Meine Länder

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Dienstag, 10. September 2024

Zerquetscht in Düsseldorf

... werden irgendwann einmal mal Menschen werden, denn die Einlasssituation am Stadion in Düsseldorf ist - jedenfalls, wenn man mit der Stadtbahn kommt - katastrophal. Es ist schon schlimm genug, dass eineinhalb Stunden vor dem Spiel nur jede Viertelstunde eine Bahn in Richtung Stadion fährt, die natürlich gerammelt voll ist (und am Ende drängeln sie eine Sekunde vor Türöffnung alle zur Tür, dass ich mal einen Brüller loslassen musste ...). Es ist völlig lächerlich, dass mehr als eine Stunde nach Spielende noch Menschenmassen darauf warten, dass die Straßenbahnen sie abtransportieren können (dass dann noch eine Bahn mit Bremsschaden liegen bleibt, ist unglücklich, passt aber natürlich ins Bild). Aber es ist richtiggehend gefährlich, dass nach Ankunft einer Bahn ein einziger (enger) Zugang zum Stadion offen ist, an dem sich alles drängt und staut - unglaublich. Danach, wenn man diesen vorsätzlichen Engpass überwunden hat, ist jede Menge Platz - vielleicht bin ich einfach zu blöd, das hochintelligente System zu verstehen, aber eins weiß ich: So eine schlechte Transportsituation habe ich beim Fußball schon lange nicht mehr erlebt, und in Europa schon gar nicht ...

Ich war am Freitag Abend sehr früh ins Bett gegangen, weil ich kaputt von der Woche war und mir das Wochenende vorher vielleicht auch noch in den Knochen steckte. Dementsprechend früh war ich am Samstag wach - ich entschied mich, schon einmal zum Bahnhof zu fahren, und wenn ich schon so früh dran war, konnte ich auch gleich nach Venlo fahren, dann würde meine Zwei-Wochen-Uhr wieder neu starten.

Gesagt, getan - ich stieg in den ICE in Richtung Düsseldorf, verließ denselben aber bereits wieder in Hamm, um in den Regionalexpress nach Venlo einzusteigen. Ich bekam, wie schon neulich eingeübt, einen Sitzplatz, den ich die ganze Fahrt nicht wieder hergab. Nach der Einreise in die Niederlande um 14.01 Uhr sah ich, dass in Venlo schon am Bahnhof ein Riesenandrang war, sodass ich zunächst sitzenblieb und einfach zurückfahren wollte ...

Irgendwann dachte ich dann doch, dass es doch schön wäre, wenn ich zumindest mal die Gräten auf niederländischem Boden hätte, also stieg ich kurz aus, aber an einer Tür, an der ein paar Leute standen ... Da das blöd ausgesehen hätte, einfach nur den Fuß rauszustellen, lief ich auf dem Bahnsteig zur nächsten Tür und kam gerade noch in Zug zurück, bevor mir dieser fast vor der Nase weggefahren wäre. Natürlich war in der Zwischenzeit mein schöner Platz weg, aber ich bekam noch einen Sitzplatz, sodass ich am Schluss problemlos wieder in Düsseldorf eintrudelte.

Ich war zum frühen Abendessen bei einem sehr guten Chinesen verabredet, und nach einem Absacker ging es in der Sardinenbüchse von Stadtbahn zum Stadion. Die Beschilderung im Stadion ist auch Mist - also bitte nicht nach Düsseldorf gehen, wenn man entspannt zum Fußball möchte!

Das Spiel war am Ende natürlich grandios, die Stimmung war auch nicht schlecht, auch wenn das in Stuttgart - aber das war auch EM - ein ganzes Stück besser war. Nach dem Spiel blieb ich extralange im Stadion sitzen, weil ich jede Menge Zeit hatte, aber das half alles nix, weil die Düsseldorfer Verkehrsbetriebe das alles nicht gebacken bekamen. Irgendwann lief ich an einem Nebeneingang raus und zäumte das Pferd von hinten auf ... Nachdem ich das Schauspiel von einer Fußgängerbrücke eine gute Stunde begutachtet hatte, lief ich ich an der stadionabgewandten Seite der Haltestelle einfach die Treppe herunter und konnte sofort in die nächste Bahn einsteigen (mit Sitzplatz), auch sehr clever gemacht das alles ...

Ich nahm schon einen früheren Zug nach Köln, setzte mich dort auf einem abgelegenen Gleis auf eine Bank und surfte ein bisschen sinnlos im Internet. Auf dem Gleis eins weiter saßen ein Mann  mit Deutschland-Malerhut und zwei Schwarze auf einer Bank und unterhielten sich prächtig - nicht alle Menschen sind Deutschland-Malerhüten sind offenbar Nazis ...

In einem nicht vollen Zug ging es nach Frankfurt (mitten in der Nacht), in einem ziemlich leeren Zug dann nach Freiburg, und die einzigen Schlafminuten wurden durch die Schaffnerin beendet - Fahrkartenkontrolle (die erste am ganzen Tag!). Mist war's ... Von Freiburg fuhr ich fast nahtlos hinauf in den Schwarzwald und mit dem ersten Bus des Tages nach Bonndorf.

Nach leckerem Frühstück bei Muttern ging es ins Bett, um 19 Uhr war ich zum Football wach, aber dann ging es auch gleich wieder ins Bett ...


Hymnen

Choreo

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