..., so lässt dich der heutige Mallorca-Tag ungefähr zusammenfassen, und der Tag war seeeehr spannend, wunderbar und definitiv kopfdurchpustend, alles in allem also herrlich.
Nicht so herrlich war der Wecker heute Morgen, denn Punkt 1.30 Uhr ging nicht nur der Handywecker runter, sondern auch der menschliche, denn meine Mutter stand mit Festbeleuchtung in meinem Schlafzimmer. Ich duschte, dann ging es um kurz nach 2 Uhr in Richtung Stuttgarter Flughafen. Dort kamen wir um kurz vor 4 Uhr an, ich lud meine Mutter samt Gepäck aus, fuhr zum Parkplatz P0 und latschte dann zurück zum Terminal.
Die Sicherheitskontrolle war noch nicht auf, und als sie ein paar Minuten später öffnete, waren wieder nur Vollidioten vor uns, die nullkommanull vorbereitet waren und zum Teil noch mehrere volle Flüssigkeitsbehälter wegwerfen mussten. Wir hatten aber Zeit und waren viel zu früh am Gate. Die Getränkeautomaten in Stuttgart nehmen nur Bargeld (Deutschland halt, furchtbar), also musste ich uns Getränke und ein Hähnchenschnitzelbrötchen zum Preis eines Hähnchenschnitzelbrötchens mit Goldüberzug am Kiosk holen.
Der Flug war entspannt, auch wenn (oder weil?!) Mutter und Sohn getrennt saßen, ich guckte eineinhalb Folgen Star Trek: Discovery, pendelte vor meine arme Nebensitzerin, bat um Entschuldigung, aber alles in allem kamen wir überpünktlich auf Mallorca an.
Die Wege am Flughafen von Palma sind laaaaaaaaaaaaaaaaaang, aber nach endlicher Zeit standen wir an der Shuttle-Haltestelle, und das Shuttle von unserem Autovermieter kam recht zügig. Wir fuhren ein ganzes Stückchen, bekamen das Auto von einer sehr freundlichen Dame, die drei Sprachen gleichzeitig mit mir sprach, nämlich Englisch, Spanisch und Deutsch - und ein bisschen Mallorquí war sicherlich auch mal dabei.
Unser Auto hat elf bekannte Unfallschäden, aber mir war's wurscht, und bald fuhren wir gut über die Insel. Anfangs verfuhr ich mich ein paar Mal, aber am Ende kamen wir - wie gewünscht - am Strand Es Trenc an. Der Parkplatzwächter verlangte von uns fünf Euro Parkplatzgebühr, die bekam er auch, aber dann hatten wir den Parkplatz anfangs für uns alleine.
Jetzt im Winter ist dort in Es Trenc viel Seegras angeschwemmt, sodass der Strand nicht gaaaanz so toll aussieht, aber lang ist er definitiv, und im Sommer wird da bestimmt auch ein bisschen geräumt, da wird man da gut schwimmen können. Auf dem Weg hatten wir in der Saline Flamingos gesehen, das war die erste schöne Begrüßung hier auf Mallorca, aber in Es Trenc blieben wir jetzt auch nicht ewig, sondern brachen auf in Richtung Norden.
Jessi und Christian hatten mir die Auffahrt zum Sant Salvador empfohlen, und das war ein sehr guter (Geheim-)Tipp (also psssst!). Dazu muss man kurz hinter Felanitx auf eine Serpentinenstraße einbiegen, auf der einem gefühlt 100 Radfahrer begegnen (also Obacht!), meine Ma bangte wieder einmal um ihr Leben, weil ich ihr zu weit rechts fuhr (naja, ich wollte halt nicht frontal in den Gegenverkehr fahren ...), aber nach fünf Kilometern waren wir auf 510 Metern Höhe angekommen.
Der Sant Salvador ist eine handelsübliche Christus-der-Erlöser-Statue, aber von da oben hat man einen fantastischen Ausblick auf mindestens die halbe Insel, es ist großartig und muss selbst erkundet werden. Da oben ist auch ein altes Kloster mit einem ansehnlichen Kirchlein, aber der Ausblick - vom Kloster aus noch auf ein großes Kreuz - von da oben ist einfach unglaublich schön.
Danach ging es wieder abwärts, und nun fuhren wir in Richtung Porto Cristo und unserer Unterkunft. Wieder ging über diese landschaftlich sehr reizvolle Insel, die so viel mehr zu bieten hat als Ballermann und Bierstraße, aber in Porto Cristo stellten wir das Auto erst im zweiten Anlauf ins Parkhaus (von dem wir nicht wissen, was es kostet ...), weil wir nicht direkt an unser Hotel fahren konnten.
Einchecken konnten wir auch noch nicht, aber wir konnten unser Gepäck stehen lassen und gingen erst einmal zu Mittag essen, denn wir hatten Hunger. Ich hatte eine Fischkneipe ins Auge gefasst, und mit Glück und Spucke bekamen wir noch einen Tisch von der gutes Englisch sprechenden Bedienung. Wir bestellten eine Fischplatte und einen Sirviola (eine Große Bernsteinmakrele), und beides war unglaublich lecker. Meine Ma war von der Fischplatte begeistert (auch wenn ich sie optisch nicht sooo ansprechend fand), aber auch mein Sirviola war fantastisch - das sieht so aus und fühlt sich ein bisschen so an wie Thunfisch, wird auch so serviert, und das war einfach soooo lecker.
Dazu gab es Bier (wir ließen das Auto also dann stehen) und am Ende noch einen Espresso (der nicht berechnet wurde), sodass wir am Ende mit entsprechend dickem Trinkgeld 55 Euro bezahlten - wäre morgen nicht Weihnachten und daher wahrscheinlich zu, würden wir da bestimmt wieder hingehen.
Um 13.30 Uhr brachen wir auf, denn wir wollten um 14 Uhr in die Drach-Höhlen. Den viertelstündigen Fußweg schafften wir, unterwegs buchte ich unsere Karten, und pünktlich um 13.50 Uhr standen wir - schweratmend - am Eingang der Höhle. Meine Ma war nicht sicher gewesen, ob sich das lohnt, aber diese Zweifel wurden in den ersten Sekunden in der Höhe zerstreut: unfassbar, einfach unfassbar.
Ich kann das gar nicht in Worte fassen, diese riesige, riesige Höhle, mit den abertausenden Tropfsteinen, den Teichen darunter, die hohe Luftfeuchtigkeit bei gleichzeitig an sich angenehmer Temperatur - das muss man gesehen haben, unglaublich schön (und ja, es gibt Fotos ...).
Der vermeintliche Höhepunkt ist ein zehnminütiges Konzert von Musikern, die auf einem Bötchen an einem vorbeifahren, die klassische Musik enthielt heute auch White Christmas, aber stimmungsvoll ist das schon, das muss ich sagen ...
Danach ging es über eine steile Treppe wieder ans Tageslicht, Lohn der Mühen war ein Kalender der Höhle, und nach dem Kauf einer Sonnenbrille (meine Ma hatte ihre vergessen, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass es hier so sonnig ist bei warmen 22 Grad) liefen wir wieder zurück in Richtung Hotel.
Jetzt konnten wir - bei einem deutschen Rezeptionisten - einchecken, gingen auf unser Zimmer, und nach ein bisschen Ruhepause ging ich ans Meer, weil ich mal gucken wollte, ob ich mich ins Meer traue. Zunächst stand ich nur mit den Haxen im Wasser, aber dann zog ich das T-Shirt und die Brille aus und stieg in die - saukalten, ungefähr 16,5 Grad, sagte das Internetz - Fluten.
Das Wasser ist glasklar hier am Strand von Porto Cristo, und ich hielt es mehrere zehn Sekunden im Wasser aus, bevor ich rausging. Ich trocknete mich ab, wärmte mich ein wenig in der Sonne auf und ging dann noch einmal ins Wasser, ehe ich in einer längeren und logistisch komplexen Kommandoaktion meine Füße vom Sand befreien und mir wieder meine Schuhe anziehen konnte.
Nach dem Duschen gingen wir an die Bar und tranken, öhm, ein Bierchen, ehe es zum Abendessen ging. Das, meine Damen und Herren, war fantastisch - es gab von Garnelen über Pulpo und wunderbare Speckbohnen alles, was das Herz begehrt -, Wein und Bier und Sekt ging - zu Weihnachten - aufs Haus, und dann setzten sich noch ein Vater mit seiner Tochter neben uns, die uns danach in die deutsche Verrücktentruppe eingliederten ... Oh Mann, wir haben uns jetzt gerade losreißen können, sonst wären wir komplett unter die Räuber gefallen ...
Jetzt geht es erst einmal ins Bett und morgen gucken wir dann mal, was wir machen ...
Fotos? Fotos!
Es Trenc |
Saline |
Blick vom Sant Salvador |
Kloster vom Sant Salvador |
Kirche |
Kreuz |
Sant Salvador |
Drach-Höhle |
Drach-Höhle |
Drach-Höhle |
Drach-Höhle |
Drach-Höhle |
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