... schrieb die Kollegin über meine Bilder und damit war sie ein Opfer der Autokorrektur. Sie wollte eigentlich "Scary Movie" schreiben und auf eine Horrorfilmpersiflage anspielen, aber "Schrottplatz-Film" passte durchaus auch zur Qualität meiner Nachtaufnahmen ...
Vorgestern Abend machte ich gegen 19 Uhr Schluss und lief - im Dunkeln und im Schnee - eine kleine Abendrunde durch die Allmendstraße, dort hinten - jetzt war es endgültig stockduster - ins Feld, bis zur Wellendinger Kapelle und dann am Waldrand zurück in Richtung Bonndorf, nur um noch einen kurzen Abstecher durch den Wald in Richtung Sportplatz zu machen. Von dort ging es durch die Waldallee zurück.
So fangen Horrorfilme an, denn die Straße war zugeschneit, aber ich hatte wenigstens meine Handytaschenlampe dabei (die gar nicht mal so schlecht war). und die fiel nicht mal aus. So richtig angenehm war das aber auch nicht zu laufen, weil ich im Schnee oft wegrutschte, aber es war herrlich, die frische Luft zu atmen.
Das kurze Stück durch den Wald in Richtung Sportplatz war auch toll, aber am Ende war ich froh, wieder in der Zivilisation gelandet zu sein. Um 20.30 Uhr war ich am letzten Tag, an dem ich das vor dem "harten Lockdown" und der Ausgangsbeschränkung ab 20 Uhr durfte, zu Hause.
Gestern dann machte ich doch schon nach drei Stunden Schluss und lief noch einmal in Richtung Allmendstraße. Diesmal bog ich relativ früh nach rechts in den Wald ab, und bei Tag im Wald auf Schnee - das ist anstrengend und sorgt für nasse Füße, aber ist trotzdem sooo, sooo schön ...
Kurz vor dem Wellendinger Sportplatz kam ich aus dem Wald, und hier war es so neblig, dass ich praktisch ein White-out hatte: Ich sah nicht bzw. kaum, wo der schneebedeckte Boden aufhörte und der neblige Horizont begann, aber ich hatte wenigstens die Straße zur Orientierung.
Ich lief an der Fuchsberghütte vorbei, an der ich als Kind jeden zweiten Geburtstag gefeiert hatte, aber auch seit zwei Jahrzehnten (mindestens!) nicht mehr war. Ich wusste gar nicht, dass da hinten ein Weg weitergeht, und, naja, so richtig fand ich den Weg auch nicht. Ich orientierte mich an meiner Handyapp und einzelnen Bäumen sowie einer alten geloipten Spur, sodass ich einigermaßen unbeschadet am Waldrand ankam (ich muss mal im Frühjahr gucken, wo da der Weg gewesen wäre ...).
Es ging weiter durch den Wald, auf rutschigen Schotterwegen, bis ich auf die Verlängerung der Wellendinger Grimmstraße kam, die nach Wittlekofen führt. Da war Asphalt und geräumt, das war dann schön zu laufen ...
Ich latschte durch Wittlekofen (was ich so gefühlt auch seit Jahrzehnten nicht mehr gemacht habe, Durchfahren - das hatte ein paar Mal in diesem Jahr stattgefunden - und dortiger Etappenstart zählt nicht) und dann eine - ungeräumte, aber öffentliche - Straße einen ziemlich brutalen Anstieg hoch, der durch die Matschmassen noch brutaler wurde ...
Ich bog scharf rechts ab ins Feld, ging über eine Berg-und-Tal-Piste, erreichte Stühlinger Gebiet (bis dahin war ich immer auf Bonndorfer Gebiet unterwegs gewesen) und lief in Richtung Golfplatz.
Dort stand ein Schild, dass man das Golfplatzgebiet betrete (mir war gar nicht so richtig klar gewesen, dass die das einfach so zulassen) und sich vor Bällen in Acht nehmen solle, aber bei 15 Zentimeter Schnee war natürlich kein Spielbetrieb (obwohl eine Lochfahne tatsächlich einsam im Nebel stand).
Bei einer Blitzschutzhütte bog ich scharf rechts ab, es folgte eine etwas hügelige Strecke, bevor ich - nach Verlassen des Golfplatzgeländes - so langsam in Richtung Bettmaringen abstieg.
Dort kam ich am Brunnen im Unterdorf an, und zwei Minuten später kam die Kavallerie in Form meiner Mutter angetuckert. Durchs Steinatal ging es heim, und zuhause ärgerte ich mich ein kleines bisschen, dass die Uhr 1.029,99 km anzeigt - die zehn Meter hätte ich auch noch laufen können ...
Heute war ich dann stinkendfaul, nachdem meine Mutter und ich uns mit Freunden, die uns heute besuchen wollten, geeinigt hatten, dass wir ausnahmsweise vernünftig sind und uns in diesen Zeiten nicht treffen, sondern das Treffen auf die Zeit nach dem Impfen verschieben - das ist ja hoffentlich absehbar ...
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Und weil das absehbar war, fange ich so langsam wieder an, nach potenziellen Reisezielen für die zweite Jahreshälfte 2021 zu suchen. Am 1. März fange ich ja in Hannover an zu arbeiten, und dann müsste ich nach der Probezeit so ungefähr ab September auch Urlaub in größerem Umfang kriegen können, was dann hoffentlich mit der Zeit zusammenfällt, in der zumindest reisetechnisch vieles ist wie vor Corona.
Mal gucken, ob Neuseeland schon klappt und ob dafür Zeit ist, die Isle of Man wartet auch, und Thailand/Myanmar könnte man trotz allem mit den dann Ex-Kollegen ins Auge fassen. Und daneben gibt es ja Tadschikistan und Turkmenistan, die Mongolei, Åland und die Färöer ... Und die Lüneburger Heide ist zum Wandern auch vor der Tür ...
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Fotos im Schnee:
Ortsausgang Bonndorf im Dunkeln |
Spuren im Schnee |
Unterwegs im Wald |
Whiteout (fast, rechts Wald) |
Vor Wittlekofen |
Das ist die Sonne, nicht der Mond |
Einsame Flagge auf dem verschneiten Golfplatz |
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