Meine Länder

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Sonntag, 18. Februar 2024

Hysterisch gelacht

... habe ich gestern am Badischen Bahnhof in Basel als leidgeprüfter deutscher Bahnfahrer fast, denn ich war gerade in meinen Eurocity-Express der Schweizerischen Bundesbahnen nach Freiburg eingestiegen, als ich auch schon wieder aussteigen musste, weil der Schweizer Triebwagen einen technischen Defekt hatte. Sowas passiert sonst nur der DB, und ich bin fast sicher, dass der deutsche Lokführer den Schweizer Triebwagen einfach nur dermaßen brutal abgewürgt hat, dass der komplett hinüber war ...

In der erweiterten Familie findet sich ein Schweizer Zugchef, und dem musste ich die Story vom kaputten Schweizer Zug natürlich gleich einmal brühwarm unter die Nase reiben, zumal ich aufgrund dieses Ausfalls dann auch meinen Anschluss in Deutschland verpasste. Sowas passiert auch nur einmal alle Jubeljahre ...

Was macht der denn auch in Basel?

Nun, eigentlich hatte ich ja vor, heute vor dem Fußballspiel noch einen kurzen Abstecher nach Breisach zu machen, aber das wäre zeitlich eng geworden, weil der erste Bus am Sonntag bekanntermaßen erst um 10.40 Uhr abfährt. Also hätte meine Ma mich nach Lenzkirch bringen müssen, aber das wollte ich vermeiden, als ich gestern so gegen 11.10 Uhr auf die Uhr schaute und sah, dass ein Zug von Neustadt nach Breisach durchführe.

Ich rannte unter die Dusche, duschte schnell (geht, selten, aber geht) und erwischte noch den Bus um 11.40 Uhr nach Neustadt (ich hatte sogar, wie ich überrascht feststellte, aus Versehen meine Kopfhörer im Anorak). Dort stieg ich in die frühere (nicht nach Breisach durchfahrende) Bahn um und fuhr hinunter bis Freiburg. Dort erwischte ich ebenfalls einen früheren Zug nach Breisach und landete schließlich einen guten Kilometer von der französischen Grenze entfernt.

Diesen Kilometer wanderte ich, guckte den Bundespolizisten, die auf der Gegenfahrbahn mit ihren Grenzkontrollen Europa kaputt machen, kritisch zu, konnte aber unbehelligt die Rheinbrücke erreichen. Den Rhein überquerte ich - mitsamt Fotografieren der Grenzplakette und des schönen Blickes auf Breisach -, betrat auch kurz französische Muttererde und lief dann wieder zurück nach Deutschland.

Auf dem Fußgängerweg blieb ich auch bei der Wiedereinreise ungeschoren, und anstatt mit der S-Bahn nach Freiburg fuhr ich mit dem Bus nach Bad Krozingen, denn ich hatte theoretisch gerade genug Zeit, um in Basel eine Rivella zu kaufen, mit dem ECE nach Freiburg zu fahren und dann in die S-Bahn nach Neustadt umzusteigen, von der ich Anschluss auf den Bus nach Bonndorf hätte.

Die Regionalbahn in Bad Krozingen erreichte ich völlig problemlos, und in Basel erwarb ich auch eine Rivella, die ich schon fast leer hatte, als ich in den ECE einstieg. Nachdem selbiger verrückt spielte, erwischte ich den ICE eine halbe Stunde später (schön leer), aber den Anschluss in Freiburg verpasste ich halt, sodass ich meine Ma anrief, ob sie mich doch in Neustadt abholen könne, was die beste Mutter der Welt natürlich machte.

Den Abend verbrachten wir in einem schönen Bonndorfer Gastronomie-Etablissement mit leckeren Hopfenkaltschalen unter den Augen des örtlichen Bürgermeisters.

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Heute Morgen ging es dann nach Freiburg. Schon am Hauptbahnhof und auch später in der Stadt fielen mir die vielen Eintracht-Fans auf, die offenbar ihre Idioten zuhause gelassen haben, denn die waren alle sehr, sehr freundlich - mag auch sein, dass die Freiburger Freundlichkeit, die ich normalerweise ja zum Ko..., äh, zum Kommentieren finde (oder so), dazu beigetragen hat ...

Ich stieg am Bertoldsbrunnen in die Straßenbahnlinie SC ein, bekam dadurch einen Sitzplatz, bevor die Straßenbahn am Hauptbahnhof voll wurde, und schwamm mit den Massen zum Stadion mit. Man hatte mir gesagt, dass ich früh im Stadion sein solle, aber eineinhalb Stunden vor dem Spiel war ich für den Block schon spät dran und bekam gerade noch einen halbwegs entspannten Stehplatz unter dem Dach.

Neben mir wurden Zigaretten und Joints konsumiert, ein Bier und eine furchtbare "Rotwurst" verdrückte ich, aber danach traute ich mich nicht mehr, meinen Platz zu verlassen, aus Sorge, später gar nichts mehr zu sehen ...

Schon beim Einlass hatten die Ultras Manifeste verteilt, wieso die 50+1-Regel und so bleiben müsse, und natürlich kam es nach wenigen Minuten zu den ersten Aktionen, bei denen irgendwelches Zeug aufs Spielfeld geworfen wurde.

Das unterbrach natürlich den Spielfluss und ging mir ziemlich auf den Geist, aber die Spieler ließen sich nicht arg lange davon ablenken und machten eifrig Tore. Zur Halbzeit stand es 2:2, und es versprach, eine spannende zweite Halbzeit zu werden.

Joa, spannend war es, aber zunächst einmal hinsichtlich der Frage, ob das Spiel abgebrochen wird oder nicht. Die Ultras nehmen sich für meinen Geschmack ganz eindeutig zu wichtig in der Frage, aber beim Angriff der eigenen Mannschaft das Spiel durch Wurfeinlagen zu unterbrechen, das ist schon selten dämlich. Das sah Christian Streich, der Freiburger Trainer, auch so, denn der lief völlig ungläubig auf den Fanblock zu, als das Spiel unterbrochen war.

Nach dem Beinahe-Abbruch mitsamt Kabinengang der Mannschaften ging es dann weiter mit Fußball, und am Ende war das 3:3 ein ganz akzeptables Ergebnis für den sicher nicht neutralen, aber auch nicht ultra-fanatischen Fan ...

Zurück klappte tatsächlich alles, sodass ich um 20.14 Uhr mit dem letzten Bus in Bonndorf aufschlug ...

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Am 25. Mai habe ich einen neuen Rekord vor: In altbekannter Manier soll es um Mitternacht (hoffentlich nicht im Nebel) vom Splügenpass in Italien runter in die Schweiz und auf dem Rückweg durch Liechtenstein und Österreich gehen. Nach der kurzen Dusche zu Hause soll es dann um viertel vor fünf mit der ersten S-Bahn von Neustadt über Freiburg und Karlsruhe nach Kaiserslautern gehen. Dort gabeln - so ist der Plan - Jessi und Christian mich um zwanzig nach acht auf und fahren mit mir über Luxemburg (und mit kleinem Abstecher nach Frankreich), Belgien und die Niederlande nach Aachen. So weit, so bekannte neun Länder wie einst am 14. Mai 2022.

Von Aachen aber, und jetzt kommt der Clou, soll es mit dem Zug einmal quer durch Deutschland gehen. Der Maximalplan ist, mit Umstiegen in Köln, Berlin und Cottbus am Ende - mit kurzem Zwischenstopp in Polen, da fährt der Zug von Cottbus eh durch - in Zittau anzukommen. Da müsste es schon später Abend sein, sodass ich da wahrscheinlich ein Taxi organisieren würde, um noch nach Tschechien und damit in das elfte Land an diesem Tage zu kommen. Egal, ob es zehn (nur Polen) oder elf (Polen und Tschechien) Länder werden, ein neuer Rekord wäre es in jedem Fall ...

Mal sehen, ob das alles so klappt, ich bin zuversichtlich, dass ich auch von diesem Rekordversuch, wann immer er stattfindet, berichten werde.

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In den letzten Tagen bin ich immer wieder um schöne Strecken in Kanada herumscharwenzelt und schicke Jessi und Christian die schönsten Streetview-Bilder dann auch zu. Im Gegenzug kriege ich Bilder von anderen schönen Weltgegenden, die wir auch noch erkunden wollen - ach Leute, diese Reiserei ist schon schön ...

Blick auf Breisach

Halb und halb auf der Rheinbrücke

Ergänzung am 20. Februar: Es soll vom italienisch-schweizerischen Grenzübergang auf dem Splügenpass hinunter in die Schweiz gehen; sonst versteht das ja kein Mensch ...

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