Meine Länder

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Dienstag, 15. April 2025

Dreimal in die Schweiz binnen 24 Stunden

... reise ich, wenn alles klappt, am Karfreitag und am frühesten Ostersamstag ein: Zunächst fahren wir zur Familie der einen Tochter meiner Bonusoma in den Kanton Thurgau, dann bringe ich selbige und meine Ma nach Hause, fahre wieder in die Schweiz, hole die Freunde, die uns schon oft zum Zürcher Flughafen gebracht haben, nun ihrerseits dort ab, bringe sie nach Hause, hole meine Ma wieder ab - und dann geht es in Richtung Elsass, damit wir am Ostersamstag um 0.00 Uhr die Zwölf-Länder-Tour starten können und natürlich nach kurzer Durchquerung des südwestlichsten Zipfels Deutschlands ein weiteres Mal in die Schweiz einreisen.

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Erst einmal will ich aber die wunderbare Reise der vergangenen Woche noch einmal die Ehre erweisen: Das war wirklich klasse. Die Fährfahrt nach Ceuta war schön, auch wenn das Wetter nicht so toll war und kurzfristig noch arg viel Stress mit dem vergessenen Handyladekabel aufkam, Ceuta selbst fand ich echt sehr schick, die Wanderung nach Marokko auch, auch wenn der sehr kurze Besuch in Marokko (eine gute Freundin bezeichnete mich als "Serienmörder", weil ich meine 9-8-7-Jahre-Serie durchbrochen habe ...) nicht unbedingt hätte sein müssen; da hätte ich mich auch in Ceuta noch ein paar Stunden mehr herumtreiben können.

Der Hubschrauberflug zurück nach Algeciras war gar nicht einmal so furchtbar spektakulär, auch weil das Wetter noch ein bisschen schlechter wurde, aber klar finde ich es total cool, jetzt endlich mal Hubschrauber geflogen zu sein. Nicht falsch verstehen: Das war nicht langweilig oder gar schlimm oder so etwas, aber es ist auch nicht so, dass ich sage, dass ich jetzt zwingend jeden zweiten Tag mit so einem Ding durch die Gegend fliegen muss, was auch an der ziemlichen Enge in dem Teil gelegen haben kann ...

Der nächste Tag mit kurzem Strandspaziergang, Ronda (wirklich grandios, wenn auch völlig überlaufen), Gibraltar (auch überlaufen, auch schick) und der Ankunft in Sevilla war natürlich fast absurd vollgepackt: Also, in der ersten Aprilhälfte muss man zum Meerbaden nicht an die Costa del Sol, aber die touristische Infrastruktur dort ist herausragend, das überrascht wahrscheinlich niemanden. Ronda ist eine wunderschöne Stadt, nur haben das eben auch viele, viele andere Menschen herausgefunden. Die ersten Minuten runter zum Alten Brücke war das noch nicht so zu spüren, aber als ich dann wieder hoch in die Innenstadt gelatscht war und zu dem Mirador auf die Brückenbögen wollte, waren da Menschenmassen, dass sogar ich von overtourism schreiben muss. (Und die leicht peinliche Aktion in der Tiefgarage darfste auch keinem erzählen ...)

Gibraltar schließlich war mit dem Parken in La Línea und dem Spaziergang zur Grenze völlig entspannt; der Grenzübertritt war komplett unproblematisch, wenn auch (noch) sichtbar, der Weg über die Start- und Landebahn zu Fuß ist völlig surreal, und die Fußgängerzone in Gibraltar kann auch was. Klar war ich auch hier nur sehr kurz, aber mit der Gondelbahn zu fahren wäre bei dem Nebel einigermaßen sinnlos gewesen, und so habe ich trotzdem ein bisschen was von Gibraltar gesehen (zumal mir die Füße von zwei Wandertagen schon ein wenig wehtaten).

Auch Sevilla ist natürlich kein weißer Fleck auf der Landkarte handelsüblicher Touristen, dementsprechend voll war es auch dort. Allerdings gibt es - für mich ein wenig überraschend - auch dort, und durchaus auch in der Innenstadt, Ecken, in denen nicht jede Bedienung perfekt Englisch spricht und in denen du auch als vermutlich und nach dem ersten Wort definitiv erkennbarer Ausländer mindestens zunächst auf Spanisch angesprochen wirst.

Die Plaza de España ist ganz, ganz toll, die Kathedrale ist auch schön, auch wenn ich schon beeindruckende Kathedralen gesehen habe - es gibt aber wahrscheinlich auch nicht viele Sakralbauten, die mit der Sagrada Família mithalten können ... Den Alcázar gucke ich mir das nächste Mal in Sevilla an, und ein nächstes Mal wird es geben, denn in (West-)Andalusien gibt es jedenfalls mit Cádiz und Jerez noch genug Orte, die ich sehen möchte, und dann wird man hoffentlich auch noch einen Tag oder zwei Tage Sevilla einbauen können.

Am vierten Tag der Reise war zwar das Wetter verhäfelt, aber der Caminito del Rey ist einfach atemberaubend. Diese beiden Streckenabschnitte im Fels sind zwar bequem zu erwandern, da muss man nicht klettern oder so, aber beeindruckend ist es dennoch absolut, durch die beiden Schluchten zu wandern - bei gutem Wetter ist das bestimmt noch großartiger, und ich bezweifle, dass ich das letzte Mal da durchgewandert bin. (In die Breitachklamm will ich aber auch mal gerne wieder!)

Auch das Biertasting nach der Wanderung war schön, gerade mit den beiden Pärchen am Ausländertisch mit leckerem Bier und leckeren Snacks; das war die 17 Euro oder so an Aufpreis auf die eigentliche Camino-del-Rey-Karte wirklich wert ...

Nach dem Biertasting blieb ich in Ardales, diesem kleinen Tor zum Camino del Rey, und das Örtchen steht für mich stellvertretend für die wunderbaren großen und kleinen Dörfer in Andalusien, an denen ich vorbeigefahren bin - die an den Berg geklatschten, weißen Häuser mit steilen Kopfsteinpflasterstraßen werden von den Sehenswürdigkeiten in Córdoba, Granada, Sevilla und Ronda überstrahlt, aber auch die lohnen sich für ein paar Stunden auf alle Fälle. Und wenn man da - nach dem völlig soliden Touristenhotel in Fuengirola und der auch schon wunderbaren Wohnung in Sevilla - eine absolut fantastische Ferienwohnung für nicht einmal 60 Euro mieten kann, dann merkt man halt, dass die Infrastruktur in Spanien einfach gut ist. Falls das nicht klar geworden sein sollte: Andalusien ist definitiv eine (mehrere!) Reise wert!

Und dabei habe ich noch nicht einmal über das Essen gesprochen: Der Pulpo a feira in Ceuta, ach Mann, das Supermarktregal mit Pulpo satt, vor dem ich sabbernd und "geil, geil, geil" murmelnd stand, das war schon ein fantastischer kulinarischer Einstieg in die Reise. Ja, ich weiß, viele Menschen mögen gerade Pulpo nicht, aber wenn man ihn halt mag und sehr gern mag, dann kann man sich da in Andalusien eben wirklich satt essen. Auch Fish & Chips (vor allem die Monsterportion Fisch) in Gibraltar war richtig, richtig lecker, und dennoch war ich am Abend so verfressen, dass ich in Sevilla noch Tintenfischtuben verspeisen musste. Eins kam zum anderen, und ich bestellte für 'n Appel und 'n Ei noch zwei Tapas hinterher: Diese Salmorejo-Suppe hat mich absolut umgehauen, allein für die reise ich nochmal nach Andalusien, und auch der Kabeljau in Kürbissauce war klasse - und das in einer unscheinbaren, völlig untouristischen Bar im Osten von Sevilla.

Das ging ja aber in Sevilla am nächsten Tag gleich so weiter: Diese (für den deutschen Gaumen) ganz verrückten Sachen wie diesem Pringá-Sandwich in der Stierkämpferbar, aber auch die Tapas in der etwas gehobeneren Kneipe - der Schweinebauch, die (bekannteren) Garnelen in Knoblauch und auch die Schweinesteaks mit Whisky-Soße - waren sehr lecker. Allerdings, das muss ich sagen, die Tapas in der ersten Kneipe am Anreiseabend waren in Sevilla am allerbesten!

Und auch in Ardales waren die Schweinebäcken in der (vom Vermieter empfohlenen) Gaststätte ganz, ganz hervorragend - und das nach den ebenfalls sehr leckeren Häppchen zum Biertasting, die für mich ganz dringend nötig waren, weil ich nicht gefrühstückt hatte an dem Tag.

Also, Freunde, wer Essen mag, und ganz besonders, wer Fisch mag: ab nach Andalusien!

Das war ein richtig, richtig schöner Urlaub ...

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Viele Menschen verstehen nicht, dass mir so ein vermeintlicher stressiger Urlaub so gut gefallen kann, aber wenn ich im Auto sitze und gemütlich über Bergstraßen fahre, wenn ich bei einem guten Essen sitze, womöglich noch mit schönem Blick, dann kann vorher gewesen sein, was wollte, dann ist das einfach schön ...

Einfach schön ist und bleibt es, mit meiner Mutter auf Roadtrips zu gehen. Wir reden über Gott und die Welt, wenn wir durch die Gegend fahren, erzählen von vergangenen Urlauben ("Weißt du noch?"), planen - und nicht zu wenig - nächste Urlaube, und wenn wir nicht von Urlauben reden, finden wir - das mag jetzt manche Leser überraschend - immer noch Gesprächsthemen ...

Daher freue ich mich jetzt auch schon sehr auf den Ostersamstag und die Zwölf-Länder-Tour mit meiner Ma. Anstrengend wird das, ja, aber wir haben uns gegenseitig versprochen, dass wir abbrechen, wenn wir das Gefühl haben, dass das zu anstrengend wird.

In den kommenden Tagen werde ich uns noch soweit möglich die Vignetten buchen, und dann schauen wir, dass wir ein schönes Hotel irgendwo - hoffentlich am Ziel in den westlichen Ausläufern der Karpaten in Polen - gebucht kriegen, in dem wir uns vom Ostersamstag erholen können .. Aber auch darüber werden wir - das könnte wieder eine Liveberichterstattung geben - berichten ...

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Die papua-neuguineische Visumbeantragung habe ich neulich als Beispiel für gelebte Anwendung von Künstlicher Intelligenz erwähnt: Denn es war eine KI, die unser/mein Anschreiben überprüft hat und Veränderungen verlangt hat. Nachdem ich diese vorgenommen hatte, wurde mein Visum automatisiert genehmigt. Bei Jessi hatte das auch funktioniert, bei Christian führte das gleiche Anschreiben - das offenbar nicht mehrfach verwendet werden darf; eine offensichtliche Schwäche - dazu, dass der Visumantrag von einem Menschen begutachtet werden musste. Deshalb trudelte Christians Visum erst am Montag ein, während Jessi und ich das am Wochenende per "auto grant" bekommen hatten ...

Im Kopf dieses Blog ist jetzt auch Macau als Ziel für die Hongkong-Australien-Reise eingetragen. Das ist keine neue Entwicklung, das war schon von Anfang meine Absicht, und auch Jessi und Christian hatte nie etwas dagegen. Es ist war einfach der Zeichenbegrenzung geschuldet, dass Macau da fehlte. Jetzt, nach der Andalusien-Reise, ist da wieder ein bisschen Platz ...

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