Am Dienstag letzter Woche überkam mich das Bedürfnis (geschwollener ging's echt nicht mehr ...), noch einen kurzen Spaziergang zu machen und dabei idealerweise eine Staatsgrenze zu überqueren. Also fuhr ich mit dem Bus um kurz nach 17 Uhr in Richtung Weizen und machte mich über den Wiizemersteg auf in Richtung Stühlingen. Für die gut vier Kilometer hatte ich etwas über eine Stunde Zeit, denn der letzte Bus aus Stühlingen fuhr gegen halb sieben.
Außer einem Traktorfahrer, der sein Feld beackerte, begegnete mir kein Mensch, ich lief auf mir teilweise bekannten, teilweise sogar tatsächlich noch unbekannten Pfaden direkt an der Wutach, dem Grenzfluss, entlang und überquerte im Schleitheimer Ortsteil Oberwiesen die schweizerisch-deutsche Grenze ... Ich war so schnell gelaufen (und schwitzte wie ein Biber), dass ich dem Bus sogar noch eine Station entgegenlaufen konnte und erstmals an der katholischen Kirche in Stühlingen in den Bus einstieg. Die erfolgreiche kleine Wanderung wurde in der nahegelegenden Gastronomie zelebriert, war ja klar ...
Letzten Samstag ging es dann recht früh in Richtung Niederrhein, denn vor das Cousinentreffen hatten die Götter das Einkaufen in Venlo in den Niederlanden gesetzt. Schon kurz hinter Freiburg gerieten wir in den ersten Stau, weil vier Schweizer Autos ineinandergefahren waren, und auch insgesamt war recht viel Verkehr, wir überquerten die deutsch-niederländische Grenze auf der Autobahn (das hatten wir an der Stelle auch noch nicht oft gemacht ...) und gingen im gerappelt vollen Venlo einkaufen.
Nachdem das erfolgreich gewesen war (unter anderem hatten wir teuren Aal erstanden, der in den Folgetagen verspeist wurde), fuhren wir in den Heimatort meiner Mutter und trafen uns dort mit ihren Cousinen und teilweise deren Kindern. Das war ein wunderbarer Abend mit gutem Essen und König-Pilsener, der Sonntagmorgen war sogar erträglich, sodass wir nach sehr gutem Frühstück schon einigermaßen zeitig wieder aufbrachen.
Nun hatte ich zwar erst am Vortrag eine Staatsgrenze überquert, aber da wir doch recht gut durchkamen, überzeugte ich meine Mutter, dass wir ein kurzes Stück über die französische Autobahn fahren - gesagt, getan, in Lauterbourg ging es über die Grenze auf die elsässische A35, und kurz vor Achern ging es über die Grenze. Wir waren zu lange ohne Pause (und ohne Getränke) gefahren, sodass die Proviantaufnahme mit Füßevertreten sehr gut ankam. Danach ging es aber stehenden Fußes weiter in den Schwarzwald und auch dort in die örtliche Gastronomie.
Am Mittwoch machte ich noch meinen berühmt-berüchtigten Spaziergang vom Abzweig Schluchsee zurück in die Stadt (örtliche Gastronomie, jaha) und jetzt bin ich auf dem Weg nach Hannover.
Ich werde nur mein größeres Gepäck in meine Bude werfen (und mich für ein paar Stunden ins Bett), ehe es morgen früh schon wieder mit Straßenbahn (zum Hauptbahnhof in Hannover), Zug (nach Düsseldorf und von dort weiter nach Koblenz) und Bus (zum Flughafen Hahn) in Richtung mittelgroße weite Welt geht.
Ich sollte um spätestens 15.32 Uhr am Hahn ankommen (wenn ich nicht gut schlafen kann, schon um 7.20 Uhr die Bahn nehme und alle Anschlüsse klappen sollten, könnte es schon 13.32 Uhr werden), mein Flieger geht um 17.40 Uhr und um 18.55 Uhr sollte ich schon in Bergamo landen. Dann geht es mit dem Bus in die Stadt zum Bahnhof, von dort zu Fuß ins Hotel und hoffentlich zeitnah in eine Kneipe, die das Finale der Rugby-WM zeigt.
Übermorgen gucke ich mir dann Bergamo an, fahre am mittleren Nachmittag zum Flughafen, reise aus dem Schengenraum aus, fliege um 17.25 Uhr nach Marrakesch und sollte dort um 20.45 Uhr landen. Ich habe mir schon einen Transport zum Flughafen organisiert, für den ich nicht in den Schuldturm komme, und dann freue ich mich auf einen entspannten Montag mit Minztee auf der Djemaa el-Fna.
Am Dienstag geht es in aller Herrgottsfrühe um 6.45 Uhr zurück zum Hahn; dort komme ich um 10.30 Uhr an, verpasse den nur alle zwei Stunden fahrenden Bus und starte dann also gegen 12.27 Uhr ins Abenteuer Rückfahrt über Koblenz und Köln nach Hannover. Auch der Dienstagabend dürfte in der örtlichen, hier aber Hannoveraner Gastronomie enden ...
Fotos von der Schweiz-Wanderung gibt es, von den Niederlanden und Frankreich aber nicht:
Blick auf die Wutach bei Sonnenuntergang |
Da drüben ist Deutschland |
Das Viech ist mitten auf der Grenze |
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