... kann man als mehr oder weniger regelmäßiger Ryanair-Flieger in letzter Zeit beobachten, denn die Sporttasche ist meist nicht so ganz offensichtlich größer als die laut Ryanair zulässige "kleine Tasche", sodass die Boardingleutchen anscheinend Anweisung haben, das durchgehen zu lassen, anders als die Rollköfferchen, für die man extra zahlen muss ... Und ja, auch ich habe für meine vier Tage Irland die tolle Sporttasche mit, die meine Mutter mir neulich geschenkt hatte - Sport treibe ich damit eher weniger, aber wenn ich mal in die Sauna gehe, darf die Tasche auch mit.
Das Einschlafen gestern Abend war schwierig, auch wenn ich schon relativ früh im Bett war, das Aufstehen um 3.30 Uhr ging dann trotzdem einigermaßen gut. Ich hatte ausreichend Zeit, musste nicht hetzen, konnte aber auch nicht trödeln, und um 4.28 Uhr ging mein - wie immer verhältnismäßig voll besetzter - Bus zum Hauptbahnhof.
Um 5.13 Uhr war ich am Frankfurter Flughafen, die Skyline fuhr wenige Sekunden nach meinem Einsteigen ab, die Ausreise war leer, und die Sicherheitskontrolle - diesmal flogen wir vom Bereich E ab, Ryanair wird immer vogelwilder ... - war auch überstehbar, auch wenn mich der Sicherheitsmensch - diesmal zu recht und sehr freundlich - bat, mein Zeug doch bitte nicht dort einzupacken, wo er die ausgesonderten Gepäckstücke durchsucht ...
Im Flieger war ein Junggesellenabschied, und ich vermute, die haben die Nacht durchgemacht, denn die kamen schon angedüdelt in den Flieger, zogen sich da ein paar Ryanair-Biere (bäh) rein und waren in Dublin dann entsprechend schon betrunken und laut ... Wunderbare Botschafter Deutschlands, wunderbare ...
Die Einreise in Dublin - das war wieder ein längerer Fußmarsch bis zur Einreise - machte ich beim Grenzer, weil die Schlange für die elektronische Kontrolle länger war als beim Grenzer, bei dem ich sofort drankam, und schon war ich - erstmals seit Ende 2016 - wieder nach Irland eingereist.
Die Autoabholung wäre einigermaßen schnell gegangen, wenn ich dem Typen richtig zugehört und gleich zum Shuttlebus gelaufen wäre. Stattdessen lief ich ins Parkhaus rein (da gab es auch Autovermietungswegweiser, nur sitzt da keiner mehr ...), suchte und fand nichts, lief wieder zurück zur - wie mir dann klar wurde - vom Typen genannten Businsel, sah den Shuttlebus mir vor der Nase wegfahren, aber der nächste Bus stand eine Minute später da.
Drei Parteien, alle aus Deutschland, wurden zum Autovermietungssatelliten kutschiert, ich stellte mich an, nur um zu sehen, dass ich nur zum Key Pick-up muss, das klappte, und schließlich hatte ich den Schlüssel zu meinem kleinen hübschen Nissan in Händen.
Ich fuhr über die Dubliner Ring-Autobahn (das Linksfahren wird mit jedem Mal ungewohnter ...) und dann in den Südwesten, denn ich wollte zum Rock of Cashel, der - von Dublin aus betrachtet - kurz vor Cork liegt. Ich war etwa zwei Stunden unterwegs, alles kein Problem, zumal das meiste Autobahn war.
Das klappte auch alles wunderbar, ich zahlte zweimal Maut, fuhr von der Autobahn ab und war relativ schnell auf dem Parkplatz. Der Parkpreis von 4,50 Euro pro Tag ist gesalzen, zumal die meisten ja nur ein, zwei Stunden da sein werden, war heute aber ziemlich leer, sodass ich fast fürchtete, es wäre zu.
War es nicht, ich erhielt Einlass, nachdem ich die Bedienung der Tür erlernt hatte (ich Rinderbraten ...), zahlte elf Euro Eintritt, und in dem war eine in fünf Minuten beginnende Führung von Cormacs Kapelle, die von König Cormac Mac Carthaig in Auftrag gegebene und 1134 geweihte Kirche.
Da drin sind die besterhaltenen/einzigen/wie auch immer Fresken Irlands, aber weil die Engländer die im 17. Jahrhundert übertüncht haben, sind davon nur noch Fragmente erhalten, und um die zu schützen, muss man da extra Eintritt zahlen, damit die Tür nicht so oft auf- und zugemacht wird.
Die Kapelle ist sehr beeindruckend, nicht nur aufgrund der Fresken, sondern auch aufgrund der Steinmetzarbeiten, und wenn man bedenkt, dass das Ding fast 900 Jahre alt ist, ist es fast unglaublich, dass man bei manchen der dort abgebildeten Köpfen noch die Konturen sehr gut erkennen kann.
Ein Nachfolger von Cormac ließ dann - direkt an die Kapelle anschließend - eine sehr viel größere Kathedrale errichten, und die ist ebenfalls sehr beeindruckend, auch wenn sie sicherlich
noch beeindruckender wäre, hätte nicht so eine anglikanische Intelligenzbestie von Bischof im 18. Jahrhundert das Dach abtragen und die Kathedrale anschließend verfallen lassen ...
So hat das Ganze einen morbiden Charme, wenn man den Elementen (und es war verflixt windig heute) ausgesetzt ist, aber das kann man sich durchaus mal anschauen, auch weil der außenherum befindliche Friedhof auch ganz hübsch ist - und der Blick ins grüne Tal ist ebenfalls nicht zu verachten.
Nach einer guten Stunde verließ ich die Anlage wieder, wollte noch zu Mittag essen, ließ das dann mangels Hunger aber sein und startete in den Südosten Irlands durch, weil ich zum Rosslare Strand (die Ortschaft heißt so) wollte.
Auch hier fuhr ich wieder ungefähr zwei Stunden, diesmal eher hälftig Schnellstraße und Landstraße, zwischendurch war eine Straße so neu, dass nicht einmal Google sie kannte, und landete schließlich an der Strandpromenade in Rosslare Strand. Dort war ein Parkplatz, ich musste nicht einmal etwas zahlen und ich stieg aus.
Hier pustete der Wind noch mehr, der Strand überzeugte mich im ersten Moment nicht ganz, weil er ziemlich steinig ist, aber es wurde besser. Erst einmal guckte ich mir die Kneipe an, in der ich zu Mittag essen wollte, die sah aber ziemlich verlassen aus, sodass ich ein paar Schritte hoch in eine Fish&Chips-Fastfood-Kette ging.
Die Fish & Chips dort waren nicht verkehrt (und eine Riesenportion), aber ich hatte schon bessere, morgen gucke ich, dass ich nicht um 15 Uhr, wenn keine Essenszeit ist, irgendwo aufschlage, sondern früher oder eben später ...
Ich ging noch einmal an den Strand und fing an zu laufen und zu laufen, bis ich auf Höhe des Golfplatzes (ich war jetzt keine zehn Kilometer gelaufen, eher so zwei, öhm, maximal ...) umdrehte, weil der Strand überspült war und der Weg durch die Vegetation des Golfplatzes nicht so richtig offiziell aussah ...
Jetzt wurde mir so richtig Sand entgegengeblasen, im Ohr habe ich noch Sand und am Rest des Körpers sowieso, aber es war herrlich. Ich bin ja nun nicht wirklich leicht, aber der Wind wollte selbst mich umblasen, das konnte ich zwar verhindern, aber ich musste was tun dafür ...
Ich guckte noch einer Frau zu, wie sie ihrem Hund die Tennisbälle zum Apportieren durch die Gegend schleuderte, dann fuhr ich weiter nach Rosslare Harbour in der Hoffnung, dort einen Adapter für die Steckdose zu finden - denn das Teil, das ich vergessen habe, war diesmal der Stromadapter ...
Ich war erfolglos und entschied mich - ich sollte um 18 Uhr einchecken, und es war erst 17.15 Uhr - noch ein bisschen durch die Gegend zu fahren. Ich landete in Our Lady's Island und hielt dort auf einem Parkplatz an, denn dort windete es noch mehr als an dem anderen Strand - ganz, ganz großartig ... Da will ich in den nächsten Tagen nochmal hin, um das bei vollem Tageslicht zu sehen, denn jetzt war es schon ein wenig dämmerig.
Gerade so vor Einbruch der Dunkelheit und pünktlich um 18 Uhr kam ich an meinem Guesthouse an, konnte sofort einchecken und mich ein bisschen frisch machen, jetzt geht es ins Pub auf ein Stout und einen Whiskey (man beachte das "e" - in Irland schreibt man "Whiskey", in Schottland "Whisky"), aber ich vermute mal ganz stark, dass mir auch die Whiskeys nicht wirklich so gut schmecken wie ein schönes Stout.
(Ich fürchte, ich muss gleich noch duschen gehen, denn mein Haar ist ganz sandig ...)
Die Fotos sind ganz vogelwild sortiert, sorry ...
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Kathedrale auf dem Rock of Cashel |
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Rock of Cashel, Friedhof |
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Cormacs Kapelle, Rock of Cashel |
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Dramatische Wolken vom Rock of Cashel |
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Kathedrale mit Rundturm |
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Kapelle von außen |
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Kathedrale von innen |
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Nochmal Kapelle |
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Rosslare Strand |
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Die beiden Türme der Kapelle wurden von Regensburger Steinmetzen erbaut ... |
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Eingangstür zur Kapelle |