Meine Länder

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Freitag, 25. Dezember 2020

"Laudato si"

 ... war heute, passend zum 1. Weihnachtsfeiertag, mein Ohrwurm - den ganzen Tag über ... Furchtbar!

Ganz und gar nicht furchtbar war die heutige Wanderung, erstmals seit dem Samstag vor zwei Wochen konnte ich heute mal wieder raus, ohne arbeiten zu müssen und ohne zu arbeiten (der kurze Luftholenspaziergang letzte Woche Donnerstag wurde zwar getrackt, war mit 3,45 km aber eigentlich gegen meine Wanderregeln, aber was soll's?), und ich hatte die Wahl zwischen "Nordroute verlängern" und "Rheinroute verlängern".

Ich entschied mich, weil ich doch ausschlafen wollte (und außerdem meine arme Mutter wieder einmal zum Abholen einspannte), gegen die zweistündige Fahrt in Richtung Nordschwarzwald und fuhr stattdessen nach Murg am Hochrhein.

Dort stellte ich das Auto auf dem Friedhofsparkplatz ab (nachdem ich mich zweimal bei der Streckenführung vertan hatte ...), lief zur Bushaltestelle, an der ich am 31. Oktober in den Bus zurück nach Laufenburg eingestiegen war, machte meine "Strecke verbunden"-Armbewegung und lief dann durch Murger Innenstadt, wobei die Wanderung durch Straßenbauarbeiten ziemlich erschwert wurde.

Sei's drum, nach endlicher Zeit landete ich am Rhein und lief auf dem Rheindamm in Richtung Basel. Nach kurzer Zeit bog ich auf den Fischereipfad ab, der direkt am Rhein entlangführt (bei Hochwasser soll man den nicht begehen, sowas auch ...) und stiefelte da weiter, bis ich kurz vor der Grenze zwischen Murg und Bad Säckingen auf die Straße hochmusste, weil auf dem fortgesetzten Fischereipfad Absturzgefahr bestünde.

Nun denn, es waren etliche andere Leute unterwegs, die mich - ich hatte zwischenzeitlich mal wieder meine dicke Jacke ausgezogen - in meinem Kurzarmhemd zwischen entgeistert und belustigt anschauten - direkt am Rhein ging es eigentlich mit dem Wind, aber da oben auf dem Sträßchen pfiff der Wind ein bisschen mehr, sodass ich meine Jacke einigermaßen zügig wieder anzog.

In Obersäckingen lief ich wieder auf den Rheinuferweg und kam am Rheinkraftwerk Säckingen vorbei. Dort wäre ich normalerweise über die Grenze und an der Holzbrücke wieder zurück nach Deutschland, aber da die baden-württembergische Landesregierung der Ansicht ist, dass man sich beim Spaziergang in der Schweiz mit größerer Wahrscheinlichkeit mit dem Coronavirus ansteckt als beim Spaziergang in Deutschland, verkniff ich mir den Grenzübertritt, weil ich keine zehn Tage in Quarantäne will, wenn es nicht unbedingt sein muss ...

Ich unterquerte die Holzbrücke und lief bald durch eine eher parkähnliche Landschaft am Rhein entlang, das war so richtig entspannend (wenn da nicht ständig "Laudato si" im Kopf herumgeschwirrt hätte), und hier kamen mir auch kaum andere Menschen in die Quere.

Die Fähre zwischen Mumpf und Bad Säckingen ist nur bis Anfang September in Betrieb, aber die könnte ich auch nochmal nehmen, irgendwann, in besseren Zeiten, also lief ich weiter am Rheinufer entlang.

Unterwegs kam die Sonne (wider Erwarten) heraus, sodass ich sogar ein paar schöne Fotos machen konnte (die Monsieur Fotospezialist in Kaiserslautern zum Teil noch ein bisschen bearbeitet hat), vom Rhein zur einen und vom schneebedeckten Schwarzwald zur anderen Seite ... Das war richtig, richtig schön!

Ich kam nach Wehr und überquerte die Wehra (Bad Säckingen und Wehr waren zwei Gemeinden des Landkreises Waldshut, die mir noch fehlten, jetzt fehlen noch fünf von den 32), hielt mich aber dort nicht lange auf (dafür sorgten schon die Gänse, die an der Brücke Wache hielten), sondern lief weiter, überquerte den Lachengraben und war damit im Landkreis Lörrach und der Gemeinde Schwörstadt angekommen. Ich lief ein wenig durchs Städtchen und stellte mich dann an der Kirche an der Bundesstraße auf, auf dass meine inzwischen längst alarmierte Mutter mich abholen komme.

Wir hatten das gut abgepasst, sie kam fünf Minuten später, wir fuhren zurück nach Murg, holten mein Auto und fuhren dann getrennt, aber hintereinander über die B500 (da war Schnee neben und teilweise auf der Straße, weiße Weihnacht und so ...) am Schluchsee vorbei zurück nach Bonndorf.

Knapp 17 Kilometer, die Füße tun gar nicht mal so weh, die 1.050 Kilometer insgesamt sind überschritten, morgen wird nicht gewandert und am Sonntag wahrscheinlich auch nicht, Mitte nächster Woche soll es mal nach Wiesbaden gehen, aber Neujahr könnte man nochmal unterwegs sein ... Mal schauen.


Die Murg in Murg

Der Rhein

Gallusturm in Bad Säckingen

Holzbrücke in Bad Säckingen
Blick auf Rhein und Mumpf

Blick auf Schwarzwald unter dunklen Wolken

Unterwegs am Rhein

Mündung der Wehra in den Rhein



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