Das war heute ein schöner, spannender, aber immer noch einigermaßen entspannter Urlaubstag.
D. kam irgendwann in der Nacht an, aber davon bekam ich nicht sehr viel mit. Erst als ich morgens aufwachte und das Badezimmer aufsuchte, merkte ich, dass wir jetzt zu dritt im Zimmer waren. Nach einem weiteren Schlafversuch ließ ich die beiden schlafen und machte mich nach dem Duschen auf ins Gewühl.
Ich schlenderte in Richtung Hagia Sophia und setzte mich einfach in Ruhe auf eine Bank und genoss den Anblick. Naja, ich versuchte es zumindest, denn alle paar Minuten kam so ein Held auf mich zu und wollte mir irgendwelchen Müll verkaufen. Ich ging zurück in Richtung Hotel, frühstückte dort in Ruhe (und allein) und dachte dann, dass die beiden vielleicht noch ein Weilchen bräuchten. Deshalb entschied ich mich, in Richtung Eminönü, also der Bootsanlegestelle, zu gehen. Auf dem Weg - die Strecke zwischen Sultanahmet und dem Sirkeci-Bahnhof ist wahrscheinlich die touristischste von ganz Istanbul - kam ich an vielerlei Nippesläden vorbei. Ich nahm die alte Abkürzung hinunter zum Bahnhof, als mein Blick auf das "Marmaray"-Schild fiel.
Die U-Bahn, die von Europa nach Asien fährt, hielt also dort und ich machte mich auf den Weg nach unten, über drei Stockwerke, bis ich schließlich am Gleis stand. Die Fahrt, nunja, war jetzt nicht so monsterbeeindruckend an sich (kein Feuerwerk an der Grenze zwischen Europa und Asien, wie H. vorschlag), aber als ich dann in Üsküdar wieder am Sonnenlicht war, war der Blick auf die europäische Seite Istanbuls durchaus nicht schlecht.
Irgendwann mussten die beiden ja aber trotzdem einmal wachwerden, also ging ich fix wieder in Richtung Fährhafen und begab mich auf die Fähre von Üsküdar nach Eminönü. Auf der Fähre erreichte mich dann eine SMS von H., dass sie nun fertig seien, worauf ich meinen Standort angab und darum bat, mir zu schreiben, wo sie denn zum Frühstück gingen.
Von Eminönü fuhr ich mit der Straßenbahn hoch nach Sultanahmet und dann durch Hintergassen zu unserem Hotel. Eine SMS hatte ich zwar noch nicht bekommen, aber ich hatte einen guten Tipp, und tatsächlich saß H. dort schon in der Sonne. Vis-a-vis von der Zisterne haben sie irgendeinen alten Block plattgemacht, und auf dem dort entstandenen Platz (mit traumhaftem Blick auf die Hagia Sophia) gibt es nun eine Café.
Die Ober dort waren zwar ein bisschen unfähig, aber wenigstens nach der zweiten Bestellung kam alles, was wir bestellt hatten. Nach dem Frühstück ging ich nochmal ins Hotel zurück, um meine Adonisbirne einzucremen, und ich tat gut daran (sonst wäre ich jetzt im Bett wahrscheinlich noch roter als ohnehin schon).
Die Schlange an der Hagia Sophia war nicht so superlang, und so gönnten wir uns - mal wieder - diese einstige Kirche und Moschee, die inzwischen ein Museum ist. Entgegen mancher Versprechungen stehen zwar immer noch Gerüste in der Hagia Sophia, aber trotz allem ist das einfach extremst beeindruckend, in diesem fast eineinhalb Jahrtausende alten Gemäuer zu stehen. Nach einem Rundgang vorbei an wunderbaren Mosaiken machten wir uns dann auf den Weg zur Blauen Moschee.
Leider war die im Begriff, für Touristen zu schließen, sodass wir uns erst einmal auf dem Hippodrom niederließen, die Obelixe (jaja, ich weiß ja, dass das Obelisken sind, keine Sorge), den Schlangenbrunnen und den Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisbrunnen anzugucken, ehe wir eine Stunde später in die Blaue Moschee konnten. Auch diese ist - wie jedes Mal - sehr beeindruckend, und zwischen uns entspann sich eine Diskussion, ob die Außen- oder die Innenarchitektur am faszinierendsten sei. Ich persönlich kann mich da nicht so recht entscheiden.
Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Großen Basar, in dem die gestern schon besichtigten Souvenirs nun erstanden wurden ... Wieder ging es - schon im Dunkeln, und selbst ich trug meine Strickjacke - runter nach Eminönü, denn wir hatten uns entschlossen, heute Abend wieder in Asien in der schönen Fischrestaurantgasse zu essen.
Auf die Idee waren allerdings auch Heerscharen anderer Menschen gekommen, sodass sich die Leute aneinandervorbei durch die enge Gasse schoben. Wir erwischten eine hübsche Kneipe mit in der Gaststube stehendem Grill, wo wir aber keinen Fisch, sondern alle ein vernünftiges Stück Fleisch aßen. Sehr lecker. Und dazu gab es für mich ein "richtiges" Efes, nämlich eine Tulpe mit 0,7 Litern Inhalt ...
Die Fähren von Kadiköy nach Eminönü fahren nur bis 20.30 Uhr, und so mussten wir um 21 Uhr die Fähre an das andere Ufer des Goldenen Horns, nach Karaköy, nehmen. Das macht aber nicht wirklich was, weil die Straßenbahn, die wir ohnehin angestrebt hatten, von Karaköy über die Galatabrücke nach Eminönü und von dort weiter nach Sultanahmet fährt.
Meine Istanbulcard, mit der wir alle drei fahren, ist sehr praktisch: Normalerweise scheint eine Fahrt 3 Lira zu kosten (etwas unter einem Euro), egal womit und wie weit man fährt. Mit der Istanbulcard kostet die Fahrt 1,95 Lira, und Anschlüsse sogar nur 1,40 Lira, sodass man die Kosten für die Karte ganz fix draußen hat.
In Sultanahmet gönnten wir uns dann noch einen Absacker in Form von Brownie und Bieren, ehe wir in unserem Hotel nachfragten, ob wir zwei Zimmer haben könnten. Wir haben uns keinesfalls zerstritten, aber ich verstehe die beiden, wenn sie ein wenig Zweisamkeit im Urlaub haben möchten, und über ein Einzelzimmer werde ich mich ebenfalls ganz gewiss nicht beklagen.
Mal sehen, wohin es morgen geht, es stehen der Topkapı-Palast und vielleicht die Rüstem-Paşa-Moschee an. Aber erstmal wird in Ruhe gefrühstückt ...
Fotos gibt es irgendwann, wenn mein Rechner wieder will. Gute Nacht!
D. kam irgendwann in der Nacht an, aber davon bekam ich nicht sehr viel mit. Erst als ich morgens aufwachte und das Badezimmer aufsuchte, merkte ich, dass wir jetzt zu dritt im Zimmer waren. Nach einem weiteren Schlafversuch ließ ich die beiden schlafen und machte mich nach dem Duschen auf ins Gewühl.
Ich schlenderte in Richtung Hagia Sophia und setzte mich einfach in Ruhe auf eine Bank und genoss den Anblick. Naja, ich versuchte es zumindest, denn alle paar Minuten kam so ein Held auf mich zu und wollte mir irgendwelchen Müll verkaufen. Ich ging zurück in Richtung Hotel, frühstückte dort in Ruhe (und allein) und dachte dann, dass die beiden vielleicht noch ein Weilchen bräuchten. Deshalb entschied ich mich, in Richtung Eminönü, also der Bootsanlegestelle, zu gehen. Auf dem Weg - die Strecke zwischen Sultanahmet und dem Sirkeci-Bahnhof ist wahrscheinlich die touristischste von ganz Istanbul - kam ich an vielerlei Nippesläden vorbei. Ich nahm die alte Abkürzung hinunter zum Bahnhof, als mein Blick auf das "Marmaray"-Schild fiel.
Die U-Bahn, die von Europa nach Asien fährt, hielt also dort und ich machte mich auf den Weg nach unten, über drei Stockwerke, bis ich schließlich am Gleis stand. Die Fahrt, nunja, war jetzt nicht so monsterbeeindruckend an sich (kein Feuerwerk an der Grenze zwischen Europa und Asien, wie H. vorschlag), aber als ich dann in Üsküdar wieder am Sonnenlicht war, war der Blick auf die europäische Seite Istanbuls durchaus nicht schlecht.
Irgendwann mussten die beiden ja aber trotzdem einmal wachwerden, also ging ich fix wieder in Richtung Fährhafen und begab mich auf die Fähre von Üsküdar nach Eminönü. Auf der Fähre erreichte mich dann eine SMS von H., dass sie nun fertig seien, worauf ich meinen Standort angab und darum bat, mir zu schreiben, wo sie denn zum Frühstück gingen.
Von Eminönü fuhr ich mit der Straßenbahn hoch nach Sultanahmet und dann durch Hintergassen zu unserem Hotel. Eine SMS hatte ich zwar noch nicht bekommen, aber ich hatte einen guten Tipp, und tatsächlich saß H. dort schon in der Sonne. Vis-a-vis von der Zisterne haben sie irgendeinen alten Block plattgemacht, und auf dem dort entstandenen Platz (mit traumhaftem Blick auf die Hagia Sophia) gibt es nun eine Café.
Die Ober dort waren zwar ein bisschen unfähig, aber wenigstens nach der zweiten Bestellung kam alles, was wir bestellt hatten. Nach dem Frühstück ging ich nochmal ins Hotel zurück, um meine Adonisbirne einzucremen, und ich tat gut daran (sonst wäre ich jetzt im Bett wahrscheinlich noch roter als ohnehin schon).
Die Schlange an der Hagia Sophia war nicht so superlang, und so gönnten wir uns - mal wieder - diese einstige Kirche und Moschee, die inzwischen ein Museum ist. Entgegen mancher Versprechungen stehen zwar immer noch Gerüste in der Hagia Sophia, aber trotz allem ist das einfach extremst beeindruckend, in diesem fast eineinhalb Jahrtausende alten Gemäuer zu stehen. Nach einem Rundgang vorbei an wunderbaren Mosaiken machten wir uns dann auf den Weg zur Blauen Moschee.
Leider war die im Begriff, für Touristen zu schließen, sodass wir uns erst einmal auf dem Hippodrom niederließen, die Obelixe (jaja, ich weiß ja, dass das Obelisken sind, keine Sorge), den Schlangenbrunnen und den Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisbrunnen anzugucken, ehe wir eine Stunde später in die Blaue Moschee konnten. Auch diese ist - wie jedes Mal - sehr beeindruckend, und zwischen uns entspann sich eine Diskussion, ob die Außen- oder die Innenarchitektur am faszinierendsten sei. Ich persönlich kann mich da nicht so recht entscheiden.
Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Großen Basar, in dem die gestern schon besichtigten Souvenirs nun erstanden wurden ... Wieder ging es - schon im Dunkeln, und selbst ich trug meine Strickjacke - runter nach Eminönü, denn wir hatten uns entschlossen, heute Abend wieder in Asien in der schönen Fischrestaurantgasse zu essen.
Auf die Idee waren allerdings auch Heerscharen anderer Menschen gekommen, sodass sich die Leute aneinandervorbei durch die enge Gasse schoben. Wir erwischten eine hübsche Kneipe mit in der Gaststube stehendem Grill, wo wir aber keinen Fisch, sondern alle ein vernünftiges Stück Fleisch aßen. Sehr lecker. Und dazu gab es für mich ein "richtiges" Efes, nämlich eine Tulpe mit 0,7 Litern Inhalt ...
Die Fähren von Kadiköy nach Eminönü fahren nur bis 20.30 Uhr, und so mussten wir um 21 Uhr die Fähre an das andere Ufer des Goldenen Horns, nach Karaköy, nehmen. Das macht aber nicht wirklich was, weil die Straßenbahn, die wir ohnehin angestrebt hatten, von Karaköy über die Galatabrücke nach Eminönü und von dort weiter nach Sultanahmet fährt.
Meine Istanbulcard, mit der wir alle drei fahren, ist sehr praktisch: Normalerweise scheint eine Fahrt 3 Lira zu kosten (etwas unter einem Euro), egal womit und wie weit man fährt. Mit der Istanbulcard kostet die Fahrt 1,95 Lira, und Anschlüsse sogar nur 1,40 Lira, sodass man die Kosten für die Karte ganz fix draußen hat.
In Sultanahmet gönnten wir uns dann noch einen Absacker in Form von Brownie und Bieren, ehe wir in unserem Hotel nachfragten, ob wir zwei Zimmer haben könnten. Wir haben uns keinesfalls zerstritten, aber ich verstehe die beiden, wenn sie ein wenig Zweisamkeit im Urlaub haben möchten, und über ein Einzelzimmer werde ich mich ebenfalls ganz gewiss nicht beklagen.
Mal sehen, wohin es morgen geht, es stehen der Topkapı-Palast und vielleicht die Rüstem-Paşa-Moschee an. Aber erstmal wird in Ruhe gefrühstückt ...
Fotos gibt es irgendwann, wenn mein Rechner wieder will. Gute Nacht!
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