Meine Länder

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Mittwoch, 27. Dezember 2017

Un café au lait, s'il vous plaît

Der Kellner in Sarajevo hat ein bisschen komisch geguckt, als meine Mutter auf Französisch bestellte, aber bei der Sprachverwirrung in Sarajevo mit zwei Schriften (wobei man das Kyrillische nur in Ost-Sarajevo, also in den bosnisch-serbisch bewohnten Gebieten sieht) und der Tatsache, dass manche Bosnier besser Deutsch als Englisch sprechen, ist das vielleicht auch kein großes Wunder.

Ich habe gestern unterschlagen, dass wir vorgestern ein wunderbares (riesiges) Mittagessen in einer schönen Gaststätte direkt an der Miljacka und gegenüber des Rathauses hatten. Das "Inat kuća" stand früher an der Stelle, an der heute das Rathaus steht - als die österreichisch-ungarischen Behörden dort bauen wollten, verhandelte er sich einen Sack Goldmünzen heraus und das Versprechen, auf der gegenüberliegenden Flussseite das Haus originalgetreu wieder aufgebaut zu bekommen. Dementsprechend heißt "Inat kuća" auch "Haus des Trotzes". Wir bestellten eine gemischte Vorspeisenplatte und bekamen - für 11 Euro - vier Ćevapi, zwei Steaks, einen Laib tolles Brot und eine ganze Käse- und Wurstplatte (Wurst brauche ich die nächsten Tage keine mehr, so viel wie wir in Sarajevon gegessen haben ...).

Gestern Mittag checkten wir dann aus, machten noch einen kurzen Abstecher zur deutschen Botschaft, wo wir uns einen Gedenkstein für im Bosnien-Einsatz gefallene deutsche Soldaten anschauten (nachdem der Wachmann uns erst zurückpfeifen wollte), und liefen dann mit kurzem Abstecher ins Einkaufszentrum zum Süßigkeitenkauf zurück zum Hotel. Unterwegs hatten wir uns mal wieder optimal abgestimmt, sodass meine Ma wieder mal dachte, ich wäre entführt worden, weil ich mal auf die Toilette musste und sie das nicht mitbekommen hatte und mich suchte ...

Wir waren - nach entspannter Taxifahrt - viel zu früh am Flughafen, tranken noch etwas (unter anderem einen Milchkaffee, siehe oben) und reisten dann (wieder mit Stempel, juchhe) aus Bosnien-Herzegowina aus. Überpünktlich kamen wir in Sarajevo weg und entsprechend pünktlich in Wien an. Wir absolvierten das prächtige Erlebnislabyrinth durch den Wiener Flughafen (wer über Frankfurt klagt, der muss mal nach Österreich, Frankfurt ist ein Wunder an kurzen Wegen dagegen, naja, okay wenn du von A ganz außen zu E willst, vielleicht nicht ...), nachdem der Grenzer mich gefragt hatte, ob die Einreisende vor mir die "Frau Mama" war (ja, war sie ...).

Auf dem Flug von Wien nach Frankfurt fragte der Austrian-Airlines-Steward hartnäckig "'Clementinen' oder Schokolade?", was die deutschen Reisenden, die keine Schokolade wollten, ebenso hartnäckig mit "Eine Mandarine, bitte" beantworteten. Seid's deppert?

Wir kamen in Frankfurt an, fuhren mit der S-Bahn (welche Überraschung) und dem Bus zurück in meine Bude, es gab noch ein Süppsche und dann ging's in Bett ...

Joa, das war's noch nicht ganz für 2017, denn zwei Grenzübertritte wird es noch geben, einen von Deutschland in die Niederlande und einen zurück. Am Samstag fahren meine Mutter und ich noch zum Einkaufen nach Venlo und zum Treffen mit den Cousinen meiner Mutter ins Rheinland. An Silvester geht es zurück nach Wiesbaden; erstmals, seit ich in Wiesbaden wohne, wird Silvester in meinem Wohnzimmer beendet, es geht ins Sherry & Port.

Wenn an Silvester noch Zeit ist zwischen Heimkunft und Abmarsch zum Silvesteressen, gibt es ein Fazit für 2017, sonst halt irgendwann Anfang 2018 ... Oder morgen. Oder übermorgen. Emol luege, sagt man im Schwarzwald, mal schauen ...

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