Meine Länder

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Montag, 20. Januar 2020

Canaletto am Vesuvio

Oh Mann, heute haben wir uns geografisch und kulturell mal wieder selbst übertroffen ...

Irgendwie haben wir heute ausgeschlafen, denn plötzlich war es 8 Uhr, als ich aufwachte, und meine Ma war auch noch nicht so richtig wach. Wir checkten so gegen halb zehn aus, gaben unser Gepäck in die Aufbewahrung (in Catania traut man sich noch gegenseitig, denn das Gepäck stand einfach neben der Rezeption ... nein, da war nichts in Madrid, neihein ...) und liefen ein bisschen durch die Straßen, nachdem wir beobachtet hatten, wie eine Heiligenstatue auf dem Domplatz ein bisschen "tanzt", zur Musik von "Volare", "O sole mio" und der italienischen Nationalhymne ...

Wir frühstückten je ein Panino und meine Ma einen Kaffee und gingen dann ein paar Schritte weiter ins Castello Ursino. Der Eintritt war niedriger als erwartet, und die Ausstellung war nicht so ganz großartig, auch wenn sie ein paar Steintafeln und ein paar hübsche Bilder haben ...

Es gab auch eine Caravaggio-Sonderausstellung, und wir überzeugten uns gegenseitig, dass das der Typ aus Dresden sei. Als wir durch die Sonderausstellung schlenderten, fehlte irgendwie ein Bericht über Dresden, sodass ich doch mal googelte und feststellte, dass wir alle beide Caravaggio und Canaletto verwechselt hatten. Auweia ...

Das sollte aber nicht der einzige Fauxpas bleiben, denn als wir da im Castello auf dem Aussichtspunkt auf den Vulkan standen (endlich sahen wir den mal in voller Pracht ...), hauchte eine Person aus unserer Reisegruppe ganz ergriffen: "Hach, Vesuvio ..." Öhm, ich sag mal so: Nö.

So gut war die Sicht nämlich nicht, dass wir auf den Vesuv hätten gucken können, das Teil vor uns war trotz allem noch der Ätna ...

Wir bewunderten den italienischen Volkshochschulkurs dafür, wie konsequent sie es schafften, im Weg herumzustehen, verließen dann aber das Castello und spazierten wieder einmal - etwas ziellos - durch die Straßen Catanias. Wir bogen mal nach links ab, kamen an der Chiesa di San Benedetto vorbei (leider heute zu) und landeten in einer Pizzeria, die fast leer war.

Leer blieb sie nicht lange, denn wir waren wie immer ein bisschen zu früh gewesen, und die Pizzeria füllte sich. Das Problem war, dass wir bestellten und erst dann sahen, wie riesig die Pizze dort sind - ich bin so froh, dass wir nicht noch Bruschetta als Vorspeise bestellt hatten (denn wenn, dann wäre das die große Portion geworden) - ich hatte mit einer 28- oder 30-Zentimeter-Pizza gerechnet, aber das, das waren sicherlich 35 Zentimeter oder noch mehr - unglaublich!

Meine Ma hatte Sardellen mit Honig auf ihrer Pizza (und war von dieser Kombination nicht vollends begeistert), während ich nochmal Gaul genoss, diesmal eben auf Pizza - das war lecker, aber es war einfach ein bisschen viel ...

Der Grappa zum Verdauen half nicht wirklich, das Eis schon eher, und auf einmal war es schon kurz vor drei, sodass wir zum Hotel zurückgingen, das Zeug holten, die paar Schritte zum Busbahnhof gingen, mit dem Bus zum Flughafen fuhren und natürlich viiiiiiiel zu früh da waren.

Wir fläzten uns in die Lounge, der Rückflug war zu allem Überfluss noch verspätet, die Stewardess ging mir auf den Senkel, der Flughafenbusfahrer in Frankfurt auch, aber am Ende waren wir glücklich, müde, überfressen und zufrieden in der S-Bahn und im Bus in Richtung meiner Wohnung ...

Es war so, so schön auf Sizilien, wir haben ein für unsere Verhältnisse ganz gemütliches Wochenende verbracht, wir haben ein bisschen was gesehen, viel zu viel gegessen, schön war's ...

Jetzt wird noch Football geguckt ...

Volare, oho, cantare, ohohoho

Castello Ursino

Monster-Pizze

Ätna ...

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