... müsste ich - nach dem Gesetz der Serie, höhö - dann wieder nach Marokko kommen, denn in ebendiesem Land war ich 1999 (Tagesausflug von Fuerteventura nach Marrakesch, meine erste Auslandsreise alleine, glaube ich), 2008 (mit zwei Jenaer Studienkolleginnen nach Marrakesch) und 2016 (in Casablanca auf dem Weg in die und aus der Westsahara) und in ebendieses Land werde ich am 29. Oktober wieder reisen. Zwischen 1999 und 2008 lagen neun Jahre, zwischen 2008 und 2016 acht und zwischen 2016 und 2023 offenkundig sieben, sodass - wenn sich die Abstände zwischen zwei Besuchen in Marokko weiter verkürzen - eben 2029 (sechs Jahre), 2034 (fünf) und 2038 (vier) die nächsten Besuche in Marokko anstehen müssten.
Solche vermeintlichen Gesetzmäßigkeiten ignoriere ich regelmäßig ab dem Zeitpunkt, an dem sie eben nicht mehr gelten (sonst hätte ich 2021 nach Georgien reisen müssen, und bei Israel habe ich es auch mit dem Zweijahresrhythmus furchtbar vermasselt), aber gefallen tun sie mir eben doch ...
Eine andere Statistik - und die ist nun wirklich gehaltvoller - lautet, dass ich mit der Reise nach Marokko, also nach Afrika, zum ersten Mal in einem Kalenderjahr sechs Kontinente besuchen werde. In Europa habe ich am 1. Januar mit einem Fuß in Deutschland und einem in der Schweiz angefangen, dann war ich im April in Zentralasien, im Mai im karibischen Teil Nordamerikas und mit Suriname auch in Südamerika, und im Juli und August schließlich war ich in Ozeanien - nach Afrika fehlt mir nur noch Antarktika, aber da war ich ja noch überhaupt nicht, und das wird dieses Jahr auch nix mehr ...
Am 28. Oktober also, einem Samstag, fahre ich erst einmal zum Flughafen am Hahn und fliege am Nachmittag nach Bergamo in Norditalien. Dort war ich noch nie, Fotos sehen ganz gut aus, also werde ich mir diese lombardische Stadt mal genauer anschauen. Ich hatte die Wahl zwischen einem sehr frühen Weiterflug am nächsten Morgen oder dem Flug am Nachmittag, und jetzt habe ich den Nachmittagsflug gebucht, auch wenn er teurer war, aber so kann ich zunächst einmal nach hoffentlich gutem italienischem Abendessen am nächsten Tag ein bisschen ausschlafen und eben auch einen kleinen Stadtbummel machen.
Am Sonntag Abend geht es am Nachmittag von Bergamo (mit Ausreise aus dem Schengenraum dort) nach Marrakesch, wo ich gegen 20.30 Uhr oder so ankomme. Ich habe mir ein schönes Riad in der Nähe der Djemaa el-Fna, des Marktplatzes, gesucht; ich glaube, da werde ich es mir gutgehen lassen. Den Brückentag am 30. Oktober werde ich Marrakesch erkunden, denn 15 Jahre nach meinem letzten Besuch wird sich da viel verändert haben - und ich habe mich ganz gewiss auch verändert, denn damals fand ich Marrakesch exotisch, laut, hektisch, war aber eben auch noch nicht wirklich viel in der Weltgeschichte herumgekommen. Ich bin also sehr gespannt ...
Am Reformationstag, Dienstag, 31. Oktober, geht es früh morgens (der einzige Wermutstropfen in der ansonsten sehr schlaffreundlichen Reiseplanung) von Marrakesch direkt zum Hahn, sodass ich am Abend schon wieder im Schwarzwald (oder in Hannover, das muss ich noch überlegen) sein dürfte.
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Heute Abend war ich aber in Berlin und habe mich dort mit Jessi und Christian getroffen; die beiden sind gestern von Luxemburg in die deutsche Hauptstadt geflogen (kein Inlandsflug also, sehr löblich!) und bleiben bis Montag. Morgen und übermorgen sind Potsdam und der Spreewald geplant, und da darf ich mich den beiden anschließen, auch wenn ich mir die 200 Euro fürs Hotel spare und im Rahmen von Eh-Do-Bahncard-100-Kosten eifrig zwischen Berlin und Hannover hin- und herpendle. (Die 200 Euro habe ich ja heute sehr sinnvoll in Flüge und Hotels Ende des Monats investiert, das reicht nicht ganz, aber doch ein ganzes Stück weit ...)
Zu Abend gegessen haben wir in einer DDR-Kneipe in der Nähe des Ostbahnhofs, das war wirklich lecker dort, erst gab es Soljanka für mich, danach ein Schweinesteak au four mit Ragu fäng, also Würzfleisch obendruff, und am Schluss gab es noch Kalten Hund ... Dazu wurden Schwarzbiere und am Ende ein Pfeffi (ohne Schlagsahne, der Ober lachte ob meiner "Beschwerde" nur ...) konsumiert - das war sehr gut da ...
Den Zug hätte ich vermeintlich fast verpasst, weil erst bei unserer Ankunft am Bahnhof angezeigt wurde, dass der Zug eine halbe Stunde Verspätung hat. Ich fuhr daher mit einem Regionalexpress nach Spandau und stieg erst dort in meinen ICE ein; da sitze ich jetzt und hoffe, dass ich noch einigermaßen pünktlich in Hannover ankomme ...
Morgen treffen wir uns gegen 10 Uhr wieder in Spandau, und es ist schon lustig, dass die beiden, die ihr Hotel in Köpenick haben, fast so lange mit der S-Bahn nach Spandau brauchen wie ich mit dem ICE aus Hannover ...
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