Meine Länder

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Montag, 29. Juli 2024

Des Atems beraubt und unter Schlafmangel leidend

... sitze ich jetzt hier am Florenzer Flughafen, ich bin viel zu früh dran, aber besser so als knapp zu spät, um 11.35 Uhr geht mein Flieger nach Rom, dort habe ich ein paar Stunden Aufenthalt, bevor es heute Abend nach Zürich und von dort in den Schwarzwald geht.

Die vergangenen drei Tage waren sehr, sehr intensiv - und richtig, richtig schön ...

Meine Ersatzoma und meine Ma fuhren mit mir am Freitagmorgen gegen 5 Uhr in Richtung Stuttgart (ich musste nach dem Einsammeln meiner Ersatzoma nochmal kurz heim und die Hose wechseln, denn der Reißverschluss hatte den Geist aufgegeben, und drei Tage in Italien mit offenem Hosenstall herumzulaufen, entsprach nicht ganz meiner Planung). Dort waren wir natürlich auch viel zu früh, sodass ich mich schonmal durch die Sicherheitskontrolle aufmachte (und wieder seufzte, als ich meine Flüssigkeiten nicht auspacken durfte, dann aber deswegen rausgezogen wurde - wenigstens erklärte mir eine Sicherheitsfachtante jetzt endlich mal, dass das an den Sprays liegt, die sie sowieso immer prüfen müssten - jetzt weiß ich das wenigstens und bestehe in Zukunft daran, die Sachen auszupacken ...).

Am Gate gab ich noch - halb freiwillig, halb dankbar entgegengenommen - mein Handgepäck auf, sodass ich vorläufig befreit war und nur noch meinen Rucksack herumtrug.

Die Flüge von Stuttgart nach Mailand und von Mailand nach Rom waren problemlos, in Rom aß ich ein Pizzastück (lecker) und ein Eis (himmlisch), ehe es auf den kurzen Hüpfer nach Florenz gehen sollte. Das Boarding war fast pünktlich, die Purserin erfand beim Einsteigen "europaweit gültige" Regeln, von denen der Lufthansa-Purser meines Vertrauens aber nix weiß (seufz), und dann standen wir eine Stunde auf dem Rollfeld (es war warm), weil der italienische Luftraum überfüllt war ...

In Florenz liefen wir nach der Landung erst einmal über das Rollfeld, ich lief zum Gepäckband und wartete auf mein Handgepäck ... Und wartete. Und wartete.

(Das ist mir jetzt mit unterwegs verlorenem Gepäck das vierte Mal passiert, nach Algier mit Air France 2014, Mexiko-Stadt, wieder mit Air France, 2015 und Astana mit Ukraine International Airlines auch 2015 - Mitte der 2010er-Jahre scheint da viel verschüttgegangen zu sein, stelle ich gerade fest ...)

Wenig Trost fand ich darin, dass ich keineswegs der Einzige war, dessen Gepäck verschüttgegangen war (am Gepäcknachforschungsschalter war die Hölle los ...). Mir wurde gesagt, nachdem ich endlich dran war, dass ich eine SMS bekäme, sobald mein Gepäck da sei.

So also lief ich, nur mit Rucksack, aber dafür mit einem aus Frankfurt angekommenen (weiteren) Schulfreund des Bräutigams, aus dem Flughafengebäude, um den Shuttlebus zur Mietwagengesellschaft zu suchen.

Zweimal musste ich anrufen, weil mir der Typ beim ersten Mal den durchaus nicht unwichtigen Hinweis vorenthalten hatte, dass ich nach dem Logo eines Parkplatzanbieters Ausschau halten müsse und der Name der (kleinen) Autovermietung gar nicht auf dem Auto stünde ... Siehe da, so ein Logo des Parkplatzanbieters (mit dazugehörigem Auto) war direkt vor meiner Nase, allerdings war nur noch ein Platz frei, sodass ich allein zur Autovermietung fuhr.

Das klappte alles ganz wunderbar (wenn auch etwas langwierig), aber dann traute ich mich nicht, die fünfspurige Straße zu queren, um nach links zum Flughafen abzubiegen und fuhr erst einmal hübsch im Florenzer Seich herum. Nach dem Einsammeln des Kollesch ging es - einmal quer über die dreispurige Straße, ums Eck und dann wieder quer über die andere dreispurige Straße in Richtung der Schnellstraße. Von da war die Streckenführung dann kein wirkliches Problem, und mit ein bisschen Verspätung kamen wir an der Hochzeitslocation an.

Nun denn, wie soll ich sagen? Wow! Oder vielmehr: WOW! Der Ausblick von da oben auf gefühlt die ganze Toskana war ganz großartig, auf die wellige Landschaft mit Olivenbäumen und Zypressen, naja, wie man sich halt die Toskana vorstellt - sehr, sehr schön ... Es war allerdings auch - sehr - sehr heiß. Sehr heiß, wirklich sehr, sehr heiß. Hatte ich schon erwähnt, dass es heiß war?

Beim Abendessen bekam ich eine SMS, dass mein Gepäck aufgefunden worden sei und in Florenz zur Abholung bereitstünde (ich hätte es auch geliefert bekommen, aber das hätte nochmal einen Tag länger gedauert, und ich hatte vor Wochen aus einem unerfindlichen Grund meinen Notfallschlüpper aus dem Rucksack entfernt gehabt ...). Vor Freude sprang ich dann auch gleich in den Pool, und der Abend ging - wie auch der Hochzeitsabend am folgenden Tag - zu späterer Stunde zu Ende ...

Am Samstag fuhr ich dann nach dem Frühstück die gute Dreiviertelstunde zum Flughafen, holte mein Gepäck ab, brauchte ein wenig länger als die zehn Minuten, die ich umsonst parken durfte, und musste dann für, ich glaube, sieben Minuten drüber 6 Euro Parkgebühren zahlen - ja, die Flughafenbetreiber nehmen es auch von den Lebenden ... (Aber ich war glücklich, weil ich meinen Koffer wiederhatte!)

Gestern wurden wir noch in der Location von einem sehr freundlichen und wirklich sehr lustigen Herrn (in sehr charmantem, italienisch gefärbtem Deutsch) mit Wein und Olivenöl verköstigt (und ich habe sogar freiwillig Geflügelleber gegessen!), ehe es dann noch zum Abendessen ging.

Ja, ich weiß, die Anreise am Freitag habe ich jetzt sehr ausführlich beschrieben, und die folgenden Tage kaum, aber ich halte viel von "What happens in Vegas, stays in Vegas", vor allem, wenn die anderen, die mit in Vegas waren, nicht wissen, dass ich Blog schreibe ...

Ich hoffe, es genügt, wenn ich sage, dass es wirklich richtig, richtig schön war - geschlafen habe ich nicht so richtig viel, der Alkoholkonsum bestand definitiv nicht nur aus einem Begrüßungssekt (aber ich habe viel Wasser zwischendurch getrunken, das war ziemlich und für meine Verhältnisse extrem clever), geschwitzt habe ich viel, geduscht auch - und gegessen habe ich sicher auch nicht zu wenig. Ein rundherum gelungenes Wochenende, vielen Dank an das Brautpaar für die Einladung!

Jetzt freue ich mich auf ein bisschen Olympiagucken heute Abend, auf die Dusche und das Bett, und übermorgen geht es ja schon nach Saint-Étienne zum Fußball. Nach der Niederlage der deutschen Frauen gegen die USA gestern geht es ja am Mittwoch richtig um etwas, ich bin immer unsicher, ob ich das gut oder schlecht finden soll, aber ändern kann ich es ja auch nicht ...

Die deutschen Handballerinnen sind ja denkbar schlecht in das olympische Turnier gestartet, hoffentlich geht (jetzt aus der anderen Richtung!) am Wochenende gegen Norwegen noch um etwas ...

Ich glaube, ich habe jetzt trotzdem die Hälfte vergessen, die ich eigentlich erzählen wollte, aber das mache ich dann morgen oder so, wenn ich von der Heimreise heute und von der Vorfreude auf Saint-Étienne erzähle ...

Fotos:

Blick auf die Toskana I

Blick auf die Toskana II

Hochzeitslocation hinter toskanösen Bäumen

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