Meine Länder

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Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Freitag, 31. Mai 2013

Georgia on my mind

Die letzten Stunden der Reise sind angebrochen ...

Die Fahrt zurück nach Eriwan gestern Morgen war problemlos. Ich hatte ja überlegt, ob ich noch einen Abstecher in ein weiteres Kloster mache, allerdings war die Straße laut Google Maps nicht mal so richtig befestigt, und das wollte ich meinem Auto nicht mehr antun.

Wie immer kam mir die Rückstrecke viel kürzer vor als der Hinweg, das mag aber auch daran gelegen haben, dass ich dort, wo ich aufgrund der guten Straßenverhältnisse konnte, auch ganz schön Stoff gegeben habe. Und inzwischen hatte ich mich auch an die etwas wilderei Überholerei in Armenien gewöhnt, kein Wunder, wenn ständig extralangsame iranische Lkws vor einem über die Landstraße tuckern ...

In den Außenbezirken von Eriwan tankte ich noch, und ich glaube, ich wurde da richtig betrogen. Das war jetzt keine Doofensteuer, sondern wirklich kriminelle Energie, jedenfalls zahlte ich für den halben Tank bei geringerem Literpreis fast soviel wie für den vollen Tank bei höherem Literpreis in Bergkarabach. Und der Typ hatte vor dem Beginn des Tankens noch an der Anlage herumgefummelt. Da ich das ja aber nicht so wirklich beweisen konnte, musste ich die ganze Aktion so hinnehmen. Ärgerlich, jedenfalls tanke ich bei CPS nicht mehr in Armenien, auch wenn es hier wieder nur um ein paar Euro ging.

Die Autoabgabe funktionierte ebenfalls ohne Probleme, auch wenn ich die Damen und Herren bei Hertz ein wenig überraschte, dass ich das Auto fast einen ganzen Tag früher abgeben wollte als vereinbart.

Danach machte ich mich auf in Richtung Platz der Republik, trank und aß ein bisschen und vertrödelte im Allgemeinen meine Zeit, bis ich mich gegen 20.45 Uhr zum Zug aufmachte.

Der Zug stand schon da und ich konnte auch schon rein, nachdem mich die Schaffnerin kontrolliert hatte. Nur war es im Zug saumäßig heiß, sodass ich wieder nach draußen ging und dort auf die Abfahrt wartete.

Am Ende hatte ich meine Zweierkabine für mich alleine. Vor der Abfahrt befreite ich noch ein deutsch-österreichisches Pärchen aus ihrem Abteil, aus dem sie aufgrund einer Fehlfunktion des Öffnungsmechanismus nicht mehr rauskamen, dann ging es los.

Ein großes Lob an die armenische Bahn: Während der ganzen Strecke in Armenien hatte ich im Zug kostenfreies WLAN von der Bahn, und das sogar mit einer ganz passablen Geschwindigkeit. Es ist schon komisch, dass die Armenier das gebacken kriegen und wir in Deutschland nicht. Das Ganze ist auch deswegen so anachronistisch, weil der Zug an sich noch gut und gerne aus dem VEB Eisenbahnbau Görlitz hätte stammen können ...

Die Ausreise aus Armenien und die Einreise nach Georgien waren ohne wirkliche Probleme, zumal wir zum Glück nicht mal aussteigen mussten, weil die Grenzer in den Zug kamen. Nur die georgischen Zöllner erschienen mir ein wenig übereifrig ...

In Tiflis wechselte ich erstmal Geld, kaufte mir eine U-Bahn-Chipkarte (die ich nach der ersten Fahrt gleich verlor ...) und fuhr zu meiner Unterkunft. Hier konnte ich noch nicht einchecken, sodass ich mich erstmal wieder in die Stadt machte.

Tiflis: wow. Die Stadt hat sich in den vier Jahren, seit ich das erste Mal hier war im Sommer 2009, schon wieder sehr verändert, und zwar noch mehr zum Positiven. Natürlich sieht man noch öfter ein mehr oder weniger einsturzgefährdetes Haus, aber die Anzahl der Häuser mit wunderbar restaurierten Fassaden ist unglaublich. Nach einem kurzen Spaziergang über den Fluss und die Rustaveli runter kam ich in die Altstadt. Im Sommer 2009 war die irgendwie halbtot, so ist zumindest heute meine Erinnerung, inzwischen ist das richtig schick. Eine Kneipe an der anderen, jede Menge los, sehr, sehr schön ...

Ich suchte nach einer Kneipe, in der ich endlich Chinkali kriege, und erst im dritten Anlauf hatte ich Glück, dass tatsächlich Chinkali auf der Karte standen (andere georgische Gerichte gab es etliche, aber eben keine Chinkali). Zuvor hatte ich in einer Kneipe in der Kneipenmeile und in einer Gaststätte an der Kura jeweils ein Bierchen getrunken. Auf dem Heimweg lief mir dann endlich eine Kellerkneipe über den Weg: Die Gelegenheit ergriff ich und bestellte gleich mal zehn Chinkali. Seeeehr lecker. Die ersten drei oder vier brauchte ich zum Üben, da lief mir die Suppe ganz schön aus den Teigtaschen auf den Teller, danach hatte ich das saugende Schlürfen gelernt und konnte die Dinger ganz gut vertilgen. Doch, werden wieder gegessen ...

Danach ging ich, so gegen 15.30 Uhr Ortszeit, ähem, ins Bett. Ich habe jetzt meinen Schlafrhythmus etwas angepasst, sodass ich heute Nacht fit bin und morgen zuhause noch ein bisschen schlafe. Es ist jetzt gleich 23 Uhr hier, ich glaube, ich penne noch einmal zwei Stunden, und dann kommt auch schon um 2 Uhr mein Taxi zum Flughafen ...

Wie immer: So langsam freue ich mich auf Zuhause.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Good morning, Nagorno-Karabakh!

Ja, doch, es war schoen hier, muss ich sagen ...

Gestern war ich in Gandzasar, etwa eine Autostunde von Stepanakert entfernt: Dort steht ein Kloster mit einer Kathedrale, die von Reisefuehrern als Hauptsehenswuedigkeit Bergkarabachs angepriesen werden - und zwar durchaus zurecht.

Die Anfahrt durch eine wieder einmal atemberaubende Landschaft und dann den Berg hoch ueber eine diesmal passable Strasse war schon sehr schick, aber der Ausblick von oben auf Landschaft und Kloster war noch besser. Die Kirche ist sehr ansehnlich, wenn auch hier wieder gilt, dass sie von aussen noch ansehnlicher ist als innen, da die Kirchen hier, ich bin endgueltig ueberzeugt, nicht so ueppig geschmueckt sind wie in anderen orthodoxen Glaubensgemeinschaften.

Es hatte schon unterwegs ein bisschen geregnet, aber jetzt fing es an zu gewittern, sodass ich nach einem kurzen Rundgang ueber den Klosterfriedhof (hier werden Fotos der Verstorbenen auf den Grabsteinen verewigt) wieder ins Auto stieg und abfuhr. Keine Sekunde zu frueh, denn die Welt schien unterzugehen ... Wie gesagt, an der Drainage muessen sie noch ein bisschen arbeiten, denn mehrfach waren die Pfuetzen auf den Strassen mehrere Meter lang ...

Ich fuhr durch Stepanakert und an Tatik Papik vorbei (siehe gestern). Die beiden Figuren sind ja schon suess, vor allem, wenn man weiss, wieviele Aufstaende darum schon gemacht worden sind ... Auf dem Hinweg hatte ich sie fast uebersehen ...

Nach zehn Minuten war ich in Schuschi und schaute mir die neuaufgebaute Kirche an: Von aussen sehr ansehnlich, innen sehr ansehnlich ... Von Schuschi (Berg) aus wurde im Bergkarabach-Krieg Stepanakert (Tal) von den Aserbaidschanern beschossen, an den anschliessenden Sieg der Armenier erinnert ein Denkmal in Panzerform am Rand der Strasse zwischen Stepanakert und Schuschi.

Aufgrund des unschoenen Wetters, und weil ich heute noch ein paar Kilometer zu fahren habe, entschied ich mich dann, in Stepanakert zu bleiben. Ich setzte mich zuerst in eine Pizzeria (Sauwetter) und ging dann im Nieselregen ein paar Meter runter zu einem allseits empfohlenen Lokal namens Ureni. Dort ass ich erst ein typisch armenisches Gericht namens Chingahl (oder so aehnlich, das ist Joghurt mit Hackfleisch und Knoedelstreifen), was sehr lecker war, und spaeter, um den Alkoholgehalt der Flasche Wein auszugleichen, noch einen Kebab armenischer Art - auch sehr schmackhaft. Ein Drittel der Flasche Wein liess ich stehen (es gibt in dem Lokal nur Flaschenwein), aber fuer 2,60 Euro fuer die Flasche ist das ja auch zu ertragen ...

Ich war schon wieder im Zimmer, als mein Telefon ging: Die Rezeption war dran, ein Nachbar habe sich ueber mein dauerroehrendes Auto beschwert ... Gemeinsam versuchten wir, dem Teufelsding den Hals abzudrehen, es gelang aber nicht. Naja, heute Abend bin ich es los.

Nun geht es zurueck nach Eriwan, dort kann ich bis 19 Uhr mein Auto abgeben. Danach vertroedele ich noch ein bisschen in Eriwan am Platz der Republik oder in der Naehe, ehe um 22 Uhr mein Zug nach Tiflis geht. Morgen bin ich dann gegen 8 Uhr wieder in der georgischen Hauptstadt und habe dort den ganzen Tag, um mich noch einmal umzugucken. Was sehen, was sich in den vier Jahren seit meinem ersten Besuch getan hat.

In 48 Stunden bin ich dann fast schon wieder daheim ..

Mittwoch, 29. Mai 2013

Fast schon im Iran

So, da ich hier im Hotel kein WLAN habe, sondern nur ein Computer herumsteht, an dem ich schreiben kann, berichte ich heute mit einer Nacht Verzoegerung ...

Nach guten Fruehstueck gestern (sogar mit Spiegelei) und der Uebergabe von drei Flaschen Kirschwasser an die Hotel-Damen ging es mit einmaligem kurzen Verfahren in Richtung Suedosten.

Unterwegs fing es zum Teil bestialisch an zu regnen, was fuer die Strasse nicht immer optimal war (da es doch das eine oder andere Schlagloch zu bestaunen gab und die Drainage der armenischen Strassen verbesserungsfaehig ist), aber als ich in Richtung Tatew und Grenze zu Bergkarabach kam, wurde das Wetter besser.

Ich entschied mich, da ich doch einigermassen fix vorangekommen war, noch das Kloster in Tatew zu besuchen. Die Entscheidung, es zu besuchen, war sehr gut, die Auswahl meiner Anreise war aber ausgesprochen schlecht: Ich hatte die Wahl zwischen Autofahrt und Seilbahntour, und natuerlich entschied ich mich fuer die Autofahrt. Bergab ging das alles ja noch auf einer asphaltierten Strasse, auf der nur gelegentlich ein paar Steinbrocken lagen. Bergauf allerdings gab es nur Steinbrocken auf einer zum Glueck halbwegs glattgefahrenen Piste.

Das haette ich mit der Seilbahn leichter haben koennen ... Da haben die Armenier da unten eine tolle Sehenswuerdigkeit sowieso schon versteckt, und dann kommt man mit dem Auto nur ueber eine Rumpelpiste hin ...

Naja, Tatew ist auch ein sehr schoenes Kloster, zumal es sehr dekorativ im Gebirge liegt (fantastische Ausblicke!) und ein schoener Hof drumherum ist. Doch, sehr ansehnlich.

Es ging weiter in Richtung Grenze und ich wurde so langsam kribbelig. Ploetzlich stand ein Schild "Welcome to Mountainous Karabakh" vor mir, aber danach musste ich noch zehn Minuten fahren, ehe ich zur Grenzuebergangsstelle kam.

Die Armenier kontrollieren gar nicht, und dem Bergkarabacher Grenzer hielt ich meine Google-Translate-Uebersetzung (Botschaft war zu, ich hole Visum in Stepanakert) auf dem Handy unter die Nase. "Da, da", sagte er, ging in sein Kabuff, trug mich und mein Auto in ein Buechlein ein, gab mir die Adresse vom Aussenministerium hier in Stepanakert, und, bumms, war ich in mein 82. Land eingereist.

Von wegen Probleme und Ueberredungskuenste und "low-level bribery", wie der Online-Reisefuehrer gesagt hatte. Alles ganz entspannt. So mag ich das.

Ich fuhr in Richtung Stepanakert, nahm versehentlich die Strasse durch Schuschi (anstatt die Umgehungsstrasse) und sah dort schonmal die neue Kirche und viele Kriegsschaeden.

In Stepanakert fand ich nach kurzer Suche das Aussenministerium, ging rein, liess mir mein Visum in den Pass geben und drueckte sechs Euro Visumgebuehr ab. Den Aufstand koennten sie sich zwar sparen, aber jetzt habe ich ein schoenes neues Visum im Pass und darf mit selbigem nicht mehr nach Aserbaidschan. Wenn ich eins verschmerzen kann, dann, dass ich nicht mehr so fix nach Aserbaidschan darf ...

Mein Hotel fand ich auch relativ schnell, der Check-in war problemlos, mein Zimmer ist sehr schoen mit grandioser Aussicht auf die Berge (ich glaube, ich bin wieder der einzige Gast hier, beim Fruehstueck heute Morgen war jedenfalls nur mein Tisch gedeckt ...).

Ich ging ein bisschen in der Stadt spazieren, wurde von der Einfahrt zum Praesidentenpalast verjagt, trank in einer schoenen Strassenkneipe mit sehr unfreundlichem Kellner (der grinste nicht mal ueber mein "Schno-ra-ka-lu-tjun", unglaublich!) und ass dann als einziger Gast im Restaurant des besten Hotels der Stadt mein Abendessen, das aus einer armenischen Suppe und Dolma, naemlich Hackfleisch in Weinblaettern, bestand. Dazu trank ich ein paar armenische Biere und am Ende einen armenischen Brandy/Cognac, auch sehr lecker. Ich hatte erst ob der gehobenen Ausstattung des Restaurants wieder Reissaus genommen, aber am Ende zahlte ich inclusive teurem Brandy elf Euro ...

Ich wackelte an Praesidentenpalast, Regierungsgebaeude und Parlament vorbei in mein Hotel und fiel in den Schlaf ...

Heute geht es nach Gandzasar und danach nach Schuschi, aber erst will ich mir diese Statue ansehen, um die schon so viel Wirbel beim Eurovision Song Contest gemacht wurde ...

Fotos gibt es irgendwann mal ...

Montag, 27. Mai 2013

Էջմիածին

Genau da, nämlich in Etschmiadsin, war ich heute.

Aber erstmal von Anfang an: Nach dem Frühstück, heute sogar mit etwas Wurst, fuhr ich relativ problemlos zur Vertretung von Bergkarabach. Ich parkte am Straßenrand direkt davor und klingelte. Heraus kam der Pförtner, der mir mit Handzeichen zu verstehen gab, dass es erst um 10 Uhr losginge (obwohl online überall "9 Uhr" stand). Es war kurz nach neun, und ich wollte nicht so lange warten.

Also machte ich mich auf den Weg zum Völkermord-Mahnmal, das ich nach einmaligem Verfahren auch fand. Das Museum war heute geschlossen und wird sowieso umgebaut, sodass ich fast mutterseelenallein das Mahnmal für mich hatte. Naja, wie Mahnmale halt so sind: Auch das hier ist schlicht und ein bisschen bedrückend. Die Aussicht von dort oben auf Eriwan ist allerdings durchaus schön ...

Inzwischen war es 10 Uhr geworden und ich machte mich auf den Rückweg zur Vertretung von Bergkarabach. Wieder klingelte ich, wieder kam der Pförtner heraus. Was er mir eben für mich nicht verständlich gesagt hatte, war, dass ich erst übermorgen um 10 Uhr wiederkommen solle. Ich versuchte ihm zu erläutern, dass ich schon morgen fahren wolle, und dann fiel mir noch mein achtes russisches Wort ein: Grenze, graniza. Ich fragte also "visa graniza"? Er antwortete erfreut (weil ich ihn endlich verstanden hatte) mit "da". Naja, mal gucken, was das morgen an der Grenze so wird. Erfreulich ist, dass in den einschlägigen Reiseberichten in der Regel von einer problemlosen Visumbeschaffung an der Grenze erzählt wird. Hoffentlich stimmt das (noch).

Nun, was machen mit dem angefangenen Tag: Ich fuhr nach Etschmiadsin, wo ich ohnehin hinwollte. Ich fuhr dorthin, fuhr in die Stadt rein und erblickte rechts ein mittelgroßes Kirchlein, vor dem ein paar Autos am Straßenrand standen. Ich ging hinein und freute mich, die Kathedrale von Etschmiadsin gefunden zu haben. Ich guckte mich ein wenig um, wieder war Gottesdienst, und las nochmal den Wikipedia-Artikel. In dem Artikel ist auch ein Bild. Beim dritten Hinsehen fiel mir auf, dass da oben zwei Rotunden fehlten, dass das also gar nicht die Kathedrale war, in die ich wollte ... Hirsch, ich. Nun denn, ich hüpfte wieder ins Auto und machte eine größere Stadtrundfahrt in Etschmiadsin, fuhr durch die Hauptverkehrsstraße, an einem Park vorbei, durch Wohngebiete, über die Umgehungsstraße und wieder zurück, immer auf der Suche nach der Kathedrale. Plötzlich, nach einem Im-Seich-Herumgefahre, lag eine Kirche vor mir. Ich hin, angehalten. Pustekuchen, war die von eben, nur diesmal von hinten. Doppelhirsch.

Im Wikipedia-Artikel ist auch eine Karte (ist immer doof, wenn man sich Artikel runterlädt, aber die Bilder nicht mitheruntergeladen werden), und dort entzifferte ich schließlich, als ich schon fast frustriert wieder die Rückfahrt nach Eriwan antreten wollte, dass die Kathedrale in dem Park liegen muss, an dem ich nun schon dreimal vorbeigefahren war ...

Wieder hielt ich am Straßenrand an (überhaupt ist die Parkplatzsuche hier erfreulich einfach: einfach anhalten ...) und betrat den Park. Ein paar Schritte im Schatten waren hinter mich zu bringen, dann stand ich wieder in der Sonne, und kurz darauf sah ich dann die Kathedrale. Sehr schick, auch wenn gerade die Türme renoviert werden ...

Das Innere (ausnahmsweise war kein Gottesdienst) war diesmal wenigstens ein bisschen mit Heiligengemälden geschmückt. Als ich sah, dass alle Armenier trotz Verbots in der Kirche fotografierten, holte ich auch mein Handy raus und machte ein paar Bilder.

Gegen Mittag machte ich mich nach Eriwan auf, stellte fest, dass ich mich sogar schon ein bisschen auskenne, parkte am Straßenrand (als ich dann später heimkam, sollte ich den Wagen noch umstellen, weil das sicherer sei in der Seitenstraße ...) und machte mich auf den Weg zur Metrostation am Bahnhof.

Von diesem Bahnhof fahre ich in drei Tagen abends zurück nach Tiflis, und wenn man der elektronischen Anzeigentafel Glauben schenken darf, ist dieser Zug alle zwei Tage die einzige Verbindung, die von diesem Bahnhof abfährt. Sachen gibt's ...

In der Metrostation ließ ich zwei Züge fahren, weil es hier praktischerweise in den Stationen kostenfreies WLAN gibt, und suchte mir ein Esslokal aus. Die angebliche beste Grillzeugs-Station in Eriwan entpuppte sich als kleines Lokal, in dem man sitzen kann, aber sein Essen entweder beim Kassierer oder (für Ausländer praktisch) am Automaten aussucht, dort auch zahlt und schließlich sein Zeug beim Grillmeister abholt.

Mir wurde geholfen, sowohl beim Getränk (Tan, was nichts anderes als Ayran ist) und auch beim Essen, und am Ende bekam ich zwei dicke Teigtaschen mit Fleisch drin (hatte gleich zwei Sachen bestellt, ich Vielfraß). Das Hähnchen-Lahmacun schmeckte ganz okay, mit dem anderen, dem mit Herz (war ein bisschen mutig heute), bin ich nicht so warm geworden. Ich ließ zwei Drittel davon liegen und hatte für den Rest des Tages genug. Das Fleisch war bestimmt nicht schlecht, aber es schmeckte mir einfach nicht.

Ich spazierte noch ein bisschen durch die Innenstadt von Eriwan, an der Oper vorbei auf die Einkaufsmeile, runter in Richtung Platz der Republik, als mir eine gemütliche Kneipe ins Auge sprang. Hier trank ich erstmal ein Glas armenischen Weißwein (durchaus trinkbar), dann eine Cola zum Durstlöschen und anschließend ein Bier (Ararat, auch trinkbar).

Den Abschluss bildete ein kurzes Verschnaufen am Platz der Republik, ehe die dunklen Regenwolken für mich ein guter Anlass waren, die beschwerliche Reise zurück ins Hotel anzutreten. Ein paar Minuten nach meiner Ankunft im Hotel ging ein hübsches Gewitter runter.

Mein Autochen ist ganz in Ordnung, nur hat es eine seeeeeeeehr empfindliche Alarmanlage, die grob geschätzt einmal pro Stunde am Straßenrand anfängt, wie wild zu hupen. Naja, ich gebe es ja in drei Tagen wieder ab ...

Heute gehe ich früh ins Bett, weil ich früh raus will (Frühstück ist für 8 Uhr bestellt), sodass ich gegen 9 Uhr vielleicht schon auf der Piste Richtung Bergkarabach bin. Im Moment plane ich noch einen Abstecher zum Kloster in Tatew, das sehr, sehr schön liegt, aber ich muss mal sehen, wie schnell ich wie weit komme. Ich möchte mein Hotel in Stepanakert ungern im Dunkeln suchen ...

Gestern habe ich mich bei meiner Aussage, ich hätte das Verbindungskabel zwischen Handy und Laptop vergessen, selbst ausgetrickst. Das Verbindungskabel ist im Aufladekabel integriert (echte Teilmenge, für die Mathematiker), sodass ich in der Tat ein paar Bilder hier hochladen könnte (wenn denn der Server mitmachen würde, vielleicht morgen oder so ...). Bei Facebook sind noch ein paar mehr ...

Sonntag, 26. Mai 2013

Schno-ra-ka-lu-tjun

Das heißt auf Armenisch nicht etwa "Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen", sondern einfach nur "danke". Die spinnen, die Armenier.

Naja, zumindest was ihre Sprache angeht. Ansonsten ist hier (fast) alles gut.

Ich habe die vergangene Nacht in der Tat wie ein Stein geschlafen, nur ging mein Wecker viel zu früh um 8 Uhr runter. Ich hatte mein Frühstück für 9 Uhr beantragt, damit ich um 10 Uhr beim Autovermieter sein kann. Ich habe den Eindruck, ich bin der einzige Gast im Hotel, denn es war nur ein Frühstückstisch gedeckt. Verstehe ich zwar nicht ganz, weil das wirklich ein schönes Hotel ist und, wie ich finde, auch ganz gut gelegen, aber naja, es muss sich wahrscheinlich erst noch herumsprechen.

Ich fuhr nach einem leckeren Frühstück mit einem (dünnen) Orangensaft, Tee, Ei, Marmelade und süßem Gepäck wieder mit der Metro in die Stadt und suchte Hertz. Europcar sprang mir gleich ins Auge, aber Hertz entdeckte ich nicht. Erst nach längerem Herumirren merkte ich, dass die Lage der Hausnummern 6 und 8 mit der Lage der Hausnummer 7 so überhaupt nichts zu tun hat, und lief ein paar Meter die Straße hoch. Heureka: Hertz in Sicht!

Die Autoanmietung ging ziemlich problemlos, auch wenn das "Landratsamt Waldshut" als ausstellende Behörde meines Führerscheins dem armen Mann beim Eintragen ins Formular ganz schön Mühe machte. Am Ende hatte ich einen schönen Renault an der Backe. Man merkt erst, wie schön eine Servolenkung ist, wenn man sie auf einmal nicht mehr hat ... Aber das ist das einzige Problem an dem Teil, und selbst das ist kein echtes.

Ich wurde auf den ersten Metern fast in einen Unfall verwickelt, weil so ein Held bei gerade gelb gewordener Ampel erst über die Linie fuhr, aber dann plötzlich eine Vollbremsung hinlegte. Da wäre ich bald hintenreingerauscht. Danach setzte der Kollege noch zurück, damit er wieder hinter der Linie stand, der Hirsch (um mal meinen Chef zu zitieren).

Die restliche Fahrt nach Garni verlief problemlos, abgesehen von gelegentlichen Zwischenhalten zum Bestaunen der Landschaft: Das ist wirklich schön hier. Die Landschaftsbilder sind sehr abwechslungsreich, im Vordergrund viel Grün, im Hintergrund die schneebedeckten Berge, zwischendurch eine kleine Schlucht, doch, Armenien gefällt mir im Großen und Ganzen ziemlich gut.

Ich besuchte den Tempel von Garni, einen alten griechischen Tempel, der deswegen besonders auffällig ist, weil er aus Basalt gebaut ist. Von weitem sieht das wie Beton aus, sehr interessant. Eingebettet ist das ganze Ensemble in eine atemberaubende Landschaft. Wow.

Danach fuhr ich ein paar Kilometer weiter, zum Kloster in Geghard. Auch das ist sehr beeindruckend von außen und auch von innen, weil einige Räume in den Fels gehauen sind. Das Innere dieses Klosters ist allerdings recht schlicht gehalten, was ich so von einer orthodoxen Kirche nicht erwartet hätte. Daher war ich hier ein wenig überrascht. Als ich kam, lief der Gottesdienst gerade, sodass ich erst kurz vor dem Aufbruch auch ins Innere der Kirche konnte/wollte/durfte/wie auch immer. Kleines Kirchlein, alles in allem sicher nicht zu Unrecht Weltkulturerbe.

Auch hier bekam der Parkplatzausweiser ein kleines Trinkgeld, und los ging's auf die nächste Etappe. Leider machte ich hier den Fehler, eine Sekundärstraße zu nehmen. Dieselbe wurde immer schlechter, bis auf einmal die Schlaglöcher in der Straße durch Straße zwischen den Schlaglöchern ersetzt wurden. Am Ende war die Straße ganz weg und ein einziges kilometerlanges Schlagloch tat sich vor mich auf ... Ich habe meinen armen Renault ganz schön gequält, aber am Ende kam ich auf eine andere Sekundärstraße, die wiederum einwandfrei war. Komische Straßenplanung hier ...

Ich verfuhr mich, musste auf die Autobahn in die falsche Richtung auffahren (also schon in die richtige Fahrtrichtung, aber nicht in die Richtung, in die ich wollte!) und danach ewig auf eine Wendemöglichkeit warten (als dann die erste kam, hatte ich sie übersehen ...). Auf der hiesigen Autobahn gibt es aber ausdrücklich Wendepunkte, sodass ich nach endlicher Zeit in Richtung Chor Wirap ("Khor Virap" im Englischen) unterwegs war.

Auch dieses Klösterchen auf einem Hügel mit Ausblick auf den Berg Ararat war ganz ansehnlich, auch hier gab es allerdings keine Innenbemalung der Kirchen. Ich weiß nicht, ob das in der armenisch-orthodoxen Kirche an sich oder zumindest in ihren Klöstern so üblich ist; vielleicht werde ich es noch herausfinden ...

Schließlich machte ich mich auf den Heimweg, verfuhr mich dank Google Maps diesmal gar nicht (auch wenn ich ein paar Mal anhielt, um zu bestätigen, dass ich richtig gefahren war) und parkte bald mein Auto direkt vor dem Hotel.

Ich ging zum Bahnhof, und als ich meine Fahrkarte für den Zug am 30. Mai von Eriwan (ja, ich schreibe jetzt wieder "Eriwan") kaufen wollte, merkte ich, dass ich meinen Pass vergessen hatte, den ich zum Buchen der Fahrkarte brauchte (wahrscheinlich hätte am Ende auch die Passnummer gereicht, die ich inzwischen auswendig weiß, aber sei's drum). Zum Glück ist mein Hotel nicht weit weg, also zurückmarschmarsch, Rezeptionsdame vom Fernsehen abgehalten, ins Zimmer, Pass geholt, Fahrkarte gebucht im Super-Duper-Monster-Luxus-Abteil für 35 €. Mal gucken, was das wird.

Anschließend fuhr ich mit der U-Bahn wieder in die Stadt, erkundete unfreiwillig noch ein paar Straßen, bis ich mein Restaurant "Kaukasus" fand. Die Inneneinrichtung war ganz schön, nur der Service hat sich in diesem Teil seit Sowjetzeiten nicht verbessert ... Das Essen zu einem Spottpreis war durchaus essbar, und als ich "Haschiwe, chendruhm ehm" sagte ("die Rechnung, bitte"), musste sogar meine Bedienung schmunzeln.

Ich lief einen kurzen (beabsichtigten!) Umweg zum Platz der Republik, der durchaus ansehnlich ist und abends von vielen Menschen bevölkert wird, und fuhr dann mit der U-Bahn wieder zurück. Jetzt sitze ich auf dem Bett, es geht gleich in selbiges.

Zur Bierkunde: Das Kilikia und auch das Gjumri sind durchaus trinkbar, wenn auch das Gjumri ein bisschen würziger ist. Aber beide sind nicht ganz okay. Ohnehin kann man bei 1,15 € für ein großes Bier nicht wirklich was falsch machen ...

Die Armenier fahren gar nicht soooo bekloppt wie befürchtet, das hält sich alles im Rahmen. Von daher alles gut.

Morgen geht es zeitig erstmal zur Botschaft/Mission/whatever von Bergkarabach, damit ich mein Visum in den Pass geklebt kriege (hoffentlich machen die das nicht so wie die Israelis, dass sie ungefragt auf einen Zettel kleben!). Mal gucken, was ich abdrücken muss, damit ich übermorgen schließlich mein 82. Land besuchen kann.

Ich werde weiterhin berichten. Achso, Fotos gibt's erstmal (hier) nicht. Erstens, weil ist nicht, aber zweitens vor allem, weil ich Hirsch (ja, das gefällt mir ...) mal wieder das Verbindungskabel vom Handy zum Laptop vergessen habe.

Samstag, 25. Mai 2013

Gutes Spiel ...

... leider haben die eindeutig Falschen gewonnen.

Aber von Anfang an: Der Flug nach Prag war ein bisschen rüttelig, aber sonst ganz okay. Das Bier in Prag war teuer, aber lecker, nur dass ich nochmal durch die Sicherheitskontrolle musste, ärgerte mich ein wenig.

Im Flieger von Prag nach Tiflis wäre ich fast zusammengeklappt, so einen Beinahe-Kreislaufkollaps hatte ich wirklich noch nie. Ich war nicht sicher, ob ich gleich ohnmächtig werde oder lieber die Spucktüte zur Hand nehme, am Ende konnte ich aber durch mehrfaches Durchatmen und recht verzweifeltes Zusammenreißen das Schlimmste verhindern. Sehr komische Erfahrung ...

So, liebe Jordanier, in puncto Einreisemodalitäten könnt ihr euch an den Georgiern aber sowas von ein Beispiel nehmen: Kein Zwangsumtausch fürs Visum, denn kein Visumzwang, sehr viele besetzte Einreiseschalter auch nachts um vier, korrekte-höfliche Abfertigung, so macht man Touristen eine Freude. Großes Lob an Georgien, mal wieder.

Mein Gepäck kam auch gleich, vom Zoll behelligte mich niemand, und schon war ich in Georgien. Ich setzte mich am Flughafen noch ein bisschen hin und steuerte dann gegen 6 Uhr ein Taxi an.

Ich war ja davon ausgegangen, dass ich mit Englisch halbwegs gut mit dem Taxifahrer kommunizieren kann, aber bei dem, den ich dann erwischte, kam ich mit Spanisch (ja, Spanisch!) deutlich weiter. Der Typ hatte offenbar ein paar Jahre im Süden der USA gelebt und war dort mehr mit Spanisch als mit Englisch in Berührung gekommen. Sachen gibt's ...

Am Ende brachte er mich wie gewünscht zum Marschrutka-Stand nach Jerewan (im Moment schreibe ich "Jerewan", auch wenn ich vorher und die deutsche Botschaft hier bei "Eriwan" blieb bzw. bleibt) ...

Mein Taxifahrer vermittelte mich an den Fahrer und sackte dafür eine Provision ein, naja, Doofensteuer mal wieder, aber so lange es um ein paar Euro geht, ist das ja zu ertragen.

Um 6.30 Uhr standen dann die Marschrutka, ihr Fahrer und ich am Stand, aber es dauerte nochmal zwei Stunden (in denen ich zum Kaffeetrinken gezwungen wurde und meine Kenntnisse des georgischen Alphabets ein wenig ausbaute), bis wir schließlich losfuhren.

Die Strecke in Georgien, also die erste Stunde der Fahrt, war ganz okay, auch wenn im Tiflisser Umland ein wenig Rüttelpiste angesagt war. Der Grenzübertritt war völlig problemlos (ab hier auch großes Lob an die Armenier), der Zöllner wollte nicht einmal pro forma irgendetwas über meinen Koffer wissen ...

Die 195 km von der Grenze nach Eriwan, äh, Jerewan, zogen sich ein wenig. Als ich meinte, wir wären schon fast da, standen da auf einmal noch 120 Kilometer (nach zwei Stunden Fahrt in Armenien). Diese 120 Kilometer gingen dann allerdings zügig, ich kam ins Gespräch mit einem jungen armenischen Pärchen, das gerade aus Dubai zurückgekehrt war, und bestaunte ansonsten die fantastische Landschaft.

Nach meiner Ankunft in Eriwan (33°C und strahlender Sonnenschein) suchte ich erstmal einen Geldautomaten, an dem ich mich dann mit meiner Kreditkarte bedienen konnte. Mein Taxifahrer, den ich dann anheuerte, haute mich allenfalls gemäßigt übers Ohr (es geht dabei so um 80 Cent, maximal), und bald war ich am Hotel.

Das Hotel ist für armenische Verhältnisse sicher nicht ganz billig, für mitteleuropäische aber durchaus angemessen und bietet einen ziemlich guten Komfort. Ich bin - bis auf die nicht funktionierende Klimaanlage ... - hochzufrieden.

Nach einer ausgiebigen Dusche machte ich mich auf den Weg zur Metro um die Ecke, fuhr zwei Stationen in die Innenstadt und aß in der Nähe der deutschen Botschaft verspätet zu Mittag. Die Manti sind nicht ganz so mein Fall, da wird wohl Leber verarbeitet, wovon ich ja kein Riesenfan bin. Aber probieren sollte man das Ganze wohl mal.

Überall in den Restaurants und im Hotel sowieso klappt das mit dem WLAN einwandfrei, sodass ich mir noch zwei schöne Sportskneipen raussuchte. Die erste Bar in der Innenstadt fand ich trotz Suche um die Oper herum nicht, die andere war sehr leer, aber ich harrte dann vier Stunden bis Spielbeginn dort aus. Die zeigten irgendwelche Konzertaufzeichnungen, das war gar nicht schlecht.

Jerewan an sich ist insgesamt auch nicht hässlich, wenn auch durchaus ziemlich sowjetisch geprägt.

Über das Champions-League-Finale breiten wir den Mantel des Schweigens. Bei der Heimfahrt konnte ich meine gesamten Russisch-Kenntnisse ("da", "njet", "spasiva", "paschalsta", "dobro", "Germania" und "stoj") anwenden, auch hier war der Fahrer schnell zu einem halbwegs vernünftigen Preis zu bringen gewesen ...

Jetzt liege ich schon fast im Bett. Ich werde hoffentlich schlafen wie ein Stein. Morgen hole ich mein Auto ab.

Ich habe jetzt in der Schnellerzählung bestimmt die eine oder andere Anekdote vergessen, die wird dann nachgeliefert.

Gute Nacht!

Freitag, 24. Mai 2013

Gürtel vergessen

Eben kam ich mir vor wie in dieser Frittenbuden-Werbung, in der der Typ alle Möglichkeiten, die einem die Welt des goldenen Adlers so gibt, abdecken will und am Ende das Offensichtliche vergisst. In meinem Fall war das Offensichtliche der Gürtel, weshalb ich mich mal wieder einer Leibesvisitation unterziehen durfte. Naja, es gibt Schlimmeres ...

Der Arbeitstag heute war ein komischer, und ich kam später als gewollt los. Die Fahrt mit der S-Bahn und dann später mit der "Skyline" am Flughafen war ereignislos wie erhofft, der Check-in zog sich ziemlich hin, aber inzwischen bin ich stolzer Besitzer zweier Bordkarten von Frankfurt nach Prag und von Prag nach Tiflis.

Dann kam die Sicherheitskontrolle und jetzt sitze ich hier am Gate und muss noch ein halbe Stunde warten -- soviel zu dem Stress, den ich eben gemacht habe, um von der Arbeit loszukommen.

Jetzt freue ich erstmal auf einen hoffentlich kurzen Flug nach Prag (planmäßig 70 Minuten). Danach wird die Nacht wieder schlaflos werden, befürchte ich ... Wenigstens verliere ich zwei Stunden durch die Zeitumstellung, sodass ich nicht so ewig auf das Morgengrauen in Georgien warten muss.

In den nächsten 24 Stunden werde ich wohl drei in den Pass Stempel kriegen (Georgien rein, Georgien raus, Armenien rein). Hoffentlich stempeln sie ordentlich, die Kaukasier ...

Seit heute ist ja Gibraltar, wo ich schon war, UEFA-Mitglied. Somit war ich heute schon in 50 UEFA-Mitgliedsländern, eigentlich wäre morgen Armenien das Jubiläumsland gewesen. Naja, haben die Armenier halt Pech gehabt. Einen trinken werde ich trotzdem auf mein 81. Land, morgen Abend, zum Fußball ...

Mittwoch, 22. Mai 2013

Der fünfte Schritt vor dem ersten

Naja, was soll's?

Ich habe gestern mit einer Freundin und deren Freund gechattet, weil wir irgendwann mal nach Istanbul wollten. Eigentlich wollten wir Ende September/Anfang Oktober fliegen, aber da die Flüge inzwischen ein bisschen teurer geworden sind, haben wir kurzfristig umdisponiert: Für 129 € fliegen  wir jetzt am 13. März 2014 von Frankfurt nach Istanbul und am 18. März 2014 zurück. Sehr schön, wenn man im Mai schon was fürs nächste Jahr bucht ...

Apropos teure Flüge: Ich habe gestern auch noch einen Flug von San José in Costa Rica nach Panamá-Stadt gebucht, weil ich nicht so recht Lust auf 15 und mehr Stunden Busfahrt hatte, bei denen man noch drei Stunden an der Grenze steht, ehe die aufmacht. Jetzt fliegen meine Begleitung und ich von San José nach David in Panamá und von dort weiter nach Panamá-Stadt. Zwar müssen wir dann trotzdem den Bus nehmen, um wieder ein Stück nach Süden zu kommen, aber das sind nur zwei Stunden oder so, und wir kommen mit dem Flieger praktisch direkt am Busterminal an ... Der eine Flug kostet zwar fast 150 €, aber das ist halt so, wenn man eine quasi-monopolisierte Strecke relativ kurzfristig bucht ... Der Bus hätte auch so um die 50 € gekostet, und so haben wir zumindest einen vollen Tag in San José.

Ob meine Ma und ich Ende September/Anfang Oktober jetzt doch noch zu zweit was machen, müssen wir gucken. Und da Lettland womöglich am 1. Januar 2014 den Euro einführt, haben wir auch schon ein (weiteres) Ziel für eine eventuelle Weihnachtstour (falls ich da frei kriege).

Jetzt freue ich mich aber erstmal auf Armenien. In 48 Stunden bin ich schon in Prag ... Es scheint nun tatsächlich so zu sein, dass an den geraden Tagen der Zug von Eriwan nach Tiflis fährt, sodass ich eine Chance hätte, am 30. Mai abends den Zug zu nehmen. So hätte ich praktisch den ganzen 31. Mai in Tiflis. Das wäre auch schön.

Wie immer: Ich werde berichten.

Dienstag, 7. Mai 2013

Planung ist das halbe Leben ...

..., naja, wenigstens macht das Planen des Urlaubs schon mal großen Spaß, vor allem, wenn man a) schon gebucht hat und weiß, dass man unterwegs sein wird, und b) wenn alles so klappt, wie man sich das vorgestellt hat.

Jedenfalls kommen in zwei bzw. fünf Wochen die Reisen im Doppelpack, und da habe ich jetzt eine ganze Menge klargemacht.

Auch wenn jetzt wieder alle anfangen zu gähnen: Ich freue mich sehr auf Armenien. Ich habe nun ein Autochen gebucht, mit dem ich fünf Tage durch Armenien und Bergkarabach düsen werde. Mal gucken, was für eine Rumpelkiste ich kriege, aber solange ich die Berge hochkomme, ist alles gut. Es ist auch schon abgeklärt (oder ich hoffe es vielmehr), dass ich tatsächlich nach Bergkarabach kann mit dem Auto, aber ich werde nicht der Erste sein, der das will. Mein Hotel in Stepanakert habe ich jetzt auch bestätigt, sodass ich nun nur noch gucken muss, ob ich schon am 30. Mai abends den Nachtzug zurück nach Tiflis erwische (und dann noch den 31. Mai in Georgiens Hauptstadt hätte) oder erst am 31. Mai mit dem Bus fahre (und nur noch den Abend und die Nacht hätte, da ich in altbekannter Tel-Aviv-Manier durchmachen werde).

Alles in allem sieht das recht gut aus.

Ebenfalls gut sieht das inzwischen auch für Mittelamerika aus: Ich habe heute endlich bei der Fluggesellschaft angerufen, weil die meiner Mitreisenden ja den letzten Buchstaben des zweiten Namens abgeschnitten hatten. Es war so wie gehofft: Der Name ist einfach zu lang, aber die sehr freundliche Delta-Dame am Telefon hat mein Anliegen vermerkt, sodass am Check-in in Stuttgart und dann in Panamá hoffentlich nichts schiefgehen wird. Dabei heißt meine Mitreisende nicht mal Nahasapeemapetilon ... Dass man das Ganze nicht als Antwort auf eine meiner beiden E-Mails schreiben konnte, wundert mich aber dann doch sehr.

Ebenfalls gebucht haben wir jetzt Hotels: Das erste Hotel in Managua, Nicaragua, hatte ich ja schon vor ein paar Wochen reserviert. Offenbar ist die Regenzeit aber wirklich nicht die klassische Touristenzeit, denn wir werden in San José, Costa Rica, im Radisson, dann in einem panamaischen Sheraton-Strandhotel und schließlich in Panamá-Stadt im Hilton wohnen, und das alles zu bezahlbaren Preisen. So sind wir zwar nur drei Tage in Nicaragua und gar nur zwei in Costa Rica, aber dafür haben wir insgesamt fünf Übernachtungen (drei am Strand und zwei in Panamá-Stadt) in Panamá.

Jetzt muss ich nur noch die ESTAs für uns beide beantragen (Anfang Juni). Außerdem fehlen noch die Verbindungen zwischen Managua, San José, dem Strandhotel und Panamá, aber über die werde ich mir in den kommenden Wochen Gedanken machen. Bei der Buslinie, die ich im Auge habe, kann man leider (noch) nicht online buchen ...

Für den Transit in den USA (mitsamt Einreise) haben wir auf der Hin- und Rückreise jeweils vier Stunden Zeit, das sollte reichen. Achso, und Malaria-Tabletten werde ich für den Fall der Fälle wohl auch mitnehmen.

Jetzt muss ich nur noch meine Prüfungen am Wochenende und dann zwei Wochen Arbeit überstehen, dann geht es wieder an einem Freitagabend in die große weite Welt.