Meine Länder

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Sonntag, 29. September 2024

"In der Schweiz könnten die Straßen nicht besser sein"

Heute mal wieder als Fast-live-Blog ...

Man merkt, so ein bisschen Traumabewältigung war auf dieser Tour bei meiner Mutter und mir dabei, auch wenn der zitierte Satz von Christian stammt. Die Fahrt heute in Richtung Tirana war nämlich ganz wunderbar, denn die Hauptstraßen sind in der Regel ziemlich neu und bestens asphaltiert.

In der Nacht hatte es ziemlich gewittert, sogar die Sicherung haute es heraus, während ich im Bad war, aber am Morgen war der Blick auf Korfu dann aufgrund der klaren Luft ganz herausragend. Wir machten uns fertig und brachen gegen 7.30 Uhr auf.

Wieder ging es auf unsere Einbahnstraße von Strandpromenade, wieder ging es in die richtige Richtung - das betone ich so, weil Google Maps uns bei der Anreise falsch herum in die Einbahnstraße geschickt hatte, aber das fiel uns glücklicherweise auf, sodass wir nach einem längeren Umweg dann richtigherum in die Einbahnstraße eingefahren waren. Insgesamt ist Maps hier in Albanien nicht immer so richtig ganz voll zuverlässig ...

Wir fuhren um die Bucht von Saranda herum und dann auf die Schnellstraße, die gelegentlich zur veritablen Autobahn wurde, in Richtung Fier, Durrës und schließlich Tirana. Unterwegs machte ich aus dem Auto heraus ein paar hübsche Bilder von der albanischen Berglandschaft, und als in wir Richtung Tirana kamen, hatten wir so viel Zeit, dass wir noch einmal kurz in die Stadt hineinfuhren.

Die Einfallsstraße nach Tirana war nicht mehr "mein Tirana", das ich von 2004 und 2009 kannte, denn die Straßen waren sehr gut, und auf beiden Straßenseiten waren moderne Verkaufstellen, von Mercedes bis hin zu Möbeln. Die Fahrerfahrung, die Christian in Tirana machen durfte, entsprach dann aber doch zu einem ziemlich großen Teil noch meinen Erwartungen, denn die Tiranaer fahren immer noch wie die Bekloppten. Aber auch passt jeder auf, naja, fast jeder, denn wir haben heute in Tirana tatsächlich vergleichsweise viele Unfälle gesehen.

Apropos Unfallgefahr: Mitten in der Autobahnausfahrt stand (stand!) ein Hochzeitskorso und wartete wohl noch auf Nachzügler, mit schick gekleideten Leuten, die gewissermaßen mitten auf der Straße standen - unfassbar!

Kurz vor dem Flughafen standen wir länger im Stau, gaben das Auto auf einem völlig chaotischen Mietwagenrückgabeflughafen ab und liefen zum Flughafen. Jessi und Christian mussten und meine Ma und ich müssen noch an den Check-in-Schalter, denn so modern Albanien geworden ist, mobile Bordkarten werden hier am Flughafen nicht akzeptiert - auch das ist wirklich unglaublich, aber leider wahr.

Weil wir unsere ausgedruckte Bordkarte aber auch erst zweieinhalb Stunden vor Abflug abholen können, gingen Jessi und Christian schon durch die Sicherheits- und Passkontrolle, denn sie werden (jedenfalls planmäßig) schon abgeflogen sein, bevor unser Schalter überhaupt öffnet.

Achja, gestern standen wir unter einem Olivenbaum und probierten mal eine Olive vom Baum: Jo, das Ding ist so bitter, wie sie alle sagen ... Pfui Deibel, ich esse in Zukunft wieder die aus dem Glas ...

Das war des Blogposts erster Teil, der zweite folgt, wenn wir (hoffentlich) im letzten Interregioexpress des Tages von Basel nach Erzingen sitzen, kurz bevor wir unser Auto wieder in Empfang nehmen.

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Joa, die Grenzkontrolleure der Schweiz (und Frankreichs!) könnten aber definitiv besser sein, es ist immer wieder eine Katastrophe in Basel ...

Die Ausgabe der gedruckten Bordkarte klappte problemlos und ging einigermaßen schnell, aber die komplett absurde (und völlig beschissene) Pointe des Ganzen ist, dass alle Gerätschaften am Flughafen in Tirana dafür eingerichtet sind, mobile Bordkarten zu scannen - und auf das Papierdokument kam auch kein Stempel drauf. Das ist einfach nur und ausschließlich Bürokratieerzeugung, und das wirft wirklich kein gutes Licht auf Albanien, so beeindruckt wir von der Entwicklung des Landes in den letzten 15 bis 20 Jahren waren und sind.

Das Beste ist ja, dass nach der Sicherheitskontrolle (die ebenfalls insofern absurd ist, als dass man an jedem anderen Flughafen sein Köfferchen in diese Wannen packen muss und es hier nicht darf!) eine elektronische Ausreisekontrolle stattfindet, die wunderbar und schnell funktioniert. Auch der Gate-Bereich ist grundsätzlich ziemlich modern, wenn auch ein kleines bisschen unterdimensioniert - deswegen verstehe ich dieses Bordkarten-Ausgedrucke noch viel weniger ...

Wir kamen mit größerer Verspätung los, hatten ziemlichen Gegenwind und kamen mit einer halben Stunde Verspätung am Gate an. Das wäre noch alles machbar gewesen, wenn am Baseler Flughafen die elektronische Einreisekontrolle oder zumindest mehr als drei Spuren geöffnet gewesen wäre - denn nach (zum Glück!) uns kam noch ein Flieger aus Prishtina an.

Es ist mir unbegreiflich, wieso ausgerechnet am Basler Flughafen, der ja den Vorteil hat, zwei Grenzpolizeien (die französische und die schweizerische) kontrollieren lassen zu können, die Organisation der Grenzkontrolle deutlich schlechter funktioniert als an den Flughäfen, an denen nur eine Grenzpolizei zuständig ist. So verpassten wir den Bus, den wir hätten erreichen müssen, um den Anschluss nach Erzingen am Badischen Bahnhof zu erreichen. So eine Scheiße, ganz ehrlich! Bitte, liebe Leserinnen und Leser, lasst die Finger vom Basler Flughafen, jedenfalls wenn man dort aus- oder einreisen müsste - die können es halt ganz einfach nicht.

Nun haben wir (bzw. hat meine Ma) ja sehr liebe Nachbarn, und die kontaktierten wir in unserer Not. Wir kommen wenigstens noch nach Waldshut, dort holen die beiden uns ab und kutschieren uns dann zu unserem Auto in Erzingen, auf dass wir dann im Konvoi nach Hause fahren. Vielen Dank auch an dieser Stelle an die Schnitzer-Wirtsleute!

Unterwegs in Albanien I
Unterwegs in Albanien II

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