Meine Länder

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Donnerstag, 30. Mai 2013

Good morning, Nagorno-Karabakh!

Ja, doch, es war schoen hier, muss ich sagen ...

Gestern war ich in Gandzasar, etwa eine Autostunde von Stepanakert entfernt: Dort steht ein Kloster mit einer Kathedrale, die von Reisefuehrern als Hauptsehenswuedigkeit Bergkarabachs angepriesen werden - und zwar durchaus zurecht.

Die Anfahrt durch eine wieder einmal atemberaubende Landschaft und dann den Berg hoch ueber eine diesmal passable Strasse war schon sehr schick, aber der Ausblick von oben auf Landschaft und Kloster war noch besser. Die Kirche ist sehr ansehnlich, wenn auch hier wieder gilt, dass sie von aussen noch ansehnlicher ist als innen, da die Kirchen hier, ich bin endgueltig ueberzeugt, nicht so ueppig geschmueckt sind wie in anderen orthodoxen Glaubensgemeinschaften.

Es hatte schon unterwegs ein bisschen geregnet, aber jetzt fing es an zu gewittern, sodass ich nach einem kurzen Rundgang ueber den Klosterfriedhof (hier werden Fotos der Verstorbenen auf den Grabsteinen verewigt) wieder ins Auto stieg und abfuhr. Keine Sekunde zu frueh, denn die Welt schien unterzugehen ... Wie gesagt, an der Drainage muessen sie noch ein bisschen arbeiten, denn mehrfach waren die Pfuetzen auf den Strassen mehrere Meter lang ...

Ich fuhr durch Stepanakert und an Tatik Papik vorbei (siehe gestern). Die beiden Figuren sind ja schon suess, vor allem, wenn man weiss, wieviele Aufstaende darum schon gemacht worden sind ... Auf dem Hinweg hatte ich sie fast uebersehen ...

Nach zehn Minuten war ich in Schuschi und schaute mir die neuaufgebaute Kirche an: Von aussen sehr ansehnlich, innen sehr ansehnlich ... Von Schuschi (Berg) aus wurde im Bergkarabach-Krieg Stepanakert (Tal) von den Aserbaidschanern beschossen, an den anschliessenden Sieg der Armenier erinnert ein Denkmal in Panzerform am Rand der Strasse zwischen Stepanakert und Schuschi.

Aufgrund des unschoenen Wetters, und weil ich heute noch ein paar Kilometer zu fahren habe, entschied ich mich dann, in Stepanakert zu bleiben. Ich setzte mich zuerst in eine Pizzeria (Sauwetter) und ging dann im Nieselregen ein paar Meter runter zu einem allseits empfohlenen Lokal namens Ureni. Dort ass ich erst ein typisch armenisches Gericht namens Chingahl (oder so aehnlich, das ist Joghurt mit Hackfleisch und Knoedelstreifen), was sehr lecker war, und spaeter, um den Alkoholgehalt der Flasche Wein auszugleichen, noch einen Kebab armenischer Art - auch sehr schmackhaft. Ein Drittel der Flasche Wein liess ich stehen (es gibt in dem Lokal nur Flaschenwein), aber fuer 2,60 Euro fuer die Flasche ist das ja auch zu ertragen ...

Ich war schon wieder im Zimmer, als mein Telefon ging: Die Rezeption war dran, ein Nachbar habe sich ueber mein dauerroehrendes Auto beschwert ... Gemeinsam versuchten wir, dem Teufelsding den Hals abzudrehen, es gelang aber nicht. Naja, heute Abend bin ich es los.

Nun geht es zurueck nach Eriwan, dort kann ich bis 19 Uhr mein Auto abgeben. Danach vertroedele ich noch ein bisschen in Eriwan am Platz der Republik oder in der Naehe, ehe um 22 Uhr mein Zug nach Tiflis geht. Morgen bin ich dann gegen 8 Uhr wieder in der georgischen Hauptstadt und habe dort den ganzen Tag, um mich noch einmal umzugucken. Was sehen, was sich in den vier Jahren seit meinem ersten Besuch getan hat.

In 48 Stunden bin ich dann fast schon wieder daheim ..

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