... haben Christina und ich am Sonntag bestaunt, als wir vom Vaalserberg herunterfuhren ...
Vorgestern und gestern traf ich mich mit Freunden, Kollegen und Ex-Kollegen, und irgendwie bin ich in Wiesbaden müder als im Schwarzwald - der viele Sauerstoff hier unten tut mir anscheinend nicht gut ... Aus diesem Grund bin ich dann jeweils ins Bett gefallen, ohne noch Blog zu schreiben - sorry!
Ich fuhr am Sonntag relativ früh aus dem Schwarzwald nach Wiesbaden, versackte aber dann erstmal bei Christina, sodass wir anstatt wie geplant um 11.30 Uhr erst um 14.30 Uhr losfuhren. Über die A3 ging es über den Kölner Ring und dann nordwestlich von Aachen von der Autobahn herunter.
An der deutsch-niederländischen Grenze in Vaals kann man nur noch soeben wahrnehmen, wenn man aus dem einen ins andere Land fährt - so soll es sein ...
Es ging den Berg hoch (naja, für einen Schwarzwälder eher einen "Berg"), bis wir am auf niederländischer Seite fast zum Vergnügungspark ausgebauten Drielandenpunt ankamen. Wir kapierten erst nicht, wie das mit dem Parken funktioniert, und fuhren noch eine Runde, bis wir sahen, dass die Schranke bei der Einfahrt einfach so hochgeht, sobald ein Auto kommt, und dass man vor dem Ausfahren zwei Euro in den Ausfahrautomaten stecken muss, um ausfahren zu dürfen. Gar nicht so unclever ...
Wir stiegen aus, liefen am Labyrinth vorbei und sahen da hinten zwei größere Steine in der Gegend herumstehen: Der eine symbolisiert den höchsten Punkt der (europäischen) Niederlande auf 322,4 m Höhe (Foto gemacht), der andere ist der Grenzstein Nr. 193 (die Belgier bezeichnen ihn als Nr. 1032, die Niederländer wohl als Nr. 1). An diesem Grenzstein kommen die deutsch-niederländische, die deutsch-belgische und die belgisch-niederländische Grenze zusammen - hier ist also das Dreiländereck zwischen Belgien, Deutschland und den Niederlanden (zudem ist hier ein Grenzpunkt zwischen den Deutschsprachigen und Französischsprachigen Gemeinschaften Belgiens).
An dem machte ich allerlei Faxen, ließ mich mit einem Fuß in Belgien, einem in Deutschland und dem Rest des Körpers über niederländischem Gebiet fotografieren (Deutschland hat ziemlich genau 180 Grad Anteil, Belgien vielleicht 130 und die Niederlande 50 Grad) und freute mir ein Loch in den Bauch, dass ich gleichzeitig in drei Ländern war und mit meiner Hand den Grenzpunkt berührte - cooool!
Bei der Wahl des Landes, in dem wir essen wollten, stand Deutschland mangels Essgelegenheit (nur Wald) nicht zur Verfügung, sodass wir uns für Fritten und Kroketten in Belgien entschieden. Ich trank, obwohl ich noch fahren musste und das dann nicht gerne mache, ein kleines Pils, denn das Dreiländerbier schmeckt nur am Dreiländereck so richtig gut, und irgendwie versackten wir auch da wieder, bis der Imbiss (und auch die niederländischen Restaurants) schlossen.
Dementsprechend verzichteten wir auch auf den Aufstieg auf einen der beiden Türme, die dort offen sind (ebenfalls auf belgischer bzw. niederländischer Seite) - wir machten allerdings eine (ganz) kurze Wanderung auf einem Weglein, den ich nach kurzer Suche als praktisch auf der Grenze liegend feststellte (keine Grenzsteine zu sehen, Sauerei!), bogen nach rechts auf eindeutig niederländisches Gelände ab und gingen zurück zum Auto.
Direkt am Grenzstein vorbei führt eine kleine Straße, an der fuhren wir entlang und parkten auf belgischer Seite noch einmal kurz (normalerweise muss man da - auch - zwei Euro zahlen, aber die Schranken waren kaputt, sodass wir umsonst parken konnten - das hätte ich früher wissen müssen ...), weil es dort nicht nur einen deutsch-belgischen Grenzstein gibt, sondern auch ein kleines Denkmal für einen Soldaten des Zweiten Weltkrieges.
Nicht weit entfernt ist auch ein Stein, der ein Grenzstein zwischen Belgien und dem Deutschen Reich gewesen sein könnte, als Eupen-Malmédy noch zu Deutschland gehörte, und von wo man eine tolle Aussicht nach Südwesten, nach Belgien hinein hat.
Nach kurzem Halt fuhren wir weiter und passierten eine - jedenfalls für belgische Verhältnisse - veritable Bergstraße. Zum Glück hatte ich das Serpentinenfahren in den Alpen geübt ...
Wir tankten (auch Christina hatte das Vergnügen, die Tankwarnleuchte aufblinken zu hören) in Belgien (was doof war, denn in Deutschland wäre der Sprit günstiger gewesen ...) und fuhren - ebenfalls bemerkbar - über die deutsche Grenze.
Ich war ja im Januar 2017 schon einmal in Monschau gewesen, hatte mich aber nicht so recht um Grenzsteine gekümmert (was mir heute völlig unverständlich ist), jetzt wollte ich wenigstens mal an einer der Exklaven schauen, ob es da Grenzsteine gibt.
Wir steuerten - nachdem wir auf der Bundesstraße 258 noch einmal belgisches Territorium überquert hatten - die Exklave Rückschlag an. Rückschlag ist eine Exklave, weil es durch die Trasse der Vennbahn von Deutschland abgetrennt ist, denn die Trasse ist belgisches Territorium. Ich parkte mindestens semi-legal am Anfang eines Waldweges, und wir liefen ein paar Meter zum Grundstück. Rückschlag ist mit eineinhalb Hektar (150 x 100 Meter) die kleinste Exklave Deutschlands und besteht praktisch nur aus einem eher kleinen Gehöft, das aber mit Grenzsteinen (wir sahen die Nr. 759) fein säuberlich von belgischem Gebiet abgegrenzt ist.
Wir machten noch einen kurzen Spaziergang (Rückschlag-Belgien-Deutschland) an die Bundesstraße und den Grenzstein 760, fanden die anderen Grenzsteine, die da auch sein müssten, aber nicht und fuhren dann - ein längeres Stück über Land - zurück nach Wiesbaden.
Irgendwie war es spät geworden, denn im Bett war ich erst um kurz nach Mitternacht, aber ich hatte meine Post-Corona-Staaten Nr. 7 (Niederlande) und 8 (Belgien) besucht.
Das, und natürlich mein erstes "richtiges" Dreiländereck - Deutschland hat insgesamt sieben Dreiländerecke, aber fünf davon sind in Flüssen oder im Bodensee, nämlich:
---
Vom 28. bis 30. August bin ich mit zwei Freunden in Polen, und zwar in Breslau. Dort war ich zuletzt 2004 gewesen, und ich bin sehr gespannt, was sich in den 16 Jahren seither getan hat. Auf dem Hin- bzw. Rückweg werden wir wahrscheinlich Zwischenstation in Jena machen und vielleicht auch in Erfurt oder Görlitz - zusätzlich könnte man vielleicht doch in die Nähe des Dreiländerecks in der Lausitzer Neiße zwischen Deutschland, Polen und Tschechien ... Mal sehen ...
Das wird auch wieder gut, hoffe ich!
---
Fotos vom Drielandenpunt:
Vorgestern und gestern traf ich mich mit Freunden, Kollegen und Ex-Kollegen, und irgendwie bin ich in Wiesbaden müder als im Schwarzwald - der viele Sauerstoff hier unten tut mir anscheinend nicht gut ... Aus diesem Grund bin ich dann jeweils ins Bett gefallen, ohne noch Blog zu schreiben - sorry!
Ich fuhr am Sonntag relativ früh aus dem Schwarzwald nach Wiesbaden, versackte aber dann erstmal bei Christina, sodass wir anstatt wie geplant um 11.30 Uhr erst um 14.30 Uhr losfuhren. Über die A3 ging es über den Kölner Ring und dann nordwestlich von Aachen von der Autobahn herunter.
An der deutsch-niederländischen Grenze in Vaals kann man nur noch soeben wahrnehmen, wenn man aus dem einen ins andere Land fährt - so soll es sein ...
Es ging den Berg hoch (naja, für einen Schwarzwälder eher einen "Berg"), bis wir am auf niederländischer Seite fast zum Vergnügungspark ausgebauten Drielandenpunt ankamen. Wir kapierten erst nicht, wie das mit dem Parken funktioniert, und fuhren noch eine Runde, bis wir sahen, dass die Schranke bei der Einfahrt einfach so hochgeht, sobald ein Auto kommt, und dass man vor dem Ausfahren zwei Euro in den Ausfahrautomaten stecken muss, um ausfahren zu dürfen. Gar nicht so unclever ...
Wir stiegen aus, liefen am Labyrinth vorbei und sahen da hinten zwei größere Steine in der Gegend herumstehen: Der eine symbolisiert den höchsten Punkt der (europäischen) Niederlande auf 322,4 m Höhe (Foto gemacht), der andere ist der Grenzstein Nr. 193 (die Belgier bezeichnen ihn als Nr. 1032, die Niederländer wohl als Nr. 1). An diesem Grenzstein kommen die deutsch-niederländische, die deutsch-belgische und die belgisch-niederländische Grenze zusammen - hier ist also das Dreiländereck zwischen Belgien, Deutschland und den Niederlanden (zudem ist hier ein Grenzpunkt zwischen den Deutschsprachigen und Französischsprachigen Gemeinschaften Belgiens).
An dem machte ich allerlei Faxen, ließ mich mit einem Fuß in Belgien, einem in Deutschland und dem Rest des Körpers über niederländischem Gebiet fotografieren (Deutschland hat ziemlich genau 180 Grad Anteil, Belgien vielleicht 130 und die Niederlande 50 Grad) und freute mir ein Loch in den Bauch, dass ich gleichzeitig in drei Ländern war und mit meiner Hand den Grenzpunkt berührte - cooool!
Bei der Wahl des Landes, in dem wir essen wollten, stand Deutschland mangels Essgelegenheit (nur Wald) nicht zur Verfügung, sodass wir uns für Fritten und Kroketten in Belgien entschieden. Ich trank, obwohl ich noch fahren musste und das dann nicht gerne mache, ein kleines Pils, denn das Dreiländerbier schmeckt nur am Dreiländereck so richtig gut, und irgendwie versackten wir auch da wieder, bis der Imbiss (und auch die niederländischen Restaurants) schlossen.
Dementsprechend verzichteten wir auch auf den Aufstieg auf einen der beiden Türme, die dort offen sind (ebenfalls auf belgischer bzw. niederländischer Seite) - wir machten allerdings eine (ganz) kurze Wanderung auf einem Weglein, den ich nach kurzer Suche als praktisch auf der Grenze liegend feststellte (keine Grenzsteine zu sehen, Sauerei!), bogen nach rechts auf eindeutig niederländisches Gelände ab und gingen zurück zum Auto.
Direkt am Grenzstein vorbei führt eine kleine Straße, an der fuhren wir entlang und parkten auf belgischer Seite noch einmal kurz (normalerweise muss man da - auch - zwei Euro zahlen, aber die Schranken waren kaputt, sodass wir umsonst parken konnten - das hätte ich früher wissen müssen ...), weil es dort nicht nur einen deutsch-belgischen Grenzstein gibt, sondern auch ein kleines Denkmal für einen Soldaten des Zweiten Weltkrieges.
Nicht weit entfernt ist auch ein Stein, der ein Grenzstein zwischen Belgien und dem Deutschen Reich gewesen sein könnte, als Eupen-Malmédy noch zu Deutschland gehörte, und von wo man eine tolle Aussicht nach Südwesten, nach Belgien hinein hat.
Nach kurzem Halt fuhren wir weiter und passierten eine - jedenfalls für belgische Verhältnisse - veritable Bergstraße. Zum Glück hatte ich das Serpentinenfahren in den Alpen geübt ...
Wir tankten (auch Christina hatte das Vergnügen, die Tankwarnleuchte aufblinken zu hören) in Belgien (was doof war, denn in Deutschland wäre der Sprit günstiger gewesen ...) und fuhren - ebenfalls bemerkbar - über die deutsche Grenze.
Ich war ja im Januar 2017 schon einmal in Monschau gewesen, hatte mich aber nicht so recht um Grenzsteine gekümmert (was mir heute völlig unverständlich ist), jetzt wollte ich wenigstens mal an einer der Exklaven schauen, ob es da Grenzsteine gibt.
Wir steuerten - nachdem wir auf der Bundesstraße 258 noch einmal belgisches Territorium überquert hatten - die Exklave Rückschlag an. Rückschlag ist eine Exklave, weil es durch die Trasse der Vennbahn von Deutschland abgetrennt ist, denn die Trasse ist belgisches Territorium. Ich parkte mindestens semi-legal am Anfang eines Waldweges, und wir liefen ein paar Meter zum Grundstück. Rückschlag ist mit eineinhalb Hektar (150 x 100 Meter) die kleinste Exklave Deutschlands und besteht praktisch nur aus einem eher kleinen Gehöft, das aber mit Grenzsteinen (wir sahen die Nr. 759) fein säuberlich von belgischem Gebiet abgegrenzt ist.
Wir machten noch einen kurzen Spaziergang (Rückschlag-Belgien-Deutschland) an die Bundesstraße und den Grenzstein 760, fanden die anderen Grenzsteine, die da auch sein müssten, aber nicht und fuhren dann - ein längeres Stück über Land - zurück nach Wiesbaden.
Irgendwie war es spät geworden, denn im Bett war ich erst um kurz nach Mitternacht, aber ich hatte meine Post-Corona-Staaten Nr. 7 (Niederlande) und 8 (Belgien) besucht.
Das, und natürlich mein erstes "richtiges" Dreiländereck - Deutschland hat insgesamt sieben Dreiländerecke, aber fünf davon sind in Flüssen oder im Bodensee, nämlich:
- Deutschland-Belgien-Luxemburg ist kein richtiges Dreiländereck, sondern eine Linie quer durch die Our (hier grenzt Belgien an das gemeinschaftliche deutsch-luxemburgische Gebiet), aber jedenfalls formal kriegt man hier überall nasse Füße;
- Deutschland-Frankreich-Luxemburg ist ebenfalls kein richtiges Dreiländereck, sondern eine Linie quer durch die Mosel; es gibt da zwar eine Insel, aber die liegt in der Mosel zwischen Schleusen, und ich weiß nicht, ob man da hinkommt, und wenn, mit großer Wahrscheinlichkeit entweder nicht legal oder nicht trockenen Fußes;
- Deutschland-Frankreich-Schweiz liegt bei Weil am Rhein, und auch wenn es auf Schweizer Seite ein symbolisches Dreiländereck gibt, liegt der Treffpunkt der Staatsgrenzen tatsächlich mitten im Rhein zwischen Weil am Rhein, Huninge und Basel;
- Deutschland-Österreich-Schweiz ist, jedenfalls nach deutscher und österreichischer Auffassung überhaupt kein Punkt, sondern das gemeinsam verwaltete Gebiet im Bodensee - die Schweizer sind der Auffassung, dass es ein Dreiländereck gibt, aber das liegt dann auch mitten im Bodensee, also auch nasse Füße;
- Deutschland-Polen-Tschechien ist ein richtiges Dreiländereck, nix mit gemeinsam verwaltet und so'n Gedöns, aber trotzdem in der Lausitzer Neiße, wieder nasse Füße, menno
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Vom 28. bis 30. August bin ich mit zwei Freunden in Polen, und zwar in Breslau. Dort war ich zuletzt 2004 gewesen, und ich bin sehr gespannt, was sich in den 16 Jahren seither getan hat. Auf dem Hin- bzw. Rückweg werden wir wahrscheinlich Zwischenstation in Jena machen und vielleicht auch in Erfurt oder Görlitz - zusätzlich könnte man vielleicht doch in die Nähe des Dreiländerecks in der Lausitzer Neiße zwischen Deutschland, Polen und Tschechien ... Mal sehen ...
Das wird auch wieder gut, hoffe ich!
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Fotos vom Drielandenpunt:
Höchster Punkt der europäischen Niederlande |
Dreiländerpunkt (hinten Deutschland, links Niederlande, vorne Belgien) |
König-Baudoin-Turm (auf belgischer Seite) |
Flaggen am Dreiländereck (stehen auf deutschem Gebiet) |
Typisch belgischer Genuss |
Deutsch-belgischer Grenzstein auf dem Vaalserberg |
Deutsch-belgischer Grenzstein in Rückschlag |
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