Das war irgendwie die Reaktion von jedem, dem ich von meiner spontanen Buchung am Sonntag erzählt habe. Während ich Fußball oder so schaute, guckte ich mal mehr als Spaß an der Freud als ernsthaft nach Flügen nach Istanbul an dem Wochenende vom 30. November, an dem ich eigentlich nach Dänemark wollte (die Reise ziehe ich jetzt fast sicher auf diesen Samstag vor). Und siehe da, ich fand eine Verbindung für 127 Euro von Basel nach Budapest und von dort über Istanbul (!) nach Hannover (die Woche nach dem Wochenende ist Weihnachtsfeier, da wollte ich in Hannover sein).
Ich tüftelte noch ein wenig herum, buchte die Flüge getrennt und zahle jetzt weniger als 104 Euro für drei Flüge einer wieder einmal bestimmt sehr schönen Tour: Am 30. November, dem Samstag, fahre ich gemütlich mit dem Zug in Richtung Basel (meine Ma bringt mich nach Erzingen oder Waldshut) und fliege um 12.40 Uhr ab. Basel mit Non-Schengen-Flügen will und werde ich meiden, aber Budapest ich ja ein Schengen-Flug, da sollte - hoffentlich! - nicht viel schiefgehen.
Um 14.20 Uhr lande ich planmäßig in Budapest und fahre gemütlich mit Bus und U-Bahn in die Stadt. Vielleicht gucke ich mir den Heldenplatz mal wieder an, vielleicht auch das Parlament, das angedachte Treffen mit einem Ex-Kollegen fällt ins Wasser, weil der an dem Wochenende in Bratislava ist, also werde ich wahrscheinlich gemütlich im jüdischen Viertel in einer meiner Stammkneipen zu Abend essen und dann um 22 Uhr ins Rudas-Bad einmarschieren, zum traditionellen Nachtbaden.
Um 3 Uhr muss ich dort raus (hoffentlich kann ich im 33-Grad-Becken ein wenig pennen) und fahre dann gemütlich zum Flughafen (eine 24-Stunden-Fahrt für sechs Euro wird also langen), denn um 6.45 Uhr schon geht mein Flieger zum europäischen Flughafen von Istanbul. Dort lande ich - mit zwei Stunden Zeitverschiebung - um 11 Uhr und fahre mit der Metro in Richtung Eminönü. Dort werde ich die Fähre besteigen und ein bisschen über den Bosporus schippern - das wird großartig!
Am Ende aussteigen werde ich natürlich in Kadıköy und dort - wieder in einer meiner Stammkneipen - gemütlich zu Abend essen, bevor es mit der Metro zum asiatischen Flughafen Sabiha Gökçen geht. Von dort fliege ich um 22.20 Uhr nach Hannover und komme dort - zwei Stunden Zeitverschiebung zurück - um 23.45 Uhr am Sonntag Abend an. (Wenn es gut läuft, komme ich dann sogar mit S- und Straßenbahn nach Hause, notfalls nehme ich vom Hauptbahnhof ein Uber.)
Natürlich ist das alles Wahnsinn, aber ich freue mich sehr, dass ich dieses Jahr doch noch nach Budapest und nach Istanbul komme. Klar, das sind jeweils nur ein paar Stunden, aber das reicht zum Nachtbaden in Budapest und zum Fährefahren in Istanbul, das reicht doch ...
Die Türkei werde ich mit dieser Reise seit 2014 (!) jedes Jahr mindestens einmal besucht haben, und in Budapest war ich seit 2021 auch jedes Jahr ...
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Ich habe neulich ganz vergessen, von Bremen und vom Fußball zu erzählen. Das ist aber weniger überraschend als es zunächst scheint, denn ich hatte - um ehrlich zu sein - schon vor dem Spiel so gehörig einen sitzen, dass ich die nächtliche Heimfahrt in den Schwarzwald brauchte, um auszunüchtern ...
Ich traf mich am Samstag Morgen mit einem Kumpel, und gemeinsam fuhren wir nach Bremen. Dabei halfen wir einer spanischen Reisegruppe noch, den richtigen Ausstieg an der Estación central, also am Hauptbahnhof in Bremen, zu erwischen, dann wanderten wir ein wenig durch Bremen ... Das wunderschöne Schnoorviertel kannte ich noch nicht, die engen Gasse dort sind wunderbar, und dort verdrückte ich auch gleich einmal zwei Fischbrötchen. Nach einem Spaziergang zurück durch die Böttcherstraße kamen wir wieder am Markt mit Rathaus und Roland und Bremer Stadtmusikanten raus und tranken erst einmal zwei leckere Bierchen bei bestem Wetter ...
Nun begann der Marsch in Richtung Stadion, auf dem wir uns mehrfach durch Zufuhr von Hopfenkaltschalen stärken mussten. Die Stimmung war den ganzen Tag über wunderbar, da machten die (vielen) Freiburger in der Stadt ebenso gut mit wie die Bremer. Am Stadion gingen wir noch ins Fanprojekt, das mir sehr gut gefiel.
Der Einlass ins Stadion ging fast schief, weil ich am Drehkreuz zu langsam war bzw. beim Scannen der Karte zu weit weg, aber ich wurde trotzdem reingelassen, das war wunderbar. Ich war schon so fertig, dass der Kumpel und dessen Kumpel, die die Karten besorgt hatten, mich weiter mit Bier versorgen mussten (da werde ich mich bei Gelegenheit revanchieren), dafür durfte ich den Freiburger Sieg feiern, auch wenn wir das Tor auf der gegenüberliegenden Stadionseite gar nicht so richtig bekamen (W, das soll am Alkohol gelegen haben? I wo!) ...
Nach dem Spiel brauchten wir dringend etwas zu essen, gesagt, getan, danach ging es mit der Straßenbahn zurück zum Hauptbahnhof, wo ich mein Gepäck eingeschlossen hatte. Ich machte mich auf und fuhr über Köln Hbf und Köln-Deutz nach Freiburg durch, wo meine Mutter mich freundlicherweise um 6.30 Uhr morgens abholte, weil ich sonst den ersten Anschluss hoch in den Schwarzwald knapp verpasst hätte.
Das war ein wunderbarer Ausflug ins sehr, sehr freundliche Bremen, das Weserstadion hatte mir sowieso noch gefehlt, und der Freiburger Sieg setzte dem Ganzen die Krone auf ...
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