... leider haben die eindeutig Falschen gewonnen.
Aber von Anfang an: Der Flug nach Prag war ein bisschen rüttelig, aber sonst ganz okay. Das Bier in Prag war teuer, aber lecker, nur dass ich nochmal durch die Sicherheitskontrolle musste, ärgerte mich ein wenig.
Im Flieger von Prag nach Tiflis wäre ich fast zusammengeklappt, so einen Beinahe-Kreislaufkollaps hatte ich wirklich noch nie. Ich war nicht sicher, ob ich gleich ohnmächtig werde oder lieber die Spucktüte zur Hand nehme, am Ende konnte ich aber durch mehrfaches Durchatmen und recht verzweifeltes Zusammenreißen das Schlimmste verhindern. Sehr komische Erfahrung ...
So, liebe Jordanier, in puncto Einreisemodalitäten könnt ihr euch an den Georgiern aber sowas von ein Beispiel nehmen: Kein Zwangsumtausch fürs Visum, denn kein Visumzwang, sehr viele besetzte Einreiseschalter auch nachts um vier, korrekte-höfliche Abfertigung, so macht man Touristen eine Freude. Großes Lob an Georgien, mal wieder.
Mein Gepäck kam auch gleich, vom Zoll behelligte mich niemand, und schon war ich in Georgien. Ich setzte mich am Flughafen noch ein bisschen hin und steuerte dann gegen 6 Uhr ein Taxi an.
Ich war ja davon ausgegangen, dass ich mit Englisch halbwegs gut mit dem Taxifahrer kommunizieren kann, aber bei dem, den ich dann erwischte, kam ich mit Spanisch (ja, Spanisch!) deutlich weiter. Der Typ hatte offenbar ein paar Jahre im Süden der USA gelebt und war dort mehr mit Spanisch als mit Englisch in Berührung gekommen. Sachen gibt's ...
Am Ende brachte er mich wie gewünscht zum Marschrutka-Stand nach Jerewan (im Moment schreibe ich "Jerewan", auch wenn ich vorher und die deutsche Botschaft hier bei "Eriwan" blieb bzw. bleibt) ...
Mein Taxifahrer vermittelte mich an den Fahrer und sackte dafür eine Provision ein, naja, Doofensteuer mal wieder, aber so lange es um ein paar Euro geht, ist das ja zu ertragen.
Um 6.30 Uhr standen dann die Marschrutka, ihr Fahrer und ich am Stand, aber es dauerte nochmal zwei Stunden (in denen ich zum Kaffeetrinken gezwungen wurde und meine Kenntnisse des georgischen Alphabets ein wenig ausbaute), bis wir schließlich losfuhren.
Die Strecke in Georgien, also die erste Stunde der Fahrt, war ganz okay, auch wenn im Tiflisser Umland ein wenig Rüttelpiste angesagt war. Der Grenzübertritt war völlig problemlos (ab hier auch großes Lob an die Armenier), der Zöllner wollte nicht einmal pro forma irgendetwas über meinen Koffer wissen ...
Die 195 km von der Grenze nach Eriwan, äh, Jerewan, zogen sich ein wenig. Als ich meinte, wir wären schon fast da, standen da auf einmal noch 120 Kilometer (nach zwei Stunden Fahrt in Armenien). Diese 120 Kilometer gingen dann allerdings zügig, ich kam ins Gespräch mit einem jungen armenischen Pärchen, das gerade aus Dubai zurückgekehrt war, und bestaunte ansonsten die fantastische Landschaft.
Nach meiner Ankunft in Eriwan (33°C und strahlender Sonnenschein) suchte ich erstmal einen Geldautomaten, an dem ich mich dann mit meiner Kreditkarte bedienen konnte. Mein Taxifahrer, den ich dann anheuerte, haute mich allenfalls gemäßigt übers Ohr (es geht dabei so um 80 Cent, maximal), und bald war ich am Hotel.
Das Hotel ist für armenische Verhältnisse sicher nicht ganz billig, für mitteleuropäische aber durchaus angemessen und bietet einen ziemlich guten Komfort. Ich bin - bis auf die nicht funktionierende Klimaanlage ... - hochzufrieden.
Nach einer ausgiebigen Dusche machte ich mich auf den Weg zur Metro um die Ecke, fuhr zwei Stationen in die Innenstadt und aß in der Nähe der deutschen Botschaft verspätet zu Mittag. Die Manti sind nicht ganz so mein Fall, da wird wohl Leber verarbeitet, wovon ich ja kein Riesenfan bin. Aber probieren sollte man das Ganze wohl mal.
Überall in den Restaurants und im Hotel sowieso klappt das mit dem WLAN einwandfrei, sodass ich mir noch zwei schöne Sportskneipen raussuchte. Die erste Bar in der Innenstadt fand ich trotz Suche um die Oper herum nicht, die andere war sehr leer, aber ich harrte dann vier Stunden bis Spielbeginn dort aus. Die zeigten irgendwelche Konzertaufzeichnungen, das war gar nicht schlecht.
Jerewan an sich ist insgesamt auch nicht hässlich, wenn auch durchaus ziemlich sowjetisch geprägt.
Über das Champions-League-Finale breiten wir den Mantel des Schweigens. Bei der Heimfahrt konnte ich meine gesamten Russisch-Kenntnisse ("da", "njet", "spasiva", "paschalsta", "dobro", "Germania" und "stoj") anwenden, auch hier war der Fahrer schnell zu einem halbwegs vernünftigen Preis zu bringen gewesen ...
Jetzt liege ich schon fast im Bett. Ich werde hoffentlich schlafen wie ein Stein. Morgen hole ich mein Auto ab.
Ich habe jetzt in der Schnellerzählung bestimmt die eine oder andere Anekdote vergessen, die wird dann nachgeliefert.
Gute Nacht!
Aber von Anfang an: Der Flug nach Prag war ein bisschen rüttelig, aber sonst ganz okay. Das Bier in Prag war teuer, aber lecker, nur dass ich nochmal durch die Sicherheitskontrolle musste, ärgerte mich ein wenig.
Im Flieger von Prag nach Tiflis wäre ich fast zusammengeklappt, so einen Beinahe-Kreislaufkollaps hatte ich wirklich noch nie. Ich war nicht sicher, ob ich gleich ohnmächtig werde oder lieber die Spucktüte zur Hand nehme, am Ende konnte ich aber durch mehrfaches Durchatmen und recht verzweifeltes Zusammenreißen das Schlimmste verhindern. Sehr komische Erfahrung ...
So, liebe Jordanier, in puncto Einreisemodalitäten könnt ihr euch an den Georgiern aber sowas von ein Beispiel nehmen: Kein Zwangsumtausch fürs Visum, denn kein Visumzwang, sehr viele besetzte Einreiseschalter auch nachts um vier, korrekte-höfliche Abfertigung, so macht man Touristen eine Freude. Großes Lob an Georgien, mal wieder.
Mein Gepäck kam auch gleich, vom Zoll behelligte mich niemand, und schon war ich in Georgien. Ich setzte mich am Flughafen noch ein bisschen hin und steuerte dann gegen 6 Uhr ein Taxi an.
Ich war ja davon ausgegangen, dass ich mit Englisch halbwegs gut mit dem Taxifahrer kommunizieren kann, aber bei dem, den ich dann erwischte, kam ich mit Spanisch (ja, Spanisch!) deutlich weiter. Der Typ hatte offenbar ein paar Jahre im Süden der USA gelebt und war dort mehr mit Spanisch als mit Englisch in Berührung gekommen. Sachen gibt's ...
Am Ende brachte er mich wie gewünscht zum Marschrutka-Stand nach Jerewan (im Moment schreibe ich "Jerewan", auch wenn ich vorher und die deutsche Botschaft hier bei "Eriwan" blieb bzw. bleibt) ...
Mein Taxifahrer vermittelte mich an den Fahrer und sackte dafür eine Provision ein, naja, Doofensteuer mal wieder, aber so lange es um ein paar Euro geht, ist das ja zu ertragen.
Um 6.30 Uhr standen dann die Marschrutka, ihr Fahrer und ich am Stand, aber es dauerte nochmal zwei Stunden (in denen ich zum Kaffeetrinken gezwungen wurde und meine Kenntnisse des georgischen Alphabets ein wenig ausbaute), bis wir schließlich losfuhren.
Die Strecke in Georgien, also die erste Stunde der Fahrt, war ganz okay, auch wenn im Tiflisser Umland ein wenig Rüttelpiste angesagt war. Der Grenzübertritt war völlig problemlos (ab hier auch großes Lob an die Armenier), der Zöllner wollte nicht einmal pro forma irgendetwas über meinen Koffer wissen ...
Die 195 km von der Grenze nach Eriwan, äh, Jerewan, zogen sich ein wenig. Als ich meinte, wir wären schon fast da, standen da auf einmal noch 120 Kilometer (nach zwei Stunden Fahrt in Armenien). Diese 120 Kilometer gingen dann allerdings zügig, ich kam ins Gespräch mit einem jungen armenischen Pärchen, das gerade aus Dubai zurückgekehrt war, und bestaunte ansonsten die fantastische Landschaft.
Nach meiner Ankunft in Eriwan (33°C und strahlender Sonnenschein) suchte ich erstmal einen Geldautomaten, an dem ich mich dann mit meiner Kreditkarte bedienen konnte. Mein Taxifahrer, den ich dann anheuerte, haute mich allenfalls gemäßigt übers Ohr (es geht dabei so um 80 Cent, maximal), und bald war ich am Hotel.
Das Hotel ist für armenische Verhältnisse sicher nicht ganz billig, für mitteleuropäische aber durchaus angemessen und bietet einen ziemlich guten Komfort. Ich bin - bis auf die nicht funktionierende Klimaanlage ... - hochzufrieden.
Nach einer ausgiebigen Dusche machte ich mich auf den Weg zur Metro um die Ecke, fuhr zwei Stationen in die Innenstadt und aß in der Nähe der deutschen Botschaft verspätet zu Mittag. Die Manti sind nicht ganz so mein Fall, da wird wohl Leber verarbeitet, wovon ich ja kein Riesenfan bin. Aber probieren sollte man das Ganze wohl mal.
Überall in den Restaurants und im Hotel sowieso klappt das mit dem WLAN einwandfrei, sodass ich mir noch zwei schöne Sportskneipen raussuchte. Die erste Bar in der Innenstadt fand ich trotz Suche um die Oper herum nicht, die andere war sehr leer, aber ich harrte dann vier Stunden bis Spielbeginn dort aus. Die zeigten irgendwelche Konzertaufzeichnungen, das war gar nicht schlecht.
Jerewan an sich ist insgesamt auch nicht hässlich, wenn auch durchaus ziemlich sowjetisch geprägt.
Über das Champions-League-Finale breiten wir den Mantel des Schweigens. Bei der Heimfahrt konnte ich meine gesamten Russisch-Kenntnisse ("da", "njet", "spasiva", "paschalsta", "dobro", "Germania" und "stoj") anwenden, auch hier war der Fahrer schnell zu einem halbwegs vernünftigen Preis zu bringen gewesen ...
Jetzt liege ich schon fast im Bett. Ich werde hoffentlich schlafen wie ein Stein. Morgen hole ich mein Auto ab.
Ich habe jetzt in der Schnellerzählung bestimmt die eine oder andere Anekdote vergessen, die wird dann nachgeliefert.
Gute Nacht!
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