Genau da, nämlich in Etschmiadsin, war ich heute.
Aber erstmal von Anfang an: Nach dem Frühstück, heute sogar mit etwas Wurst, fuhr ich relativ problemlos zur Vertretung von Bergkarabach. Ich parkte am Straßenrand direkt davor und klingelte. Heraus kam der Pförtner, der mir mit Handzeichen zu verstehen gab, dass es erst um 10 Uhr losginge (obwohl online überall "9 Uhr" stand). Es war kurz nach neun, und ich wollte nicht so lange warten.
Also machte ich mich auf den Weg zum Völkermord-Mahnmal, das ich nach einmaligem Verfahren auch fand. Das Museum war heute geschlossen und wird sowieso umgebaut, sodass ich fast mutterseelenallein das Mahnmal für mich hatte. Naja, wie Mahnmale halt so sind: Auch das hier ist schlicht und ein bisschen bedrückend. Die Aussicht von dort oben auf Eriwan ist allerdings durchaus schön ...
Inzwischen war es 10 Uhr geworden und ich machte mich auf den Rückweg zur Vertretung von Bergkarabach. Wieder klingelte ich, wieder kam der Pförtner heraus. Was er mir eben für mich nicht verständlich gesagt hatte, war, dass ich erst übermorgen um 10 Uhr wiederkommen solle. Ich versuchte ihm zu erläutern, dass ich schon morgen fahren wolle, und dann fiel mir noch mein achtes russisches Wort ein: Grenze, graniza. Ich fragte also "visa graniza"? Er antwortete erfreut (weil ich ihn endlich verstanden hatte) mit "da". Naja, mal gucken, was das morgen an der Grenze so wird. Erfreulich ist, dass in den einschlägigen Reiseberichten in der Regel von einer problemlosen Visumbeschaffung an der Grenze erzählt wird. Hoffentlich stimmt das (noch).
Nun, was machen mit dem angefangenen Tag: Ich fuhr nach Etschmiadsin, wo ich ohnehin hinwollte. Ich fuhr dorthin, fuhr in die Stadt rein und erblickte rechts ein mittelgroßes Kirchlein, vor dem ein paar Autos am Straßenrand standen. Ich ging hinein und freute mich, die Kathedrale von Etschmiadsin gefunden zu haben. Ich guckte mich ein wenig um, wieder war Gottesdienst, und las nochmal den Wikipedia-Artikel. In dem Artikel ist auch ein Bild. Beim dritten Hinsehen fiel mir auf, dass da oben zwei Rotunden fehlten, dass das also gar nicht die Kathedrale war, in die ich wollte ... Hirsch, ich. Nun denn, ich hüpfte wieder ins Auto und machte eine größere Stadtrundfahrt in Etschmiadsin, fuhr durch die Hauptverkehrsstraße, an einem Park vorbei, durch Wohngebiete, über die Umgehungsstraße und wieder zurück, immer auf der Suche nach der Kathedrale. Plötzlich, nach einem Im-Seich-Herumgefahre, lag eine Kirche vor mir. Ich hin, angehalten. Pustekuchen, war die von eben, nur diesmal von hinten. Doppelhirsch.
Im Wikipedia-Artikel ist auch eine Karte (ist immer doof, wenn man sich Artikel runterlädt, aber die Bilder nicht mitheruntergeladen werden), und dort entzifferte ich schließlich, als ich schon fast frustriert wieder die Rückfahrt nach Eriwan antreten wollte, dass die Kathedrale in dem Park liegen muss, an dem ich nun schon dreimal vorbeigefahren war ...
Wieder hielt ich am Straßenrand an (überhaupt ist die Parkplatzsuche hier erfreulich einfach: einfach anhalten ...) und betrat den Park. Ein paar Schritte im Schatten waren hinter mich zu bringen, dann stand ich wieder in der Sonne, und kurz darauf sah ich dann die Kathedrale. Sehr schick, auch wenn gerade die Türme renoviert werden ...
Das Innere (ausnahmsweise war kein Gottesdienst) war diesmal wenigstens ein bisschen mit Heiligengemälden geschmückt. Als ich sah, dass alle Armenier trotz Verbots in der Kirche fotografierten, holte ich auch mein Handy raus und machte ein paar Bilder.
Gegen Mittag machte ich mich nach Eriwan auf, stellte fest, dass ich mich sogar schon ein bisschen auskenne, parkte am Straßenrand (als ich dann später heimkam, sollte ich den Wagen noch umstellen, weil das sicherer sei in der Seitenstraße ...) und machte mich auf den Weg zur Metrostation am Bahnhof.
Von diesem Bahnhof fahre ich in drei Tagen abends zurück nach Tiflis, und wenn man der elektronischen Anzeigentafel Glauben schenken darf, ist dieser Zug alle zwei Tage die einzige Verbindung, die von diesem Bahnhof abfährt. Sachen gibt's ...
In der Metrostation ließ ich zwei Züge fahren, weil es hier praktischerweise in den Stationen kostenfreies WLAN gibt, und suchte mir ein Esslokal aus. Die angebliche beste Grillzeugs-Station in Eriwan entpuppte sich als kleines Lokal, in dem man sitzen kann, aber sein Essen entweder beim Kassierer oder (für Ausländer praktisch) am Automaten aussucht, dort auch zahlt und schließlich sein Zeug beim Grillmeister abholt.
Mir wurde geholfen, sowohl beim Getränk (Tan, was nichts anderes als Ayran ist) und auch beim Essen, und am Ende bekam ich zwei dicke Teigtaschen mit Fleisch drin (hatte gleich zwei Sachen bestellt, ich Vielfraß). Das Hähnchen-Lahmacun schmeckte ganz okay, mit dem anderen, dem mit Herz (war ein bisschen mutig heute), bin ich nicht so warm geworden. Ich ließ zwei Drittel davon liegen und hatte für den Rest des Tages genug. Das Fleisch war bestimmt nicht schlecht, aber es schmeckte mir einfach nicht.
Ich spazierte noch ein bisschen durch die Innenstadt von Eriwan, an der Oper vorbei auf die Einkaufsmeile, runter in Richtung Platz der Republik, als mir eine gemütliche Kneipe ins Auge sprang. Hier trank ich erstmal ein Glas armenischen Weißwein (durchaus trinkbar), dann eine Cola zum Durstlöschen und anschließend ein Bier (Ararat, auch trinkbar).
Den Abschluss bildete ein kurzes Verschnaufen am Platz der Republik, ehe die dunklen Regenwolken für mich ein guter Anlass waren, die beschwerliche Reise zurück ins Hotel anzutreten. Ein paar Minuten nach meiner Ankunft im Hotel ging ein hübsches Gewitter runter.
Mein Autochen ist ganz in Ordnung, nur hat es eine seeeeeeeehr empfindliche Alarmanlage, die grob geschätzt einmal pro Stunde am Straßenrand anfängt, wie wild zu hupen. Naja, ich gebe es ja in drei Tagen wieder ab ...
Heute gehe ich früh ins Bett, weil ich früh raus will (Frühstück ist für 8 Uhr bestellt), sodass ich gegen 9 Uhr vielleicht schon auf der Piste Richtung Bergkarabach bin. Im Moment plane ich noch einen Abstecher zum Kloster in Tatew, das sehr, sehr schön liegt, aber ich muss mal sehen, wie schnell ich wie weit komme. Ich möchte mein Hotel in Stepanakert ungern im Dunkeln suchen ...
Gestern habe ich mich bei meiner Aussage, ich hätte das Verbindungskabel zwischen Handy und Laptop vergessen, selbst ausgetrickst. Das Verbindungskabel ist im Aufladekabel integriert (echte Teilmenge, für die Mathematiker), sodass ich in der Tat ein paar Bilder hier hochladen könnte (wenn denn der Server mitmachen würde, vielleicht morgen oder so ...). Bei Facebook sind noch ein paar mehr ...
Aber erstmal von Anfang an: Nach dem Frühstück, heute sogar mit etwas Wurst, fuhr ich relativ problemlos zur Vertretung von Bergkarabach. Ich parkte am Straßenrand direkt davor und klingelte. Heraus kam der Pförtner, der mir mit Handzeichen zu verstehen gab, dass es erst um 10 Uhr losginge (obwohl online überall "9 Uhr" stand). Es war kurz nach neun, und ich wollte nicht so lange warten.
Also machte ich mich auf den Weg zum Völkermord-Mahnmal, das ich nach einmaligem Verfahren auch fand. Das Museum war heute geschlossen und wird sowieso umgebaut, sodass ich fast mutterseelenallein das Mahnmal für mich hatte. Naja, wie Mahnmale halt so sind: Auch das hier ist schlicht und ein bisschen bedrückend. Die Aussicht von dort oben auf Eriwan ist allerdings durchaus schön ...
Inzwischen war es 10 Uhr geworden und ich machte mich auf den Rückweg zur Vertretung von Bergkarabach. Wieder klingelte ich, wieder kam der Pförtner heraus. Was er mir eben für mich nicht verständlich gesagt hatte, war, dass ich erst übermorgen um 10 Uhr wiederkommen solle. Ich versuchte ihm zu erläutern, dass ich schon morgen fahren wolle, und dann fiel mir noch mein achtes russisches Wort ein: Grenze, graniza. Ich fragte also "visa graniza"? Er antwortete erfreut (weil ich ihn endlich verstanden hatte) mit "da". Naja, mal gucken, was das morgen an der Grenze so wird. Erfreulich ist, dass in den einschlägigen Reiseberichten in der Regel von einer problemlosen Visumbeschaffung an der Grenze erzählt wird. Hoffentlich stimmt das (noch).
Nun, was machen mit dem angefangenen Tag: Ich fuhr nach Etschmiadsin, wo ich ohnehin hinwollte. Ich fuhr dorthin, fuhr in die Stadt rein und erblickte rechts ein mittelgroßes Kirchlein, vor dem ein paar Autos am Straßenrand standen. Ich ging hinein und freute mich, die Kathedrale von Etschmiadsin gefunden zu haben. Ich guckte mich ein wenig um, wieder war Gottesdienst, und las nochmal den Wikipedia-Artikel. In dem Artikel ist auch ein Bild. Beim dritten Hinsehen fiel mir auf, dass da oben zwei Rotunden fehlten, dass das also gar nicht die Kathedrale war, in die ich wollte ... Hirsch, ich. Nun denn, ich hüpfte wieder ins Auto und machte eine größere Stadtrundfahrt in Etschmiadsin, fuhr durch die Hauptverkehrsstraße, an einem Park vorbei, durch Wohngebiete, über die Umgehungsstraße und wieder zurück, immer auf der Suche nach der Kathedrale. Plötzlich, nach einem Im-Seich-Herumgefahre, lag eine Kirche vor mir. Ich hin, angehalten. Pustekuchen, war die von eben, nur diesmal von hinten. Doppelhirsch.
Im Wikipedia-Artikel ist auch eine Karte (ist immer doof, wenn man sich Artikel runterlädt, aber die Bilder nicht mitheruntergeladen werden), und dort entzifferte ich schließlich, als ich schon fast frustriert wieder die Rückfahrt nach Eriwan antreten wollte, dass die Kathedrale in dem Park liegen muss, an dem ich nun schon dreimal vorbeigefahren war ...
Wieder hielt ich am Straßenrand an (überhaupt ist die Parkplatzsuche hier erfreulich einfach: einfach anhalten ...) und betrat den Park. Ein paar Schritte im Schatten waren hinter mich zu bringen, dann stand ich wieder in der Sonne, und kurz darauf sah ich dann die Kathedrale. Sehr schick, auch wenn gerade die Türme renoviert werden ...
Das Innere (ausnahmsweise war kein Gottesdienst) war diesmal wenigstens ein bisschen mit Heiligengemälden geschmückt. Als ich sah, dass alle Armenier trotz Verbots in der Kirche fotografierten, holte ich auch mein Handy raus und machte ein paar Bilder.
Gegen Mittag machte ich mich nach Eriwan auf, stellte fest, dass ich mich sogar schon ein bisschen auskenne, parkte am Straßenrand (als ich dann später heimkam, sollte ich den Wagen noch umstellen, weil das sicherer sei in der Seitenstraße ...) und machte mich auf den Weg zur Metrostation am Bahnhof.
Von diesem Bahnhof fahre ich in drei Tagen abends zurück nach Tiflis, und wenn man der elektronischen Anzeigentafel Glauben schenken darf, ist dieser Zug alle zwei Tage die einzige Verbindung, die von diesem Bahnhof abfährt. Sachen gibt's ...
In der Metrostation ließ ich zwei Züge fahren, weil es hier praktischerweise in den Stationen kostenfreies WLAN gibt, und suchte mir ein Esslokal aus. Die angebliche beste Grillzeugs-Station in Eriwan entpuppte sich als kleines Lokal, in dem man sitzen kann, aber sein Essen entweder beim Kassierer oder (für Ausländer praktisch) am Automaten aussucht, dort auch zahlt und schließlich sein Zeug beim Grillmeister abholt.
Mir wurde geholfen, sowohl beim Getränk (Tan, was nichts anderes als Ayran ist) und auch beim Essen, und am Ende bekam ich zwei dicke Teigtaschen mit Fleisch drin (hatte gleich zwei Sachen bestellt, ich Vielfraß). Das Hähnchen-Lahmacun schmeckte ganz okay, mit dem anderen, dem mit Herz (war ein bisschen mutig heute), bin ich nicht so warm geworden. Ich ließ zwei Drittel davon liegen und hatte für den Rest des Tages genug. Das Fleisch war bestimmt nicht schlecht, aber es schmeckte mir einfach nicht.
Ich spazierte noch ein bisschen durch die Innenstadt von Eriwan, an der Oper vorbei auf die Einkaufsmeile, runter in Richtung Platz der Republik, als mir eine gemütliche Kneipe ins Auge sprang. Hier trank ich erstmal ein Glas armenischen Weißwein (durchaus trinkbar), dann eine Cola zum Durstlöschen und anschließend ein Bier (Ararat, auch trinkbar).
Den Abschluss bildete ein kurzes Verschnaufen am Platz der Republik, ehe die dunklen Regenwolken für mich ein guter Anlass waren, die beschwerliche Reise zurück ins Hotel anzutreten. Ein paar Minuten nach meiner Ankunft im Hotel ging ein hübsches Gewitter runter.
Mein Autochen ist ganz in Ordnung, nur hat es eine seeeeeeeehr empfindliche Alarmanlage, die grob geschätzt einmal pro Stunde am Straßenrand anfängt, wie wild zu hupen. Naja, ich gebe es ja in drei Tagen wieder ab ...
Heute gehe ich früh ins Bett, weil ich früh raus will (Frühstück ist für 8 Uhr bestellt), sodass ich gegen 9 Uhr vielleicht schon auf der Piste Richtung Bergkarabach bin. Im Moment plane ich noch einen Abstecher zum Kloster in Tatew, das sehr, sehr schön liegt, aber ich muss mal sehen, wie schnell ich wie weit komme. Ich möchte mein Hotel in Stepanakert ungern im Dunkeln suchen ...
Gestern habe ich mich bei meiner Aussage, ich hätte das Verbindungskabel zwischen Handy und Laptop vergessen, selbst ausgetrickst. Das Verbindungskabel ist im Aufladekabel integriert (echte Teilmenge, für die Mathematiker), sodass ich in der Tat ein paar Bilder hier hochladen könnte (wenn denn der Server mitmachen würde, vielleicht morgen oder so ...). Bei Facebook sind noch ein paar mehr ...
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