Unfassbar ist das, unfassbar.
Die können doch diesen Louvre nicht so dermaßen mit Kunst vollstopfen, dass man in den ersten Minuten schon so dermaßen geflasht ist, dass man durch ganze Epochen nur noch mal so im Schweinsgalopp durchläuft und andere Epochen komplett hintenrunterfallen lässt. Das ist unfassbar.
Ähm, okay, stopp.
Ich habe mich gestern Abend nicht über die französischen Behörden aufgeregt, weil es nämlich am Terminal 2G am Flughafen Charles de Gaulle vernünftigerweise keine Passkontrolle gab. Somit konnte ich ungehindert den sterilen Bereich verlassen, mich in den Shuttlebus setzen und zum Terminal 2F fahren lassen.
Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wieso sich alle Welt über die Beschilderung am Charles de Gaulle aufregt - die Beschilderung finde ich gar nicht soooo furchtbar schlimm. Klar, die Struktur des CDG mit seinen hundert Millionen, räumlich deutlich voneinander getrennten Terminals ist ziemlich unübersichtlich, aber eigentlich muss man wirklich nur den Wegweisern folgen und kommt an sein Ziel.
Ich kaufte mir jedenfalls die RER-Fahrkarte (für die S-Bahn) vom Flughafen in die Stadt und stieg am Gare du Nord aus. Von dort lief ich so circa zwanzig Minuten zu meinem Hotel, checkte ein, ging kurz hoch in mein völlig akzeptables Zimmer und ging dann wieder nach unten, weil ich an dem Quai in der Nähe eine schöne Bierkneipe anstrebte.
Wow. Dieses kleine Seechen oder was auch immer das ist - das ist so schön, mit so ein paar Restaurantbooten (auf die ich nicht drauf bin), da muss ich im Sommer nochmal hin. Die Paname Brewing Company ist eine richtig trendige Einrichtung, deren Altersdurchschnitt ich schon durch meine Anwesenheit erhöhte, mit lecker französischem Bier - sehr trinkbar, wenn auch - wie Bier hier in Paris allgemein - nicht gerade billig mit 6 bis 8 Euro für den halben Liter.
Gegen 0.30 Uhr war ich im Bett und stellte meinen Wecker, weil ich ja um 10 Uhr die Louvre-Karte hatte.
Heute Morgen stand ich pünktlich auf, stieg in die U-Bahn 7 und stieg am Pont Neuf aus. Ich blickte auf die Seine und den im Nebel ein bisschen verhangenen Eiffelturm, ehe ich mich auf die zehn Minuten lange Wanderung zum Louvre machte.
Wow, die Pyramide und dahinter dieser Riesenkomplex aus drei Flügeln, aus dem der Louvre besteht, unglaublich riesig. Dank meiner schon gebuchten Karte konnte ich einen Teil der Schlange überspringen, die Eintrittskontrolle überstand ich, ich schloss meinen Mantel ein und betrat den Louvre.
Ich ging vorbei an den Skulpturen der alten Griechen und Römer, ging dann hoch und sah mir die Venus von Milo an (das erste Highlight), weiter ging es in Richtung ägyptischer Skulpturen mit diversen Sphringen. Unten sieht man die Grundmauern des mittelalterlichen Louvre, ehe es dann hoch geht in den ersten Stock. Ich sparte mir die Mona Lisa ein bisschen auf, ging erst in den Sully-Komplex mit etruskischen Vasen und so weiter, ehe es dann in Richtung der großen europäischen Maler der frühen Neuzeit ging.
Unglaublich, dieser Louvre hat da Skulpturen, Vasen, Gemälde herumstehen und -hängen, für die würden andere Museen ganze Ausstellungen machen, während sie hier mehr oder weniger im Weg herumstehen, das ist wirklich und ernsthaft unglaublich. Das könnt ihir doch gar nicht ernstmeinen! Du gehst an ganzen Gängen mit fantastischen Gemälden, Delacroix' "Die Freiheit führt das Volk", Gericaults "Floß der Medusa", Davids "Krönung in Notre Dame", um nur einige zu nennen, vorbei und biegst dann in einen kleinen Saal ein, an dessen einem Ende Veroneses "Hochzeit zu Kana", aber am anderen Ende eben da Vincis "La Gioconda", im Deutschen (und Englischen) besser bekannt als "Mona Lisa", hängt.
Angeblich kommen 80% der Besucher des Louvre nur für die Mona Lisa (Banausen!), aber dieser Louvre hat so unfassbar viel zu bieten, da braucht man mindestens zwei Tage (und eine Großpackung Bandagen für die blutigen Füße), um hier alles (oder zumindest vieles) mit Verstand zu sehen.
Ich ging nochmal in den zweiten Stock, guckte mir eine vergoldete Madonna und Rigauds "Louis XIV" an (den haben sie umgehängt, sodass man ihn kaum findet), und verließ nach drei Stunden mit noch nicht schmerzenden Füßen, aber sehr glücklich, den Louvre. I'll be back, sagt man in Österreich.
Wow.
Erstmal einen Happen essen (ich hatte mein Frühstück vernachlässigt und im Louvre dann für teuer Geld wenigstens eine Cola getrunken), jetzt aß ich in einem kleinen Bistro ein Tagesmenü mit Suppe, gebratenem Lachs und Schokoladenkuchen, trank dazu ein Achtele Weißwein und viel Wasser ... Beim Bezahlen sind die Bedienungen hier in Paris viel zu schnell, die warten gar nicht auf die Ansage des Trinkgelds, sondern geben das gleich ins System ein, was doof ist, wenn man kein Kleingeld als Trinkgeld hat. Argh.
Achso: Da sage noch einer, die Franzosen weigerten sich, Englisch zu sprechen. Zumindest für die jungen Franzosen (und zwar egal, ob Ober im Bistro oder Gast in der In-Kneipe) gilt dieses Klischee ganz und gar nicht mehr. Sobald die Franzosen merken, dass ich im Begriff bin, ihre Sprache zu vergewaltigen, springen sie sofort auf Englisch um, sodass sich selbst ein Französisch-Legastheniker wie ich hier wunderbar verständigen kann. Sehr löblich, liebe Franzosen.
Ich fuhr mit der Metro in Richtung Seine, ging ein paar Schritte und stand dann vor Notre-Dame. Die Einlasskontrollen existieren, sind aber relativ schmerzlos, und, schwupps, war ich in der durchaus beeindruckenden Kathedrale drin. Ich lief ein wenig herum, verzichtete auf den Besuch des Turms und machte mich dann mit der S-Bahn in Richtung Eiffelturm.
Der dem Eiffelturm nächste Ausgang war gesperrt, also musste ich ein Stück an die Seine entlanglaufen, ehe ich dann dieses Stahlungetüm in voller Pracht wahrnehmen konnte. Schon schick, dieser Tour Eiffel. Ich hatte ja kein Ticket für den Aufzug mehr erlangen können, daher erschien es mir sinnlos, die Sicherheitskontrolle auf mich zu nehmen, und machte mich auf zur Metro-Station Trocadero ...
Aua, so langsam taten mir die Füße weh. Ich kam an einer Anti-Trump-Demo vorbei, genoss noch einmal den Blick auf den Eiffelturm und fuhr dann zum Arc de Triomphe. Auch der ist Wahnsinn, sehr, sehr beeindruckend.
Jetzt taten mir endgültigen die Gräten weh und ich entschied mich, das Rugby-Spiel zwischen England und Frankreich verfolgen zu wollen. Ich suchte eine Rugby-Kneipe bei Google, fand eine, fuhr mit der U-Bahn hin und, täteräää, stand vor dem "Moulin Rouge".
Nach einigem Hin und Her fand ich eine Kneipe, die sich schnell füllte. Ich musste auf die Toilette, danach war mein Hocker zwar noch frei, aber aufgrund des Gedränges kaum benutzbar, sodass ich den Abgang wagte.
Ich hatte zwei Kneipen im Auge, die eine öffnete erst um 19 Uhr, sodass ich die Zeit überbrückte, und erstmal (vermeintlich!) in die zweite Kneipe ging. Dort aß ich lecker Käse und Wurst, trank ein Weinchen, war dann satt und fuhr in mein Hotel.
So, der Nachmittag ging jetzt ein bisschen im Schnelldurchgang, sorry, ich bin hundekaputt und will flachliegen.
Es war sehr, sehr toll heute, morgen wird es bestimmt auch schön, aber vielleicht mache ich morgen etwas weniger als 21 Kilometer zu Fuß ...
Die können doch diesen Louvre nicht so dermaßen mit Kunst vollstopfen, dass man in den ersten Minuten schon so dermaßen geflasht ist, dass man durch ganze Epochen nur noch mal so im Schweinsgalopp durchläuft und andere Epochen komplett hintenrunterfallen lässt. Das ist unfassbar.
Ähm, okay, stopp.
Ich habe mich gestern Abend nicht über die französischen Behörden aufgeregt, weil es nämlich am Terminal 2G am Flughafen Charles de Gaulle vernünftigerweise keine Passkontrolle gab. Somit konnte ich ungehindert den sterilen Bereich verlassen, mich in den Shuttlebus setzen und zum Terminal 2F fahren lassen.
Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wieso sich alle Welt über die Beschilderung am Charles de Gaulle aufregt - die Beschilderung finde ich gar nicht soooo furchtbar schlimm. Klar, die Struktur des CDG mit seinen hundert Millionen, räumlich deutlich voneinander getrennten Terminals ist ziemlich unübersichtlich, aber eigentlich muss man wirklich nur den Wegweisern folgen und kommt an sein Ziel.
Ich kaufte mir jedenfalls die RER-Fahrkarte (für die S-Bahn) vom Flughafen in die Stadt und stieg am Gare du Nord aus. Von dort lief ich so circa zwanzig Minuten zu meinem Hotel, checkte ein, ging kurz hoch in mein völlig akzeptables Zimmer und ging dann wieder nach unten, weil ich an dem Quai in der Nähe eine schöne Bierkneipe anstrebte.
Wow. Dieses kleine Seechen oder was auch immer das ist - das ist so schön, mit so ein paar Restaurantbooten (auf die ich nicht drauf bin), da muss ich im Sommer nochmal hin. Die Paname Brewing Company ist eine richtig trendige Einrichtung, deren Altersdurchschnitt ich schon durch meine Anwesenheit erhöhte, mit lecker französischem Bier - sehr trinkbar, wenn auch - wie Bier hier in Paris allgemein - nicht gerade billig mit 6 bis 8 Euro für den halben Liter.
Gegen 0.30 Uhr war ich im Bett und stellte meinen Wecker, weil ich ja um 10 Uhr die Louvre-Karte hatte.
Heute Morgen stand ich pünktlich auf, stieg in die U-Bahn 7 und stieg am Pont Neuf aus. Ich blickte auf die Seine und den im Nebel ein bisschen verhangenen Eiffelturm, ehe ich mich auf die zehn Minuten lange Wanderung zum Louvre machte.
Wow, die Pyramide und dahinter dieser Riesenkomplex aus drei Flügeln, aus dem der Louvre besteht, unglaublich riesig. Dank meiner schon gebuchten Karte konnte ich einen Teil der Schlange überspringen, die Eintrittskontrolle überstand ich, ich schloss meinen Mantel ein und betrat den Louvre.
Ich ging vorbei an den Skulpturen der alten Griechen und Römer, ging dann hoch und sah mir die Venus von Milo an (das erste Highlight), weiter ging es in Richtung ägyptischer Skulpturen mit diversen Sphringen. Unten sieht man die Grundmauern des mittelalterlichen Louvre, ehe es dann hoch geht in den ersten Stock. Ich sparte mir die Mona Lisa ein bisschen auf, ging erst in den Sully-Komplex mit etruskischen Vasen und so weiter, ehe es dann in Richtung der großen europäischen Maler der frühen Neuzeit ging.
Unglaublich, dieser Louvre hat da Skulpturen, Vasen, Gemälde herumstehen und -hängen, für die würden andere Museen ganze Ausstellungen machen, während sie hier mehr oder weniger im Weg herumstehen, das ist wirklich und ernsthaft unglaublich. Das könnt ihir doch gar nicht ernstmeinen! Du gehst an ganzen Gängen mit fantastischen Gemälden, Delacroix' "Die Freiheit führt das Volk", Gericaults "Floß der Medusa", Davids "Krönung in Notre Dame", um nur einige zu nennen, vorbei und biegst dann in einen kleinen Saal ein, an dessen einem Ende Veroneses "Hochzeit zu Kana", aber am anderen Ende eben da Vincis "La Gioconda", im Deutschen (und Englischen) besser bekannt als "Mona Lisa", hängt.
Angeblich kommen 80% der Besucher des Louvre nur für die Mona Lisa (Banausen!), aber dieser Louvre hat so unfassbar viel zu bieten, da braucht man mindestens zwei Tage (und eine Großpackung Bandagen für die blutigen Füße), um hier alles (oder zumindest vieles) mit Verstand zu sehen.
Ich ging nochmal in den zweiten Stock, guckte mir eine vergoldete Madonna und Rigauds "Louis XIV" an (den haben sie umgehängt, sodass man ihn kaum findet), und verließ nach drei Stunden mit noch nicht schmerzenden Füßen, aber sehr glücklich, den Louvre. I'll be back, sagt man in Österreich.
Wow.
Erstmal einen Happen essen (ich hatte mein Frühstück vernachlässigt und im Louvre dann für teuer Geld wenigstens eine Cola getrunken), jetzt aß ich in einem kleinen Bistro ein Tagesmenü mit Suppe, gebratenem Lachs und Schokoladenkuchen, trank dazu ein Achtele Weißwein und viel Wasser ... Beim Bezahlen sind die Bedienungen hier in Paris viel zu schnell, die warten gar nicht auf die Ansage des Trinkgelds, sondern geben das gleich ins System ein, was doof ist, wenn man kein Kleingeld als Trinkgeld hat. Argh.
Achso: Da sage noch einer, die Franzosen weigerten sich, Englisch zu sprechen. Zumindest für die jungen Franzosen (und zwar egal, ob Ober im Bistro oder Gast in der In-Kneipe) gilt dieses Klischee ganz und gar nicht mehr. Sobald die Franzosen merken, dass ich im Begriff bin, ihre Sprache zu vergewaltigen, springen sie sofort auf Englisch um, sodass sich selbst ein Französisch-Legastheniker wie ich hier wunderbar verständigen kann. Sehr löblich, liebe Franzosen.
Ich fuhr mit der Metro in Richtung Seine, ging ein paar Schritte und stand dann vor Notre-Dame. Die Einlasskontrollen existieren, sind aber relativ schmerzlos, und, schwupps, war ich in der durchaus beeindruckenden Kathedrale drin. Ich lief ein wenig herum, verzichtete auf den Besuch des Turms und machte mich dann mit der S-Bahn in Richtung Eiffelturm.
Der dem Eiffelturm nächste Ausgang war gesperrt, also musste ich ein Stück an die Seine entlanglaufen, ehe ich dann dieses Stahlungetüm in voller Pracht wahrnehmen konnte. Schon schick, dieser Tour Eiffel. Ich hatte ja kein Ticket für den Aufzug mehr erlangen können, daher erschien es mir sinnlos, die Sicherheitskontrolle auf mich zu nehmen, und machte mich auf zur Metro-Station Trocadero ...
Aua, so langsam taten mir die Füße weh. Ich kam an einer Anti-Trump-Demo vorbei, genoss noch einmal den Blick auf den Eiffelturm und fuhr dann zum Arc de Triomphe. Auch der ist Wahnsinn, sehr, sehr beeindruckend.
Jetzt taten mir endgültigen die Gräten weh und ich entschied mich, das Rugby-Spiel zwischen England und Frankreich verfolgen zu wollen. Ich suchte eine Rugby-Kneipe bei Google, fand eine, fuhr mit der U-Bahn hin und, täteräää, stand vor dem "Moulin Rouge".
Nach einigem Hin und Her fand ich eine Kneipe, die sich schnell füllte. Ich musste auf die Toilette, danach war mein Hocker zwar noch frei, aber aufgrund des Gedränges kaum benutzbar, sodass ich den Abgang wagte.
Ich hatte zwei Kneipen im Auge, die eine öffnete erst um 19 Uhr, sodass ich die Zeit überbrückte, und erstmal (vermeintlich!) in die zweite Kneipe ging. Dort aß ich lecker Käse und Wurst, trank ein Weinchen, war dann satt und fuhr in mein Hotel.
So, der Nachmittag ging jetzt ein bisschen im Schnelldurchgang, sorry, ich bin hundekaputt und will flachliegen.
Louvre-Eingang |
Venus von Milo |
Sphinx |
Schreiber |
Menschen vor Mona Lisa |
Das Floß der Medusa |
Die Freiheit führt das Volk |
Die Visage vom Hanfried kennt in Jena jeder |
Da drunter liegt Maria Magdalena (Tom Hanks sei Dank) |
Sorry ... |
Notre Dame von innen ... |
... und von außen |
Irgendso'n Turm |
Triumphbogen |
Rote Mühle |
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