Das heißt auf Armenisch nicht etwa "Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen", sondern einfach nur "danke". Die spinnen, die Armenier.
Naja, zumindest was ihre Sprache angeht. Ansonsten ist hier (fast) alles gut.
Ich habe die vergangene Nacht in der Tat wie ein Stein geschlafen, nur ging mein Wecker viel zu früh um 8 Uhr runter. Ich hatte mein Frühstück für 9 Uhr beantragt, damit ich um 10 Uhr beim Autovermieter sein kann. Ich habe den Eindruck, ich bin der einzige Gast im Hotel, denn es war nur ein Frühstückstisch gedeckt. Verstehe ich zwar nicht ganz, weil das wirklich ein schönes Hotel ist und, wie ich finde, auch ganz gut gelegen, aber naja, es muss sich wahrscheinlich erst noch herumsprechen.
Ich fuhr nach einem leckeren Frühstück mit einem (dünnen) Orangensaft, Tee, Ei, Marmelade und süßem Gepäck wieder mit der Metro in die Stadt und suchte Hertz. Europcar sprang mir gleich ins Auge, aber Hertz entdeckte ich nicht. Erst nach längerem Herumirren merkte ich, dass die Lage der Hausnummern 6 und 8 mit der Lage der Hausnummer 7 so überhaupt nichts zu tun hat, und lief ein paar Meter die Straße hoch. Heureka: Hertz in Sicht!
Die Autoanmietung ging ziemlich problemlos, auch wenn das "Landratsamt Waldshut" als ausstellende Behörde meines Führerscheins dem armen Mann beim Eintragen ins Formular ganz schön Mühe machte. Am Ende hatte ich einen schönen Renault an der Backe. Man merkt erst, wie schön eine Servolenkung ist, wenn man sie auf einmal nicht mehr hat ... Aber das ist das einzige Problem an dem Teil, und selbst das ist kein echtes.
Ich wurde auf den ersten Metern fast in einen Unfall verwickelt, weil so ein Held bei gerade gelb gewordener Ampel erst über die Linie fuhr, aber dann plötzlich eine Vollbremsung hinlegte. Da wäre ich bald hintenreingerauscht. Danach setzte der Kollege noch zurück, damit er wieder hinter der Linie stand, der Hirsch (um mal meinen Chef zu zitieren).
Die restliche Fahrt nach Garni verlief problemlos, abgesehen von gelegentlichen Zwischenhalten zum Bestaunen der Landschaft: Das ist wirklich schön hier. Die Landschaftsbilder sind sehr abwechslungsreich, im Vordergrund viel Grün, im Hintergrund die schneebedeckten Berge, zwischendurch eine kleine Schlucht, doch, Armenien gefällt mir im Großen und Ganzen ziemlich gut.
Ich besuchte den Tempel von Garni, einen alten griechischen Tempel, der deswegen besonders auffällig ist, weil er aus Basalt gebaut ist. Von weitem sieht das wie Beton aus, sehr interessant. Eingebettet ist das ganze Ensemble in eine atemberaubende Landschaft. Wow.
Danach fuhr ich ein paar Kilometer weiter, zum Kloster in Geghard. Auch das ist sehr beeindruckend von außen und auch von innen, weil einige Räume in den Fels gehauen sind. Das Innere dieses Klosters ist allerdings recht schlicht gehalten, was ich so von einer orthodoxen Kirche nicht erwartet hätte. Daher war ich hier ein wenig überrascht. Als ich kam, lief der Gottesdienst gerade, sodass ich erst kurz vor dem Aufbruch auch ins Innere der Kirche konnte/wollte/durfte/wie auch immer. Kleines Kirchlein, alles in allem sicher nicht zu Unrecht Weltkulturerbe.
Auch hier bekam der Parkplatzausweiser ein kleines Trinkgeld, und los ging's auf die nächste Etappe. Leider machte ich hier den Fehler, eine Sekundärstraße zu nehmen. Dieselbe wurde immer schlechter, bis auf einmal die Schlaglöcher in der Straße durch Straße zwischen den Schlaglöchern ersetzt wurden. Am Ende war die Straße ganz weg und ein einziges kilometerlanges Schlagloch tat sich vor mich auf ... Ich habe meinen armen Renault ganz schön gequält, aber am Ende kam ich auf eine andere Sekundärstraße, die wiederum einwandfrei war. Komische Straßenplanung hier ...
Ich verfuhr mich, musste auf die Autobahn in die falsche Richtung auffahren (also schon in die richtige Fahrtrichtung, aber nicht in die Richtung, in die ich wollte!) und danach ewig auf eine Wendemöglichkeit warten (als dann die erste kam, hatte ich sie übersehen ...). Auf der hiesigen Autobahn gibt es aber ausdrücklich Wendepunkte, sodass ich nach endlicher Zeit in Richtung Chor Wirap ("Khor Virap" im Englischen) unterwegs war.
Auch dieses Klösterchen auf einem Hügel mit Ausblick auf den Berg Ararat war ganz ansehnlich, auch hier gab es allerdings keine Innenbemalung der Kirchen. Ich weiß nicht, ob das in der armenisch-orthodoxen Kirche an sich oder zumindest in ihren Klöstern so üblich ist; vielleicht werde ich es noch herausfinden ...
Schließlich machte ich mich auf den Heimweg, verfuhr mich dank Google Maps diesmal gar nicht (auch wenn ich ein paar Mal anhielt, um zu bestätigen, dass ich richtig gefahren war) und parkte bald mein Auto direkt vor dem Hotel.
Ich ging zum Bahnhof, und als ich meine Fahrkarte für den Zug am 30. Mai von Eriwan (ja, ich schreibe jetzt wieder "Eriwan") kaufen wollte, merkte ich, dass ich meinen Pass vergessen hatte, den ich zum Buchen der Fahrkarte brauchte (wahrscheinlich hätte am Ende auch die Passnummer gereicht, die ich inzwischen auswendig weiß, aber sei's drum). Zum Glück ist mein Hotel nicht weit weg, also zurückmarschmarsch, Rezeptionsdame vom Fernsehen abgehalten, ins Zimmer, Pass geholt, Fahrkarte gebucht im Super-Duper-Monster-Luxus-Abteil für 35 €. Mal gucken, was das wird.
Anschließend fuhr ich mit der U-Bahn wieder in die Stadt, erkundete unfreiwillig noch ein paar Straßen, bis ich mein Restaurant "Kaukasus" fand. Die Inneneinrichtung war ganz schön, nur der Service hat sich in diesem Teil seit Sowjetzeiten nicht verbessert ... Das Essen zu einem Spottpreis war durchaus essbar, und als ich "Haschiwe, chendruhm ehm" sagte ("die Rechnung, bitte"), musste sogar meine Bedienung schmunzeln.
Ich lief einen kurzen (beabsichtigten!) Umweg zum Platz der Republik, der durchaus ansehnlich ist und abends von vielen Menschen bevölkert wird, und fuhr dann mit der U-Bahn wieder zurück. Jetzt sitze ich auf dem Bett, es geht gleich in selbiges.
Zur Bierkunde: Das Kilikia und auch das Gjumri sind durchaus trinkbar, wenn auch das Gjumri ein bisschen würziger ist. Aber beide sind nicht ganz okay. Ohnehin kann man bei 1,15 € für ein großes Bier nicht wirklich was falsch machen ...
Die Armenier fahren gar nicht soooo bekloppt wie befürchtet, das hält sich alles im Rahmen. Von daher alles gut.
Morgen geht es zeitig erstmal zur Botschaft/Mission/whatever von Bergkarabach, damit ich mein Visum in den Pass geklebt kriege (hoffentlich machen die das nicht so wie die Israelis, dass sie ungefragt auf einen Zettel kleben!). Mal gucken, was ich abdrücken muss, damit ich übermorgen schließlich mein 82. Land besuchen kann.
Ich werde weiterhin berichten. Achso, Fotos gibt's erstmal (hier) nicht. Erstens, weil ist nicht, aber zweitens vor allem, weil ich Hirsch (ja, das gefällt mir ...) mal wieder das Verbindungskabel vom Handy zum Laptop vergessen habe.
Naja, zumindest was ihre Sprache angeht. Ansonsten ist hier (fast) alles gut.
Ich habe die vergangene Nacht in der Tat wie ein Stein geschlafen, nur ging mein Wecker viel zu früh um 8 Uhr runter. Ich hatte mein Frühstück für 9 Uhr beantragt, damit ich um 10 Uhr beim Autovermieter sein kann. Ich habe den Eindruck, ich bin der einzige Gast im Hotel, denn es war nur ein Frühstückstisch gedeckt. Verstehe ich zwar nicht ganz, weil das wirklich ein schönes Hotel ist und, wie ich finde, auch ganz gut gelegen, aber naja, es muss sich wahrscheinlich erst noch herumsprechen.
Ich fuhr nach einem leckeren Frühstück mit einem (dünnen) Orangensaft, Tee, Ei, Marmelade und süßem Gepäck wieder mit der Metro in die Stadt und suchte Hertz. Europcar sprang mir gleich ins Auge, aber Hertz entdeckte ich nicht. Erst nach längerem Herumirren merkte ich, dass die Lage der Hausnummern 6 und 8 mit der Lage der Hausnummer 7 so überhaupt nichts zu tun hat, und lief ein paar Meter die Straße hoch. Heureka: Hertz in Sicht!
Die Autoanmietung ging ziemlich problemlos, auch wenn das "Landratsamt Waldshut" als ausstellende Behörde meines Führerscheins dem armen Mann beim Eintragen ins Formular ganz schön Mühe machte. Am Ende hatte ich einen schönen Renault an der Backe. Man merkt erst, wie schön eine Servolenkung ist, wenn man sie auf einmal nicht mehr hat ... Aber das ist das einzige Problem an dem Teil, und selbst das ist kein echtes.
Ich wurde auf den ersten Metern fast in einen Unfall verwickelt, weil so ein Held bei gerade gelb gewordener Ampel erst über die Linie fuhr, aber dann plötzlich eine Vollbremsung hinlegte. Da wäre ich bald hintenreingerauscht. Danach setzte der Kollege noch zurück, damit er wieder hinter der Linie stand, der Hirsch (um mal meinen Chef zu zitieren).
Die restliche Fahrt nach Garni verlief problemlos, abgesehen von gelegentlichen Zwischenhalten zum Bestaunen der Landschaft: Das ist wirklich schön hier. Die Landschaftsbilder sind sehr abwechslungsreich, im Vordergrund viel Grün, im Hintergrund die schneebedeckten Berge, zwischendurch eine kleine Schlucht, doch, Armenien gefällt mir im Großen und Ganzen ziemlich gut.
Ich besuchte den Tempel von Garni, einen alten griechischen Tempel, der deswegen besonders auffällig ist, weil er aus Basalt gebaut ist. Von weitem sieht das wie Beton aus, sehr interessant. Eingebettet ist das ganze Ensemble in eine atemberaubende Landschaft. Wow.
Danach fuhr ich ein paar Kilometer weiter, zum Kloster in Geghard. Auch das ist sehr beeindruckend von außen und auch von innen, weil einige Räume in den Fels gehauen sind. Das Innere dieses Klosters ist allerdings recht schlicht gehalten, was ich so von einer orthodoxen Kirche nicht erwartet hätte. Daher war ich hier ein wenig überrascht. Als ich kam, lief der Gottesdienst gerade, sodass ich erst kurz vor dem Aufbruch auch ins Innere der Kirche konnte/wollte/durfte/wie auch immer. Kleines Kirchlein, alles in allem sicher nicht zu Unrecht Weltkulturerbe.
Auch hier bekam der Parkplatzausweiser ein kleines Trinkgeld, und los ging's auf die nächste Etappe. Leider machte ich hier den Fehler, eine Sekundärstraße zu nehmen. Dieselbe wurde immer schlechter, bis auf einmal die Schlaglöcher in der Straße durch Straße zwischen den Schlaglöchern ersetzt wurden. Am Ende war die Straße ganz weg und ein einziges kilometerlanges Schlagloch tat sich vor mich auf ... Ich habe meinen armen Renault ganz schön gequält, aber am Ende kam ich auf eine andere Sekundärstraße, die wiederum einwandfrei war. Komische Straßenplanung hier ...
Ich verfuhr mich, musste auf die Autobahn in die falsche Richtung auffahren (also schon in die richtige Fahrtrichtung, aber nicht in die Richtung, in die ich wollte!) und danach ewig auf eine Wendemöglichkeit warten (als dann die erste kam, hatte ich sie übersehen ...). Auf der hiesigen Autobahn gibt es aber ausdrücklich Wendepunkte, sodass ich nach endlicher Zeit in Richtung Chor Wirap ("Khor Virap" im Englischen) unterwegs war.
Auch dieses Klösterchen auf einem Hügel mit Ausblick auf den Berg Ararat war ganz ansehnlich, auch hier gab es allerdings keine Innenbemalung der Kirchen. Ich weiß nicht, ob das in der armenisch-orthodoxen Kirche an sich oder zumindest in ihren Klöstern so üblich ist; vielleicht werde ich es noch herausfinden ...
Schließlich machte ich mich auf den Heimweg, verfuhr mich dank Google Maps diesmal gar nicht (auch wenn ich ein paar Mal anhielt, um zu bestätigen, dass ich richtig gefahren war) und parkte bald mein Auto direkt vor dem Hotel.
Ich ging zum Bahnhof, und als ich meine Fahrkarte für den Zug am 30. Mai von Eriwan (ja, ich schreibe jetzt wieder "Eriwan") kaufen wollte, merkte ich, dass ich meinen Pass vergessen hatte, den ich zum Buchen der Fahrkarte brauchte (wahrscheinlich hätte am Ende auch die Passnummer gereicht, die ich inzwischen auswendig weiß, aber sei's drum). Zum Glück ist mein Hotel nicht weit weg, also zurückmarschmarsch, Rezeptionsdame vom Fernsehen abgehalten, ins Zimmer, Pass geholt, Fahrkarte gebucht im Super-Duper-Monster-Luxus-Abteil für 35 €. Mal gucken, was das wird.
Anschließend fuhr ich mit der U-Bahn wieder in die Stadt, erkundete unfreiwillig noch ein paar Straßen, bis ich mein Restaurant "Kaukasus" fand. Die Inneneinrichtung war ganz schön, nur der Service hat sich in diesem Teil seit Sowjetzeiten nicht verbessert ... Das Essen zu einem Spottpreis war durchaus essbar, und als ich "Haschiwe, chendruhm ehm" sagte ("die Rechnung, bitte"), musste sogar meine Bedienung schmunzeln.
Ich lief einen kurzen (beabsichtigten!) Umweg zum Platz der Republik, der durchaus ansehnlich ist und abends von vielen Menschen bevölkert wird, und fuhr dann mit der U-Bahn wieder zurück. Jetzt sitze ich auf dem Bett, es geht gleich in selbiges.
Zur Bierkunde: Das Kilikia und auch das Gjumri sind durchaus trinkbar, wenn auch das Gjumri ein bisschen würziger ist. Aber beide sind nicht ganz okay. Ohnehin kann man bei 1,15 € für ein großes Bier nicht wirklich was falsch machen ...
Die Armenier fahren gar nicht soooo bekloppt wie befürchtet, das hält sich alles im Rahmen. Von daher alles gut.
Morgen geht es zeitig erstmal zur Botschaft/Mission/whatever von Bergkarabach, damit ich mein Visum in den Pass geklebt kriege (hoffentlich machen die das nicht so wie die Israelis, dass sie ungefragt auf einen Zettel kleben!). Mal gucken, was ich abdrücken muss, damit ich übermorgen schließlich mein 82. Land besuchen kann.
Ich werde weiterhin berichten. Achso, Fotos gibt's erstmal (hier) nicht. Erstens, weil ist nicht, aber zweitens vor allem, weil ich Hirsch (ja, das gefällt mir ...) mal wieder das Verbindungskabel vom Handy zum Laptop vergessen habe.
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