Meine Länder

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Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Dienstag, 28. Februar 2017

Fake news

... habe ich gestern unabsichtlich produziert, und das alles nur, weil ich vom Spanischen falsche Rückschlüsse aufs Französische gezogen haben. Auf Spanisch heißt charcutería nach meiner festen Erinnerung aus dem Spanischunterricht Metzgerei, auch wenn Google inzwischen behauptet, dass es "Fleisch- und Wurstwaren" hieße. Das habe ich aufs Französische übertragen, und jedenfalls heißt charcuterie und mutmaßlich eben auch Şarküteri dann eben "Feinkost" und nicht Metzgerei ... Für mich ist fast jedes Produkt einer Metzgerei Feinkost, da hab ich das halt verbaselt. Sorry ...

Viel spannender jedoch ist, dass ich gestern die Visa für die Elfenbeinküste online bestellt haben. Dabei gibt man seine Pass- und persönlichen Daten sowie die Hoteladresse online an, bezahlt 73 Euro pro Person per Kreditkarte und bekommt dann fast augenblicklich ein halbwegs schön aussehendes Zertifikat, mit dem wir jetzt wohl nach Abidjan reisen dürfen und dann dort offiziell unser eigentliches Visum beantragen dürfen. Ging also ziemlich fix und relativ schmerzlos, sieht gut aus ...

In 17 Tagen, also am Freitag, dem 17. März, geht es abends los nach Addis Abeba, und nach einem weiteren Umsteigen in Accra in Ghana landen wir dann am Samstag Nachmittag in Abidjan. Ich bin sehr gespannt auf die Elfenbeinküste ...

Montag, 27. Februar 2017

Şarküteri

Eintrag wurde am 28. Februar 2017 ergänzt (erster Satz).

Das heißt auf Türkisch „Metzgerei“ (oder auch nicht, siehe späteren Post) und die phonetische Ähnlichkeit zur französischen „charcuterie“ ist unüberhörbar. Fand ich so interessant, dass ich es an den Anfang des dieswochenendlichen Blogeintrages stellen musste.

Wie der nicht nur gelegentliche Leser dieses Blogs weiß, endet eine Reise meistens mit einem „Es war toll“. Man muss manchmal mit Lesegewohnheiten brechen, deshalb am Anfang: „Es war toll!“ Nur halt nicht so richtig schlafreich, und die Haxen tun mir auch weh …

Der Büro-Freitag war ein wenig zäh, und deshalb fuhren Christina und ich hochgradig pünktlich um 17 Uhr zum Bahnhof. Meine Mutter wartete dort auch schon und war trotz des Zustandes meiner Wohnung ganz friedlich. Zur vereinbarten Zeit um 17.30 Uhr war auch Andrea da, sodass wir in die S-Bahn einfielen und ordnungsgemäß am Flughafen ankamen. Den Check-in hatte ich schon am Freitagmorgen gemacht, sodass wir zügig zum Abflugbereich B durchgingen, aus dem Schengen-Raum ausreisten und schließlich vor verschlossener Tür am Gate B20 standen. Dieses Gate ist ein sogenanntes Wechselgate, das heißt, es kann durch Öffnen und Schließen der richtigen Türe sowohl für Schengen-Flüge aus auch für Nicht-Schengen-Flüge verwendet werden. Eine Stunde vor Abflug durften wir rein und warteten auf das Boarding. Das funktionierte mit den Handy-Bordkarten relativ gut (außer bei meiner Ma, wieso auch immer), und prompt wurde meine Mutter zur Gepäckabgabe des Handgepäcks herausgezogen – na gut, da musste sie es wenigstens nicht mehr schleppen.

Wir kamen verspätet in Frankfurt weg und wären pünktlich in Istanbul gelandet, wenn wir nicht eine Dreiviertelstunde oder so Warteschleifen hätten fliegen müssen, das habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Der Pilot sprach denn auch davon, dass in Istanbul „die Hölle los sei“, während ihm im selben Moment einfiel, dass das nach den Anschlägen letztes Jahr vielleicht kein ganz so gelungenes Sprachbild war … Jedenfalls landeten wir verspätet nach allerdings fantastischen Blicken auf das nächtliche Istanbul, standen relativ lange an der Einreise und fuhren dann mit dem (teuren) Taxi zur Hagia Sophia. Ich klopfte mir vor Freude buchstäblich auf die Schenkel, als wir da die Straße zwischen Blauer Moschee und Hagia Sophia hochfuhren – Istanbul, olé. Ähm, räusper … Wir machten noch ein paar Fotos von Istanbul by night und gingen dann die paar Schritte zum Hotel. Dort konnten wir zum Glück schnell einchecken, waren aber trotzdem erst um 4 Uhr Ortszeit (2 Uhr deutscher Zeit) in der Heia …

Selbst meine Ma genoss es, am Samstag erst um 8 Uhr aufstehen zu müssen, weil wir uns erst für 9 Uhr zum Frühstück verabredet hatten. Frühstück war okay, nicht ganz so gut wie letztes Jahr an gleicher Stelle, aber reichte für das Bekämpfen des nicht vorhandenen Hungergefühls deutlich aus.

Wir verließen das Hotel und machten uns erst einmal entlang der Straßenbahnschienen auf hinunter zum Fährhafen in Eminönü. Die Straßenbahn fuhr laut bimmelnd an uns vorbei, als uns ein Mann halb ernsthaft ansprach, dass er seit acht Monaten kein Deutsch mehr auf den Straßen Istanbuls gehört hätte, und in der Tat: Touristen waren gefühlt sehr wenige unterwegs, auch wenn im Vergleich jetzt nicht gerade Hochsaison war. In Eminönü haben sie die Piers ein wenig verlegt, wir fanden aber den Einstieg nach Kadiköy und fuhren von der Galatabrücke, mit Blick auf den Galataturm, die Neue Moschee, die Süleymaniye, die Blaue Moschee und die Hagia Sophia, den Topkapı-Palast und die Bosporus-Brücke, Möwen fütternd (das glaubt mir keiner, wie entspannend es ist, auf der Fähre Möwen zu füttern) hinüber nach Asien.

Christina vergaß, den Kontinentalwechsel gebührend (d.h. hüpfend) zu begehen, was aber verschmerzbar war. Nach kurzem Aufenthalt in Asien fuhren wir zurück, nach Europa, aber diesmal nach Beşiktaş. Von dort liefen wir am Bosporus und dem Dolmabahçe-Palast vorbei nach Kabataş und von dort mit dem Füniküler, der Standbahn, hoch zum Taksim-Platz.
Auf dem Taksim war überraschend wenig Polizei, aber in der İstiklal, der Haupteinkaufsstraße, Istanbuls dafür umsomehr – es schien, da auch bald eine Veranstaltung zu sein, denn unterwegs kamen wir an einer Polizei-, naja, -fünfzigschaft in Kampfmontur vorbei, an dem wir zügig vorbeiliefen, man weiß ja nie in Erdoğans Türkei.

Die Mädels kauften ein, während meine Ma und ich das erste Efes genossen. Wir stellen fest, dass die İstiklal lang und die alte Straßenbahn dort zumindest vorübergehend weg ist, ehe wir auf die steilen Straßen in Richtung Galataturm einbogen. Wir stärkten uns mit Kaffee- und Teeprodukten in einem schönen Caféle und schauten uns den Turm von unten an – am Ende der Straße wurde ein leckerer Döner verspeist (ohne Knoblauch!). Danach ging es mit der Straßenbahn auf die andere Seite des Goldenen Horns und hoch in Richtung Sultanahmet.

Wir stiegen in Beyazit aus und liefen in den Großen Basar hinein. Am Einlass ist eine Sicherheitskontrolle, die nicht nur deswegen einigermaßen sinnlos ist, weil das Ding entweder immer piept oder aber ganz ausgeschaltet ist, sondern weil man als „Händler“ mit drei zusammengerollten Teppichen auf dem Arm problemlos daran vorbeilaufen kann, wie Christina feststellte. Aktionismus nennt man das wahrscheinlich. Joa, der Große Basar ist halt der Große Basar, weil es da ganz viele Sachen, von Teppichen über Lampen und T-Shirts zu kaufen gibt – man merkte an zwei Umständen relativ gut, dass gerade Nebensaison ist: Man kam relativ schnell voran, weil die kleinen Gassen nicht völlig überfüllt waren, und die Händler sprachen einen nur einmal kurz an, ließen einen aber dann ist der Regel in Ruhe. Als jemand von uns als Antwort auf den Gesprächseinstieg des Verkäufers „just looking“ sagte, entgegnete diese „I'm just selling ...“ Das war fast schon lustig …

Irgendwie war aber niemand so richtig in Kauflaune bei uns, sodass wir in Richtung Gewürzbasar liefen, aber vorher nochmal kurz den Berg hochliefen in Richtung Süleymaniye-Moschee. Unterwegs „verloren“ wir – nach 15 Kilometern Fußmarsch am heutigen Tag – meine Ma, weil die kaputt war und mit dem Taxi zurück ins Hotel fuhr, während wir den Aufstieg bewältigten und uns am Ausblick auf Istanbul von dort oben sattsahen – das ist so, so schön dort oben, speziell, wenn, wie am Samstag, das Wetter einigermaßen mitspielte.

Ein paar Minuten später waren wir wieder auf dem Weg zum Gewürzbasar, kauften dort noch hübsch ein und quälten uns nach einem kurzen Abstecher in die im Umbau befindliche und daher gerade nicht wirklich sehenswerte Neue Moschee zur Straßenbahn. Wir fuhren zwei Stationen (das war es uns wert) und ließen uns im Hotel nieder … So richtig wollte keiner mehr aufstehen, nur meine Mutter zog das durch und blieb tatsächlich daheim, während wir drei anderen uns nach einer Stunde Verschnaufen wieder aus dem Hotel machten.

In einem Anfall von Wahnsinn hatte ich schon länger vorgeschlagen, zum Abendessen nach Asien herüberzufahren, und weil mir keiner wirklich vehement widersprach, liefen wir – im zu allem Überfluss einsetzenden Nieselregen – hinunter nach Eminönü und erwischten dort die ziemlich volle Fähre. Wir hatten bis dahin 25.000 Schritte hinter uns gebracht, und es wurden in Asien noch ein paar mehr, als wir vom Fähranleger hoch in diese wunderbare Restaurantgasse liefen.

Die Mädels folgten mir, als ich mich zielstrebig meinem Wunschlokal näherte, und der Schlepper/Inhaber, der mich schon vor einem Jahr von einem Ein-Mann-Gelage (das ist also keine Pariser Erfindung!) überzeugt hatte, war wieder da und behauptete gar, mich wiederzuerkennen. Er organisierte uns einen Tisch in einem der vier Räume, die inzwischen zum Hamsi Pub gehören – und das Unheil nahm seinen Lauf ... Wir nahmen gefüllte Weinblätter, Makrele, Garnelen und eingelegten Paprika als Vorspeise und tranken dazu Cola (Christina), Efes-Radler (Andrea) und Efes (ich). Sehr, sehr lecker war das. So lecker, dass wir natürlich noch vier Hauptspeisen bestellten, nämlich einen Seebarsch, Lachs, gegrillten Tintenfisch und gebratene Muscheln. Der gegrillte Tintenfisch wurde vergessen, aber das eine weise Entscheidung der Ober, denn wir waren auch so satt (als „Entschädigung“ gab es einen Obstteller aufs Haus). Andrea und ich gönnten uns ein kleines Fläschchen Raki, und obwohl wir vorher alle mit fester Stimme behauptet hätten, dass wir die letzte Fähre rüber nach Eminönü um 21 Uhr nehmen würden, mussten wir uns ein bisschen beeilen, um die letzte (23-Uhr-)Fähre nach Karaköy noch zu kriegen … (Unsere Rechnung bestand aus einem leeren Zettel mit einer Zahl drauf, aber weil der Preis realistisch erschien und der Typ mir zudem ansah, dass ich ernsthaft und wirklich wiederkommen will und werde, glaube ich, dass das so im Großen und Ganzen seine Richtigkeit hatte.)

Von Karaköy ging es wiederum mit der Straßenbahn zurück nach Sultanahmet (die Strecke sind wir am Samstag gefühlt fünf Mal gefahren) und auf der Direttissima ins Bett …

Am Sonntag saßen wir wieder pünktlich um 9 Uhr beim Frühstück, verquatschten uns fast, aber da wir noch auschecken mussten und in die Hagia Sophia wollten, standen wir gegen 10.15 Uhr auf. Andrang war in der Hagia Sophia kein großer, sodass wir zügig drin waren und dieses immer wieder beeindruckende Bauwerk begutachteten. Diese Mosaike da oben auf der Empore, die Größe des Raumes, diese riesigen Tafeln in den Ecken, das ist – und ich war jetzt zum vierten oder fünften Mal in der Hagia Sophia – immer wieder unglaublich, zumal einige der Dinger ja schon weit über 1.000 Jahre alt sind … Sehr, sehr schön …

Die beiden Damen wollten noch Jeans kaufen (8 kg Handgepäck hatten wir formal, aber zum Glück sind die Türken da noch dreister als wir …), sodass meine Ma und ich uns in ein schönes Kneipchen setzten und die türkische Hopfenkultur aber noch einmal ganz genau unter die Lupe nahmen. Andrea und Christina waren noch nie in der Zisterne gewesen, sodass wir uns für diese und gegen die Blaue Moschee entschieden (muss ja noch was für Christinas nächsten Besuch übrig bleiben …). Ich bin ja kein so'n riesengroßer Mega-Fan der Zisterne, aber hübsch anzugucken ist sie allemal, auch wenn sie das Wasser zur Zeit abgelassen haben und da irgendwas herumbauen. Die Tränensäule und die Medusenköpfe wurden in Augenschein genommen und dann ging es ans Tageslicht. Irgendwie hatten wir mit Frühstücken und Einkaufen und Trinken und Gucken einen richtig entspannten Vormittag hinter uns gebracht, sodass wir jetzt noch eine Dreiviertelstunde Zeit hatten und diese mit einem Döner verbringen wollten. Naja, lecker war er nicht, der Typ „beglückte“ uns ein bisschen zu sehr mit seinem Geschwafel und (milde) übers Ohr gehauen hat er uns auch noch – dort gehe ich im Gegensatz zum Hamsi jedenfalls nicht mehr hin …

Unsere Rezeptionistin, bei der wir jetzt unser Gepäck holten, überzog uns mit Bettelei, dass wir doch bitte in der Hotelbewertung mindestens eine 10 geben (10 ist das Maximum), was heute in meiner Bewertung zu einem Punktabzug in der B-Note und letztlich zu einer 9,2 (immer noch „ausgezeichnet“) führte. Die Fahrt mit dem Hoteltransfer zum Flughafen klappte dafür wunderbar.

Nicht wunderbar ist die Ausreisekontrolle. Meine Mutter hatte ja in Frankfurt Probleme mit der Handy-Bordkarte gehabt, sodass ich ihr auch „nur“ den QR-Code heruntergeladen habe. Der Ausreisegrenzer ist aber in Istanbul gleichzeitig Bordkartenkontrolleur (was ziemlicher Schmarrn ist) und wollte eine Bordkarte mit Namen sehen. Der QR-Code hat den Namen nicht drauf, sodass ich – glücklicherweise hatte ich die Bordkarte auch mit heruntergeladen – diese vorzeigen musste. Saftladen, saftiger!

Naja, nach diesem Ausbruch von Unverständnis meinerseits gingen wir noch auf die – ernsthaft – schönste Flughafenraucherterrasse der Welt, ehe wir nach Duty-free-Einkäufen den Flieger stürmten. Drei Kinder brüllten die ganze Zeit während des Fluges, aber wir waren so k.o., dass uns das auch nicht mehr richtig störte. Andrea war noch zu einem Geburtstag eingeladen, Christina, meine Ma und ich dagegen wollten „noch ein Bier“ als Absacker zu uns nehmen. Das Sherry hat ja sonntags leider zu, das Irish Pub, das ich zunächst ansteuerte, war – ich hatte völlig vergessen, dass Fastnacht ist – ziemlich sicher überfüllt, also landeten wir im vergleichsweise leeren „Alex“. Naja, es war am Ende mehr als ein Bier, aber wen wundert das?

Anstelle eines „Es war toll“ (siehe oben) kommt der abschließende Teil des Istanbul-Zyklus zur Melodie von „America the beautiful“:

Oh Istanbul, du schöne Stadt, du schöne Stadt am Meer,
ich mag dich so, manch einer sagt, ich liebte dich so sehr.
Oh Istanbul, du schöne Stadt, es hat doch keinen Sinn,
es ist ganz klar, jetzt, hier und heut', ich fahr bald wieder hin ...

Tusch, Applaus, Abgang ...

Fotos großteils von Christina und Andrea:

Anflug

Nachts

Galata

Basar

Von der Süleymaniye aus

Hagia Sophia

Zisterne

Samstag, 18. Februar 2017

Klargemacht

... habe ich gestern die Hotels, und jetzt kann ich mit ein bisschen Abstand nochmal die Route rekapitulieren:

Am Freitag, dem 19. Mai, geht es abends um 22.20 Uhr von Frankfurt mit Emirates nach Dubai, wo wir nach sechs Stunden Flug am frühen Samstagmorgen Ortszeit ankommen. Nach kurzem Aufenthalt von zwei, drei Stunden geht es weiter nach Bangkok. Dort kommen wir nach weiteren sechs Stunden Flug am Samstagabend um 18 Uhr an (Zeitverschiebung von zwei Stunden nach Dubai und weiteren drei nach Bangkok).

In Bangkok habe ich jetzt für eine Nacht ein Zimmer gebucht in einem Hotel, das mir eine ehemalige Arbeitskollegin empfohlen hat. Nach unserem Check-in dort werden wir uns aber hoffentlich noch ein bisschen ins Bangkoker Nachtleben stürzen, obwohl wir am nächsten Morgen relativ früh raus müssen.

Am Sonntag, dem 21. Mai, geht es nämlich schon um 10 Uhr Ortszeit vom alten, kleineren Flughafen auf den einstündigen Flug nach Siem Reap. Folgerichtig kommen wir gegen 11 Uhr in Siem Reap an und werden uns ins Hotel fahren lassen. Weil es für Angkor Wat sowieso nur Ein- oder Drei-Tages-Karten gibt, kann es also passieren, dass wir nach dem Check-in schon am Sonntag Nachmittag uns mal auf eine erste Erkundungstour machen, mal sehen ...

Auf alle Fälle haben wir den Montag und den Dienstag zur mehr oder weniger entspannten Erkundung von Angkor Wat - ich bin sehr, sehr, sehr gespannt ...

Am Mittwoch, dem 24. Mai, geht es dann - diesmal zu einer sehr entspannten Tageszeit - um 11.55 Uhr zurück nach Bangkok mit Ankunft um 12.55 Uhr.

Joa, und dann müssen wir gucken, dass wir uns einen Transfer organisieren, denn ich habe uns jetzt ein Hotel im drei bis vier Autostunden entfernten Hua Hin gebucht, wo wir einfach nochmal zwei Tage am Strand liegen wollen. Eine Taxifahrt soll etwa 70 Euro kosten, das wäre zwar nicht ganz billig, aber ehe wir mit Sack und Pack vom Flughafen zum Busbahnhof und nach Ankunft vom Busbahnhof zum Hotel fahren, hielte ich die Taxifahrt sogar für eine praktikable Alternative. Aber das gucke ich mir nochmal genauer an.

Am Samstag, dem 27. Mai, müssen wir auschecken und zurück nach Bangkok. Es gibt einen direkten Bus von Hua Hin zum Flughafen, der kostet - Achtung! - 8 Euro ... 8 Euro für vier Stunden Fahrt - wow ... (Diese Firma bietet auch einen kostenlosen Transfer zwischen den beiden Flughäfen an, sodass man für die Hinreise vielleicht doch mit denen vom kleinen zum großen Flughafen fährt und danach weiter nach Hua Hin.)

Diesen Bus werden wir also voraussichtlich am 27. Mai nehmen, und zwar vielleicht auch schon recht früh am Tag. Dann können wir entweder das Gepäck schon einchecken (Emirates scheint mehrfach täglich ab Bangkok zu fliegen) oder wir geben es in die Gepäckaufbewahrung. In jedem Fall würde ich gerne noch ein paar Stunden Bangkok erkunden, ehe wir dann so gegen Mitternacht zurück am Flughafen sein müssen.

Ich möchte nach einem sicherlich heißen Tag in Bangkok gerne noch am Flughafen duschen, und unser Flug geht um 2.40 Uhr am Sonntag Morgen. Wieder steigen wir in Dubai um und landen dann - dieses Mal dank Zeitverschiebung - schon um 13.15 Uhr in Frankfurt. Danach werden wir sicherlich lecker essen gehen und dann schon früh ins Bett fallen ...

Ich wollte gestern schon mal gucken, ob ich uns vielleicht Plätze im Flieger reservieren kann - ideal wäre es, wenn wir unsere A380-Flüge in Zwei-Klassen-Bestuhlung wären, dann könnte man - wenn man den diversen online verfügbaren Sitzplänen glauben darf - auf dem Oberdeck in 2-4-2-Bestuhlung sitzen. Aber erstens scheint zumindest unser Flieger von Frankfurt nach Dubai in Drei-Klassen-Bestuhlung zu sein (und man kann da wohl nur im Mitteldeck in Economy sitzen) und zweitens will Emirates pro Sitzplatzwahl schön mal 25 Euro abräumen - die sind auch nicht mehr, was sie mal waren, aber bei dem Flugpreis kann man ja fast nix sagen ...

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In sieben Tagen um diese Zeit sind wir schon schön in Istanbul unterwegs, das wird schön. Auch wenn ich nicht so viel planen will, habe ich mir natürlich schon eine kleine Route überlegt (wenn die Damen einverstanden sind), die uns am Samstag erstmal zu Hagia Sophia und Blauer Moschee führen dürfte. Danach würde ich wahrscheinlich die zwei Stationen Straßenbahn fahren und in der Nähe des Großen Basars aussteigen - vielleicht gehen wir erstmal zur Süleymaniye-Moschee, um den Ausblick aus deren Hof auf Istanbul zu genießen, danach geht es aber mit großer Wahrscheinlichkeit in den Großen Basar und runter bis zum Gewürzbasar. Die Mädels wollen da schön einkaufen, ehe es über die Galatabrücke und hoffentlich mit der Tünelbahn hoch in Richtung İstiklal geht. Mal sehen, wie lange ich mit drei Mädels in dieser Haupteinkaufsstraße Istanbuls brauche, zum Glück gibt es da ja auch Kneipen, wenn es mir zu bunt wird.

Vom Taksim würde ich runter nach Kabataş und dann - endlich - Fähre fahren rüber nach Kadiköy. Wenn das zeitlich einigermaßen passt, würde ich in Asien in die Fischrestaurantstraße zum Abendessen und dann gemütlich - die Möwen mit Simit fütternd - zurück nach Eminönü zurücktuckeln. In der Nähe unseres Hotels gibt es - natürlich, es ist Downtown Istanbul - ein paar schöne Kneipen, da wird man sicherlich eine finden, auf die man sich einigen kann.

Noch 153 Stunden bis zum Abflug ...

Freitag, 17. Februar 2017

Im A380 nach Angkor Wat

Naja, okay, wir fliegen im A380 von Frankfurt nach Dubai und von Dubai nach Bangkok. Dort bleiben wir eine Nacht, fliegen dann im Air-Asia-Klepper vom kleinen Bangkoker Flughafen (DMK) nach Siem Reap, bleiben dort drei Nächte, gucken uns zwei Tage intensiv Angkor Wat an und fliegen dann wieder zurück nach Bangkok.

Dort haben wir dann nochmal drei Nächte, werden wahrscheinlich irgendwo ans Meer fahren und fliegen dann - wieder mit dem Emirates-A380 über Dubai zurück nach Frankfurt.

Meine Ma und ich haben eben für den 19. bis 28. Mai diese Reise gebucht, das wird total lustig und hochinteressant, davon bin ich überzeugt. Wir werden uns zwar in Angkor Wat den Allerwertesten abschwitzen, aber das ist mir jetzt sowas von wurscht - meine Ma ist zufrieden, dass wir noch dieses Jahr nach Angkor reisen, und ich bin damit auch hochglücklich. Wow, Angkor Wat, und das in drei Monaten - total cool ...

Hotels in Bangkok, Siam Reap und am Strand in der Nähe von Bangkok müssen noch gebucht werden, aber das mache ich heute Nacht nicht mehr, dafür ist am Wochenende noch Zeit ...

Montag, 6. Februar 2017

Il était agréable

..., ja, schön war's in Paris.

Das Boarding ging recht schnell, wir flogen fast pünktlich los und landeten exakt um 22 Uhr in Frankfurt. Obwohl wir mit dem Bus zum Terminal fuhren und ich noch mit der Skyline zum Terminal 1 musste, erwischte ich meine Bahn um 22.29 Uhr gerade noch so (eine Minute später, und es hätte wohl nicht mehr gelangt). Um 23.30 Uhr war ich in meiner Wohnung und hatte noch genug Durchhaltevermögen, um den ganzen Super Bowl zu gucken - naja, über den heutigen Tag breiten wir den Mantel des Schweigens ...

Insgesamt bin ich in den 48 Stunden von Samstag, 0 Uhr, bis Sonntag, 24 Uhr, nach glaubwürdiger Überlieferung meines Handys fast 35 Kilometer gelaufen - ich bin wirklich überrascht, dass gerade die gestrige (war das wirklich erst gestern?!) Treppenaktion in Sacré-Cœur nicht (mehr) Muskelkater verursacht hat ... (Hoffentlich kommt das dicke Ende nicht noch!)

Paris war wirklich sehr schick, das hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mir einige Ziele für den nächsten Besuch aufgespart, Versailles und das Musée d'Orsay, um nur zwei zu nennen, aber ich habe dafür eine Stammkneipe und ein Bistro gefunden, in das ich gerne nochmal wieder einkehren möchte. Der Blick von Sacré-Cœur auf die Stadt war fantastisch, der Louvre atemberaubend, und auch wenn man den Eiffelturm schon hunderte Male auf Fotos gesehen hat, so ist es doch etwas ganz anderes, mal tatsächlich drunterzustehen ... 

Doch, meine diesjährige Metropolentour hat mit Lissabon und Paris schonmal wirklich toll angefangen, und in drei Wochen bin ich schon wieder aus Istanbul zurück. Und im Gegensatz zu Lissabon und Paris weiß ich schon definitiv, dass mich da eine wunderbare Stadt erwartet.

Aber die nächsten beiden Wochenenden muss ich wirklich mal ein bisschen weniger Geld ausgeben ...

Sonntag, 5. Februar 2017

Je suis ravi

Die Alternativüberschrift heute wäre „Ein-Mann-Gelage“ gewesen, aber „je suis ravi“ - „ich bin begeistert“ - klingt einfach besser.

Das Hotel war doch hellhöriger als vorgestern Abend gedacht, vielleicht war da auch nur ich derjenige, der Lärm gemacht hat. Jedenfalls war ich um 5 Uhr oder so das erste Mal auf, schlief dann aber tapfer in Etappen bis um 9 Uhr, als schließlich mein Wecker klingelte. Der Muskelkater hielt sich überraschend in Grenzen, aber einen ruhigeren Tag als gestern wollte ich dann doch einlegen.

Ich machte mich also gemütlich fertig und spazierte mitsamt Koffer aus dem Hotel raus. Mitsamt Koffer?! Ja, vor lauter Vorfreude hatte ich den Koffer noch an der Hand. Zurückmarschmarsch ins Hotel und Koffer dort aufbewahren lassen …

Jetzt ging es, deutlich befreiter, wieder zu meiner U-Bahn-Station Riquet, von dort mit zweimal Umsteigen (dass man das Musée d'Orsay nicht einfacher erreichen kann, ts) zu ebendiesem Museum am Südufer der Seine. Leider waren mehrere Menschen auf die Idee gekommen, heute am kostenfreien Tag ins Musée d'Orsay zu gehen – die Schlange war seeeeehr lang … Ich schwankte, ob ich mich doch anstellen sollte, entschied mich angesichts des Kultur-Overkills gestern im Louvre dagegen und spazierte über die Seine und durch die Tuilerien, die im Frühjahr bestimmt ganz toll aussehen, aber jetzt im Winter doch ganz eindeutig das Revier der unverzagten Jogger sind.

Ich stieg in die U-Bahn in Richtung Etoile und dort in die U-Bahn in Richtung Anvers, am Fuße von Sacre-Cœur. Dort stieg ich aus der U-Bahn, lief ein paar Schritte hoch, dann zum Funiculaire (heute wollte ich mir so viel Fußweg wie sinnvoll möglich sparen), fuhr hoch und ging danach in die Kirche hinein.

Überall wird groß und breit erläutert (und angeschrieben), dass man nicht fotografieren soll. Was machen die Leute (unter Aufsicht der Aufseher)? Fotografieren! Diesmal wollte ich nicht der einzige Bekloppte sein, der sich an Regeln hält, und machte also auch ein Foto … Da gerade Gottesdienst war, hielt ich mich nicht lange im Inneren der Kirche auf, ging also wieder aus und sah den Hinweis zum Aussichtspunkt im Kirchturm.

Sechs Euro Eintritt waren zu löhnen und 300 Stufen zu überwinden, aber diese Anstrengung lohnt sich, aber sowas von! Der Blick auf die (übrigens fast durchgehend grauen) Dächer von Paris und auf den Eiffelturm ist schlicht und ergreifend fantastisch – das ist so, so, soooooo toll … Wiederkommen ich werde.

Ich hatte mir im Vorhinein schon eine Belohnungskneipe ausgesucht und in diese fiel ich nun nach der anstrengenden Bezwingung von Sacre-Cœur ein.

Liebe Einwohner von Paris (ich wollte jetzt nicht „Liebe Pariser“ schreiben, klingt komisch …), wenigstens ein paar von euch müssen doch das Klischee von mürrischen Kellnern im Besonderen und Bürgern von Paris im Allgemeinen, die lieber ihre Zunge verschlucken als ein Wort Englisch von sich zu geben, erfüllen – es kann doch nicht sein, dass wirklich jeder (Junge) unter euch wie selbstverständlich ins Englische wechselt, wenn er merkt, dass man sich schwertut, der französischen Sprache Herr zu werden.

Also, im Ernst: In Paris kommt man jedenfalls inzwischen wunderbar durch, auch ohne ein einziges Wort Französisch zu sprechen (naja, „merci“ oder „bonjour“ sollte man schon auf der Pfanne haben, aber sonst …?). Was die Franzosen allerdings machen, ist, dass sie beim Französischen bleiben, wenn man sich bemüht, ihre Sprache zu sprechen und dabei offenbar nicht nur „Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen“ sagt … (Zum Glück wusste ich eben beim Steak, dass „a point“ „medium“ heißt, sonst hätte das womöglich eine mittelprächtige Katastrophe gegeben …)

Also, meine Kellnerin im Grand Comptoir d'Anvere war ganz grandios, und das Essen dort war fast noch grandioser. Dementsprechend artete das Mittagessen (zu meiner Entschuldigung: Ich hatte nicht gefrühstückt) zu dem Ein-Mann-Gelage aus, was ich zuvor angedeutet hatte. Es gab erst Schnecken mit ein ganz klein bisschen, hochleckerer Knoblauchsauce (zum Glück konnte ich noch rechtzeitig im Internet nachlesen, wie man mit dieser Schneckenzange umgeht …) und dann ein ziemlich gutes Entrecôte als Hauptspeise. Satt war ich, aber verfressen eben auch, also nahm ich noch die Dégustation: drei Austern und ein Glas Wein. Die Austern und der Wein schmeckten mir so gut, dass ich das Gleiche nochmal nahm …

Zwei Stunden, zwei Bier und zwei Weinchen später und einen durchaus stattlichen Eurobetrag (naja, genauer gesagt, äh, 75 Euro ...) ärmer, aber hochzufrieden fuhr ich zurück in Richtung meines Hotels, schaute in der Paname Brewing Company noch das Rugby-Match Italien-Wales zu Ende, nachdem ich noch ein paar Minütchen draußen auf dem Ponton mit Blick auf das Bassin de la Villette verbracht hatte (für einen kurzen Moment kam sogar die Sonne raus, sodass man sich da ohne Mantel gut aufhalten konnte!), und fuhr dann – wie sich herausstellte, viiiiiiiel zu früh – zurück zum Flughafen.

Nun bin ich also zwei Stunden vor Boarding schon hier im Sicherheitsbereich, habe eben für teuer Geld ein halbwegs akzeptables Panini gegessen und warte jetzt auf meinen Rückflug.

Ich lasse das jetzt noch ein bisschen sacken, aber möglicherweise gesellt sich zu Istanbul, Sydney und Tel Aviv noch eine vierte Stadt dazu, mal sehen ...
Funiculaire hoch zum Montmartre

Sacre-Cœur von innen

Paris mit Eiffelturm

Sacre-Cœur von außen

Bassin de la Villette im 19. Arrondissement

Samstag, 4. Februar 2017

Das könnt ihr doch gar nicht ernstmeinen

Unfassbar ist das, unfassbar.

Die können doch diesen Louvre nicht so dermaßen mit Kunst vollstopfen, dass man in den ersten Minuten schon so dermaßen geflasht ist, dass man durch ganze Epochen nur noch mal so im Schweinsgalopp durchläuft und andere Epochen komplett hintenrunterfallen lässt. Das ist unfassbar.

Ähm, okay, stopp.

Ich habe mich gestern Abend nicht über die französischen Behörden aufgeregt, weil es nämlich am Terminal 2G am Flughafen Charles de Gaulle vernünftigerweise keine Passkontrolle gab. Somit konnte ich ungehindert den sterilen Bereich verlassen, mich in den Shuttlebus setzen und zum Terminal 2F fahren lassen.

Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wieso sich alle Welt über die Beschilderung am Charles de Gaulle aufregt - die Beschilderung finde ich gar nicht soooo furchtbar schlimm. Klar, die Struktur des CDG mit seinen hundert Millionen, räumlich deutlich voneinander getrennten Terminals ist ziemlich unübersichtlich, aber eigentlich muss man wirklich nur den Wegweisern folgen und kommt an sein Ziel.

Ich kaufte mir jedenfalls die RER-Fahrkarte (für die S-Bahn) vom Flughafen in die Stadt und stieg am Gare du Nord aus. Von dort lief ich so circa zwanzig Minuten zu meinem Hotel, checkte ein, ging kurz hoch in mein völlig akzeptables Zimmer und ging dann wieder nach unten, weil ich an dem Quai in der Nähe eine schöne Bierkneipe anstrebte.

Wow. Dieses kleine Seechen oder was auch immer das ist - das ist so schön, mit so ein paar Restaurantbooten (auf die ich nicht drauf bin), da muss ich im Sommer nochmal hin. Die Paname Brewing Company ist eine richtig trendige Einrichtung, deren Altersdurchschnitt ich schon durch meine Anwesenheit erhöhte, mit lecker französischem Bier - sehr trinkbar, wenn auch - wie Bier hier in Paris allgemein - nicht gerade billig mit 6 bis 8 Euro für den halben Liter.

Gegen 0.30 Uhr war ich im Bett und stellte meinen Wecker, weil ich ja um 10 Uhr die Louvre-Karte hatte.

Heute Morgen stand ich pünktlich auf, stieg in die U-Bahn 7 und stieg am Pont Neuf aus. Ich blickte auf die Seine und den im Nebel ein bisschen verhangenen Eiffelturm, ehe ich mich auf die zehn Minuten lange Wanderung zum Louvre machte.

Wow, die Pyramide und dahinter dieser Riesenkomplex aus drei Flügeln, aus dem der Louvre besteht, unglaublich riesig. Dank meiner schon gebuchten Karte konnte ich einen Teil der Schlange überspringen, die Eintrittskontrolle überstand ich, ich schloss meinen Mantel ein und betrat den Louvre.

Ich ging vorbei an den Skulpturen der alten Griechen und Römer, ging dann hoch und sah mir die Venus von Milo an (das erste Highlight), weiter ging es in Richtung ägyptischer Skulpturen mit diversen Sphringen. Unten sieht man die Grundmauern des mittelalterlichen Louvre, ehe es dann hoch geht in den ersten Stock. Ich sparte mir die Mona Lisa ein bisschen auf, ging erst in den Sully-Komplex mit etruskischen Vasen und so weiter, ehe es dann in Richtung der großen europäischen Maler der frühen Neuzeit ging.

Unglaublich, dieser Louvre hat da Skulpturen, Vasen, Gemälde herumstehen und -hängen, für die würden andere Museen ganze Ausstellungen machen, während sie hier mehr oder weniger im Weg herumstehen, das ist wirklich und ernsthaft unglaublich. Das könnt ihir doch gar nicht ernstmeinen! Du gehst an ganzen Gängen mit fantastischen Gemälden, Delacroix' "Die Freiheit führt das Volk", Gericaults "Floß der Medusa", Davids "Krönung in Notre Dame", um nur einige zu nennen, vorbei und biegst dann in einen kleinen Saal ein, an dessen einem Ende Veroneses "Hochzeit zu Kana", aber am anderen Ende eben da Vincis "La Gioconda", im Deutschen (und Englischen) besser bekannt als "Mona Lisa", hängt.

Angeblich kommen 80% der Besucher des Louvre nur für die Mona Lisa (Banausen!), aber dieser Louvre hat so unfassbar viel zu bieten, da braucht man mindestens zwei Tage (und eine Großpackung Bandagen für die blutigen Füße), um hier alles (oder zumindest vieles) mit Verstand zu sehen.

Ich ging nochmal in den zweiten Stock, guckte mir eine vergoldete Madonna und Rigauds "Louis XIV" an (den haben sie umgehängt, sodass man ihn kaum findet), und verließ nach drei Stunden mit noch nicht schmerzenden Füßen, aber sehr glücklich, den Louvre. I'll be back, sagt man in Österreich.

Wow.

Erstmal einen Happen essen (ich hatte mein Frühstück vernachlässigt und im Louvre dann für teuer Geld wenigstens eine Cola getrunken), jetzt aß ich in einem kleinen Bistro ein Tagesmenü mit Suppe, gebratenem Lachs und Schokoladenkuchen, trank dazu ein Achtele Weißwein und viel Wasser ... Beim Bezahlen sind die Bedienungen hier in Paris viel zu schnell, die warten gar nicht auf die Ansage des Trinkgelds, sondern geben das gleich ins System ein, was doof ist, wenn man kein Kleingeld als Trinkgeld hat. Argh.

Achso: Da sage noch einer, die Franzosen weigerten sich, Englisch zu sprechen. Zumindest für die jungen Franzosen (und zwar egal, ob Ober im Bistro oder Gast in der In-Kneipe) gilt dieses Klischee ganz und gar nicht mehr. Sobald die Franzosen merken, dass ich im Begriff bin, ihre Sprache zu vergewaltigen, springen sie sofort auf Englisch um, sodass sich selbst ein Französisch-Legastheniker wie ich hier wunderbar verständigen kann. Sehr löblich, liebe Franzosen.

Ich fuhr mit der Metro in Richtung Seine, ging ein paar Schritte und stand dann vor Notre-Dame. Die Einlasskontrollen existieren, sind aber relativ schmerzlos, und, schwupps, war ich in der durchaus beeindruckenden Kathedrale drin. Ich lief ein wenig herum, verzichtete auf den Besuch des Turms und machte mich dann mit der S-Bahn in Richtung Eiffelturm.

Der dem Eiffelturm nächste Ausgang war gesperrt, also musste ich ein Stück an die Seine entlanglaufen, ehe ich dann dieses Stahlungetüm in voller Pracht wahrnehmen konnte. Schon schick, dieser Tour Eiffel. Ich hatte ja kein Ticket für den Aufzug mehr erlangen können, daher erschien es mir sinnlos, die Sicherheitskontrolle auf mich zu nehmen, und machte mich auf zur Metro-Station Trocadero ...

Aua, so langsam taten mir die Füße weh. Ich kam an einer Anti-Trump-Demo vorbei, genoss noch einmal den Blick auf den Eiffelturm und fuhr dann zum Arc de Triomphe. Auch der ist Wahnsinn, sehr, sehr beeindruckend.

Jetzt taten mir endgültigen die Gräten weh und ich entschied mich, das Rugby-Spiel zwischen England und Frankreich verfolgen zu wollen. Ich suchte eine Rugby-Kneipe bei Google, fand eine, fuhr mit der U-Bahn hin und, täteräää, stand vor dem "Moulin Rouge".

Nach einigem Hin und Her fand ich eine Kneipe, die sich schnell füllte. Ich musste auf die Toilette, danach war mein Hocker zwar noch frei, aber aufgrund des Gedränges kaum benutzbar, sodass ich den Abgang wagte.

Ich hatte zwei Kneipen im Auge, die eine öffnete erst um 19 Uhr, sodass ich die Zeit überbrückte, und erstmal (vermeintlich!) in die zweite Kneipe ging. Dort aß ich lecker Käse und Wurst, trank ein Weinchen, war dann satt und fuhr in mein Hotel.

So, der Nachmittag ging jetzt ein bisschen im Schnelldurchgang, sorry, ich bin hundekaputt und will flachliegen.

Louvre-Eingang

Venus von Milo

Sphinx

Schreiber

Menschen vor Mona Lisa

Das Floß der Medusa

Die Freiheit führt das Volk

Die Visage vom Hanfried kennt in Jena jeder

Da drunter liegt Maria Magdalena (Tom Hanks sei Dank)

Sorry ...

Notre Dame von innen ...

... und von außen

Irgendso'n Turm

Triumphbogen

Rote Mühle
Es war sehr, sehr toll heute, morgen wird es bestimmt auch schön, aber vielleicht mache ich morgen etwas weniger als 21 Kilometer zu Fuß ...

Freitag, 3. Februar 2017

Wenn die alte Weisheit stimmt

..., dass es direkt nach einem Vorfall nirgends sicherer ist als am Ort des Geschehens, dann werde ich morgen im Louvre am ungefährlichsten Platz dieses Planeten sein. Andererseits kann ich mir gut vorstellen, dass morgen der Louvre ein bisschen leerer als sonst sein wird, und zwar nicht nur dieses Terror-Anschlägchens wegen, sondern auch, weil am Sonntag sowieso freier Eintritt ist.

Es ist der Spontaneität dieses Ausfluges geschuldet, dass mir das erst klargemacht wurde, als ich schon das Ticket für morgen gebucht habe, aber auch so glaube ich, dass es im Louvre an diesem einen Sonntag im Monat, an dem freier Eintritt herrscht, noch voller ist als ohnehin schon. Aber, es hilft alles nichts, ich werde morgen kommen, sehen und berichten ...

Ich habe in der Mittagspause noch ein schönes Kneipchen mit selbstgebrautem Bier in der Nähe meines Hotels erlickert (hätte mein Vater gesagt), das bis 2 Uhr heute Nacht auf hat. Ich denke, da werde ich mich heute Abend gleich mal in das Abenteuer französischen Bieres abseits von Kronenbourg-Plö..., äh, Kronenbourg-Bier, stürzen.

Ich sitze jetzt hier schon im Abflugbereich, werde mich gleich in Paris bestimmt wieder über die übereifrigen Franzosen mit ihrer Passkontrolle im Schengenraum aufregen, dann mit dem Zug in die Stadt fahren und wahrscheinlich vom Gare du Nord die zwanzig Minuten zu meinem Hotel laufen (vielleicht nehme ich dann doch die Metro, das entscheide ich spontan, auch in Abhängigkeit vom Wetter).

Vor Lissabon hatte ich schon am Morgen des Abflugs eine fast euphorische Vorfreude, das verspüre ich jetzt in Bezug auf Paris nicht so direkt. Die Vorfreude besteht aus Spannung auf diese bestimmt hochinteressante Stadt.

Boarding!

Donnerstag, 2. Februar 2017

Nachholbedarf

... habe ich wohl ein wenig in Bezug auf große europäische Städte. Vor zwei Wochen war ich in Lissabon, was mir sehr gut gefallen hat, und gestern saß ich in meinem inzwischen angestammten Reise-Büro/-Wohnzimmer und buchte für morgen Abend einen Flug nach Paris.

Mit Air France bzw. Hop geht es morgen um 19.50 Uhr nach Paris-Charles de Gaulle, wo ich planmäßig um 21.10 Uhr ankomme. Danach geht es ins Hotel im 19. Arrondissement - Sacré-Cœur (im 18. Arrondissement) ist gar nicht so weit entfernt.

Am Samstag Morgen um 10 Uhr geht es dann in den Louvre (Ticket schon gebucht); ich will endlich mal die Mona Lisa sehen. Eiffelturm (leider schon alles ausgebucht, also bleibe ich unten) und Arc de Triomphe werden besichtigt werden, und ansonsten mache ich mir einfach zwei entspannte Tage in Paris ... Das wird schön.

Am Sonntag Abend geht es dann um 21 Uhr zurück nach Frankfurt, wo ich um 22.20 Uhr planmäßig ankommen werde - pünktlich zum Super Bowl bin ich dann zurück in meiner Bude.

Paris, ich komme ...