Meine Länder

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Sonntag, 30. Mai 2021

Eigentlich eine Kathedrale

 ... ist das "Freiburger Münster", und auch wenn ich vor weniger als zwei Jahrzehnten da zuletzt drin war, ist es doch schon ein Weilchen her - umso schöner, dass es heute geklappt hat mit der - kurzen - Besichtigung, auch wenn mich die Aufseher da ein bisschen mitleidig angesehen haben, denn ich dürfte ganz schön fertig ausgesehen haben ...

Der gestrige Mittag wurde im Kranz verbracht, die in der Luca-App gespeicherte Aufenthaltszeit kann überhaupt nicht sein, und heute Morgen war ich fit wie ein Turnschuh und konnte es kaum erwarten, aus dem Bett zu hüpfen. Oder so ...

Ich nahm tatsächlich den ersten Bus nach Neustadt, was aber machbar war, denn sonntags fährt der erste Bus um 10.40 Uhr. Kurz nach 12 Uhr war ich - nach Umsteigen in Neustadt und Fahrt über das Ravennaviadukt (die Mutter und ihre Tochter im Nebensitz rätselten, was für eine Schlucht das wohl sein, waren sich aber ziemlich sicher, dass es nicht die Wutachschlucht ist - rüschdüsch!) - in Himmelreich angekommen ("Schlucht vom Himmelreich", liebe Tochter, hört sich zwar gut an, aber es ist natürlich, ich möchte lösen, die Ravennaschlucht ...).

Es ging unter der B 31 hindurch in Richtung Rotbach (bzw. Höllenbach), und das ist ein richtig schöner Wanderweg dort - hier war ich nun wirklich in meinem ganzen Leben noch nicht geleben. Es ging, auf meist kombiniertem Fahrrad- und Fußgängerweg durch Burg Höfen in Richtung Kirchzarten und in Kirchzarten dann in Richtung Zarten.

Am Ortseingang von Zarten bog ich aber ab und lief ein Stück parallel zur Dreisam mit wunderbaren Blicken auf den Schwarzwald links und hinter mir ... Richtig, richtig schön!

Die Wanderapp hatte mir einen Weg mitten durch den Freiburger Golfplatz geführt (hatte ich sie dazu gezwungen?!), doch nach - zum Glück schon - wenigen hundert Metern landete ich an einem geschlossenen Tor ... Mist, aber auch - okay, da gab es ein "Kein Durchgang"-Schild, aber das stand wirklich so doof (längs statt quer zum Weg), dass ich nicht erahnen konnte, dass das für diesen Weg galt ...

Nun gut, zurück, Marsch, Marsch, und mit einer weiteren Über- und einer Unterquerung der B 31 ging es weiter in Richtung Freiburg, das ich mit der Überquerung des Bruggastegs kurz vor der Mündung der Brugga in die Dreisam formal erreichte.

Fast genau ein Jahr nach dem ersten Besuch in meiner Geburtsstadt, am 31. Mai 2020 auf dem Schauinsland, hatte ich nun also Freiburg zum zweiten Mal erreicht, und ich muss sagen, da an der Dreisam entlangzuwandern, ist jedenfalls dann richtig schön, wenn nicht Heerscharen von Radfahrern, Skateboardern, Laufradfahrern, Handfahrradfahrern und Paraglider (kein Witz!) auf und neben dem Weg unterwegs sind.

Ein Fahrradfahrer rollte fast in mich hinein, weil er statt auf den Weg auf die andere Seite der Dreisam und die dort befindliche blonde Bikini-Schönheit glotzte, aber durch einen beherzten Schritt ins Gras, konnte ich einen Anprall verhindern, denn die Geschwindigkeit des Herrn glich eher einem Stehversuch ...

Ich kam am bisherigen Freiburger (Schwarzwald-)Stadion vorbei, beobachtete interessiert die vielen Menschen, die am Dreisamufer lagen, der eine oder die andere kühlte sich die Füße auch mal im Wasser ab, aber schwimmen war da keiner, dazu war das Wasser zu flach und zu schnell ...

An der Oberau-Brücke wechselte ich auf die Nordseite der Dreisam und lief dann unter der B31-Brücke über die Dreisam (viele Obdachlose, die sich hier eingerichtet haben) hindurch. Durch das Schwabentor ging es in Richtung Münster, und auch wenn die berühmten Freiburger Bächle leer sind, hatte ich heute erstmals in Freiburg meine (Wander-)Karte im Anschlag, sodass ich mich praktisch nicht verlief ... Eine weitere Premiere!

Das Münster war offen, sodass ich einfach mal reinlatschte und vor allem von den Fenstern, die ich so schön nicht in Erinnerung hatte, ziemlich begeistert war ... Auch das Portal ist hübsch, aber nach zwanzig Minuten oder so verließ ich die Kathedrale des Freiburger Erzbischofs wieder.

Am Rathausplatz vorbei lief ich in Richtung Bahnhof, und da ich sowohl die frühe S-Bahn nach Neustadt mit Anschluss nach Bonndorf (deutlich) als auch die S-Bahn nach Breisach (knapp) verpasst hatte, fuhr ich mit der S-Bahn in den Schwarzwald hoch. So kam ich zwar durch Neustadt, da ich aber hier keinen Anschluss nach Bonndorf gehabt hätte (den gibt es sonntags nur alle zwei Stunden), fuhr ich weiter durch bis nach Unadingen, stieg dort aus, zehn Minuten später wieder in den Gegenzug und kam jetzt pünktlich zum Anschluss nach Bonndorf in Neustadt an ...

Ich war richtig fertig, wollte nicht im Zug einschlafen, das gelang mir, aber daheim wurde erstmal eine Flasche Spezi verdrückt, damit ich meinen Zuckerhaushalt wieder auffülle ...

Heute habe ich die 1.400-Kilometer (insgesamt) überschritten - das Spinnenbein auf meiner Karte in Richtung Freiburg ist nun vollständig, mal gucken, ob ich das auch noch - so wie das Feldberger Spinnenbeginn - noch bis zum Rhein (und womöglich darüber hinaus nach Colmar) vervollständige, aber das entscheiden wir spontan ...

So, heute gibt es jede Menge Bilder (wenn es heute klappt):

Vorgestern zwischen Rötenbach und Gutachbrücke

Im Wald

Blick auf den Schwarzwald

Hintere Höllentalbahn

Gutachbrücke

Donnerstag: Krumm's Föhrle

Blick auf Wellendingen

Blick in Richtung Bonndorf

Heute: Höllenbach (Rotbach)

B 31 mit Schwarzwald

Blick auf den Südschwarzwald

Schwabentor in Freiburg

Freiburger Münster

Fenster im Freiburger Münster

Münsterportal

Freiburger Münster

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