..., so würde ich die heutige Wanderung bezeichnen - boah, war ich fertig ...
"Fertig" war ich aber auch am Freitag, also musste - nachdem ich ein bisschen fitter war - am Abend noch ein kleiner Spaziergang her. Was lag da näher, als den am Tag zuvor verschmähten Fußweg von Wellendingen nach Bonndorf abzulaufen. Dazu musste ich natürlich erstmal nach Wellendingen kommen, also lief ich die Rothausstraße entlang, bog dann vor der Abfahrt ins Steinatal links ab und lief den Weg am Waldrand bis zum Kapellele, den ich in den letzten Wochen schon öfter gelaufen war. Ich bog rechts ab zum Sportplatz und hinter dem Sportplatz nach links in Richtung Wellendingen. Ich überquerte die B 315, lief aber rechts zur Kirche hoch und diese Straße weiter. Die Straße war an ihrem Ende gesperrt, aber geräumt, sodass ich wunderbar - natürlich schon im Dunkeln - oberhalb der B 315 laufen konnte, am letzten Parkplatz vor Bonndorf herauskam und auf dem Fußweg am Straßenrand Bonndorf erreichte. Auch das war eine schöne (und notwendige) Wanderung ...
Heute Morgen trödelte ich ein wenig herum, aber das gute Wetter zog mich dann doch nach draußen - ich fuhr nach Rötenbach an den Bahnhof, stellte das Auto dort ab und lief über halbwegs geräumte Straßen und Wege in Richtung Löffingen. Es war heiter bis wolkig, sodass ich einige hübsche Schnee-im-Schwarzwald-Schnappschüsse machen konnte - in der Sonne war es schön warm, aber wenn man ungeschützt im Wind stand, wurde es doch recht schnell auch recht kühl ...
Ich hatte überlegt, ob ich schon in Löffingen die Strecke abbreche, zumal mir der Fuß schon heute Morgen ein wenig wehtat, aber ich hätte dann noch eine Stunde warten müssen, da mir der Zug quasi vor der Nase weggefahren war. Also lief ich durch Löffingen hindurch und dann - ich werde noch zum Kläranlagenexperten - in Richtung der Löffinger Kläranlage; kurz davor musste ich aber abbiegen, und da hatte ich offenbar schlecht geplant, denn der Weg war schneebedeckt ...
Nun denn, laut Karte sollte das nur ein kurzes Stück dieser Wegkategorie sein, und ich hatte Hoffnung, dass, sobald der Weg breiter würde, da auch wieder - sträßchenartig - geräumt sei. Ich überquerte das Flüsschen Mauchach ("Teufelsbach" wäre angemessen, später mehr ...), erreicht die anvisierte Straße, und nichts war geräumt, aber so gar nichts ...
Ich wollte nicht zurück nach Löffingen, weil ich da steil den Berg hochgemusst hätte, also stapfte ich weiter - jemand war vor mir schon da entlanggelaufen, sodass ich in den Fußstapfen des Vorgängers bleiben und ein bisschen Kraft sparen konnte. Es war verflucht anstrengend, da zu laufen, und irgendwann endete die Spur - es stand zu hoffen, dass ich, wenn ich da jetzt bergablaufe, ein bisschen abkürzen konnte, also marschierte ich - im höher werdenden Schnee - die Senke hinunter und landete schließlich am Ufer der Mauchach. Ja, gut, äh, da gibt es wohl im Sommer einen Pfad hoch am Abhang über dem Bach, aber der war jetzt voller Schnee, ein Baum war umgestürzt, und wenn ich da abgestürzt wäre, hätte mich in diesem Winter niemand mehr gefunden ...
Also blieb mir nichts übrig, als zurückzustapfen (jetzt doch wieder steil den Berg hoch, und das im Tiefschnee) und auf dem ebenfalls verschneiten Hauptweg weiterzulaufen. Als ich - schaufend und triefend vor Schweiß, und das im Winter - wieder oben ankam, waren es noch 1,7 Kilometer bis zur - nun hoffentlich wirklich geräumten Straße ... Nun, das wären ungefähr 2.500 Schritte, und so fing ich an zu zählen ...
Ich hatte 250 Schritte oder so, als ich auf einen anderen Weg stieß, und der war zwar aktuell auch nicht geräumt, aber irgendwann im Winter schonmal geräumt worden, sodass da der Schnee nicht so hoch stand und ich schnell vorankam. Als ich da auf den Weg kam und merkte, dass ich nicht weitere 2.250 Schritte durch den hohen Schnee stapfen muss, machte ich erstmal ganz Geräusche des Glücks und der Erschöpfung ...
Es ging - gefühlt mit Höchstgeschwindigkeit, in Wirklichkeit war das immer noch anstrengend - über diesen Weg, und als ich an der Straße hoch nach Dittishausen ankam (ein weiterer Ort, von dem ich noch nie gehört hatte), machte ich - obwohl Protestant - fast drei Kreuze ...
Ich entschied mich, die Wanderung, die nach Döggingen hätte gehen sollen, in Unadingen abzubrechen, also quälte ich mich aus dem Mauchachtal hoch in Richtung Unadinger Bahnhof und war etwa eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges da. Das war nicht schlimm, ich hatte zu lesen, der Zug kam mit etwas Verspätung, aber er kam, und eine Viertelstunde später war ich in Rötenbach angekommen.
Das Auto ließ sich aus dem Parkplatz herausbugsieren (da war ja auch Schnee; und es hätte gerade noch gefehlt, dass ich da steckenbleibe ...), und mit nassen Füßen ging es zurück nach Bonndorf.
So richtig clever war das heute alles nicht, zwischenzeitlich war ich echt nicht sicher, dass ich aus diesem Teufelswald ohne fremde Hilfe herauskomme, aber es ist ja alles nochmal gutgegangen ... Und ein paar schöne Fotos habe ich ja auch gemacht:
Zwischen Rötenbach und Löffingen I |
Zwischen Rötenbach und Löffingen II |
Fehlplanung |
Da stehste im Wald (und am Bach) |
Wieder draußen aus dem Wald ... |
Blick auf die B 31 und den teuflischen Wald |
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