Meine Länder

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Sonntag, 25. September 2022

"Gehst du bitte Hände und Mund waschen?"

So charmant wie von der dreijährigen Tochter des Hallenser Ehepaares, bei dem ich von Donnerstag bis Samstag übernachtet habe, bin ich selten gefragt worden, ob ich mit ihr und ihrem Bruder Uno spiele. Wir hatten gerade gefrühstückt, und im dortigen Haushalt ist es üblich, dass man erst spielen darf, wenn man die Hände und den Mund gewaschen hat, also folgte ich alter Väter Sitte, begab mich ins Bad, wusch mir die Hände und den Mund (ich hatte ein Brot mit Erdnussbutter und Marmelade gegessen, tat also wirklich gut daran) und spielte mit den beiden dann Uno. Sehr herzig!

Am Dienstag machte ich ein bisschen früher Schluss und marschierte vom Büro in Mühlenberg über Wettbergen in Richtung Deister. Die ersten Meter regnete es noch, aber der Regen hörte sehr bald auf, und dann war das ein sonniger und wunderbarer (langer) Feierabendspaziergang, auch wenn ich weitgehend an der B 217 entlanglief, die zum Teil vierspurig ist, aber trotzdem todesmutig von mir überquert wurde.

Es ging durch Ronnenberg und - an einer sehr schönen Allee entlang - in Richtung des Ronnenberger Stadtteils Weetzen, und da ich den Zug dort gerade verpasst hatte, lief ich noch ein Stück weiter nach Lemmie, das schon zu Gehrden gehört. Ich hätte es vielleicht noch nach Wennigsen (Deister) geschafft, aber irgendwie war mir das nach etwas über neun Kilometern in Büroschuhen dann ein bisschen zu riskant.

Am Donnerstag Abend fuhr ich dann schon nach Halle, denn am Freitag Abend wollte ich mit einem Teil der besuchten Familie nach Leipzig zum Spiel Deutschland - Ungarn, und ich traute der Bahn nicht, dass ich das pünktlich schaffe (zudem hatte ich Gepäck dabei und war nicht sicher, ob ich das am Bahnhof eingeschlossen kriege ...).

So arbeitete ich dann am Freitag in Halle, ehe wir - mit dem Auto, weil wir den Sohn dabeihatten, für den das Spiel schon weit nach seiner normalen Schlafensgehenszeit war - nach Leipzig fuhren und uns auf einen Park-and-Ride-Parkplatz stellten. Mit der Straßenbahn fuhren wir zum Stadion, holten uns noch eine Fahne beim Fanclub der Nationalmannschaft und betraten dann schon ziemlich früh das Stadion. (Beim Einlass wurde allerdings nicht kontrolliert, ob die Kinderkarte wirklich vom Kind benutzt wurde oder von einem Erwachsenen, und die Ordner waren insgesamt ziemlich entspannt - das merkte man hinterher auch, als ungarische Fans Pyrotechnik zündeten ...)

Ich finde es immer wieder schön im Stadion, das muss ich schon sagen, vor allem, wenn man das Bier so schnell kriegt wie in Leipzig - ich lief einmal zum Stand, kam sofort dran und bezahlte mit der Karte, sehr praktisch ...

So viel Standfußball habe ich bei einer deutschen Nationalmannschaft schon lange nicht mehr gesehen, das war - vielleicht bis auf die Viertelstunde nach der Halbzeitpause - richtig schlecht. Der ungarische Vater bejubelte natürlich das 1:0 für Ungarn, sein doppelstaatiger Sohn war sowieso fein raus, weil der "für beide" war ... (Achso, und das Deutschland-Trikot, das ich bei der WM 2018 und jetzt am Freitag trug, wird demnächst rituell verbrannt, bei Fußballfragen bin ich abergläubisch ...)

Nachdem ich am Samstag Morgen noch mit der Tochter des Hauses Türme aus Elefantenfiguren gebaut hatte, brach ich kurz vor dem Mittagessen auf, weil ich noch in Jena mit einer früheren Studienkollegin verabredet war. Das war ein wunderbarer Nachmittag mit Birnenpfanne im Stilbruch (die nehmen inzwischen auch Karte - es geschehen noch Zeichen und Wunder!), einem Einkaufsbummel in einem Klamottenladen, den ich noch aus meinen Studienzeiten kenne (ich kaufte nix, meine Kollegin kaufte ein, denn gestern war der letzte Tag vor der Schließung des Ladens ...) und einem Absacker im Irish Pub, in dem ich nach Rugby-Trainings (und auch sonst) auch schon insgesamt Tage meines Lebens verbracht habe ...

Um kurz nach 19 Uhr brach ich auf, ich fuhr zum Westbahnhof (ich war aus Halle am Paradiesbahnhof angekommen), stieg in den Regionalexpress nach Göttingen, wechselte dort für eine halbe Stunde in den ICE nach Hannover und war gegen 23 Uhr im Bett.

Jetzt sitze ich im ICE nach Freiburg und hoffe, dass ich zwischen 16 und 17 Uhr in Bonndorf bin - meine Ma holt mich in Neustadt oder Rötenbach ab, weil ich noch einen verspäteten ICE erwischt habe, der aber nicht mehr für den 16.14-Uhr-Bus nach Bonndorf gereicht hätte.

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So, fangen wir mal mit dem Jahr 2023 an: Uli und ich wollen ja mit drei Jahren Verspätung unsere Neuseeland-Reise nachholen, und weil nächstes Jahr die deutschen Fußball-Damen in Australien und/oder Neuseeland um den WM-Titel spielen, ist die Chance recht hoch, dass ich wir in der zweiten Juli-Hälfte irgendwo in Australien und Neuseeland herumkraxeln. Ob wir die Verlängerung mit Fidschi, Samoa und Amerikanisch-Samoa machen (können), ist mir noch nicht ganz klar, weil da noch nicht so ganz klar, wer noch Tests verlangt, und das ist mir ein bisschen zu riskant ...

Die Studienkollegin, mit der ich gestern durch Jena gezogen bin, möchte mal nach Malawi, sodass das nächstes Jahr vielleicht auch klappen könnte - da schauen wir mal.

Unterwegs in Richtung Deister

Nicht weit entfernt von Hannover

Schöne Allee kurz vor Weetzen

Endstation in Lemmie

Kurz vor den Hymnen

Da stand es noch 0:0

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