Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Sonntag, 17. November 2024

Durchgestartet

... sind wir gestern aus Venlo, denn da war so dermaßen viel los, dass es schon mit einem Parkplatz schwierig geworden wäre ...

Meine Anreise aus Hannover am Freitag war bis Dortmund unproblematisch; dort aber wurden wir angehalten, weil es in Bochum eine Suizidankündigung gab ... Eigentlich hätten wir um Bochum herumgeleitet werden sollen, aber der Selbstmörder überlegte es sich rechtzeitig anders, sodass wir doch weiter über Bochum fuhren und mit Verspätung in Duisburg ankamen.

Dadurch erwischte ich meinen durchgehenden Bus nach Vluyn nicht mehr, konnte aber auf einen Schnellbus aufspringen, der dann in Moers meinen ursprünglich geplanten Bus abfing - dadurch war ich zur der Zeit in Vluyn, zu der ich bei Abfahrt die Ankunft geplant hatte.

Ich bekam noch ein, zwei Bierchen - dann ging es ins Bett.

Nach ein paar kleineren Einkäufen in Vluyn fuhren wir also nach Venlo, die Zwei-Wochen-Frist begann erneut zu laufen, und nach der abgebrochenen Einkaufsfahrt suchte ich an zwei Stellen - an der ersten mehr oder weniger erfolglos, an der zweiten sehr erfolgreich - nach deutsch-niederländischen Grenzsteinen. Danach ging es zurück nach Vluyn und am Abend zum Cousinentreffen, das wieder sehr schön war ...

Nach dem leckeren Frühstück heute Morgen versuchten wir es noch einmal in Venlo, das klappte heute Morgen ganz gut, wir kauften vergleichsweise wenig ein und fuhren dann in Richtung Belgien. Die Straßen in den Niederlanden und in Belgien waren heute recht leer, was auch - jedenfalls in Belgien - am nebligen Wetter gelegen haben könnte.

Es ging weiter über Luxemburg nach Frankreich, dort auf der Mautautobahn in Richtung Straßburg und schließlich bei Offenburg über die Grenze. Das waren also fünf Länder heute, und da es zum Wiizemersteg schließlich nicht so arg weit ist, starteten wir - das Motto des Wochenendes war wohl "Durchstarten", höhö - über Bonndorf hinaus durch und besuchten also nach Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich auch noch die Schweiz an diesem Sechs-Länder-Tag.

Danach ging es heim, jetzt gucke ich Football und gehe früh ins Bett, denn die Arbeitswoche verspricht wieder anstrengend zu werden.

Das war der fünfte Tag in meinem Leben, an dem ich mindestens sechs Länder besucht habe, und erstmals waren Italien, Österreich und Liechtenstein nicht unter den besuchten Ländern. Für meine Mutter war es nach 2020 und 2021 der dritte Sechs-Länder-Tag, womit also ihr Rekord erneut eingestellt wurde.

Schön war's heute, ein bisschen anstrengend, ja, aber echt schön ...

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Die Unterkunft auf den Komoren hat sich zurückgemeldet und die Auskunft gegeben, dass sowohl ihr Restaurant als auch ein weiteres in der Nähe während des Ramadan nächstes Jahr auch tagsüber geöffnet bleiben, sodass wir insoweit keinen Einschränkungen unterliegen sollten. Das spricht dafür, dass wir irgendwann demnächst mal die Flüge buchen, sobald ich das - das muss ich jetzt echt mal machen - auf der Arbeit final abgeklärt habe ... Aber das könnte mit den Komoren wirklich was werden ...

Deutsch-niederländischer Grenzstein

Schönste Steg von Welt

Montag, 11. November 2024

Plan C: Immer noch Tunesien

Jo, so einfach, wie ich mir das mit der Buchung vorstellte, war das gar nicht - am Samstag bekam ich eine Nachricht, dass das Reisebüro, bei dem ich unseren Pauschalurlaub in Tunesien gebucht hatte, den gebuchten Flug gar nicht mehr vorrätig hatte - wieso man die Reise dann überhaupt noch angeboten hatte, erschließt sich mir überhaupt nicht, aber ich bin nicht sicher, ob ich hier dem Reisebüro oder dem Makler oder irgendwem betrügerische Absichten unterstellen will ...

Jedenfalls bot mir der Makler ein anderes Reisebüro an, das noch Flüge hätte, aber ich buchte dann bei einem dritten Reisebüro - und wenn die mir heute noch abgesagt hätten, hätte ich Flüge und Hotel und Auto getrennt gebucht. Glücklicherweise kam aber heute die Nachricht, dass alles bestätigt sei - und als die Anzahlung abgebucht wurde (ja, so etwas gibt es noch!), war ich endgültig sehr zuversichtlich, dass das jetzt klappt.

Heute Nachmittag stellten meine Mutter und ich noch fest, dass das ihr sechster Tunesien-Aufenthalt wird - damit dürfte Tunesien das einzige außereuropäische Land sein, in dem sie öfter war als ich ... Sowas auch!

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Die Reiseplanung für 2024 ist damit im Wesentlichen abgeschlossen: Nächstes Wochenende geht es an den Niederrhein mit kurzem Abstecher in die Niederlande und auf dem Heimweg vielleicht auch nach Frankreich, am 30. November und 1. Dezember geht es von Basel-Mulhouse nach Budapest und Istanbul (und vielleicht auch kurz mal in die Slowakei), über Weihnachten geht es nach Tunesien und der Jahreswechsel wird - wie schon öfter in den letzten Jahren - auf dem Wiizemersteg mit einem Bein in der Schweiz und einem in Deutschland begangen.

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Das heißt aber natürlich, dass man - dringend - in die Reiseplanung für das Jahr 2025 einsteigen muss!

Aus dem aktuellen Jahr werde ich fünf Urlaubstage nach 2025 übertragen, sodass ich nächstes Jahr 35 Urlaubstage verbraten kann - das lässt sich schon einmal gut an.

Gebucht sind schon die Handball-Reise nach Herning (jedenfalls sind die Unterkünfte in Flensburg und Herning fix, die Zugfahrt muss ich demnächst mal buchen, das einzige Problem sind da die noch nicht feststehenden Anwurfzeiten, aber eigentlich dürfte da nicht viel schiefgehen, das buche ich sicherlich in den nächsten Tagen oder spätestens Wochen) und die Woche auf den Komoren. Den Flug auf die Komoren haben wir aber noch nicht gebucht, sodass sich das noch nicht ganz final für mich anfühlt, zumal unser Urlaub dort voll in den Ramadan fällt - ich habe eben bei dem Hotel angefragt, ob wir da in der Lodge irgendwelche Einschränkungen haben, sonst müssten wir noch einmal eruieren, wie wir damit umgehen ...

Die beiden Damen, mit denen ich schon in Irland und in Portugal war, haben sich für den April auch wieder eingebucht, dieses Mal wird es voraussichtlich nach Dänemark und Südschweden gehen, das ist für den 9. bis 13. April geplant.

Für Dänemark brauche ich keine Urlaubstage, für die Komoren fünf und für Dänemark/Südschweden drei, sodass ich noch 27 Urlaubstage übrig hätte.

Sehr sicher werde ich vom 29. Mai bis 9. Juni unterwegs sein, weil ich da mit Himmelfahrt und Pfingsten aus fünf Urlaubstagen zwölf freie Tage gebaut bekomme - da ist ja schon seit längerer Zeit Malawi geplant, aber ich muss sehen, ob das mit der Studienfreundin hinhaut. Notfalls schiebe ich entweder Malawi noch einmal und mache da was für mich (und dann vielleicht zwei Länder) oder ich fahre alleine nach Malawi, wenn alle Stricke reißen.

Das verlängerte Wochenende des Maifeiertages (der 1. Mai ist ein Donnerstag, sodass der 2. Mai ein Brückentag sein müsste) lädt zu einer bangladeschartigen Kurzreise ein - höhö ... Wenn die Leutchen in Burkina Faso die Online-Visumbeantragung vernünftig geschaltet bekämen, würde ich da fast schon buchen ...

In zwei Wochen bin ich bei Jessi und Christian, und da werden wir sicherlich mal eruieren, ob, und wenn ja, wohin wir 2025 gemeinsam fahren - Kanada und Hyder, Alaska stehen da recht hoch im Kurs - und Feuerland stand da auch, allerdings scheint die Fähre von Puerto Williams nach Ushuaia immer noch nicht zu fahren, sodass das da kompliziert werden könnte.

Der Reformationstag ist nächstes Jahr an einem Freitag, sodass man da auch etwas Kleines machen könnte, und schließlich liegt Weihnachten mit Mittwoch (24.) bis Sonntag (28.) auch recht vernünftig, da kann auch noch etwas gehen.

Also, das Tableau sieht im Moment für den Moment so aus:

15.-23. März (fünf Urlaubstage): Komoren (162)
9.-13. April (drei Urlaubstage): Dänemark/Südschweden
1.-4. Mai (Brückentag): ???
29. Mai-9. Juni (fünf Urlaubstage plus Brückentag plus Feiertage): Malawi (163)?
Sommer (zehn Urlaubstage): Kanada und Hyder, Alaska?
31. Oktober-2. November (Reformationstag): ???
24.-28. Dezember (Weihnachten): ???

Hmpf, irgendwie sieht das doch noch nicht so ausgefüllt und festgezurrt wie gewünscht aus (der 3. Oktober ist natürlich auch ein Freitag, aber arbeitstechnisch ist das immer schwierig zu planen).

Das wären dann 23 Urlaubstage, sodass ich noch zwölf (zwölf!!!) verbraten könnte, das müsste ja zu schaffen sein ...

Wie, Ostern? Ja, Ostern gibt es auch, aber für Ostern ist im Moment die 15-Länder-Tour von Polen in die Niederlande geplant - ich bin echt gespannt, ob das klappt nächstes Jahr ....

Achso, und ich will auch nächstes Jahr - wie seit 2021 jedes Jahr geschafft - alle neun Nachbarländer Deutschlands besuchen, und zwar möglichst zügig. Der bisherige Rekord war der 17. Juli im Jahr 2021, das müsste doch wohl zu schaffen sein, dass ich im ersten Halbjahr in alle Nachbarstaaten reise, oder?!

Angenommen, über den Maifeiertag traue ich mich nach Burkina Faso (da könnte es schon recht warm sein), notfalls mit über die Botschaft beantragtem Visum, was gibt es denn dann noch an - recht ungefährlichen - Ländern, die nicht zuuuu weit weg sind, sodass man in einer Woche da hin kommt?

Burundi kommt mir in den Sinn, das habe ich ja Nina "versprochen"; in Kamerun ist das Visum recht teuer, aber das wäre trotzdem eine Option; Dschibuti geht immer, aber halt am liebsten (wegen des teuren Fluges) in Kombination mit Eritrea und/oder Somaliland, da bräuchte ich schon mindestens eine Woche; Gabun und die Republik Kongo könnte man - mit Mühe - vielleicht verbinden, für die DR Kongo wird das Visum schon wieder arg teuer; bei Madagaskar liegt mir meine liebe Freundin, die mich schon in Bangladesch reingequatscht hat, schon seit Monaten in den Ohren (da muss sie dann aber auch mit!); Liberia ginge auch noch, aber danach wird es entweder Südsee oder so langsam gefährlich mit Ländern, von deren Besuch das Auswärtige Amt abrät, dringend abrät und sogar davor warnt. Hmpf, ich wiederhole mich ...

Also, okay, ich sehe es ein, da muss ich noch ein bisschen Arbeit in die Reiseplanung stecken ... (Wie? Das mache mir wohl am meisten Spaß? Hehe ...)

Freitag, 8. November 2024

Plan B: Tunesien

In den letzten Tagen hatte ich mit meinem Reisebüro hinsichtlich meiner Macau-Buchung noch einmal geschrieben, und da mir noch einmal bestätigt wurde, dass Air China keine Alternativen anbietet, stimmte ich zu, dass wir - nach der Stornierung der Flüge durch den Saftladen - die Buchung stornieren. Mal sehen, wann wir unser Geld wieder zurückkriegen ...

Jetzt standen wir da ohne Weihnachtsplanung - und günstiger wurden die Reisen auch nicht. Meine Ma und ich überlegten hin und her - Georgien, Marokko, Tunesien, Dubai, Kanaren -, aber so richtig voll überzeugen konnte uns kein Ziel.

Heute Abend guckte ich mal nach Pauschalreisen (was ich ja sonst höchst selten buche), und siehe da - es gab in der Türkei und in Tunesien je zwei einigermaßen bezahlbare Reisen, die auch ganz gut zu unseren  gewünschten Flugzeiten passten. Wir guckten uns die Hotels an und entschieden uns dann für Monastir in Tunesien, weil uns/mich da der Innen-Schwimmbereich (und der Strand, auch wenn es arg kühl sein wird zum Baden) am meisten ansprach.

So fliegen wir am späten Nachmittag des 23. Dezember von Frankfurt nach Tunis, werden in Richtung Monastir kutschiert und verbringen sechs Nächte im All-inclusive-Tempel. Das wird also richtige Erholung werden anstatt Sightseeing im Perlflussdelta - aber das wird ja hoffentlich auch mal ganz gut sein, für meine Ma und für mich ...

Am 29. Dezember geht es dann zu sehr angenehmen Flugzeiten zurück nach Frankfurt und dann mit dem Zug zurück in den Schwarzwald.

Damit komme ich dann 2024 doch noch nach Afrika, sodass dieses Jahr ein Fünf-Kontinente-Jahr wird (Europa, Nordamerika, Südamerika, Asien und Afrika - nein, das spielte überhaupt keine Rolle bei der Entscheidung zwischen der Türkei und Tunesien, wo denkt der werte Leser hin? Wie? Er kennt mich zu gut? Pah!

Auch werde ich planmäßig 41 Länder dieses Jahr besuchen und damit den Rekord aus dem vergangenen Jahr einstellen. Und da ich verrückt bin, überlege ich noch, ob ich am 30. November, wenn ich von Basel nach Budapest fliege, gleich noch mal kurz nach Štúrovo in der Slowakei (und zurück) fahre, denn da war ich dieses Jahr auch noch nicht - und dann würde ich in Tunesien einen neuen Rekord mit 42 Ländern in einemM Jahr aufstellen ... Ich habe ja noch drei Wochen Zeit, mir das zu überlegen, aber so wie ich mich kenne ...

Jetzt aber freue ich mich - ich bin von den Klimaanlagen in Bangladesch und den Flugzeugen ein bisschen am Kränkeln - auf ein sehr faules Wochenende ...

Montag, 4. November 2024

Erst eng, dann viel Platz

... - so war die Sitzsituation auf meinen Heimflügen gestern Morgen, denn von Dubai nach Istanbul saß ich ziemlich eingequetscht, während ich mir von Istanbul nach Zürich eine freie Sitzreihe für micha allein erkämpfte.

Der Check-in bei AJet war seeeeehr langwierig, erst klappte die Technik nicht, dann brauchte jeder vor mir ewig. Als ich endlich dran war, fragte ich nach, wo das Problem gewesen war, dass ich nicht online einchecken konnte - die Tante murmelte was von "Kontrolle" und keine Ahnung, aber das ist halt totaler Unfug. Ich verstehe ja, wenn die Fluggesellschaften gerade bei One-Way-Flügen kontrollieren müssen, dass der Fluggast ins Zielland auch einreisen darf, nur kann man das klüger machen als es Condor und Ajet jetzt auf den beiden Flügen gemacht haben; Lateinamerika dient mir hier als wunderbares Beispiel: Da wurde ich mit meinen Begleitungen regelmäßig ausgerufen, aber eben erst am Gate, um noch irgendwelche Nachweise zu erbringen. Auf diese Weise konnten wir praktisch immer online einchecken, aber gleichzeitig den Check-in entlasten, und trotzdem lief die Fluggesellschaft keine Gefahr, auf den Kosten für unseren Rücktransport sitzen zu bleiben, falls wir die Dokumente nicht dabei hätten ... So soll es sein, dann hätte ich mir in Dubai nämlich die Einreise ersparen, mich schon ans Gate setzen und das Boarding verschlafe ..., äh, nein, schlafend bis zum Boarding warten können ...

So musste ich wieder ausreisen (da klappte das Smartgate jetzt halbwegs vernünftig) und nochmal durch die Sicherheitskontrolle, bevor ich - ich hatte ja am Ende doch noch viel Zeit - beim Restaurant zum Goldenen Adler nachts um 3 Uhr mein Frühstück einnahm; die Preise dort waren vergleichbar mit McDonald's in deutschen Bahnhöfen, während die anderen Flughafengaststätten - soweit sie überhaupt offen waren - für meinen noch Bangladesch gewohnten Geldbeutel völlig überteuert waren.

Das Boarding ging dann recht zügig, allerdings saß ich auf dem Mittelsitz, und mein Rucksack stand in den engen Sitzreihen auch einigermaßen im Weg herum, sodass ich meine Beine nicht vernünftig ausstrecken konnte. Ein bisschen gepennt habe ich trotzdem, auch wenn es ziemlich warm war, aber der Typ neben mir hatte noch einen Anorak an - unglaublich!

Nach fünfeinhalb Stunden Flug kamen wir nicht ganz pünktlich in Istanbul an, und dort war es wunderbar kühl. Herrlich!

Wenigstens gab es funktionierendes Internet am Flughafen, und so konnte ich mir die Bordkarte für den Istanbul-Zürich-Flug (die ich ja schon früh hatte online bekommen können) auch herunterladen. Erkannt wurde sie im Zugang zur Transfer-Sicherheitskontrolle trotzdem nicht, aber der Typ ließ mich auch so durch. Nun war ich doch früher als gedacht im überhitzten und völlig überlaufenen Flughafen (insbesondere die Busgates da unten die Treppe runter sind immer furchtbar), stellte mich in die Nähe der Raucherecke (da war es schön kühl) und stieg dann in den letzten Bus ein, sodass ich als Allerletzter boardete.

Ich hätte auf dem Gangplatz gesessen mit zwei Nebenleuten, aber zwei Reihen vorher war jede Menge frei. Ich fragte den Flugbegleiter, ob ich mich da hinsetzen könne, er meinte, sobald das Boarding abgeschlossen sei, käme er auf mich zu (ich war mir zwar sicher, dass wir der letzte Bus gewesen waren, aber er konnte das nicht wissen, wie mir später auffiel), sodass ich mich eine Minute auf meinen Gangplatz setzte - dann kam er zu mir und meinte, ich könne mich umsetzen.

Jetzt hatte ich also eine Dreierbank für mich allein, das war wunderbar, auch wenn ich nicht gut schlafen konnte, auch weil die drei Schweizerinnen hinter mir sich - zwar leise, aber doch vernehmbar, nichts zu meckern von meiner Seite, aber pennen konnte ich halt doch nicht - unterhielten. Sei's drum, ich hatte die Augen trotzdem öfter zu, guckte auf die Wolkendecke und später auf die Alpen und spielte auf dem Handy herum.

Wir landeten früher als geplant, mussten aber noch ein bisschen auf dem Rollfeld warten, die Fahrt vom Satelliten zur Einreise ging schnell, die Einreise am Automaten noch schneller (kein Wunder, wenn die Franzosen ihre Finger nicht im Spiel haben ...) und meine Ma kam dann auch sehr zügig angetuckert, um ihren Sohn wieder in die Arme zu schließen.

So ging es durch die kühle Nordschweiz in den kühlen Schwarzwald (herrlich!). Noch herrlicher war die Dusche, und auch sehr schön war der gemütliche Abend in der örtlichen Gastronomie, zumal auch noch die Nachbarn unverhofft zu uns stießen. Das war ein wunderbarer Abschluss einer wunderbaren Reise!

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Ich war, wenn ich ehrlich bin, in den Tagen vor der Tour nicht mehr ganz sicher gewesen, ob sich die Reise lohnen würde, der weite Flug, die wenige Zeit am Zielort, das war ja schon alles ein bisschen gedrängt, das wusste ich vorher. Nach der Reise, und insbesondere nach dem Freitag, der einer dieser Tage war, für die reist, kann ich sagen: Diese Reise hat sich gelohnt!

War es toll? Es war vor allen Dingen wahnsinnig interessant. Klar, die Fliegerei mit fast 17.000 Kilometern und gut 20 Flugstunden war auch anstrengend, aber schon die unterschiedliche Fluggastklientel zwischen den Condor-Touristen und den mit flydubai heimreisenden Bangladeschern fand ich spannend. In Dubai habe ich nicht viel gesehen, aber das war mir schon vorher klar.

Ich war überrascht, wie problemlos die Einreise in Bangladesch klappte (mein Visum war das 185., das an dem Tag ausgestellt wurde). Ich war gespannt, wie die Abholung und der Transfer ins Hotel wäre - die Abholung klappte absolut auf Anhieb, die Hitze war selbst am Abend noch brutal, und die Fahrt ins Hotel war eine Erfahrung - ich meine, ich bin ja schon in Indien unterwegs gewesen und in Syrien selbst gefahren, aber Bangladesch und speziell Dhaka war noch einmal eine andere Nummer. So wie dort fahren nicht mal die Inder!

Was ich von Anfang beeindruckend und sehr angenehm fand, war, wie freundlich die Bangladescher sind, selbst die Gauner sind freundlich! Und ja, natürlich, da ist viel Neugier dabei, die ist manchmal auch ein bisschen ungezügelt, aber es ist doch besser, wenn die Menschen freundlich und neugierig sind als unfreundlich und abweisend, oder?

Mein Hotel war bestens, insbesondere, wenn man sich den Preis anschaut, aber selbst wenn ich das Doppelte hätte zahlen müssen, wäre das locker noch völlig okay gewesen. Der Chef (glaube ich) hatte das mit meiner Abholung (die ich bar bezahlen sollte, das Hotel an sich ging natürlich per Kreditkarte) gedeichselt und erkundigte sich in den kommenden Tagen immer wieder, ob alles in Ordnung sei, der Head of Protocol (der anderswo einfach Concierge heißt) war auch sehr bemüht, das war alles wunderbar.

Das Highlight der ganzen Reise war aber - natürlich - der Tag in Old Dhaka mitsamt Spaziergang durch die Dörfer in Süd-Dhaka (oder südlich von Dhaka?). Dass ich da arg viel Urvertrauen in die Menschheit hatte? Mag sein, aber andererseits hatte ich bei den beiden Helden wirklich nie ein schlechtes Bauchgefühl, und das Ganze war so dermaßen hochinteressant, dass ich mir selbst auf die Löffel hauen würde, wenn ich mir das hätte entgehen lassen. Da kamen die Erlebnisse in so rascher Folge, dass ich das alles nicht mehr zusammenkriege, aber die Bootsfahrt, der Schiffsfriedhof, das Cricketspielen, die vielen, vielen Kinder (auch Mädchen), die mir Patschepfötchen hinhielten und mich begrüßten, die Gänge durch die manchmal sehr beengten Gässchen, die Einblicke ins Leben in diesem nun weiß Gott nicht wohlhabenden Gegenden, das trotz allem nicht feindselige Zusammenleben von Muslimen und Hindus, natürlich die Märkte mit ihren Fisch- und Fleisch- und Gemüseständen, ja, die Müllberge und die extrem wacklige Brücke über das vollgemüllte Flussbett, die mich begaffenden Kinder, ja mei, auch die abschließende "Verhandlung" mit den beiden Ganoven, das war alles unglaublich spannend, aber natürlich auch vorher das Missverständnis mit dem Tuktuk-Fahrer, die ersten Selfies mit neugierigen Bangladeschern im Lalbagh-Fort, das Erlernen, wie man sich in Dhaka im öffentlichen Raum fortbewegt, der "Water ATM", und nachher der Wachmann, der sich für mich vordrängelte, der Besuch des Pink Palace selbst, die Heimfahrt im Tuktuk und auch das leckere Abendessen im Hotelrestaurant, der Freitag war so pickepackevoll, das war so großartig, wenn schon kurz verreisen, dann so!

Am Samstag habe ich es dann ruhiger angehen lassen und mir die, sagen wir, moderneren Teile Dhakas angeschaut, natürlich mit der Metro (dem Eisschrank!), aber auch dem Parlament. In Central Dhaka sind die Straßen wesentlich breiter, da gibt es auch mal den einen oder anderen hübschen Park, das Gewusel ist immer noch vorhanden, aber nicht mehr so konzentriert wie in der Altstadt. So richtig leben würde ich in Dhaka, glaube ich, trotzdem nicht wollen, nicht einmal wegen des Mülls oder der Armut, sondern weil es halt einfach so schwül-heiß ist, selbst zu dieser Zeit des Jahres, die als Herbst gilt. Ich habe in den zwei Tagen fünfmal geduscht, weil ich so brutal geschwitzt habe (und natürlich habe ich viel zu wenig getrunken), solches Klima geht mal, aber auf Dauer? Ich weiß nicht ...

Dass Bangladesch, obwohl wirtschaftlich aufstrebend, in den nächsten Jahren kein Ziel des Massentourismus werden wird, ist, glaube ich, auch aus meinem Bericht deutlich geworden. Natürlich gibt es in Bangladesch eine Menge zu sehen, und auch wenn ich in Dhaka für die zwei Tage, die ich Zeit hatte, wirklich viel gesehen zu haben glaube, habe ich natürlich nur an der Oberfläche gekratzt. Die Armut, der Müll auf den Straßen, die Märkte, da muss man schon ein bisschen schlucken manchmal, da habe ich mich wieder einmal an 2009 erinnert, als ich das erste Mal - in Delhi - Vergleichbares gesehen habe und abends mit Tränen in den Augen im Bett lag und am liebsten am folgenden Tag wieder nach Hause geflogen wäre. Das habe ich damals - glücklicherweise - nicht gemacht, aber ich verstehe jeden, der sich von Dhaka in den ersten Tagen überfordert fühlen würde.

Spannend war's, interessant war's, ja, schön war's, und die Freundlichkeit der Menschen hat mich sehr beeindruckt. Cox's Bazaar irgendwann mal? Wieso nicht?!

Kontrast in Dhaka - auf der Schnellstraße zum Flughafen

Samstag, 2. November 2024

Mit Metro und Rikscha

... bin ich heute Morgen in Dhaka unterwegs gewesen, denn heute wollte ich mir noch ein, zwei Sachen in Central Dhaka anschauen.

Auch wenn ich gestern schön sehr früh ins Bett gegangen war, war der Wecker heute Morgen einigermaßen grausam. Ich war um 4 Uhr schon wach gewesen, konnte nicht sofort wieder einschlafen, schlief dann doch wieder ein und wurde dann aus süßen Träumen gerissen.

Nach ein bisschen Kuscheln stand ich schließlich auf, duschte und zog mich an. Heute verließ ich ohne Frühstück das Hotel, weil ich nicht wusste, wieviel Zeit ich benötigte und ich mit so unnötigen Sachen wie Kuscheln schon genug getrödelt hatte ...

Ich marschierte - inzwischen weiß ich auch, wie man Straßen überquert, ohne mehrfach umgefahren zu werden, nämlich so wie überall auf der Welt, Augen auf, dann gleichmäßig laufen, so fahren alle um dich herum ... - in Richtung der Metrostation Motijheel. Dort endet derzeit die Metrostrecke, sodass ich nach dem Kauf einer Fahrkarte am Automaten (geht aber nur mit Bargeld) die Rollstrecke zur Metro hochfuhr und in den Eiskasten einstieg, denn die (moderne) Metro wird massiv klimatisiert, da fror sogar ich ... (Achso, und ich hatte mir noch einen kleinen Anpfiff eingehandelt, weil ich an die Sperre zu den Gleisen angelehnt stand - man darf zwar, das steht dort auch, nicht über die Sperre hinaus die Arme ausstrecken - logischerweise! -, aber offenbar heißt das auch, dass man die Sperre selbst nicht berühren soll, verstehe das, wer will - und kann ...)

Die U-Bahn wurde schon früh gerammelt voll, und ich erwischte einen jungen Mann dabei, wie er guckte, schnell wegguckte, als ich ihn anschaute, wieder guckte, nachdem ich den Augenkontakt beendet hatte, wieder wegguckte, wieder guckte und dann ließ ich ihn aber in Ruhe ... Insgesamt hatten meine beiden Gauner gestern schon recht, in Dhaka selbst wird man nicht sooooo häufig angesprochen wie in der dörflichen Struktur Süd-Dhakas.

An der Haltestelle Farmgate stieg ich aus (die Fahrt kostete 25 Cent) und lief in Richtung Parlamentsgebäude. An der Zufahrtsstraße steht viel Militär, mit denen wollte ich mich jetzt nicht unbedingt unterhalten, also lief ich zurück zur Hauptstraße und machte von dort aus über den Zaun hinweg ein Foto vom recht hübschen Parlamentsgebäude ...

Ich lief die Strecke zurück, die ich gekommen war, und stieg am Farmgate wieder in die Metro. Diesmal fuhr ich - nachdem die erste Bahn so gerammelt voll gewesen war, dass ich mich nicht mehr reinquetschen wollte - zur Dhaka University. Erst einmal lief ich in die falsche Richtung, aber dann hatte ich den Dreh raus, kam zufällig noch am Mausoleum der drei Staatsführer vorbei, aber ich wollte zur Curzon Hall, einem architektonisch sehr ansehnlichen Bau, der früher das Rathaus werde sollte, inzwischen aber von der Uni genutzt wird (das mathematische Institut suchte ich übrigens vergebens ...).

Nun war es aber irgendwie auch schon 11 Uhr, sodass ich mich - diesmal ganz klassisch - mit der Fahrradrikscha aufmachen wollte zurück zum Hotel. Der erste Verhandlungsversuch schlug fehl, weil der Fahrer überhaupt kein Englisch sprach und auch insbesondere mein Ziel nicht verstand; ein paar Meter weiter verstand mich ein anderer Fahrer aber, tippte auch einen angemessenen Preis (70 Taka, etwas mehr als 50 Cent) in mein Handy, und wir waren uns einig ...

Jo, man muss sich daran gewöhnen, dass so ein Rikschafahrer mitten auf der Kreuzung absteigt und sein Gefährt anschiebt, aber das ist hier in Dhaka komplett normal, klar hupt jeder deswegen, aber als Warnung, nicht aus Wut.

Jetzt sitze ich wieder im Restaurant meines Hotels, um 12 Uhr kann man noch nicht zu Mittag essen, erst ab 13 Uhr - so lange warte ich jetzt ab. Nach dem Essen gehe ich aufs Zimmer, dusche, packe meine sieben Sachen und dann geht es um 15 Uhr zum Flughafen.

Der heutige Blogeintrag wird zwei- oder dreigeteilt sein, je nachdem, ob ich am Flughafen hier ein freies WLAN aufgetan kriege.

Ich muss in jedem Fall zum Check-in, weil ich eine physische Bordkarte benötige, aber das ist nicht schlimm, denn ich werde genug Zeit haben. Ich müsste so gegen 16 Uhr am Flughafen sein, mein Flieger geht um 18.50 Uhr (13.50 Uhr deutscher Zeit), und erst einmal machen wir einen kurzen Positionierungsflug nach Chittagong, wo wir um 19.50 Uhr ankommen (wobei ich davon ausgehe, dass ich schon in Dhaka ausreise). Um 20.50 Uhr (15.50 Uhr deutscher Zeit) geht es dann weiter nach Dubai; dort kommen wir planmäßig um 0.30 Uhr emiratischer Zeit (21.30 Uhr deutscher Zeit heute Abend) an.

Ich bin sehr gespannt, ob ich das Terminal wechseln muss (laut Auskunft meines Reisebüros eher nicht), aber das evaluiere ich dann am Flughafen in Dubai - klappen müsste das so oder so. Um 5 Uhr Dubai-Zeit (2 Uhr deutscher Zeit) geht es dann weiter nach Istanbul; dort komme ich um 9.05 Uhr türkischer Zeit (7.05 Uhr deutscher Zeit) an. Weiter geht es um 11.55 Uhr (9.55 Uhr), und in Zürich lande ich um 13.10 Uhr - wenn alles glattgeht.

Ich habe eigentlich nicht vor, (erneut) in Dubai einzureisen, aber es kann sein, dass ich einreisen muss, weil bisher weder mein Reisebüro noch ich online einchecken konnten. Und wenn ich dort an den Check-in muss, dann geht das natürlich nur, wenn ich eingereist bin - wir werden sehen ...

Jetzt wird aber erstmal gleich gegessen, und dann geht es zum Flughafen ... 

Ich habe überlegt, ob ich heute noch einmal etwas zu gestern schreibe (die armenische Kirche habe ich übrigens in der Tagesbeschreibung vergessen, scheint mich nicht so wahnsinnig beeindruckt zu haben), aber ich glaube, das mache ich morgen oder übermorgen, wenn ich ausgeschlafen und noch ein kleines bisschen reflektiert habe. Aber dass man für solche erlebnisreichen Tage das Reisen erfunden hat, das kann ich schon jetzt sagen ...

Mein Rikscha-Fahrer

Auf dem Gefährt auf dem Heimweg

Curzon Hall

Mausoleum der drei Staatsführer

Parlamentsgebäude

Metro (sehr modern)

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So, jetzt sitze ich am Flughafen in Dhaka, hier ist es schön kühl.

Das mit dem Mittagessen ging ein bisschen in die Hose, weil die mich dann vergessen hatten, und als ich endlich bestellen konnte, bekam ich so ziemlich das Gleiche wie gestern. Das war nicht Sinn der Sache, aber satt machte es trotzdem, und das Trinkgeld fiel halt entsprechend ein bisschen mauer aus als üblich bei mir.

Ich ging aufs Zimmer, duschte gemütlich, packte und zog mich an, sodass ich um 14.50 Uhr unten an der Rezeption aufschlug. (Bei der Heimkehr vom Spaziergang hatte ich Sorge, dass ich meine Zimmerkarte unterwegs verloren hätte, aber ich hatte sie zum Glück nur im Zimmer vergessen - und da es nur einen einzigen Ausländer im Hotel zu geben scheint, den alle kennen, wusste der Housekeeper auch gleich, welches Zimmer meines ist ...)

Der Check-out klappte vorzüglich, die Fahrt zum Flughafen ging dank der Schnellstraße statt in zweieinhalb Stunden (wie früher) nur zwanzig bis dreißig Minuten, dafür bekam der Fahrer mein letztes bangladeschisches Geld als Trinkgeld ...

Auch der Check-in war schon offen (mehr als drei Stunden vor Abflug) und ging schnell, sodass ich dann auch zügig - nach Ausfüllen eines Ausreisezettels, seufz - in der Schlange zur Ausreise stand.

Ich wurde ein paar Mal umgeroutet, was ich nicht verstand, bis der Grenzer mir sagte, dass sein Passlesegerät nicht funktioniere, und ohne dieses kann er mich wohl nicht ausreisen lassen im System. Beim anderen Grenzer durfte ich mich - amtlich angeordnet! - vordrängeln (obwohl ich viel Zeit hatte), das dauerte ein Weilchen, plötzlich ging der Grenzer weg, kam aber drei Minuten später wieder, drückte mir den Pass und die Hand und jagte mich hinfort ... Keine Ahnung, was da los war.

Ich kaufte noch (wenige!) Souvenirs und sitze nun - mir das instabile WLAN einer Lounge schnorrend - im Wartebereich, bis ich endlich gleich in den Gatebereich kann.

Im Moment scheine ich nur für den Flug Istanbul-Zürich eingecheckt zu haben, für Dubai-Istanbul klappte das (bisher) nicht. Es sieht im Moment also so aus, als ob ich in Dubai doch noch einmal einreisen und am Schalter einchecken müsste, aber ich probiere nach Ankunft in Dubai noch einmal aus, ob das nicht doch noch klappt ...  

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Das Boarding war ein bisschen ungewöhnlich in Dhaka, denn obwohl schon lange "Gate open" (Gate offen) angezeigt wurde, war das Gate gar nicht offen ... Erst als ein älterer Herr die Pässe anfing zu kontrollieren, waren die Sicherheitsleute auch bereit. Bei meinem Pass fragte er: "Dubai no need visa?" Ich verneinte, weil ich kein Visum brauche, dann war's auch gut - nun denn ... Die Sicherheitskontrolle war oberflächlich, und bald darauf ging es tatsächlich an Bord.

Der kurze Hüpfer von Dhaka nach Chittagong dauerte kaum 30 Minuten; der Flieger war sehr, sehr leer, und als westlicher Ausländer sorgte ich sogar bei der einen Flugbegleiterin für Nervosität! In Chittagong (das inzwischen offiziell Chattogram heißt) stiegen Leute aus (ich vermute, dass die auf einen anderen Auslandsflug umstiegen, der - ebenfalls - ab dort verkehrte, sonst wäre es ja ein bisschen Overkill, weil die ja auch durch die Ausreisekontrolle mussten), aber es kamen noch mehr Leute an Bord, sodass in meiner Dreierbank auch alle drei Plätze besetzt waren.

Kaum war das Boarding beendet, kamen zwei Flugbegleiter auf mich zu und meinten, ich könne mich da vorne hinsetzen, da sei frei. Sooooo eng war es auch wieder nicht, auch nicht mit mir und für mich, aber natürlich nahm ich diese Anweisung der Flugbegleiter ganz besonders gerne wahr. So saß ich da vorne mit viel Beinfreiheit und ohne direkten Nebenmann, das war praktisch - nicht ganz so praktisch war, dass ich das Entertainment-System erst nach dem Start verwenden konnte und vor der Landung wieder verstauen musste.

Aber überhaupt: Meine Ma und, wenn ich ehrlich bin, auch ich hatten bei der Buchung mit Biman Bangladesh ein bisschen Bammel, zumal der Wikipedia-Artikel die Gesellschaft auch nicht als ganz so großartig hinstellt. Mein Flieger heute Abend war aber ganz wunderbar - das Entertainment-System hatte neueste Filme im Angebot (ich guckte "Dune 2"), selbst das Essen war sehr lecker (heute entschied ich mich für Beef, weil ich nicht schon wieder einen Hähnchenschlegel riskieren wollte ...), das war richtig, richtig gut - und die Flugbegleiter waren auch sehr lieb (aber das überrascht den regelmäßigen Leser nach den zwei Tagen bei einer bangladeschischen Fluggesellschaft wahrscheinlich auch eher nicht mehr ...). Nur der Typ neben mir telefonierte noch während des Starts so laut, dass ich ihn zweimal in meiner unnachahmlich passiv-aggressiven Art von der Seite anstarrte, dann gab er auch Ruhe - zum Glück!

In Dubai ließ ich mir Zeit, zumal ich mir gestern ein paar Blasen gelaufen habe, guckte noch, ob ich doch noch für den Dubai-Istanbul-Flug online einchecken kann, konnte ich nicht (zumal die AJet-Website ziemlich verwirrend ist ...), also fuhr ich - wie auf der Hinreise vor ein paar Tagen, höhö - zur Einreise. Das Smartgate war überhaupt nicht smart, denn es erkannte meine Birne erst beim fünften Anlauf, aber da blieb ich so lange stur, bis das System mich entweder endgültig abweisen oder mich eben durchlassen würde - am Ende hatte ich gewonnen ...

Jetzt warte ich auf den Check-in von meiner letzten Fluggesellschaft dieser Reise, aber das Abenteuer erzähle ich dann morgen ...

Freitag, 1. November 2024

Genug Storys für ein halbes Jahr

... kann ich von heute erzählen, aber vorweg: Es geht mir gut und ich habe nicht zu viel Idiotensteuer bezahlt ...

Das Zweite vorweg (Triggerwarnung): Am Ende dieses Blogeintrags werde ich - wie immer - Bilder posten, und zwar heute eine ganze Menge. Die allerletzten Bilder - vom Markt - werden einigermaßen brutal sein (und zum Glück gibt es kein Geruchsblogging), sodass ich bitte, diese nur mit starkem Magen anzugucken ...

Ich bin selbst gespannt, ob dieser Blogeintrag heute die innere Logik einer Rede von Donald Trump hat oder doch ein bisschen strukturierter wird. Jetzt langt es aber mit den Vorbemerkungen!

Um 8 Uhr klingelte mein Wecker, ich wollte ja was vom Land sehen, Mann ey! Um 8.30 Uhr stand ich auf, ging - noch einmal - duschen und begab mich dann zum Frühstück. Das bestand aus einer Mischung aus westlichem und bangladeschischen Speisen, ich aß einen leckeren (scharfen) Kartoffelauflauf, ein bisschen Gemüse, das wie Sojasprossen aussah, aber keine waren, ein bisschen Reis mit Hühnchen und trank einen Orangensaft und Tee.

Danach verließ ich das Hotel und empfand den Morgen als vergleichsweise kühl. Keine Ahnung, ob ich mich schon ein bisschen akklimatisiert habe, oder ob ich einfach vollends verrückt geworden bin. Ins Schwitzen kam ich aber natürlich trotzdem, als ich die VIP Road hochlief und hielt mir schließlich ein CNG, also ein Tuktuk, an ... Es war kurz vor 10 Uhr, das Lalbag-Fort öffnete um 10 Uhr, und ebendort wollte ich hin.

Ich erläuterte dem Tuktuk-Fahrer meinen Zielort und fragte nach dem Preis: Er hielt drei Finger hoch und sprach Bengalisch mit mir. Also tippte ich auf mein Handy "30", er nickte, und los ging's. Am Morgen des freien Tages war der Verkehr noch nicht so bestialisch wie gestern Abend, aber dafür ging es nach einem längeren Stück auf den recht guten Straßen von Zentral-Dhaka dann ins Gassengewirr der Altstadt. Der Fahrer brachte mich ordnungsgemäß zum Eingang, und ich wollte ihm 40 Taka geben, was etwa 35 Cent sind.

Nun fing er an zu protestieren und meinte, der Preis seien 300 Taka gewesen, ungefähr 2,50 Euro. Ich wollte eigentlich stark bleiben, aber ein paar hinzugezogene Bangladescher, von denen einer einigermaßen Englisch sprach, meinten zu mir, der Fahrer könne wirklich keine Zahlen lesen, denn 300 Taka sei ein fairer Preis. Hmpf, jetzt war mir das Gleiche passiert, was mir schon einmal in Guinea passiert war, als der Taxifahrer auch keine Zahlen lesen konnte. Nun geht es mir - natürlich - nicht um die zwei Euro, sondern um die Verbindlichkeit einer vertraglichen Vereinbarung, sodass ich trotzdem ein bisschen sauer blieb, aber der Fahrer bekam sein Geld und ich stiefelte von dannen.

Am Lalbag-Fort stehen die Eintrittspreise dran (Ausländer zahlen deutlich mehr, aber andererseits auch wirklich kein Vermögen, ein paar Euro), da zahlte ich und betrat die größere Parkanlage, in der - nach dem Gewusel der Altstadt - sehr angenehme Ruhe herrschte. Ich guckte mir das eigentliche (?) Fort mit den Gräbern von irgendwelchen Menschen an und dann den Hamam, in der mir der Wächter ein bisschen zu aufdringlich die Sachen erklärte, die auch so auf den - englischsprachigen - Hinweisschildern zu lesen waren. (Da war meine Deckung noch gut ...)

Ich verließ den Hamam und fing an, mich ein bisschen wie ein Prominenter zu fühlen, denn hier kamen zum ersten Mal erst ein angehender ITler im Portugal-Trikot und dann fünf junge Männeken in muslimischer Kleidung auf mich zu, begrüßten mich, fragten, wo ich herkomme (diese Frage habe ich heute zigmal - ungelogen, wirklich mindestens 20, 30 Mal - beantwortet), auch wie ich heiße (die Frage kam nur unwesentlich seltener), und dann wurden Selfies mit mir gemacht. Das war bisher fast wie in Jakarta, und es wurde nur noch mehr ...

Ich setzte mich kurz auf ein Bänkchen, lief aber bald weiter, weil die Sonne immer höher stand (sowas auch!) und ich nicht mehr als unbedingt nötig in der Mittagshitze laufen wollte. Ich verließ das Lalbag-Fort und stürzte mich ins Abenteuer "Fußgänger in Bangladesch". Der Fußgänger ist hier vollwertiger Verkehrsteilnehmer, deswegen laufen Fußgänger links - wie alle Verkehrsteilnehmer im Linksverkehr. Jo, und dann wirst du angehupt, einmal erwischte mich das Schutzblech einer Fahrradrikscha leicht an der Hand (nix passiert), und mehr als einmal ermahnte ich mich, dass ich nicht unvermittelt nach rechts ausscheren dürfe, ohne vorher zu gucken, ob hinter mir etwas kommt - denn die Rikschas und CNGs fahren sehr (!) knapp an einem vorbei, klar, bei den engen Gässchen.

Ich wurde ab und zu ein bisschen arg lang angeguckt, ein Rikschafahrer drehte sich mehrfach nach mir um, sodass ich Angst hatte, der fährt irgendwo rein, aber ich marschierte ungerührt weiter, und irgendwann hat man auch den Trick raus, wann man einfach zuläuft und wann man die Fahrzeuge hinter einem vorbeilassen sollte ...

Unterwegs sah ich einen "Water ATM". Für uns Deutsche ist "ATM" ja ein englisches Wort für "Geldautomat", aber an sich bedeutet das ja "Automatic Teller Machine", also "automatische Ausgabemaschine". Und so eine automatische Ausgabemaschine gab es hier eben für Wasser - mit Kartenzahlung und allem drum und dran, hochspannend!

Auf dem Weg zum Pink Palace, dem Ahsam-Manzil-Museum, bog ich eins zu früh links ab und kam in eine - wirklich! - schöne Textileinkaufsstraße, da war ein Stoffhändler nach dem anderen, mit wunderschönen Stoffen - hier hätte meine Mutter sich wohlgefühlt - im Rest Dhakas vielleicht eher nicht so, denn es ist halt nicht nur heiß und schwül, sondern auch ziemlich viel Müll auf den Straßen. Die allermeisten Haupt- und größeren Nebenstraßen sind geteert (wenn auch mit Schlaglöchern), sodass ich auch mit meinen Alltagsschühchen gut durchkam, aber manchmal ist die Unterlage halt auch Müll und nicht Asphalt.

Achso, Frauen: Du siehst hier zwischen Nikab (schwarzer Umhang mit Augenschlitz) bis hin zu wunderschönen Saris und Punjabis an unverhüllten Frauen jegliche einigermaßen verhüllende Bekleidung - ja, niemand trägt Minirock, aber es ist keineswegs so, dass hier jedefrau ein Kopftuch trägt (und das sind mehr als die 10 % Hindus, die es in Bangladesch gibt).

So, zurück zur Textilstraße: Ein Verkäufer sprach mich (wahrheitsgemäß) an, dass das die falsche Straße zum Pink Palace sei, fragte aber natürlich auch, wo ich herkomme, wollte auch ein Selfie machen und brachte mir dann bei, wie man "Ich liebe Bangladesch" auf Bengalisch sagt. Großes Gejohle der umstehenden Verkäufer, als ich ihm das erfolgreich nachgesprochen hatte ...

Dann machte ich mich auf zum Pìnk Palace, obwohl ich wusste, dass der erst um 15 Uhr öffnet. Unmittelbar vor dem Eingang sprach mich ein Typ an und lief mit mir zum Sadar Ghat, dem Fährhafen, zu dem ich ohnehin wollte. Mir war schon klar, dass das ein selbsternannter Guide ist, aber erstens kriegte ich ihn nicht richtig abgeschüttelt und zweitens war auch der sehr freundlich. Am Sadar Ghat liefen wir auf die Landungsbrücke (mit Blick auf den Buriganga, in dem jede Menge Wasserpflanzen aus dem Wasser ragten) und auf einmal beorderte ein Boot zu sich. Am Ende gesellte sich ein zweiter "Guide" zu uns, und irgendwie war mir heute alles egal, ich lief einfach den beiden hinterher auf ein Schiff und von dort auf das kleine Bötchen.

Ich fragte natürlich, was das kostet, bekam keine richtige Antwort ("When you're happy, we're happy", bla, bla, "Wenn du glücklich bist, sind wir glücklich."), hatte irgendwo was von 1.000 Taka die halbe Stunde vom zweiten Guide aufgeschnappt, aber als ich jetzt auf dem Bötchen saß und nochmal nachfragte, war's eh schon zu spät ...

Soll ich den Spannungsbogen jetzt aufbauen oder die Story von hinten aufzäumen?

Es folgte auf jeden Fall einer der spannendsten Spaziergänge in meinem Leben: Wir stiegen in Süd-Dhaka aus dem Bötchen aus und liefen erst einmal in Richtung des "Shipyards", das hier als Recycling-Werft fungiert - die zerlegen dort, natürlich ohne jede Sicherheitsvorkehrung, aber TÜV-Prüfer würden hier eh binnen Sekunden an einem Herzinfarkt sterben, alte Schiffe oder renovieren sie, auch ich wurde kurz rekrutiert und durfte mit einem Hämmerchen Farbe vom Schiff abhauen. Ich dürfe überall Fotos machen, wurde mir gesagt, ich wurde als Cricket-Spieler fotografiert (hab den Ball natürlich nicht getroffen, seufz), es ging durch das ganz, ganz, ganz dezidiert untouristische Riesendorf dort, die Männer liefen mit mir durch enge Gassen und hießen mich in Häuser reingucken (und fotografieren, tat ich natürlich nicht!), wir guckten fremden Menschen beim Kochen zu, aber überall waren die Menschen unfassbar freundlich, fragten natürlich auch hier, wo ich herkomme und ich wie heiße, ich stand für etliche Selfies zur Verfügung, es war unglaublich, wirklich unglaublich spannend.

"Enge Gassen", bei der Vorankündigung, bei dem Spannungsbogen?! Ich hatte bei den beiden trotz der Gaunerei, die sie am Ende abzogen, kein schlechtes Bauchgefühl, jedenfalls nicht in der Hinsicht, dass sie mich überfallen oder meucheln. Dass das teurer wird als zehn Euro, das war mir schon klar, aber um das Geld zu kriegen, mussten sie mich erstmal wohlbehalten wieder zurückbefördern.

Vorläufig genoss ich also die Einblicke, die du als Tourist sonst selten bis nie bekommst, lief hinter den beiden her über eine sehr wacklige Brücke über ein zugemülltes Flussbett, besuchte mit den beiden - über Stock, Müll und Stein - die Siedlung der Hindus mitsamt Tempel (und Selfies!) - auch hier überhaupt kein Problem, auch wenn das Auswärtige Amt da gerne warnt - und natürlich etliche Märkte.

Freunde der Sonne, das ist schon heftig - die Fischmärkte sind grandios, auch wenn da natürlich viele Fliegen unterwegs sind, aber die kommen in der Regel vom Fleischmarkt, wir waren auf zwei, drei Märkten, beim Fleisch musste ich jedes Mal leicht bis mittelschwer würgen - erstens aufgrund des Geruchs, zweitens aufgrund der Fliegen und drittens, als die beiden mich einmal auf den auf dem Tisch vor mir liegenden (vollständigen) Kuhkopf hinwiesen, den mein Gehirn in weiser Voraussicht bis dahin ignoriert hatte, dann aber nicht mehr ausblenden konnte. Holla, die Waldfee! (Der Gemüsemarkt ging gut ...) Und der Kuhkopf kommt erst nach der Triggerwarnung, keine Sorge.

Auf alle Fälle ist da sehr viel Gedränge, aber auch da hatte ich nur Sorge vor Dieben, denn - ich wiederhole mich - die Menschen sind unglaublich freundlich.

Meine beiden Gauner (dass ich das so fast liebevoll schreibe, liegt daran, dass die beiden ihr Gaunertum auch eher fast unbeholfen veranstalteten, Spannungsbogen!) führten mich - nach einer kurzen Rikschafahrt - dann am Hafen vorbei und einmal im Kreis (ich verfolgte die Route ein wenig), aber die Eindrücke, bei einem Kumpel von denen im Laden zu sitzen, unter dem Ventilator (herrlich) und dort von einer Traube von Teenagern - jetzt aber wirklich - regelrecht begafft zu werden (natürlich wurden auch hier Selfies gemacht!), das hast du halt in auch nur einigermaßen touristischen Ländern schon aufgrund der schieren Anzahl von Touristen nicht mehr, hier aber dafür ständig ...

Unterwegs kamen wir auf Deutschland und - unvermeidlich in längeren Gespräch auf dem indischen Subkontinent, scheint mir - auf Hitler zu sprechen. Bei "Hitler is Germany" oder so protestierte ich dann doch entschiedener, davon ließen sie sich dann überzeugen - "just joking" ... Haha, nö!

Am Ende des Rundgangs - es waren jetzt doch zwei, zweieinhalb Stunden geworden - marschierten wir durch einen - am Freitag, dem islamischem Feiertag - leeren Markt zurück zum Ufer des Flusses und fuhren mit einem noch kleineren Bötchen als vorher wieder zurück nach Old Dhaka.

Hier nun eröffnete mir Noel, oder wie er heißt, dass sie gerne 200 Dollar von mir hätten. Na sicher, Freundchens! Ein großes Stück war ich ernsthaft empört, ein bisschen habe ich auch geschauspielert, ich machte ihm (und mir) schwere Vorwürfe, dass ich den beiden getraut hätte, sagte das den zwei Schurken auch, und schon ruderte Noel wieder zurück und bat mehrfach um Entschuldigung. Das Ding saß ich jetzt aus, bis ich drüben und wieder auf festem Ufer war.

Dort sagte ich den beiden alle Schand (ohne Beleidigungen!), schalt mich selbst, dass ich den beiden getraut hätte, drückte dem einen 50 Euro in die Hand und jagte die beiden davon. Ganz ehrlich: Wenn die mir vorher "Hör zu, Jüngelchen, wir machen jetzt zweieinhalb Stunden Rundgang durch Süd-Dhaka, du siehst Sachen, die du sonst nie gesehen hättest, und das Ganze kostet dich 50 Euro." gesagt hätten, ich hätte das wahrscheinlich von vornherein gemacht und mit den Eindrücken, die ich gewonnen hatte (das wusste ich vorher natürlich nicht), sogar sicher gemacht (und ich hätte denen noch 10 Euro Trinkgeld gegeben). So, mit diesem "You happy, we happy"-Gelaber und dem ganzen Kehricht war ich echt sauer (ja, zu einem gut Teil auch auf mich selbst, und zurecht, ich weiß). Und ja, ich weiß, 50 Euro sind hier ein Wochenverdienst - aber mir wäre der Spaziergang und die Einblicke und die Erfahrungen und Erlebnisse das auch ohne die Gaunereien absolut wert gewesen, denn der Spaziergang war absolut fantastisch und spannend und interessant!

Die beiden schienen mit dem Wochenverdienst aber auch glücklich zu sein, denn die zogen ohne größeren Protest (naja, ganz kleinlaut wurde noch nach 1.000 Taka - acht Euro - für den Bootsführer gefragt - "no!") von dannen und unterhielten sich auf dem Weg zurück - hundert Meter vor mir - ganz angeregt über den gemachten Gewinn ...

War das jetzt Idiotensteuer? 150 der 200 Dollar wären Idiotensteuer gewesen, aber so rechne ich mir das schön, dass ich 50 Euro für eine online gebuchte Tour (auch in Dhaka!) locker bezahlt hätte und keineswegs dermaßen viele und unerwartete Eindrücke gewonnen hätte. Also nein, keine Idiotensteuer, aber ich war froh, dass die beiden schnell von mir abließen - meine schauspielerische Leistung in Verbindung mit meinem Körpergewicht hilft manchmal, höhö ...

Jetzt war ich aber auch wirklich fertig, wollte mir aber den Pink Palace noch anschauen, und praktischerweise waren wir gegen 14.45 Uhr wieder in Old Dhaka. Ich saß noch ein paar Minuten auf einer Absperrung, dann sah ich, dass sich eine längere Schlange gebildet hatte. Die war mir erst zu lang, ich ging noch ein paar Schritte durch einen dunklen Gang zurück zur Hafenstraße, um ein Bild von hinter dem Zaun des Palastes zu schießen, ging dann doch wieder zurück und stellte mich in die Schlange, die einigermaßen schnell ging.

Nach ein paar Minuten stupste mich ein Wachmann an, bedeutete mir mitzukommen, drängelte sich für mich vor, kaufte mir eine Ausländer-Eintrittskarte und führte mich dann so lange bis zum Eingang, bis er endlich seinen Dollar Bakschisch bekam - herrlich! (Und für die Bangladescher war das völlig okay, unglaublich!)

Im Pink Palace war die Hölle los, fast ausschließlich Bangladescher, aber ich sah tatsächlich ein paar (ostasiatische) Touristen - wir Touristen sind ganz einfach daran zu erkennen, dass wir Einzige vor den englischsprachigen Tafeln stehen. Auch hier wurden Gespräche angefangen, "which country", "what's your name", der Sohn eines älteren Herrn fotografierte uns sogar beim Gespräch, ein Mann wollte ein Bild von seiner Nichte mit mir haben (die Nichte war eher nicht so begeistert), aber ich war so fertig, dass ich die Schönheiten der Ausstellung nicht mehr so richtig wahrnahm. Achtung, Fotografieren ist überall - teilweise streng - verboten, dran halten tut sich keine alte Sau, es ist so lustig zu sehen ... (Und auch insgesamt erinnert das Ganze in seiner ganzen Aufmachung sehr an den Dolmabahçe-Palast in Istanbul, nur dass dort das Fotografierverbot sehr viel strenger durchgesetzt wird.)

Ich lief die Freitreppe hinunter, sah viele Bangladescher da im Gras des Parks sitzen und machte mich auf nach Hause. Unterwegs begegnete mir noch mein Transferfahrer von gestern, sein Kumpel wollte mir eine weitere Reiseführertätigkeit aufs Auge drücken, aber jetzt hatte ich endgültig genug.

Ich lief noch ein paar Schritte, dann nahm ich mir eine Moto-Rikscha (die ist deutlich billiger als ein CNG, obwohl es nicht schneller und für den Fahrer auch nicht anstrengender ist) für 150 Taka (gut einen Euro), navigierte den Fahrer durch den - jetzt aber endgültig noch einmal - absolut wahnsinnigen Verkehr - die fahren kreuz und quer, wirklich kreuz und quer, es ist unfassbar, aber durch das quasi ständige Hupen funktioniert das alles ziemlich gut ...

Er ließ mich am Hotel raus, kriegte ordentliches Trinkgeld, ich ging - über die Straße!!! - ins Zimmer und sitze jetzt mit Blick auf den Verkehr im Hotel-Restaurant, denn hier fühle ich mich wohl, hier ist es kühl, hier hoffe ich, dass die Hygiene einigermaßen okay ist, denn Magen-Darm im Flieger möchte ich möglichst vermeiden.

Ich hatte jetzt einen (kleinen) Fisch, der sehr lecker war, jetzt esse ich noch ein Biryani (hatte ja kein Mittagessen), und dann geht es unter die Dusche und dann heute früh ins Bett, denn das war ein sehr intensiver Tag, aber auch einer, den ich mein Leben lang hoffentlich nicht vergessen werde. Und für Freunde und Bekannte wird der heutige Tag einen weiteren Strauß wilder Geschichten zur Folge haben, die ich ihnen gefragt und ungefragt erzähle ...

So, jetzt Fotos, mal gucken, was das wird ...

Stele an der Armenischen Kirche

Armenische Kirche

Water ATM

Am Fluss

Stadtbild

Lalbag-Fort

Landungsbrücken Sadar Ghat

Moschee in der Altstadt

Blick auf den Buriganga

Ein paar Boote

Werft


Enten zu verkaufen

... oder Ziegen

Wieder Boote

Vogelmarkt

Fischmarkt

Getrocknete Fische

Fischmarkt

Gleich geht's zum Ziegenmarkt

Hinduistischer Tempel

Über diese Brücke bin ich gegangen - wackel, wackel

Hühnermarkt

Blick voraus!

Heimfahrt I

Heimfahrt II

Pink Palace

Blick aus dem Pink Palace auf den Fluss

Pink Palace in seiner ganzen Schönheit

Biryani (im Reis ist ein Hühnchenschlegel und ein Ei versteckt)

Bangladeschischer Fisch

Aus der Rikscha aufgenommen

Skulptur auf der Verkehrinsel


Gleich kommt die Triggerwarnung - wer nicht Vegetarier werden will (oder es wahlweise schon ist), nicht weiterscrollen ...























Triggerwarnung


3, 2, 1 ...

Jo ...