Meine Länder

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Sonntag, 3. Februar 2019

Schweinekalte Alhambra

... nein, das ist kein neues Speckgericht aus Andalusien, sondern das ist die Beschreibung des heutigen Tages in allerkürzester Form ...

Das Frühstück heute Morgen war sehr lecker, es gab Chorizo in zweierlei Varianten, Salami, lecker Orangensaft, Churros mit Nutella, kurzum - ich brauchte bis heute Abend nichts mehr zu essen, doch, das Frühstück konnte man ebenso empfehlen wie das Hotel insgesamt.

Nach dem Check-out (und der Absprache, dass wir das Auto noch im Parkhaus lassen konnten), verließen wir das Hotel und gingen in Richtung der wenige hundert Meter entfernten Innenstadt. Das Bussystem in Granada haben wir nicht so ganz verstanden, aber am Ende landeten wir an der Bushaltestelle für den Touristenbus. Der Bus kam auch bald, der Fahrer kassierte uns ab und meinte, dass der Bus "mas-o-menos", oder, ne, er sprach Englisch, "more or less" in 20-25 Minuten abfahren würde ...

Wir retteten uns in den "Zug", surften ein bisschen im Internet der Stadtverwaltung und waren 20-25 Minuten später überrascht, dass der Minizug mit genau zwei Passagieren, Frau Mama und Herr Sohn, sich in Bewegung setzte.

Es ging zunächst durch schmale Gässchen der Altstadt, dann ein paar Hügel hinauf und hinunter, vorbei an einem hübschen Kloster und an der Stierkampfarena. Wir standen in der Nähe der Kathedrale ein paar Minuten, aber am Ende landeten wir dort, wo wir wollten: am Eingang zur Alhambra.

Die andalusischen Planer scheinen sich nicht nur in Málaga am Flughafen ausgelassen zu haben, auch in Granada haben sie die Ticket-Vergabe zur Alhambra unfassbar clever gebastelt: Wir kamen da hin, es herrschte relatives Chaos, weil da irgendwelche Absperrungen sind und völlig unklar ist, wer wann wo wieso und weshalb in den umgrenzten Bereich kamen. Nachdem wir irgendeinen Typen am Haken hatten, erläuterte der uns, dass es nur noch Karten für den Garten gebe und nicht für den Palast. Öhm ...

Ich guckte im Internet nach und sah, dass es - es war 11 Uhr - für den Zugang zum Palast um 14 Uhr noch Online-Karten gebe. Joa, das könne man buchen und dann direkt rein. Sag mal, spinnt ihr? Nun gut, ich buchte - mit klammen Fingern, es war saukalt - online die Karten, wollte damit rein, das ging natürlich nicht, also musste ich mich doch wieder anstellen, die Karten ausdrucken lassen, und bekam am Ende die Karten. Freunde der Sonne ...

Um 11.30 Uhr waren wir in der Alhambra und mussten also zweieinhalb Stunden totschlagen - vorweg: Das war gar nicht so schwierig ... Wir liefen in Richtung des Generalife, der Wind war saukalt (wie, ich wiederhole mich?!), guckten uns im Generalife um, genossen den Blick auf den Rest der Alhambra, liefen durch die Gärten und bogen dann in Richtung des Restes der Alhambra ein.

Wir waren überrascht von der parkähnlichen Struktur der Alhambra, irgendwie hatten wir beide gemeint, dass das eher gebäudetechnisch geprägt wäre ...

Der erste größere Stop war der Alcazaba, die Festungsanlage, die nicht nur an sich ganz hübsch ist, sondern auch tolle Ausblicke auf Granada und die Sierra Nevada bietet.

Es folgte der Palast Karls V. mit seiner runden zweietagigen Form, der mich ein wenig an das Jerónimo-Kloster in Lissabon erinnerte. Zum Aufwärmen erkundeten wir das - nicht uninteressante - Alhambra-Museum, ehe wir uns noch - es war inzwischen doch 13.15 Uhr geworden - im Partal, einer relativ weitläufigen Gartenlandschaft, umschauten.

Um 14 Uhr durften wir dann - endlich - die Naṣridenpaläste betreten (auch hier mit dem andalusientypischen Chaos) - wow! Einfach nur wow ... Ob es nun die Gebäude mit der stalaktitenartigen Dacharchitektur oder die Außenanlagen mit den tollen Innenhöfen sind, das ist fantastisch und nur durch Bilder gut zu erfassen (außerdem bin ich gerade zu müde, das gut zu beschreiben) - dieser Palast ist seeeeehr beeindruckend. Hinfahren, angucken, es hilft alles nüscht.

Wir landeten am Ende wieder im Partal, verließen die Alhambra, unser Touristenbus kam glücklicherweise gerade passend uns, an der Plaza Nueva stiegen wir aus, machten einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt, ehe wir an der Kathedrale herauskamen.

Die Kathedrale mit ihren beeindruckenden zwei Orgeln und dem ebenfalls beeindruckenden Altarraum ist phänomenal, auch wenn ich bei der Audioguide-Führung vor lauter religiösem ... äh, Verhalten fast ein bisschen ausfällig geworden wäre (das kann aber auch an dem Dan-Brown-Roman liegen, den ich gerade lese ...)

Wir machten, dass wir noch im Hellen möglichst nach Córdoba kämen, was wir - auf der Landstraße - nach dem Vorbeifahren an gefühlt Millionen von Olivenbäumen schafften. Um zu unserem Hotel zu kommen, mussten wir an einem Poller vorbei und durch die Fußgängerzone um die Mezquita herumfahren (!), aber dann standen wir im engen Parkhaus in unserem schicken Hotel.

Wir machten noch einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt, versackten in einer schönen Kneipe (mit fantastischem Salmarejo, einer Tomatencreme mit Speck und Ei - genial!; der Pulpo war lecker, aber nicht ganz so fantastisch) mit mehr als einem Bier und gingen dann das kurze Stück zurück ins Hotel.

Ein toller, anstrengender, kühler Tag war das heute, und morgen wollen wir um 8.30 Uhr an der Mezquita auf der Matte stehen ...

Mehr Fotos vielleicht nach der Rückkehr, gute Nacht!

Im Park auf dem Weg zum Generalife

Generalife

Palast Karls V.

Im Naṣridenpalast

Palast

Kathedrale von Granada von außen ...

... und von innen

Gut in Córdoba angekommen

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