Ich hoffe, diese Ansage kam heute Abend nicht im Radio, denn ich lief mit Taschenlampe voraus auf der linken Straßenseite. Wieso macht man denn sowas? Nun, ich war nicht sicher, dass der mehr oder weniger parallel verlaufende Fuß-/Radweg geräumt ist, und nach dem traumatischen Erlebnis am Sonntag wollte ich auf keinen Fall die Alternative haben, ob ich ein ganzes Stück zurücklaufe oder aber durch den Tiefschnee wate. Schlussendlich lief ich also - im Dunkeln - an der Bundesstraße entlang, wurde überraschenderweise nicht umgefahren, war aber heilfroh, als ich zeitweise über die Parkplätze ausweichen konnte und dann am Ende auf dem Fußweg direkt neben der Straße Bonndorf erreichte ...
Heute Abend machte ich überpünktlich Schluss, lief durch die Vogelsiedlung und danach auf der Dillendorfer Straße in Richtung Windrad. Von der Straße hatte ich einen tollen Ausblick auf die - gefühlt unglaublich nahen - Alpen, und das, obwohl es ein bisschen nieselte.
Ich nahm - aus Gründen, die ich später erläutern werde - keinen der beiden Wege in den Wald hinein, sondern blieb auf der Kreisstraße in Richtung Brunnadern, auf der kaum ein Auto an mir vorbeifuhr, wanderte durch Brunnadern hindurch, lief in Richtung Spitzkehre und dann auf die Wannenstraße in Richtung Wellendingen.
Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich hier noch nie unterwegs, wandertechnisch im vergangenen Jahr schonmal gleich gar nicht, aber ich bezweifle selbst, dass ich als Kind jemals diesen Verbindungsweg zwischen Brunnadern und Wellendingen gegangen bin. War es bis kurz vor Brunnadern noch mehr oder weniger hell gewesen, war es nun stockdunkel, aber es ging schön durch den Wald, nicht zu steil, das war schön ...
In Wellendingen kam ich durch mir völlig unbekannte Ortsbezirke, bis ich schließlich an der "Insel" auf bekanntes Terrain stieß. Von dort ging es auf direktem Wege (mir war gar nicht klar, dass es von Wellendingen nach Bonndorf sanft, aber doch spürbar bergauf geht, das fällt einem im Auto halt einfach nicht auf ...) zurück ... Am Ende waren es zwölf Kilometer, mal wieder knapp über 5 km/h, was sicherlich daran lag, dass ich schnell von der Bundesstraße runterwollte ... Die Nachbarin sagte mir, als ich zurückkam, noch mit aller Selbstverständlichkeit, dass der Parallelweg geräumt sein müsse (war er auch gewesen, wie ich am Ende feststellte), aber da war schon alles zu spät ... Okay, hatten die mir entgegenkommenden Autofahrer und ich halt ein bisschen Nervenkitzel um kurz vor 19 Uhr ...
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Die oben erwähnten Gründe, nicht in den Wald hineinzugehen, obwohl die Wege geräumt waren, erklären sich aus dem Abendspaziergang am Montag - da war ich, auch an der Bundesstraße entlang, aber da ist wenigstens ein Gehweg, in Richtung Galgenbuck gelaufen. Ich wollte eigentlich über Außer Ort (das ist ein Hof) zurück, und die ersten Meter des Weges dorthin waren auch geräumt, doch nach drei-, vierhundert Metern hatte der Schneepflug(fahrer) offenbar keine Lust mehr gehabt, sodass ich durch den Tiefschnee hätte stapfen müssten, worauf ich jetzt keine Lust mehr hatte. Also drehte ich um, ging doch die große Runde über den Galgenbuck, dann in Richtung "Wacht" und am Lindenbuck vorbei in Richtung Vogelsiedlung. Ich bog scharf rechts und den Berg runter ab, überquerte letztmals die Bundesstraße und kam dann nach Hause.
Die 100. Wanderung insgesamt und 98. im Schwarzwald war nicht so sonderlich spektakulär, aber das war nicht schlimm - ich bin einfach immer wieder froh, wenn ich ein, zwei Stunden unterwegs sein kann und (meistens) den Kopf frei kriege.
Das waren jetzt mehr als 18 Kilometer Abendspaziergang an zwei Tagen, es wurde auch wieder Zeit ...
Fotos von heute (am Montag war's schon dunkel, als ich raus bin):
Blick auf die Alpen von der Dillendorfer Straße |
Unterwegs nach Brunnadern |
Kurz vor Brunnadern |
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