Meine Länder

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Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Donnerstag, 23. Januar 2020

Abflug im Mai, Ankunft im April

Klingt komisch, is aber so - jedenfalls, wenn man über die Datumsgrenze fliegt.

Gestern Abend habe ich nun unseren Flug von Apia (Samoa) nach Pago Pago (Amerikanisch-Samoa) gebucht: Am 1. Mai um 7.30 Uhr fliegen wir in Samoa ab und landen nach einer halben Stunde Flug um 8 Uhr in Pago Pago, so weit, so ungewöhnlich, schön ist nur, dass wir am 30. April landen, weil Amerikanisch-Samoa auf der anderen Seite der Datumsgrenze liegt und damit noch das alte Datum hat ... In Amerikanisch-Samoa haben wir gut acht Stunden Zeit, um uns das Museum in Pago Pago anzugucken und vielleicht mal an diesen Barfußstrand zu fahren, ehe es um 16.10 Uhr zurückgeht und wir - nun wieder am 1. Mai - um 16.40 Uhr in Apia landen.

Natürlich bin ich sehr gespannt auf Amerikanisch-Samoa und auch gespannt auf den Flug im 9-Sitzer zwischen den beiden Samoas, aber das Coolste an der ganzen Aktion ist natürlich das Überqueren der Datumsgrenze. Mir ist durchaus klar, dass nicht auf einmal ein Regenbogen erscheinen wird, wenn wir diese ominöse Grenze überqueren, aber trotzdem - das wird lustig ...

In Samoa - und zum Teil auch in Amerikanisch-Samoa - gab es in den letzten Monaten eine Masernepidemie, sodass wir zum Erhalt der Einreisegenehmigung für Amerikanisch-Samoa nachweisen müssen, dass wir eine Masernimpfung erhalten haben - das werden wir schon schaffen. Aber die ganzen Dokumente (wir brauchen jeweils online zu beantragende Einreisegenehmigungen für Australien, Neuseeland und jetzt eben Amerikanisch-Samoa) beantrage ich erst Ende März oder so, das müsste reichen - und bis dahin werden die Masern in Samoa hoffentlich ausgerottet sein ...

Und unser Mietauto für die Südinsel habe ich auch schon gebucht - wir werden mit einem Toyota Yaris (oder einem ähnlichen Gefährt) über die Südinsel düsen.

Achso, und natürlich wird Amerikanisch-Samoa dann auch der östlichste Punkt meines bisherigen Lebens werden - das Eiland ist so weit östlich, dass es schon wieder auf der Westhalbkugel ist, und man durchaus darüber diskutieren, ob es vielleicht in Wirklichkeit einer der westlichsten Punkte meines Lebens ist ... Allerdings ist der Nullmeridian durch Greenwich (und damit die Definition von West- und Osthalbkugel) willkürlich, wohin die Reiserichtung bisher immer eindeutig war, und soweit in Richtung Osten bin ich halt noch nie unterwegs gewesen.

Aber es hilft alles nix, ich muss mal eine Weltumrundung machen, dann hat in der Hinsicht die liebe Seele Ruh ...

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Nicht mit einem Toyota Yaris, sondern einem Ford Ka werde ich den Süd(ost)en Irlands unsicher machen, und zwar Ende Februar. Weil die Flüge weiter auf die Isle of Man in den letzten Tagen spürbar angezogen hatten, habe ich mich jetzt umentschieden und fliege "nur" nach Irland: Am Freitag, dem 21. Februar, fliege ich früh morgens nach Dublin. Dort komme ich um kurz vor 8 Uhr an und werde mein Mietauto übernehmen (das mich pro Tag weniger als 10 Euro kostet ...). Ich habe mir gerade ein B&B in der Nähe von Rosslare gebucht, das zwar keinen Meerblick hat, aber erstens nicht weit vom Strand entfernt ist und zweitens ein Pub gegenüber hat, sodass ich womöglich ein Feierabend-Guinness trinken kann und nicht mehr fahren muss.

In der Nähe ist der Curracloe Beach, ein kilometerlanger Sandstrand, an dem ich sicher einen Spaziergang machen werde. Zwei Stunden Fahrt sind es zum Rock of Cashel, das sieht auf Fotos auch ganz gut aus, vielleicht werde ich mir das auch mal angucken.

In jedem Fall will ich nach dem Ende der Wintersaison und vor März, wenn es auf der Arbeit noch einmal intensiv wird, den Kopf ein bisschen freikriegen. Vielleicht lasse ich dann während des Strandspaziergangs auch mal das Handy im Auto, damit ich mich nicht wieder selbst ablenke ... Und es gibt nix Besseres zum Kopffreikriegen, als wenn man von der steifen nordatlantischen Brise ein bisschen durchgepustet wird ... Das wird toll.

Aber erstmal bin ich am Wochenende in Stuttgart, danach in Istanbul, danach im Schwarzwald, danach in Barcelona und dann geht es schon nach Dublin ... Wird schön ...

Montag, 20. Januar 2020

Canaletto am Vesuvio

Oh Mann, heute haben wir uns geografisch und kulturell mal wieder selbst übertroffen ...

Irgendwie haben wir heute ausgeschlafen, denn plötzlich war es 8 Uhr, als ich aufwachte, und meine Ma war auch noch nicht so richtig wach. Wir checkten so gegen halb zehn aus, gaben unser Gepäck in die Aufbewahrung (in Catania traut man sich noch gegenseitig, denn das Gepäck stand einfach neben der Rezeption ... nein, da war nichts in Madrid, neihein ...) und liefen ein bisschen durch die Straßen, nachdem wir beobachtet hatten, wie eine Heiligenstatue auf dem Domplatz ein bisschen "tanzt", zur Musik von "Volare", "O sole mio" und der italienischen Nationalhymne ...

Wir frühstückten je ein Panino und meine Ma einen Kaffee und gingen dann ein paar Schritte weiter ins Castello Ursino. Der Eintritt war niedriger als erwartet, und die Ausstellung war nicht so ganz großartig, auch wenn sie ein paar Steintafeln und ein paar hübsche Bilder haben ...

Es gab auch eine Caravaggio-Sonderausstellung, und wir überzeugten uns gegenseitig, dass das der Typ aus Dresden sei. Als wir durch die Sonderausstellung schlenderten, fehlte irgendwie ein Bericht über Dresden, sodass ich doch mal googelte und feststellte, dass wir alle beide Caravaggio und Canaletto verwechselt hatten. Auweia ...

Das sollte aber nicht der einzige Fauxpas bleiben, denn als wir da im Castello auf dem Aussichtspunkt auf den Vulkan standen (endlich sahen wir den mal in voller Pracht ...), hauchte eine Person aus unserer Reisegruppe ganz ergriffen: "Hach, Vesuvio ..." Öhm, ich sag mal so: Nö.

So gut war die Sicht nämlich nicht, dass wir auf den Vesuv hätten gucken können, das Teil vor uns war trotz allem noch der Ätna ...

Wir bewunderten den italienischen Volkshochschulkurs dafür, wie konsequent sie es schafften, im Weg herumzustehen, verließen dann aber das Castello und spazierten wieder einmal - etwas ziellos - durch die Straßen Catanias. Wir bogen mal nach links ab, kamen an der Chiesa di San Benedetto vorbei (leider heute zu) und landeten in einer Pizzeria, die fast leer war.

Leer blieb sie nicht lange, denn wir waren wie immer ein bisschen zu früh gewesen, und die Pizzeria füllte sich. Das Problem war, dass wir bestellten und erst dann sahen, wie riesig die Pizze dort sind - ich bin so froh, dass wir nicht noch Bruschetta als Vorspeise bestellt hatten (denn wenn, dann wäre das die große Portion geworden) - ich hatte mit einer 28- oder 30-Zentimeter-Pizza gerechnet, aber das, das waren sicherlich 35 Zentimeter oder noch mehr - unglaublich!

Meine Ma hatte Sardellen mit Honig auf ihrer Pizza (und war von dieser Kombination nicht vollends begeistert), während ich nochmal Gaul genoss, diesmal eben auf Pizza - das war lecker, aber es war einfach ein bisschen viel ...

Der Grappa zum Verdauen half nicht wirklich, das Eis schon eher, und auf einmal war es schon kurz vor drei, sodass wir zum Hotel zurückgingen, das Zeug holten, die paar Schritte zum Busbahnhof gingen, mit dem Bus zum Flughafen fuhren und natürlich viiiiiiiel zu früh da waren.

Wir fläzten uns in die Lounge, der Rückflug war zu allem Überfluss noch verspätet, die Stewardess ging mir auf den Senkel, der Flughafenbusfahrer in Frankfurt auch, aber am Ende waren wir glücklich, müde, überfressen und zufrieden in der S-Bahn und im Bus in Richtung meiner Wohnung ...

Es war so, so schön auf Sizilien, wir haben ein für unsere Verhältnisse ganz gemütliches Wochenende verbracht, wir haben ein bisschen was gesehen, viel zu viel gegessen, schön war's ...

Jetzt wird noch Football geguckt ...

Volare, oho, cantare, ohohoho

Castello Ursino

Monster-Pizze

Ätna ...

Samstag, 18. Januar 2020

Spaghetti nero, Austern, Cannoli, Gaul, Gelato

... und das war erst das Frühstück, höhö ...

Nein, nein, das war heute sicherlich ein Sizilianische-Spezialitäten-Tag, und dementsprechend war es ein schöner Tag ...

Wir standen einigermaßen früh auf, ließen uns ein bisschen Zeit und stolperten dann aus unserer Wohnungstür die paar Meter in den Dom. Der für katholische Verhältnisse relativ schlichte Dom gefiel uns sehr, zumal er relativ leer war - doch, kann man sich mal angucken. Danach liefen wir in Richtung Meer, verliefen uns ein bisschen (wir waren auf einer Straße gelandet, die wahrscheinlich nicht ans Meer führte), liefen zurück und kauften uns eine Tages-Busfahrkarte für wucherhafte 2,50 Euro pro Person.

Mit dem Teil fuhren wir - am Bahnhof vorbei - wieder zurück in die Innenstadt und stiegen auf der Via Etnea aus, weil wir uns dann doch unsicher waren, ob wir wirklich mit dem Bähnchen an den Fuße des Ätna fahren wollten.

Die Zugfahrpläne waren irgendwie ein bisschen verhäfelt, weil wir noch fast drei Stunden hätten überbrücken müssen, also ließen wir vom ursprünglichen Plan ab und fuhren an eine kleine Marina am Mittelmeer. Dort fielen wir - es war inzwischen 11 Uhr geworden - in eine kleine Fischhandlung-mit-Restaurant ein, einer der Leute dort sprach Englisch, und es gab Tintenfischsalat für meine Ma und Spaghetti nero (also mit schwarzer Soße von der Tinte des Tintenfisches) für mich. Beides war sehr lecker, und zum Abschluss gab es noch drei Äusterchen, die ebenfalls sehr gut waren. Dass dazu Wein getrunken wurde, versteht sich zwar nicht ganz von selbst, aber irgendwie hatten die nur Flaschenbier ...

Wir verließen - durch eine ziemlich enge Hintertür - das Lokal, liefen ein bisschen am Mittelmeer entlang, warteten ziemlich lange auf den Bus, stiegen dann in den ein, der eigentlich vor einer halben Stunde hätte kommen sollen, waren fast alleine da drin und mussten an der Endhaltestelle dieses Busses noch ein bisschen warten, bis die Busfahrer ausgekäst hatten, wer von ihnen als nächstes die Linie 2-5 bedienen sollte, die uns zurück in die Innenstadt bringen würde.

Schließlich stiegen wir an der von der Partnerin des Taxifahrers empfohlenen Pasticceria aus und eroberten uns einen Tisch. Meine Ma bestellte einen sehr süßen Kuchen (der Name ist uns beiden entfallen), während ich Cannoli bestellte, einmal mit Ricotta- und einmal mit Schokoladenfüllung. Das war dann ein gerollter Keksteig mit entsprechender Füllung, mit Schokolade gut, mit Ricotta sehr gut, und dazu gab es Kaffee mit Amaretto für mich, so lasse ich mir Kaffee gefallen.

Wir hatten den Ätna aus dem Bus heraus gesehen, aber kein gutes Foto machen können, also stiefelte ich den gegenüberliegenden Park hoch, nur um dort oben festzustellen, dass es da ebenfalls keinen Blick auf den Ätna gab ... Naja, müssen die Blogleser halt bis morgen warten oder notfalls auf Bilder in diesem komischen Internetz (oder wie das Ding heißt) zurückgreifen ...

Zu Fuß ging es zurück durch diese Hauptstraße der Fußgängerzone, die mancher Reiseführer mit der Rambla in Barcelona vergleicht (da ist jedenfalls sehr viel los ...), und am alten römischen Ampitheater vorbei zum Hotel. Nach kurzer Siesta verließen wir zur Stillung eines kleinen Hüngerchen und eines etwas größeren Dürstchens das Zimmer, genossen wieder einmal den Blick auf den Dom und landeten nach einem kurzen Spaziergang in einer Kneipenstraße, in der die Gastronomie gerade im Öffnen begriffen war.

Wir kamen in einem hübschen, modern-gemütlichen Restaurant zum Sitzen, bestellten Bier (was in Italien traditionell recht teuer ist), eine sizilianische Vorspeisenplatte (Polenta, große Kroketten und mit Sardellen gefüllte "Knödel") sowie Pferd, was schließlich mit zweierlei Käse überbacken auf den Tisch kam. Das war sehr, sehr lecker, muss ich sagen ...

Auf dem Heimweg war die Kneipenstraße deutlich voller, die Via Etnea ebenfalls deutlich voller, ein Eis musste noch dran glauben, aber jetzt sind wir relativ früh im Zimmer und werden bald schlafen, denke ich ...

Heute also ein sehr kulinarischer Tag, darauf hatte ich mich ja durchaus auch gefreut, morgen wird noch ein bisschen Sightseeing betrieben, jedenfalls gefällt es uns hier sehr gut ...

Überreste des römischen Amphitheaters

Elefantenbrunnen (Wahrzeichen der Stadt)

Dom zu blauer Stunde

Lecker Gaul (schreibe ich jedes Mal, glaube ich)

Freitag, 17. Januar 2020

Eine schlechte Absprache

... gab es zwischen meiner Mutter und mir, denn wir hatten vereinbart, dass ich nach der Ankunft ihr Handgepäck mit aus dem Flieger nehme. Nun wartete ich (sie saß vorne, ich hinten) extra darauf, dass die ganzen Leute aus dem hinteren Flugzeugteil auch hinten ausstiegen, damit ich nach vorne konnte. Nur war da nichts mehr an der Stelle, wo ich das Gepäck reingepackt hatte. Ich stieg also aus, sah meine Mutter nicht, wir fuhren mit getrennten Bussen zum Terminal, und als wir uns wieder sahen, hatte meine Mutter ihr Gepäck nicht und ich ebensowenig.

Der Busfahrer verwies uns an Lost & Found, der Typ dort sprach mit uns Englisch und als er merkte, dass wir Deutsche sind, sprach er mit uns Deutsch (er sprach besser Deutsch als die meisten Deutschen), er telefonierte einmal kurz, dann bat er uns zu folgen, denn ein Flughafenmitarbeiter brachte das vermisste Gepäckstück förmlich Sekunden später an den Eingang. Das Trinkgeld wurde abgelehnt, insgesamt haben wir da richtig Glück gehabt, das hätte richtig Scherereien geben können ... Und so'n Mist machen wir nicht nochmal (die hatten das Handgepäck meiner Ma vom linken ins rechte Gepäckfach umgeladen, aber dort war es wahrscheinlich nach hinten gerutscht, dass es mir nicht ins Auge fiel ... Nun denn ...)

Der Arbeitstag war kurz, aber heftig, und um 12.43 Uhr trafen meine Mutter und ich uns am Hauptbahnhof in Wiesbaden. Der Zug fuhr um 12.48 Uhr und wie immer hatte ich völlig unnötig Stress gemacht, weil wir um 13.30 Uhr am Flughafen waren. Wir aßen im Terminal 2 noch ein Schnitzel im Sonderangebot für 9,99 Euro (überraschend lecker), gingen dann durch die gähnend leere Sicherheitskontrolle (so leer, dass die Kontrolleure Arbeitsbeschaffung machten und die Leute kontrollierten, obwohl das System ihnen Unbedenklichkeit bescheinigte). Auch das Gate war nicht nach einem langen Fußmarsch zu erreichen, sondern war am Finger wenige Meter nach der Sicherheitskontrolle, und nach dem Pre-Boarding bekamen wir einen Platz, warteten noch ewig in der Schlange und kamen um kurz nach 15.30 Uhr vom Gate weg.

Der Flug war in Ordnung, in Catania windete es ein bisschen, denn die Landung war etwas wackelig (ein paar Italiener klatschten ...). Nachdem wir unser Gepäck hatten, sputeten wir uns, denn der Taxifahrer vom Hotel stand im Halteverbot und das Hotel fragte (sehr freundlich!) nach, wo wir denn blieben ...

Der Fahrer sprach kein Englisch, seine Frau dafür ein bisschen, wir unterhielten uns etwas, beide lachten, als ich auf die Frage, ob ich ein bisschen Italienisch spräche, "spegnere il motore in caso di sosta" von mir gab ("bei Stau den Motor ausschalten"), und nach einer mittleren Stadtrundfahrt kamen wir in unserem Hotel an.

Die Unterkunft hat, wenn ich das richtig sehe, drei Zimmer, alle mit Ausblick auf den Dom - es ist fantastisch, zumal das Zimmer selbst überraschend modern ist (es ist in einem alten sanierten Gebäude) und vor allem nur 53 Euro pro Nacht kostet ...

Wir genossen den Ausblick auf den Dom nur kurz, machten einen kurzen Stadtspaziergang durch die - soweit wir das im Dunkeln beurteilen konnten - wunderschöne Altstadt und ließen uns schlussendlich in der von der Empfangsdame empfohlenen Kneipe nieder.

Wir tranken Wasser und Wein, aßen Baby Squid, Sashimi vom Schwert- und Tintenfisch sowie vom Lachs, dazu bisschen Shrimps und schließlich Sardinen und Sprotten. Das Essen war hervorragend und preislich in Ordnung, danach gab es zwei tolle Kuchen, Limoncello und Espressi (ja, auch einen für mich). Wir wackelten heim, nachdem wir uns fast beschwert hätten, dass sie uns vier statt drei Essen abgezogen haben, aber der vierte Eintrag auf der Rechnung war der Wein gewesen - das wäre peinlich geworden ... Wir waren überraschend vernünftig, nahmen keinen Absacker mehr und sind jetzt also im Zimmer.

Der erste Eindruck, die ersten zwanzig Minuten von Catania waren super, wir sind sehr, sehr, sehr gespannt auf die Stadt morgen und übermorgen. Wir entscheiden spontan, was wir machen, aber nach aktuellem Stand fahren wir Bähnchen rund um den Ätna.

Ich werde berichten ...

Ausblick auf den Domplatz von unserem Balkon

Donnerstag, 9. Januar 2020

Bis nachts um halb vier

... habe ich letztes Wochenende noch Hotels gebucht, und jetzt steht die Reiseroute fest. Naja, jedenfalls steht sie in Neuseeland einigermaßen fest: Nach der Ankunft am Sonntagabend, dem 19. April, fahren wir nicht weit in ein Motel am Stadtrand von Christchurch.

Am Montag geht es weiter nach Aoraki, ins Mount Cook Village, wo wir eine Nacht in der Nähe des Mount Cook verbringen. Am Dienstag geht es auf eine längere Strecke in Richtung Fiordland-Nationalpark. Dabei kommen wir an der "Adrenalin-Metropole" Neuseelands, an Queenstown, vorbei. In Te Anau verbringen wir zwei Nächte, um am Mittwoch einen Ausflug an den Milford Sound zu machen. Von Te Anau geht es am Donnerstag nach Bluff im äußersten Süden der Südinsel. Dort haben wir ein Häuschen mit Blick aufs Meer, und dort werde ich den bisher südlichsten Punkt meines Lebens erreichen, bei 46° 37' südlicher Breite. Am Freitag dann geht es - vielleicht mit einem kurzen Stopp in Dunedin - nach Oamaru. Das soll ein Städtchen mit schöner viktorianischer Architektur, aber auch mit vielen Pinguinen sein. Und am Samstag schließen landen wir in Christchurch, wo ich in Innenstadtnähe ein hübsches Hotelele gebucht habe.

Am Sonntag schließlich geht es morgens mit dem Flieger nach Auckland, dort habe ich für zwei Nächte ein Apartment gemietet. Der Plan ist, dass wir am Montag noch einen Ausflug nach Rotorua machen.

Am Dienstag geht es nach Fidschi, dort wohnen wir im Doubletree, und am Mittwoch geht es nach Samoa, wo wir im Return to Paradise Resort residieren werden.

Ich habe in den letzten Tagen nochmal Blut geleckt, dass man doch den kleinen Hüpfer rüber nach Amerikanisch-Samoa und - noch wichtiger - über die Datumsgrenze machen könnte. Am 30. April in Samoa abfliegen und am 29. April in Amerikanisch-Samoa landen, das fände ich ja schon ganz schön cool ...

Es gäbe wohl einen Flieger morgens um sieben oder halb acht hin und am späten Nachmittag zurück, da könnte man sich ein bisschen in Pago Pago umgucken und in der angeblich legendären Barfuß-Bar im Osten der Insel ein Bierchen trinken, ehe man abends wieder zurückfliegt und nach einer halben Stunde Flug einen Tag später wieder in Samoa landet.

Das habe ich mir schon so schön ausgemalt, dass es mich wundern würde, wenn ich den Flug mit einer 20-sitzigen Twin Otter am Ende doch nicht machen würde ... Mal sehen, ob ich meine Reisebegleitung dafür begeistert kann oder ob sie lieber einen Strandtag in Samoa einlegen möchte.

Das wäre dann auch das erste Mal, dass ich amerikanisches Territorium während der Amtszeit eines republikanischen Präsidenten betrete - einmal ist immer das erste Mal.

Freitag, 3. Januar 2020

Jacinda Ardern

... heißt die Premierministerin von Neuseeland, und ihr Land werden die Tochter meiner Ersatzoma und ich Ende April besuchen.

Ich war ja die letzten Wochen um die Flüge herumgeschlichen, die auch nicht wirklich günstiger wurden, und heute Nachmittag buchte ich dann endlich. Die Flüge sind ein bisschen teurer, aber dafür fliegen wir nicht mit chinesischen Maschinen (die im Allgemeinen ein bisschen älter sind), sondern mti Etihad und Virgin, und in Neuseeland mit Air New Zealand ... Juchhe ...

Also, am Freitag, dem 17. April, fliegen wir um 11.20 Uhr von Frankfurt nach Abu Dhabi, wo wir um 19.40 Uhr Ortszeit (17.40 Uhr deutscher Zeit) ankommen. Wir werden uns da ein hübsches Hotelele in Abu Dhabi buchen, denn weiter geht es erst am nächsten Morgen um 10.00 Uhr (8.00 Uhr deutscher Zeit) in Richtung Melbourne. Der Flug dauert mehr als 13 Stunden, und wir landen um 5.15 Uhr am Sonntag Morgen (21.15 Uhr deutscher Zeit am Samstag Abend).

In Melbourne haben wir fast den ganzen Tag zur freien Verfügung, ehe es am Sonntag Abend um 18.30 Uhr (10.30 Uhr deutscher Zeit) nach Christchurch in Neuseeland geht. Dort landen wir um 23.50 Uhr (13.50 Uhr deutscher Zeit).

Wir bleiben, das habe ich - mit Einverständnis meiner Reisebegleitung - jetzt so entschieden, von Sonntag bis Sonntag auf der Südinsel. Es gibt auf der Südinsel, die größer, aber weniger besiedelt als die Nordinsel ist, sehr viele Fjorde und Gletscher und Berge und andere landschaftliche Schönheiten zu sehen, sodass wir da - jetzt also an sechs vollen Tagen - in der Gegend herumfahren, in Richtung Fiordland-Nationalpark, Milford Sound, Mount Cook - vielleicht nehmen wir den südlichsten Punkt der Südinsel (Slope Point) mit, denn das wäre mit 46° 40' S der mit großem Abstand südlichste Punkt meines Lebens, aber so oder so wird die Reise auf die Südinsel auf alle Fälle meinen südlichsten Punkt beinhalten. Ich werde am Wochenende sicherlich in die genauere Planung einsteigen, wo wir wann übernachten könnten - eventuell entscheiden wir aber auch erst spontan, mal gucken ...

Am Sonntag, dem 26. April, geht es um 9 Uhr (23 Uhr am Samstag Abend in Deutschland) mit Air New Zealand von Christchurch nach Auckland. Dort kommen wir um 10.20 Uhr (0.20 Uhr in Deutschland) an und haben also noch fast den ganzen Sonntag in Auckland.

Am Montag könnte man nach Rotorua fahren, das soll eine Hochburg der Māori-Kultur sein und zudem heiße Quelle haben, sodass man da vielleicht auch einen schönen Tag verbringen kann, ehe es abends wieder nach Auckland geht. Auf der Nordinsel haben wir jetzt also nur zwei Nächte, das ist dann halt so, man kann nicht alles haben, und Neuseeland ist zwar weit weg von Europa, aber eben doch nicht aus der Welt ...

Am Dienstag, dem 28. April, geht es um 13.05 Uhr (3.05 Uhr in Deutschland) mit Fiji Airways von Auckland nach Nadi auf den Fidschi-Inseln, wo wir um 16.05 Uhr (6.05 Uhr deutscher Zeit) ankommen. Wir haben 21 Stunden Aufenthalt in Fidschi, bevor es am Mittwoch um 13.10 Uhr (3.10 Uhr in Deutschland) von Nadi nach Faleolo in der Nähe der samoanischen Hauptstadt Apia geht. Dort landen wir um 16.05 Uhr samoanischer Zeit (5.05 Uhr deutscher Zeit).

In Samoa haben wir nun drei Nächte und werden sicher ein wenig am Strand herumliegen, aber auch die eine oder andere landschaftliche Schönheit dieser Südseeinsel begutachten - "Südsee", das klingt doch schonmal gut ...

Am Sonntag, dem 3. Mai, geht es um 6.10 Uhr (19.10 Uhr am Samstag Abend deutscher Zeit) von Apia nach Sydney. Dort kommen wir um 9.45 Uhr (1.45 Uhr deutscher Zeit) nach sechseinhalb Stunden Flug an. Wir haben etwas mehr als sechs Stunden Aufenthalt, da könnte man fast überlegen, ob man nochmal kurz zur Hafenbrücke oder zur Oper fährt ...

Jedenfalls geht es um 15.55 Uhr (7.55 Uhr deutscher Zeit) auf den - glaube ich - längsten Flug meines bisherigen Lebens, denn erst vierzehneinhalb Stunden später, um 0.30 Uhr am Montag nach Zeit der Emirate (22.30 Uhr Sonntag Abend deutscher Zeit), landen wir in Abu Dhabi. Dort sollten wir schnell zum Gate gehen, denn um 2.05 Uhr (0.05 Uhr deutscher Zeit) geht es dann schon wieder nach Frankfurt weiter, wo wir am Montag, dem 4. Mai, um 6.45 Uhr wieder ankommen ...

Das wird soooo spannend, ich bin so gespannt auf die Südinsel. Ja, Ende April ist es dort wahrscheinlich schon empfindlich kühl, denn es geht auf den südlichen Winter zu, aber ich hoffe, dass wir noch den einen oder anderen schönen Tag haben, zumal die südlichen Alpen angeblich den meisten Regen schon auf ihrer Westseite abregnen lassen.

Auckland und die Nordinsel werden wir nicht so richtig intensiv angucken können, aber dafür haben wir mit dem einen Tag auf Fidschi und den drei Tagen in Samoa auch nochmal ganz andere landschaftliche (und kulturelle) Umgebungen, das wird ganz bestimmt auch noch einmal hochinteressant.

Wenn nichts dazwischenkommt, wird Neuseeland das 144., Fidschi das 145. und Samoa das 146. Land, sodass Myanmar Ende Mai dann die Nr. 147 wird ... Wenn alles gutgeht, könnte ich die 150 dieses Jahr noch knacken, mal sehen ...

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Die Saudis haben mir heute eine E-Mail geschickt, dass ich ja neulich wieder ausgereist wäre (datenschutzrechtlich ein bisschen gruselig, aber was soll's), und baten um die Beantwortung von ein paar Fragen.

Unter anderem ging es darum, was die Saudis verbessern könnten, damit mehr Touristen kämen. Joa, das ist eine gute Frage, denn außer einem verbesserten öffentlichen Nahverkehr in den größeren Städten (aber da sind sie mit dem Metro-Bau in Riad ja auch schon dran) und diesem nicht so klugen Zwang zum zusätzlichen Abschluss einer Krankenversicherung (die meisten Bekloppten, die nach Saudi-Arabien fahren, werden eine Auslandskrankenversicherung haben ...) fällt mir wenig ein, was die Saudis wirklich verbessern können - Alkohol werden sie so bald nicht zulassen, und den Straßenverkehr werden sie auf die Schnelle auch nicht auf europäische Verhältnisse umgemodelt kriegen ...

Ich bin immer noch ein wenig perplex von der vollverschleierten Ausreisegrenzerin in Riad, die mich ganz jovial (in sehr gutem Englisch) fragte, wie es mir gehe, und mir ein gutes neues Jahr wünschte ... Das ist ein ganz gutes Beispiel für dieses unglaublich faszinierende Land, das so archaisch anmutende Vorschriften insbesondere für Frauen hat, aber trotzdem seine Bevölkerung (einschließlich des weiblichen Teils) möglichst gut ausbilden will, dieses Land, in dem du in jedem Hotel und in jeder Mall ziemlich problemlos Internetzugang hast, das aber - als so ziemlich einziges Land der Welt - im Alltag noch den islamischen Kalender benutzt.

Also, Saudi-Arabien ist - jetzt, wo sie sehr professionell Touristenvisa eingeführt haben - eigentlich ein ziemlich einfaches Reiseziel geworden: Inlandsflüge und Hotels sind problemlos zu buchen, auch ein Mietauto kriegt man ohne größere Probleme (selbst wenn das in Riad noch ein bisschen lang dauerte, bis der Typ fertig war ...), die Fahrerei ist halt arabisch und nicht europäisch, aber das kriegt man auch hin, und Parkplätze muss man jedenfalls nicht ewig suchen ... Infrastrukturell ist Saudi-Arabien einfacher zu bereisen als so manches Land, das schon länger als Touristenziel gilt. Klar, eine Party-Location wird das Land sicherlich nicht werden, nicht zuletzt, weil Alkohol und das Abspielen von Musik (offiziell) verboten ist, aber ein spannendes Reiseziel ist Saudi-Arabien allemal ... Hinfahren lohnt sich!

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Jetzt gucke ich noch ein bisschen nach Hotels und Autos und so für Neuseeland ...

Mittwoch, 1. Januar 2020

Crash auf den letzten Metern

Nein, nein, keine Sorge, ich habe keinen Unfall mit meinem Mietauto gebaut, aber ich war schon heilfroh, als ich den Wagen wieder am Flughafen in Dschidda abgegeben hatte ... Vielmehr war ich schon im Flughafengebäude und schob meinen Koffer neben mir her, als es auf einmal krachte: Da war ein kleiner Junge mit vollem Karacho gegen meinen Koffer gerannt. Der Arme hat sich richtig ausgeknockt dabei und musste von seinem Bruder vom Boden aufgehoben werden, dem war so richtig drümelig ... und ich musste mir das schallende Lachen verkneifen, wäre wahrscheinlich nicht so gut gekommen ...

Mein Rechner hat gestern Abend mal wieder gesponnen, deswegen kommt heute die doppelte Ladung mit dem Bericht für Silvester und Neujahr, sorry fürs Auf-die-Folter-Spannen ...

Ich war dann gestern, an Silvester, tatsächlich einigermaßen früh wach und entschied mich, tatsächlich die Ausfahrt nach Ta'if zu machen. Ich checkte aus ("Happy New Year") und fuhr in Richtung Mekka. Da gerade keine Hajj, also Mekka-Wallfahrt, ist, war die mindestens sechsspurige Autobahn ziemlich leer, und völlig leer war der Christian bypass - da war, jedenfalls auf dem einen Stück - kein einziges anderes Auto ...

Der Umweg, den man da in Richtung Ta'if macht, ist gar nicht so klein, zumal man dann unterwegs wieder nach links in Richtung Mekka-Ost geführt wird. Sei es, wie es sei, ich fuhr kurz vor Mekka-Ost und dem Berg Arafat dann final in Richtung Ta'if ab und nach einem Polizei-Checkpoint wird die Straße dann fast schlagartig sehr steil.

Da hochzufahren, auf der vierspurigen Serpentinenstraße, das ist schon lustig, aber leider habe ich von der Strecke keine Fotos machen können, weil es wenig Parkplätze gibt und ich die, die es gab, immer erst zu spät gesehen habe.

In Alhada, oben auf dem Berg, ist dann auf einmal alles grün, das ist richtig schön da oben. Nach Ta'if fährt man aber noch ein kleines Stückchen, und in der Stadt wechselt die Beschilderung dann aber plötzlich von Arabisch/Englisch auf nur noch Arabisch. Na super ... Ich fuhr einfach frei Schnauze und stellte mich dann ein bisschen außerhalb des Stadtzentrums an den Straßenrand. (Ich hatte unterwegs voll getankt und dafür 13 Euro gezahlt ...)

Ich hatte das Frühstück ausfallen lassen und hatte jetzt ein Hüngerchen. Ich steuerte einen Schawarma-Mann (oder das, was ich dafür hielt), aber Schwarma hatte der nicht und sprach auch nicht wirklich gut Englisch. Irgendwie kamen wir aber doch zueinander, und ich hatte eine Kleinigkeit gegessen.

Ich lief in etwas, was ich als Souk/Innenstadt/was auch immer identifiziert hatte, und ich war gerade angekommen, als der Muezzin zur Tat schritt. Es war sehr spannend zu sehen, wie schnell alle Geschäfte zumachten und dann plötzlich in diesem zuvor so geschäftigen Viertel ziemliche Ruhe einkehrte.

So richtig touristisch interessant erschien mir das, was ich da sah, allerdings nicht, sodass ich - mit Umwegen, weil ich für Ta'if Google Maps nicht heruntergeladen hatte und weil die Beschilderungen ja nur auf Arabisch waren - auf die andere Strecke in Richtung Dschidda fuhr.

Und diese Entscheidung war absolut richtig, denn auch da ging es durch eine sehr hübsche Berglandschaft, und diese hatte ich - anders als die Hauptstrecke, auf der ich hochgefahren war - fast für mich allein. Diese Straße hatte nur eine Spur in jede Richtung, aber das passte dort auch natürlich auch. Hier konnte ich dann auch auf dem Standstreifen anhalten und Fotos machen, und das machte ich diverse Male ...

Unterwegs wurde ich - möglicherweise - geblitzt, auch wenn ich mir keiner Schuld bewusst bin, denn ich fuhr 80 auf der Landstraße, und da ist normalerweise 90, mal gucken, ob da noch was nachkommt ...

Vor Mekka musste ich wieder auf die Non-Muslims-Strecke und entschied mich (ich hatte meine 400 Freikilometer jetzt eh aufgebraucht, da kam es jetzt auf 50 Kilometer mehr auch nicht mehr drauf an ...), noch ans Meer zu fahren. Ich rollte mit vielen Lkws und einigen wenigen Pkws bei 110 auf der Autobahn mit, fuhr über das Autobahnkreuz in Richtung mehr und auf einmal waren Temposchwellen auf der Straße. Ich war nicht sicher, ob die mich veräppeln wollten, denn urplötzlich war die sechsspurige Autobahn zu Ende und ging ... in Strand über ... (Vorher wollten mich ein paar definitiv veräppeln, denn die kamen mir auf dem Strandstreifen meiner Fahrbahn entgegen, auf der Autobahn!!! Und einer fuhr, aus der Pampa kommend, quer über die Autobahn, offroad über den Standstreifen und dann auf die Gegenfahrbahn ...)

Ich wollte meinem Autochen jetzt nicht mehr zumuten, womöglich im Sand stecken zu bleiben und drehte um, entschied mich dagegen, in Richtung Jemen zu fahren, sondern fuhr nach Norden nach Dschidda. Dort stand ich eine Weile im Stau, bevor ich wieder an der Strandpromenade mit Blick auf doe - wieder nicht anspringende - Fontäne stand. Dort kam ich mit einem niederländischen Paar ins Gespräch, die für eine Rallye hier sind, und ging danach noch einmal in mein Fischrestaurant essen.

Auch gestern war es wieder sehr lecker, auch wenn ich mir beim Fisch eine Gräte an eine ganz vertrackte Stelle im Rachen bugsierte, an der ich noch bis heute Morgen laborierte - unangenehm sowas ...

Ich fuhr zum Flughafen, stellte das Auto dort ab, wo ich es abgeholt hatte, das war nicht richtig, sodass ich in dem Mietwagenbereich mal Geisterfahrer spielte und das Auto zur wahrscheinlich richtigen Stelle brachte. Der Handlanger da wollte mir begreiflich machen, dass ich das Gepäck im Auto lassen kann, ich verstand ihn nicht, ging mit Gepäck ins Büro rein, bevor der Typ dort mir sagte, dass der erste Typ mich mit meinem Auto zum Terminal bringt. Nun denn ... In den fünf Minuten Fahrt von der Autovermietung zum Terminal zeigte mir der Fahrer, wie man in Saudi-Arabien richtig Auto fährt, denn der zog dann einfach mal von der innersten Spur im Kreisverkehr auf die Ausfahrt ... Lustig.

Der Check-in bei flyadeal war auch hier wieder völlig problemlos, der Inlandsteil des Flughafens in Dschidda ist nicht so schlimm wie der internationale Teil, nur mein Flieger ging verspätet, sodass ich um Mitternacht noch in Dschidda auf dem Boden anstatt schon - wie geplant - in der Luft war ... Menno ...

Ich landete in Riad um wenige Minuten vor 2 Uhr (also Mitternacht deutscher Zeit), das Gepäck kam, der Shuttlebus fuhr problemlos auch um die Zeit ...

Am internationalen Terminal musste ich noch eineinhalb Stunden überbrücken, was ich durch den "Genuss" eines alkoholfreien Apfelbieres von Holsten tat (ziemlich teuer und furchtbar schmeckend), dann konnte ich schon sehr früh einchecken und noch zwei Stunden in die Lounge, auch wenn ich kein Schlaf-/Duschkabinchen bekam ...

Ich spielte ein bisschen, wechselte noch Hemd und Unterhemd und boardete meinen Flieger, dessen Crew vorher bei mir in der Lounge gesessen hatte. Mein Nebenmann, ein Teenager, war furchtbar hyperaktiv, aber der Flug nach Amman dauerte ja nur zwei Stunden, dann war ich ihn wieder los ...

Das Umsteigen in Amman wäre zeitlich ein bisschen eng, aber ansonsten einfach gewesen, wenn ich nicht noch irgendeine Prüfung am Transferschalter hätte über mich ergehen lassen müsssen - das Ganze ist komplett sinnlos, weil es nur für die USA und für Deutschland gemacht wird, aber nicht für andere Schengen-Staaten ... Wenigstens konnte ich mich nach dem Bullshit (das brummelte ich mehr oder weniger halblaut vor mich hin ...) dann gleich - vom Anweiser sanktioniert - in der Schlange vordrängeln.

Natürlich war ich immer noch zu früh am Gate, saß im Flieger mit einem anderen nicht ganz schlanken Araber in Business-Class-Besetzung und guckte meine Serien. Ich werde nie verstehen, wieso Menschen nach der Landung sofort und ganz dringend in den Gang drängen müssen, als ob es auf die Minute ankommt, die man später draußen wäre, wenn man erstmal sitzen bleibt ...

Am Gate stand noch Bundespolizei, die eigentliche Einreise ging fix, mein Gepäckstück kam als erstes (das war beim Umsteigen wohl ein bissel knapp gewesen ...), meine S-Bahn fuhr, mein Bus fuhr, um 15 Uhr war ich in meiner Bude.

Ich war eindeutig übermüdet, denn ich hatte meinen Koffer in der S-Bahn vergessen, sodass ich noch schnell zurückrannte und ihn aus der S-Bahn rettete, die zum Glück noch nicht wieder weggefahren war. Eieiei ...

Ein Fazit zu Saudi-Arabien und zum Jahr 2019 schreibe ich vielleicht am Wochenende, aber es zeichnet sich schon ab, dass 2020 auch wieder ein schönes Reisejahr wird ... Gutes Neues!

Christian bypass

In den Bergen von Ta'if in Richtung Mekka

In den Bergen von Ta'if in Richtung Mekka

In den Bergen von Ta'if in Richtung Mekka

In den Bergen von Ta'if in Richtung Mekka

Sonnenuntergang in Dschidda