kurzen Abstecher zur Burgruine (wenig spektakulär, siehe oben) schleppte ich mich in den Löffinger Ortsteil Göschweiler, rief von dort meine Mutter an und wurde abgeholt. Dusche, Bett, lecker Roulade hatte ich mir redlich verdient ...

Schön war's, das waren in fünf Tagen jetzt über 42 Kilometer, so viel bin ich in den letzten 25 Jahren wahrscheinlich nicht mehr gewandert ..

Jetzt aber Fotos:


Unterwegs nach Glashütte

Schweres Forstgerät formte diesen Weg

Wald

Waldweg mit Baum im Weg

Hochsitz in der Sonne

Blick auf Gündelwangen

Unterwegs nach Stallegg

Stallegger Brücke in Sicht (da ging's mir noch gut ...)