... sind die zwei Tage in Istanbul, es war soooooo schön, aber eben viiiiiiel zu schnell vorbei.
Am Samstag waren wir auf dem Weg zum Hotel mit der alten Tünel-Bahn von Karaköy hoch zur Istiklal gefahren und dann mit der nostalgischen Tram (die fährt wieder, juchhe!) zum Taksim. Dabei beobachteten wir die (ernsthaft) halsbrecherischen Trittbrettfahrer, denn ein paar Istanbuler Jungs machten sich einen Spaß daraus, auf dem Trittbrett der Bahn mit durch die Istiklal zu fahren - Bekloppte!
Gestern, am Sonntag, wurde erst einmal ausgeschlafen, das war nach dem Freitag Abend und dem auch nicht ganz so frühen Zubettgehen am Samstag Abend einfach nötig.
Wieder fuhren wir mit dem Dolmuş runter nach Beşiktaş (ein Dolmuş ist ein Kleinbus mit acht Sitzen und vordefinierter Strecke, der abfährt, sobald er voll ist - Amalia erklärte uns, dass "dolmuş" einfach "es ist voll" heißt) und gingen in ein schönes Frühstückslokal direkt am Bosporus. Da lagen jetzt ein paar Schiffe, sodass der Blick auf die Meerenge ein bisschen verengt war, aber das Menemen (eine Mischung aus Rührei und Omelett mit Tomaten und Paprika) mit Sucuk (scharfe Wurst) entschädigte sehr dafür (die anderen aßen ebenfalls sehr beliebte Toasts mit Käse oder Wurst oder Käse und Wurst drauf).
Nachdem wir also am Abend und jetzt Beşiktaş ein bisschen erkundet hatten, schlug Amalia vor, noch eine (kleine) Bosporusrundfahrt zu machen, und so fuhren wir an der berühmten Moschee in Ortaköy und unter der Bosporusbrücke (ähem, der Brücke der Märtyrer des 15. Juli ...) durch, vorbei an der
Rumeli Hisarı, der Burg, von der die Osmanen den Sturm auf Konstantinopel vorbereitet haben, bis zur zweiten Brücke, ehe wir - bei herrlichem Sonnenschein und tollen Blicken auf die Stadtteile Istanbuls am Bosporus - umdrehten und - jetzt mit Blick auf die asiatischen Stadtteile und ganz am Schluss auf Sultanahmet - zurück nach Beşiktaş und mit dem Dolmuş nach Nişantaşı.
In
Nişantaşı, einem weiteren - weniger touristischen, aber dafür umso spannenderen - Stadtteil, den ich noch nicht kannte, wollten wir einen türkischen Döner essen ... Nun denn, wir liefen - schnellen Schrittes - zu einem hochgelobten Lokal und bestellten zweimal Döner und zweimal Salat ... Johannes und ich - die beiden Fleischfresser - probierten den aus einem Kalb-/Lammfleischmix hergestellten Döner (in der Türkei sind das längere und breitere Scheiben vom Drehspieß als wir es inzwischen in Deutschland gewöhnt sind) aus, verzichteten aber auf das von den Türken wohl heißbegehrte Lammfett zum Drüberkippen ...
Alles in allem war das nicht schlecht, aber jetzt auch kein extraordinärer Hochgenuss, und so brachen wir auf und liefen zwanzig, dreißig Minuten von Nişantaşı zurück zum Taksim.
Ein letztes Efes wurde verzehrt, dann ging es - im viel zu warmen Bus - ziemlich zügig zum neuen Flughafen. Das ist schon ein Riesenteil und entsprechend hochmodern, die Sicherheitskontrolle am Eingang können sie sich wirklich schenken, die Passkontrolle ging halbwegs schnell, die Sicherheitskontrolle auch, wir kauften noch Zigaretten, tranken einen Kaffee, begutachteten die Raucherterrasse am neuen Flughafen (ganz akzeptabel) und nahmen dann den Fußmarsch zum Gate auf uns.
Wir kamen ein bisschen verspätet weg, Moni und Johannes nahmen ihre Unterhaltung vom Hinflug wieder auf, ich guckte den neuesten Terminator, und nach der S-Bahn-Fahrt heim war ich um Mitternacht in meiner Bude. Der Super Bowl wurde noch geguckt, und auch diese Nacht war kurz ...
Es war sooooooooooooooo schön, ich bin wieder so richtig von Istanbul angefixt, nachdem wir Ostern die Färöer abgeblasen haben, würde ich ja eigentlich ganz gerne nochmal nach Istanbul, aber die Flüge sind an Ostern so teuer, dass ich wirklich nicht sicher bin ... Naja, das war - wenn ich mich nicht verzählt habe - mein elfter Aufenthalt in Istanbul und ich bin zuversichtlich, dass es auch ein zwölftes Mal heißt:
Oh Istanbul, du schöne Stadt, du schöne Stadt am Meer,
ich mag dich so, manch einer sagt, ich liebte dich so sehr.
Oh Istanbul, du schöne Stadt, mein Herz, das jauchzt und singt,
weil ich mich freu, was der Besuch in dieser Stadt so bringt.
Fotos (teilweise mit freundlicher Genehmigung von Amalia, Moni und Johannes):
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Hagia Sophia |
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Die Vögel |
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Sonnenuntergang mit Moscheen |
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Ortaköy |
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Rumeli Hisarı |
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Bosporus, Brücke, Sonnenschein |
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Istiklal mit Tramvay |
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In der Zisterne |
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Blick vom Hof der Süleymaniye-Moschee |
Doch, so eine Tour, ob nach Istanbul oder sonstwohin, könnte man in der Kombination nochmal machen ...
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