Meine Länder

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Samstag, 1. April 2017

Dokuz

Bir, iki, üç, dört, beş, altı, yedi, sekiz, und jetzt halt dokuz - das heißt "eins" bis "neun" auf Türkisch.

Ich weiß nicht, ob es eine Tradition wird, dass ich jedes Mal, wenn ich eine Reise in diese eine meiner drei Lieblingsstädte (ja, die Rede ist von Istanbul) buche, mit meinen neu gewonnenen Türkisch-Kenntnissen angebe, aber bis zur "zehn", nämlich "on", komme ich hoffentlich noch ...


Am 13. Juni werde ich jedenfalls wieder einmal eine meiner berüchtigten Stippvisiten in Istanbul einlegen, denn um 6.45 Uhr komme ich - von Erbil im Nordirak einfliegend - an und um ... Moment, bitte was?! Erbil, Nordirak?! ISIS, Terroristen! Jetzt spinnt er endgültig!

Naja, es gibt keine explizite Reisewarnung für Irakisch-Kurdistan, und alle einschlägigen von mir konsultierten Internetseiten besagen, dass die Situation in Erbil (und ich werde in Erbil bleiben) sicher ist. Natürlich werde ich nicht ohne Ortskenntnis ein paar zig Kilometer in Richtung Westen ins Gebiet des Islamischen Staates fahren, sondern mir schön in Erbil die Zeit vertreiben, zum Beispiel in der Zitadelle, dem Ort auf diesem Planeten, der am längsten ununterbrochen besiedelt wurde.

Jetzt habe ich genug Leute erschreckt, also fange ich mal dort an, wo man eine Reise normalerweise beginnen sollte, nämlich am Anfang.

Am Samstag, dem 10. Juni, fliege ich mit Pegasus Airlines gemütlich nachmittags von Frankfurt ab und habe einen kurzen dreistündigen Zwischenaufenthalt in Istanbul (Sabiha Gökçen), den ich aller Voraussicht nach nicht zur Einreise nutzen werde und kann. Am Abend geht es dann weiter, mit kurzem Zwischenstopp in Ankara (ohne Aussteigen, wenn ich das richtig verstehe) in Richtung Erbil, wo ich am frühen Morgen des 11. Juni ankomme. Ich denke mal, dass ich in den sauren Apfel beißen und mir für die kurze Nacht ein Zimmer nehmen werde, denn man muss seinen Urlaub ja nicht gleich völlig erschöpft beginnen.

Ich habe dann also den Sonntag und den ganzen Montag in Erbil, ehe ich am frühen Dienstagmorgen (so gegen 3 Uhr) wieder über Ankara zurück nach Istanbul fliege und dort also gegen 6.45 Uhr ankomme. Jetzt habe ich aber fast 16 Stunden Aufenthalt in Istanbul und die werde ich definitiv zu einem Ausflug in die Stadt nutzen - vielleicht esse ich in Kadiköy zu Mittag, aber ganz bestimmt werde ich Fähre fahren, hin und zurück zwischen Asien und Europa. Allein deswegen lohnt sich die ganze Reise ...

Am Dienstag Abend fliege ich dann weiter in Richtung Tiflis, wo ich am frühen Mittwoch Morgen ankommen werde. Mal gucken, ob ich da auch wieder ein Zimmer nehme, es kann auch sein, dass ich mir eine Marschrutka (einen diesen Minibusse) suche und mit dem schon in Richtung Kutaisi/Sugdidi aufbreche. Es ist auch möglich, dass ich mit dem Nachtzug von Tiflis nach Sugdidi fahre.

Ganz egal, wie ich nach Sugdidi komme, am Donnerstag Morgen möchte ich um 8 Uhr am Grenzübergang zu Abchasien auf der Matte stehen. Abchasien, was zum Henker ist denn das schon wieder? Ich glaube, ich habe das schon in ein paar Blogeinträgen beschrieben, das ist eine der beiden (neben Südossetien) von Georgien abtrünnigen und von Russland kontrollierten Republiken, die Russland im Krieg 2008 besetzt (georgische Sicht) bzw. befreit (russische Sicht) hat.

Auch hier gibt es keine explizite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes, aber auch hier werde ich auf meinen Pass besonders gut aufpassen, denn wenn der Weg ist, habe ich ein Problem, weil mir kein konsularischer Dienst dann helfen kann.

Um 8 Uhr am Donnerstagmorgen möchte ich also am Grenzübergang stehen, möglichst schnell rüber nach Abchasien und in der Marschrutka nach Suchumi, wo ich jetzt für zwei Nächte ein Zimmer im besten Hotel am Ort gebucht habe. Irgendwann am Donnerstag oder Freitag (ich hoffe, das klappt schon am Donnerstag, dann habe ich am Freitag "frei") muss ich dann zum abchasischen Außenministerium und meine Visumgebühr bezahlen (man bekommt online eine Anreiseerlaubnis und muss dann in Suchumi diese mit Bezahlung in ein echtes Visum umtauschen, das die Abchasier aber auch nur lose in den Pass legen, schade ...).

Joa, und dann gedenke ich am Freitag zumindest mal einen richtigen Urlaubstag am Schwarzen Meer zu machen. Ich stelle mir das gerade richtig herrlich vor, Wasser, Planschen ...

Am Samstag sollte es dann zeitig wieder zurück zur Grenze gehen, damit ich möglichst den Bus um 12 Uhr zurück nach Tiflis wieder erwische. Wenn nicht, muss ich den um 17 Uhr nehmen, der planmäßig um 22 Uhr in der Hauptstadt ist - aber das könnte dann schon wieder ein wenig eng werden, weil ich um 4.35 Uhr am Sonntag Morgen schon wieder - richtig, über Istanbul, aber mit nur relativ kurzem Aufenthalt - zurückfliege.

Außer dem Tag am Strand in Suchumi wird dieser Urlaub wahrscheinlich eher unter der Rubrik "Abenteuer" als unter der Rubrik "Erholung" stehen, aber dafür wird Abchasien, wenn alles gut geht, mein 120. Land - auch schön ...

Zu buchen sind jetzt noch Zimmer in Erbil, Zug-/Bustickets in Georgien und die abchasische Anreisegenehmigung, denn ansonsten brauche ich weder für den Nordirak noch für Georgien oder die Türkei etwas anderes als meinen Pass.

Das wird spannend ...

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