... im Jahr 2017 habe ich gestern die deutsche Grenze passiert, auf dem Weg aus Venlo, nachdem wir ein paar Stunden zuvor zum Einkaufen in die Niederlande gefahren waren. Ich habe es schon mehrfach hier erwähnt, aber am Ende dieses politischen Jahres habe ich das Bedürfnis, es noch einmal zu sagen: Es ist großartig, die Staatsgrenze zu einem anderen europäischen Land ohne jede Kontrolle überqueren zu können. Es ist großartig, dass ich jederzeit in den Niederlanden anfangen könnte zu arbeiten. Es ist großartig, dass Niederländer ohne Probleme nach Deutschland und Deutsche ohne Probleme in die Niederlande kommen können und dass sich die Rivalitäten zwischen unseren Ländern auf den Fußball (dort aber dann mit vollem Kawumm ...) beschränken. Und ja, es ist großartig, dass es völlig undenkbar erscheint, dass wir Krieg gegeneinander führen. Das ist bei aller berechtigten Kritik, die man sicherlich an der Europäischen Union üben kann, doch eine wahnsinnige Errungenschaft der europäischen Einigung, die - gerade in meiner Generation - manchmal vor lauter Gemeckere über Kleinigkeiten hintenrunterfällt.
Ich habe die Grenzübertritte dieses Jahr nicht gezählt, aber wenn man jede Überschreitung einer Staatsgrenze einzeln zählt, wird das dieses Jahr mal wieder eine dreistellige Zahl gewesen sein. Nicht jeder ging so reibungslos ab wie zu den Niederlanden, zu Belgien, zu Luxemburg, zu Frankreich, selbst zur Schweiz: Manchmal war es einfach unzulängliche Infrastruktur verbunden mit schlechtem Wetter, dass ich mich an der Grenze zwischen Togo und Benin über die Pfützen hangeln musste, manchmal idiotische Boshaftigkeit wie der georgisch-abchasischen "Grenze". In der Regel war der Grenzübertritt dann aber im Rahmen der lokalen Gesetze, außer in Ghana, als ich einen Einreisestempel ohne Visum bekam, was aber wirklich überhaupt niemanden interessiert hat.
Visa gab es in der Elfenbeinküste (fieses Foto), in Ägypten (zum Selbsteinkleben), für den Sudan (ohjeohje), in Kambodscha (schnell und effizient), in Abchasien (als Einlegeblatt), für Usbekistan (passt scho), in Laos (weniger schnell und weniger effizient), in Mauretanien (und stand vor lauter Warten vor verschlossener Grenzkontrolltüre), für Togo und für Benin (da hat mein Pass Meilen gesammelt auf dem Weg nach und aus Berlin ...) - ups, das sind ja eine ganze Menge ...
Keinen neuen Rekord hinsichtlich besuchter Länder habe ich dieses Jahr erreicht, denn ich war dieses Jahr in 26 Staaten dieses Planeten (2009 und 2010 waren es jeweils 27 Länder); wohl aber waren 13 dieser Staaten für mich neu, und das ist in der Tat neuer Rekord (hier war 2010 mit elf neuen Ländern der bisherige Rekord).
Nun soll es Leute geben, die behaupten, ich hätte es dieses Jahr ein bissel übertrieben. Ich? Übertreiben? I wo!
Es ist einfach schön, etwas von der Welt sehen zu können, seien es nun europäische Großstädte, in denen ich noch nie war (Lissabon und Paris Anfang des Jahres, wenn man mag, Las Palmas de Gran Canaria im September, Sajaravo zu Weihnachten) oder in denen ich schon war (Istanbul, Brüssel), seien es angesagte Touristenziele (die Pyramiden zu Gizeh, Angkor Wat). Aber mindestens genauso interessant, mindestens genauso spannend, definitiv herausfordernder, unfassbar belohnend ist es, abseits der ausgetretenen Touristenpfade sich Sehenswürdigkeiten zu erobern, die eben nicht in jedem Reiseführer (oder jedenfalls nicht in den Reiseführern stehen, die "normale Menschen" angucken): Meroe im Sudan ist das perfekte Beispiel hierfür. Nicht jeder sagt "Du spinnst", wenn ich vom Sudan erzähle, aber jeder denkt es, und wenn ich dann mit großer Begeisterung von Meroe und von der Herzlichkeit der Menschen dort erzähle, spielen etliche Gesprächspartner - deutlich an ihrer Mimik ablesbar - mit dem Gedanken, mich aus dem einen (Schwachsinn) oder anderen (Lebensmüdigkeit) Grund endgültig einweisen zu lassen.
Natürlich braucht man eine gewisse (Reise-)Erfahrung, um sich nicht nur von den besorgten Rückfragen von Freunden und Bekannten vor der Reise nicht einschüchtern zu lassen, sondern auch, um tatsächlich das Ziel zu erreichen, wenn einen nicht der Reiseleiter am Flughafen empfängt und zum Hotel bringt, sondern man im unbekannten Ausland vielleicht das Taxi (oder das Tuktuk ...) bemühen muss - aber dann kommt man eben nach Meroe und hat dieses Weltkulturerbe so gut wie für sich allein, dann kommt man Erbil im Nordirak und wandelt als einer von wenigen Touristen durch diese fantastische Zitadelle, dann kommt man nach Abchasien in dieses tolle Kloster Neu-Athos, dann kommt man - und dabei ist Usbekistan ja inzwischen gefühlt fast schon Mainstream - nach Buchara und Samarkand und bestaunt die unfassbaren Portale der Medressen und Moscheen. Dann kommt man nach Luang Prabang mit seinen kaum besuchten buddhistischen Tempeln (und der sehr leckeren Fressgasse), und dann kommt man an einen so unglaublich beeindruckenden Ort wie Ouidah in Benin mit seiner reichen, tragischen Geschichte.
Langer Rede kurzer Sinn: 2017 war toll, und 2018 darf es durchaus so weitergehen.
Ich habe die Grenzübertritte dieses Jahr nicht gezählt, aber wenn man jede Überschreitung einer Staatsgrenze einzeln zählt, wird das dieses Jahr mal wieder eine dreistellige Zahl gewesen sein. Nicht jeder ging so reibungslos ab wie zu den Niederlanden, zu Belgien, zu Luxemburg, zu Frankreich, selbst zur Schweiz: Manchmal war es einfach unzulängliche Infrastruktur verbunden mit schlechtem Wetter, dass ich mich an der Grenze zwischen Togo und Benin über die Pfützen hangeln musste, manchmal idiotische Boshaftigkeit wie der georgisch-abchasischen "Grenze". In der Regel war der Grenzübertritt dann aber im Rahmen der lokalen Gesetze, außer in Ghana, als ich einen Einreisestempel ohne Visum bekam, was aber wirklich überhaupt niemanden interessiert hat.
Visa gab es in der Elfenbeinküste (fieses Foto), in Ägypten (zum Selbsteinkleben), für den Sudan (ohjeohje), in Kambodscha (schnell und effizient), in Abchasien (als Einlegeblatt), für Usbekistan (passt scho), in Laos (weniger schnell und weniger effizient), in Mauretanien (und stand vor lauter Warten vor verschlossener Grenzkontrolltüre), für Togo und für Benin (da hat mein Pass Meilen gesammelt auf dem Weg nach und aus Berlin ...) - ups, das sind ja eine ganze Menge ...
Keinen neuen Rekord hinsichtlich besuchter Länder habe ich dieses Jahr erreicht, denn ich war dieses Jahr in 26 Staaten dieses Planeten (2009 und 2010 waren es jeweils 27 Länder); wohl aber waren 13 dieser Staaten für mich neu, und das ist in der Tat neuer Rekord (hier war 2010 mit elf neuen Ländern der bisherige Rekord).
Nun soll es Leute geben, die behaupten, ich hätte es dieses Jahr ein bissel übertrieben. Ich? Übertreiben? I wo!
Es ist einfach schön, etwas von der Welt sehen zu können, seien es nun europäische Großstädte, in denen ich noch nie war (Lissabon und Paris Anfang des Jahres, wenn man mag, Las Palmas de Gran Canaria im September, Sajaravo zu Weihnachten) oder in denen ich schon war (Istanbul, Brüssel), seien es angesagte Touristenziele (die Pyramiden zu Gizeh, Angkor Wat). Aber mindestens genauso interessant, mindestens genauso spannend, definitiv herausfordernder, unfassbar belohnend ist es, abseits der ausgetretenen Touristenpfade sich Sehenswürdigkeiten zu erobern, die eben nicht in jedem Reiseführer (oder jedenfalls nicht in den Reiseführern stehen, die "normale Menschen" angucken): Meroe im Sudan ist das perfekte Beispiel hierfür. Nicht jeder sagt "Du spinnst", wenn ich vom Sudan erzähle, aber jeder denkt es, und wenn ich dann mit großer Begeisterung von Meroe und von der Herzlichkeit der Menschen dort erzähle, spielen etliche Gesprächspartner - deutlich an ihrer Mimik ablesbar - mit dem Gedanken, mich aus dem einen (Schwachsinn) oder anderen (Lebensmüdigkeit) Grund endgültig einweisen zu lassen.
Natürlich braucht man eine gewisse (Reise-)Erfahrung, um sich nicht nur von den besorgten Rückfragen von Freunden und Bekannten vor der Reise nicht einschüchtern zu lassen, sondern auch, um tatsächlich das Ziel zu erreichen, wenn einen nicht der Reiseleiter am Flughafen empfängt und zum Hotel bringt, sondern man im unbekannten Ausland vielleicht das Taxi (oder das Tuktuk ...) bemühen muss - aber dann kommt man eben nach Meroe und hat dieses Weltkulturerbe so gut wie für sich allein, dann kommt man Erbil im Nordirak und wandelt als einer von wenigen Touristen durch diese fantastische Zitadelle, dann kommt man nach Abchasien in dieses tolle Kloster Neu-Athos, dann kommt man - und dabei ist Usbekistan ja inzwischen gefühlt fast schon Mainstream - nach Buchara und Samarkand und bestaunt die unfassbaren Portale der Medressen und Moscheen. Dann kommt man nach Luang Prabang mit seinen kaum besuchten buddhistischen Tempeln (und der sehr leckeren Fressgasse), und dann kommt man an einen so unglaublich beeindruckenden Ort wie Ouidah in Benin mit seiner reichen, tragischen Geschichte.
Langer Rede kurzer Sinn: 2017 war toll, und 2018 darf es durchaus so weitergehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen