Meine Länder

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Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Donnerstag, 31. Oktober 2024

Plötzlich lag eine Frau im Gang

Der jungen Frau geht es (wieder) gut, aber es war ein ziemlich belämmerndes Gefühl, als ich aus meinem Halbschlaf aufschreckte, weil jemand gegen meinen Fuß trat. Ich wollte mich schon aufraffen, die Person anzumeckern, als die Frau sich schon von selbst im Gang längs machte - und dabei sehr unsanft und noch Stunden später sichtbar auf die Nase fiel. Ich bin den Flugbegleitern sehr dankbar, dass sie wussten, was zu tun ist, denn wir Passagiere saßen erstmal ziemlich starr um die Szenerie herum und machten allesamt genau gar nichts ...

Der Flugbegleiter tätschelte ihr ein paar Mal nicht ganz saft auf den Kopf oder ins Gesicht, dann kam die Frau wieder zu sich - das war wohl einfach ein Kreislaufkollaps gewesen, aber einer, der sich gewaschen hatte. Kurz vor der Landung sah ich sie - sie saß zwei oder drei Reihen schräg vor mir -, als sie sich im Handy-Selfie-Vorschaubild mal ihre Nase anschaute - da war ganz schön viel rot ... Aber sonst ging es ihr offenbar gut.

Am Gate in Berlin saß ein Mann, den ich von irgendwoher kannte - meine erste Eingebung "Boxer" erwies sich als richtig, als mir gerade eben im Bus in Dubai der Name des Sportlers einfiel: Arthur Abraham war das, der mit seiner Frau in die Emirate flog. Der war aber am Kollaps der jungen Frau unschuldig, glaube ich ...

Wir starteten um 23.07 Uhr in Berlin und landeten um 8.38 Uhr Ortszeit (6.38 Uhr deutscher Zeit) in Dubai. Ich entschied mich, doch mal kurz in die Stadt zu fahren, aber dazu musste ich einreisen: Als wir nach längerem Fußmarsch an die Einreisekontrolle kamen, wurden alle - jedenfalls verstanden das alle - Passagiere an die SmartGate-Kontrolle, also an die elektronische Einreise, geschickt. Erst kurz vor dem Gerät wurde den Erstlingen (ich war zwar schon in Dubai gewesen, aber das war 2013 und daher war ich nie für dieses Smartgate registriert) gesagt, dass sie doch durch die persönliche Einreisekontrolle müssten - das ist Mist, Freunde, das kann und muss man besser kommunizieren! (Und ich hatte doch keine Zeit!)

Am Fahrkartenautomaten vor mir trödelten die Herrschaften auch rum, aber dann war ich dran, kaufte für 1,50 Euro meine Fahrkarte und fuhr mit der Metro mit einmaligem Umsteigen zum Gold-Souk. Den Gold-Souk fand ich nicht, dafür aber den Creek, also den Meeresarm, an dem Dubai liegt - ich sah allerdings kein Wasser, weil ein Dhau am anderen lag und das ganze Areal auch abgesperrt war. Trotzdem machte ich schnell kehrt, denn ich musste zum Terminal 2, das etwas abgelegener ist (und insbesondere ohne Metrostation und nur mit dem Bus zu erreichen). Ich wusste nicht, wie schnell und gut und pünktlich ich das schaffe, außerdem war mir heiß (mit meinem Rucksack) und zudem hieß es, dass das Terminal nicht ganz so modern sei und längere Schlangen habe.

Die Wahrheit liegt natürlich auf dem Platz, auch dieses Terminal ist wunderbar, auch wenn es das vermeintliche Billigflieger-Terminal ist, aber vorher wollten mir zwei Leute vom Busunternehmen verklickern, dass ich meine Metro-Fahrkarte nur einmal und nicht im Bus benutzen könne. Freunde, ich hatte die drei Minuten vorher in der Metro aufgetoppt, das ging natürlich, und erst als der Busfahrer meine Karte gegen den Kartenleser hielt und der nicht meckerte, glaubten die beiden mir - mehr oder weniger ... Sachma, Leute, da muss ich euch eure Ticketstruktur beibringen, oder wie?

Die Fahrt zum Flughafen war wunderbar, ich sah mehr vom "richtigen", nicht so glitzernden Dubai, das mag ich ja insgesamt sehr, und hier in Dubai ganz besonders, das war nämlich 2013 auch schon sehr interessant, mit dem Bus zu fahren. Die Ausreise und Sicherheitskontrolle war gähnend leer, diesmal klappte die Smartgate-Ausreisekontrolle, die Anweiserin sprach sogar ein bisschen Deutsch ("Guten Morgen" und "Auf Wiedersehen"), sehr schön! (Und dass man Leute mit einem gefälschten deutschen Pass damit aus dem Konzept bringt und das Ganze damit auch eine Sicherheitsmaßnahme ist, braucht man ja gar nicht zu erwähnen ...)

Jetzt sitze ich hier nach einem leckeren, scharfen, teuren Asia-Hähnchen-Baguette und einer Cola (das kleine Bier kostet 10, das große 15 Euro, das war mir dann doch des Guten zu viel) und warte auf das Boarden - achso, die Steckdosen hier in der Kneipe gehen aber nicht, das ist ärgerlich, deswegen tippe ich schnell, bevor der Akku des Rechners schlappmacht ...

Den zweiten Teil des Blogs gibt es dann nach Ankunft in Dhaka, ich glaube, das mit dem Livebloggen mache ich jetzt ab und zu mal, das ist nämlich schön - und dann ist der erste Blogteil schon einmal für die Nachwelt gesichert, auch wenn ich verschüttgehe. Höhö ...

Ich war wirklich in Dubai und den Vereinigten Arabischen Emiraten

Wie, das sind gar keine Dhaus? Mir doch wurscht!

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Das Boarding klappte recht gut, auch wenn ich es immer hasse, wenn sie den Final Call machen, wenn noch 100 Man anstehen. Von den 100 Mann waren 90 Bangladescher, und von denen mussten 30 nachzahlen, weil ihr Handgepäck zu schwer war. Ich ließ es gar nicht darauf ankommen, grinste den Kontrolleur nur schief an mit meinem Rucksackchen und lief zu, ohne meinen Rucksack auf die Waage zu stellen - er grinste zurück, klappte ...

Am Gate wurde noch kontrolliert, ob ich auch ein Rückflugticket habe (weil ich nur dann ein Visum bei Anreise bekommen würde), das hatte ich natürlich dabei - sogar ausgedruckt, weil mehrfach irgendwo stand, dass man das ausgedruckt haben soll. Dann war alles in Ordnung und ich konnte boarden.

Auf meinem Fensterplatz saß einer, der am Gang sitzen sollte; ich überlegte hin und her, ob ich ihm den Fensterplatz überlassen sollte, zumal der Mittelplatz frei blieb, aber am Ende pennte ich, sodass sich die Sache zunächst erledigt hatte. Blöderweise kam die Purserin kurz darauf und drückte mir so einen Einreisezählzettel in die Hand, den füllte ich erstmal aus, dann schlief ich nicht mehr ...

Es ging über den Indischen Ozean und Indien, die Leute im Flieger - sowohl die Flugbegleiter als auch die Mitreisenden, auch wenn die ein bisschen unruhig waren für meine deutschen Augen - waren echt lieb, und um 20.31 Uhr Ortszeit erreichten wir bangladeschischen Luftraum. Unterwegs gab es übrigens - das hatte ich wohl so gebucht, was weiß denn ich  - für mich auch eine Mahlzeit, einen Murgh Kashmiri, Reis mit Hühnchen, überraschend lecker. Aber danach war ich dann so vollgefressen, dass ich heute Abend in Dhaka nichts mehr esse.

Wir landeten um 20.54 Uhr und wir standen noch nicht richtig - und natürlich waren die Anschnallzeichen noch an -, als der gesamte Flieger aufstand, naja, der gesamte Flieger außer mir. Die Köfferchen wurden schon herausgeholt, die Flugbegleiter versuchten gar nicht, die Bande zu mäßigen, aber dafür ging es dann, als die Türen geöffnet wurden, erstaunlich schnell, den Flieger zu räumen ...

Ich umkurvte viele Menschen, weil ich möglichst vorne in der Schlange fürs Visum sein wollte, aber bei der Einreise war gähnende Leere. Ein anderer Deutscher, der auch gestern Abend in Berlin eingecheckt hatte und also genauso flog wie ich, war etwas schneller bei den Polizisten, nachdem wir beide den dick und fett "Visa on arrival" beschrifteten Schalter übersehen hatten.

Ich ließ ihm dann auch den Vortritt, konnte aber dadurch schon vor ihm das Visum bezahlen, sodass ich am Ende mein Visum schon vor ihm hatte und auch nicht mehr in der Einreisekontrolle hätte stehen müssen, da hatte ich aber eh nur eine Minute "verschwendet". Der Zoll war auch harmlos, und dann war ich um 21.20 Uhr, nur 26 Minuten nach Landung - wie ich gerade sehe -, in mein 161. Land eingereist. Das ging wirklich gut los ...

Auch die Abholung funktionierte bestens, der Head of Protocol oder wie der sich schimpfte, stand schon am Ausgang, er erkannte mich auf Anhieb (so viele Westler kommen im Moment wohl nicht hierher ...), der Fahrer wurde gerufen und kam schnell, und dann ging es auf das Gewimmel, das sich Verkehr in Dhaka schimpft.

Eins vorweg: Der Fahrer fuhr wunderbar, der wird für die Rückfahrt wieder gebucht. Aber, Freunde der Sonne, da fahren Lkws, Autos, CNGs (Tuktuks), Fahrradrikschas, Motorräder kreuz und quer, wirklich kreuz und quer, durch die Gegend, es wird gehupt, was das Zeug hält, Fußgänger queren auch noch die Straße, ich bin ja wirklich Verkehr gewohnt, aber ich dachte einige Male: "Ach du Scheiße!" Unfälle gab's aber keine, und nach kurzer Zeit waren wir im Hotel ... (Achso, die Schnellstraße, auf der nur Autos fahren dürfen, ist ganz wunderbar! Aber danach kommt man wieder ins Getümmel, und ohje ...)

Hier ist eine Bullenhitze, halt noch schwüler als in Dubai, aber mein Zimmer, das völlig in Ordnung ist (und für das ich keine 30 Euro pro Nacht zahle!), ist schön kühl, es gibt einen abnehmbaren Duschkopf - was will ich denn mehr?

Meinen Fahrer sollte ich an der Rezeption in bar bezahlen, das reichte aber noch morgen, sagte der Rezeptionist, aber ich wollte das aus der Welt haben (und meinen guten Willen zeigen, weil ich ja einen Plan für Samstag hatte), also machte ich noch einen kleinen Spaziergang, um zu gucken, ob ich einen Geldautomaten finde.

"Ohje", denkt der Leser womöglich, wenn er ähnlich vorurteilsbehaftet ist wie der Autor, Geld abheben in einer zwar schon belebten, aber nicht der Hauptstraße, bei einer Feld-Wald-und-Wiesen-Bank in einem Schwellenland, "das wird nicht gutgehen". Pustekuchen, ich konnte für etwa 80 Euro Geld abheben, das klappte auf Anhieb, ich zahlte noch nicht einmal Gebühren - davon können sich die São Tomés und Príncipes und Türkeien (ist das der Plural von "Türkei"?) und Kroatiens und Albaniens der Welt sich mal eine gehörige Scheibe abschneiden.

Ansonsten ist es hier halt schon staubig, laut, hektisch, aber ich wusste ja einigermaßen, was auf mich zukommt, und irgendwie bin ich sehr, sehr angetan von Bangladesch, das muss ich sagen. Ja, klar, das wird auf absehbare Zeit vielleicht keine Stadt sein, in der man über Übertourismus jammert, aber die Menschen hier sind wirklich sehr, sehr freundlich - vielleicht etwas neugierig auf den verrückten Westler, der gerade in diesen etwas unruhigen Zeiten in ihr Land kommt, aber eben umso erfreuter, dass der eine oder andere kommt.

Ich zahlte meine Abholung beim Rezeptionisten, der war fast erschüttert, dass ich mich, um gleich zu bezahlen, im Dunkeln nach draußen gewagt hatte, aber ich wollte ja gerne den Fahrer für Samstag buchen, und da mein Flug erst um 18.50 Uhr geht und ich erst um 15 Uhr weg will vom Hotel, wollte ich auch gerne versuchen, einen Late Check-out herauszuschlagen, sodass ich um 14.30 Uhr noch duschen und dann frisch die Reise zum Flughafen antreten könnte.

Das war überhaupt kein Problem, er war fast ein bisschen beleidigt, als ich nach dem Preis fragte, jo, so ist das alles doch eine Win-win-Situation, der Fahrer kriegt steuerfrei sein Geld, der Rezeptionist seine fette Provision, und ich einen wunderbaren Transfer und das gute Gefühl, frisch geduscht zum Flughafen zu fahren ... (Ich habe natürlich für diese Aktion ein Hemd und ein Unterhemd zu wenig dabei, und meine Hose wird, wenn ich sie am Sonntag im Schwarzwald ausziehe, vor Dreck und Schweiß stehen, aber das ist halt der Preis, wenn man mit Rucksack eine Interkontinentalreise macht ... Und das heutige Hemd ziehe ich morgen - ohne Unterhemd - nochmal an, dann habe ich das auch wieder raus ...)

Jetzt sitze ich im Café des Hotels, trinke meinen zweiten Granatapfelsaft und freue mich gleich auf die Dusche, bevor ich ins Bett gehe ...

Das war natürlich eine nicht ganz unanstrengende Reise, aber ich muss wirklich sagen, ich bin bisher sehr positiv überrascht von Bangladesch ...

Morgen geht es nach Old Dhaka, mal sehen, ob im CNG/Tuktuk oder zu Fuß, schwitzen werde ich so oder so, wir werden sehen ...

Schnappschüsse aus dem Taxi I

Schnappschüsse aus dem Taxi II

Schnappschüsse aus dem Flieger I (Dubai)

Schnappschüsse aus dem Flieger II (Dubai)

Schnappschüsse aus dem Taxi III


Mittwoch, 30. Oktober 2024

Mindestens zweifach bekloppt

... war die Begründung, wieso ich für meinen Flug von Berlin nach Dubai zum Check-in dackeln musste.

Mein Reisebüro hat das grundsätzliche Versprechen, für die bei ihnen gebuchten Flüge einzuchecken; für den zweiten Flug von Dubai nach Dhaka klappte das von Anfang an nicht (daher machte ich das selbst), und heute Nacht bekam ich eine Mail, dass ich für den ersten Flug zwar eingecheckt sei, aber meine Bordkarte nicht ausgedruckt werden könne, sodass ich doch an den Check-in-Schalter müsse. Schöner Mist, da brachte meine wunderbare vorab gebuchte Sicherheitskontrollzugangszeit nix, weil bis dahin der Check-in noch nicht erfolgen sein würde ...

Es stellte sich heraus, dass meine Buchung tatsächlich eine quasi durchgängige ist, und die Condor-Leute meinten, dass sie meine Dokumente für Bangladesch prüfen müssten (ich bin ziemlich sicher, dass ich der erste Fluggast war, der mit einer durchgehenden Buchung mit denen nach Bangladesch fliegt ...). Das war erstens bekloppt, weil ich die Bordkarte für den (vermeintlich kritischen) Flug Dubai-Dhaka schon online hatte besorgen können, und zweitens, weil ich überhaupt nichts in der Hand hatte (außer meinem Reisepass, joa), was beweisen würde, dass ich ein Visum für Bangladesch habe, weil ich selbiges Visum ja erst in Dhaka bei Ankunft erwerben will und werde.

Wenigstens waren die Leutchen am Check-in freundlich, und die Sicherheitskontrolle war auch sehr leer, die Ausreise ging fix (nachdem ein Haufen Britinnen an mir vorbeigelatscht war, aber die müssen ja dank Brexit in die Ausreisekontrolle beim Grenzer, während ich in die elektronische Ausreise konnte), und jetzt sitze ich bei einem Alpenbier (in Berlin!) im fast gähnend leeren Non-Schengen-Bereich und warte aufs Boarding in etwa einer Stunde. (Das wird dann auch der letzte Flug vom BER heute sein; insgesamt ist der Flughafen hier wirklich hübsch - ich fliege ja erstmals hier ab ...) 

Mein Rucksack, bei dem man sehr hätte drücken müssen, um dessen Ausdehnung auf der einen Seite unter 10 cm zu drücken, ging anstandslos durch beim Check-in, sodass ich jetzt sehr zuversichtlich bin, gut boarden zu können. (Eine Interkontinentalreise nur mit Rucksack habe ich auch noch nicht gemacht, glaube ich ...)

Nun denn, um 22.50 Uhr geht es jedenfalls mit Condor nach Dubai; dort komme ich morgen früh um 9 Uhr Ortszeit (6 Uhr deutscher Zeit) an. Mal sehen, ob ich einreise und kurz mal an den Creek oder so fahre (das Online-Buchen der Fahrkarte klappt nicht so richtig), denn um 12.55 Uhr soll ich schon wieder zurück sein am Gate: Mein flydubai-Flug verlässt planmäßig um 13.55 Uhr (10.55 Uhr deutscher Zeit) das Gate und kommt um 20.40 Uhr bangladeschischer Ortszeit (15.40 Uhr deutscher Zeit) in Dhaka an. Ich bin hoffnungsvoll, dass das mit der Abholung durch das Hotel klappt (die kostet mehr als die Hälfte des Zimmerpreises pro Nacht - also 18 Euro ...), sodass ich dann hoffentlich so gegen 22, 23 Uhr Ortszeit (17, 18 Uhr deutscher Zeit) im Hotel bin. Die bangladeschische Einreise soll dauern, zumal ich mir ja noch das Visum kaufen muss (den einen Dollar, der mir noch zum Visumpreis von 51 Dollar fehlte - ich könnte auch in Euro bezahlen, aber Dollar hatte ich noch halbwegs übrig, sodass die erstmal verbraucht werden ... - hatte mir meine Mutter vor ein paar Tagen besorgt, weil ich nicht sicher war, ob die bei der Einreise wechseln können/wollen), aber irgendwann werden sie mich hoffentlich mein 161. Land reinlassen.

Der nächste Blogeintrag kommt dann wahrscheinlich aus Dubai oder - noch wahrscheinlicher - final aus Dhaka, aber das wird erst morgen entschieden.

Jetzt wünsche ich mir erstmal einen guten Flug nach Dubai, ich werde mich morgen verfluchen, dass ich meinen Anorak aus Deutschland wirklich mitgenommen habe, weil ich den in der Hitze in der Gegend herumschleppen muss, aber vielleicht brauche ich den in Zürich am Sonntag ja wieder ...

Sonntag, 20. Oktober 2024

Für norddeutsche Verhältnisse angegrinst

... hat mich der Flensburger Busfahrer, als er mich gestern Morgen wieder eingesammelt hat, zehn Minuten, nachdem ich in Kruså in Dänemark aus dem Bus ausgestiegen war ... Ich konnte also ganz eindeutig erkennen, dass sich sein Mundwinkel um mindestens einen Millimeter nach oben bewegt hatte, als er sah, dass ich tatsächlich vorhatte, wieder in sein Gefährt einzusteigen. Hab ich ihm also am frühen (naja, nicht mehr ganz so frühen) Morgen eine Freude gemacht, sehr gerne!

Ich hatte mit meinem Chef vereinbart, dass ich am Freitag nur einen halben Tag arbeite, und also machte ich mich schon um kurz nach zwölf Uhr auf den Weg zum Hauptbahnhof in Hannover. Die Zugfahrt ging natürlich in die Hose, weil in Hamm die Lok eines Güterzuges brannte und wir umgeleitet wurden, sodass ich später als geplant in Dortmund ankam.

Am Freitag folgte ich dem Schweizer Kumpel, weil er sich deutlich besser in Dortmund auskennt als ich, und er führte mich in die Gastronomie am Markt. Ich kam mir - ohne BVB-Trikot, nur mit Schal - richtig underdressed vor, denn 80 % der Kundschaft und 100 % der Bedienungen trugen ein solches.

Ich bestellte eine Dortmunder Spezialität, einen Salzkuchen, ein würziges (viel Kümmel) Brötchen, und machte mich fast zum Brot, weil ich nicht sicher war, ob die drei Zutaten allesamt oder nur einzeln auf dem Brötchen sein soll. Am Ende bestellte ich einen solchen Salzkuchen mit Schwartenmagen - war lecker, das nächste Mal probiere ich das Ding mit Mett. Die Hauptspeise in Form eines Westfälischen Schnitzels war auch sehr genießbar, und dazu wurde Bier konsumiert.

Vom Stadtgarten aus ging es in Richtung Stadion, die Straßenbahnen waren voll, aber zahlreich (auch wenn nicht so angezeigt), sodass wir zwar getrennt wurden, ich aber zwei Minuten später mit der nächsten Bahn hinterherkam.

Durch die Menschenmassen ging es - unter Konsum eines Bieres noch außerhalb des Stadions, mit dem man aber problemlos ins Stadion kam - auf die Süd. Und ja, es ist atemberaubend! Erst einmal war ich von der steilen Tribüne des Atems beraubt, aber dann auch von Blick und Stimmung. Das "You'll never walk alone" in Mainz ist ja schon auch schick, aber in Dortmund auf der Südtribüne, das ist schon noch einmal eine ganz andere Nummer.

Die ersten zwanzig Spielminuten gehörten zum Intensivsten, was ich in meinem Leben erlebt habe, der Gesang, die Enge, die Idiotie mancher Fans, bei einer Videoüberprüfung, die zu deinen Gunsten ausgeht, "Ihr macht unseren Sport kaputt" zu singen (wenigstens ist es konsequent ...), das war hochspannend ...

Der BVB war besser, aber nicht wirklich zwingend, sodass es die ganze Zeit spannend blieb. Ich klopfte meinem Kumpel bei beiden Tore auf den Kopf - sorry! Und am Ende war alles gut, denn der BVB hatte gewonnen, hervorragend.

Wir machten einen längeren Fußmarsch, fuhren dann mit der zweiten (deutlich leereren) Straßenbahn zurück zum Stadtgarten, fielen noch in eine Kneipe ein (in deren Toilette es streng roch, und ich hatte ein bisschen arg viel Bier erwischt, ich musste mich sehr zusammenreißen) und dann marschierte ich zu meinem ICE nach Hannover, der um 0.33 Uhr abfahren sollte.

Den Zug erwischte ich, ich hatte auch gut Platz, ich penne ein, wir kamen mit einer Stunde Verspätung an, weil es wohl einen Notfall gegeben hatte, den ich gar nicht mitbekam, aber mit der Stunde Verspätung war mir fast recht, denn es hätte so oder so nicht mehr zur kurzen Heimfahrt gelangt, und so musste ich nur wenige Minuten am Hauptbahnhof totschlagen.

Natürlich fuhren auch etliche St.-Pauli-Fans mit zurück nach Hamburg, aber auch im Metronom war es nicht übertrieben voll. In Hamburg erwischte ich auch noch fast entspannt die Regionalbahn nach Flensburg (auch wenn die auf dem falschen Gleis stand und das erst sehr spät korrigiert wurde), und in Flensburg erwischte ich völlig problemlos den Bus nach Dänemark.

An der deutsch-dänischen Grenze kontrollieren die Dänen, der Busfahrer wurde auch befragt, aber da ich der einzige Fahrgast war und schlimmstenfalls müde, aber in jedem Fall harmlos aussah (und weißer Hautfarbe bin), durfte der Bus passieren.

Ich stieg aus dem Bus aus, stand ein bisschen in der Gegend herum, der Bus wurde von einem der Linie 1 zu einem der Linie 7, war aber ansonsten der Gleiche, und nach exakt 11 Minuten und 15 Sekunden fuhren wir wieder am Grenzstein vorbei, sodass ich wieder in Deutschland war.

Auf der Rückfahrt musste ich am ZOB von Flensburg umsteigen, kam aber pünktlich zur Bahn, die stand auch schon da, fuhr aber wegen verspäteter Bereitstellung trotzdem zu spät los, und so verpasste ich in Neumünster um wenige Minuten meinen ICE nach Freiburg. Unterwegs hatte ich diesmal den Nord-Ostsee-Kanal gesehen (den hatte ich auf der Hinfahrt verpennt, obwohl ich Rampe hoch und Schleife runter wahrgenommen hatte), und so fuhr ich jetzt nach Hamburg durch.

Am Dammtor stieg ich aus, nahm den Bus zur Reeperbahn, lief in Richtung Landungsbrücken und nahm mir an meiner Stamm-Fischbude zwei Fischbrötchen mit. Über Altona machte ich mich zurück zum Bahnhof Dammtor und verspeiste da mein Backfisch- und mein Matjesbrötchen.

Der Zug war einigermaßen leer, ich hatte meine Ruhe, schlief öfter mal ein, biss mir während eines Traums offenbar auf die Zunge (aua!) und wurde um 21.15 Uhr freundlicherweise von meiner Ma in Freiburg eingesackt, was mir zweieinhalb Stunden Gegurke mit Ersatzbus und S-Bahn ersparte.

Jo, und heute Mittag gab es dann um 12 Uhr Frühstück - schön war's. Heja BVB, hej Danmark, ein bisschen ärgere ich mich nur, dass ich nicht doch bis Basel durchgefahren bin - an einem Tag in Dänemark und in der Schweiz gewesen zu sein (über Land), wäre schon schick gewesen ...

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Sehr viel weniger schick ist das Geschäftsgebaren von Air China.

Ich hatte ja vor Monaten unseren Flug über Weihnachten nach Macau gebucht, aber gestern bekam ich eine Mail von meinem Reisebüro, dass Air China den Flug nicht nur storniert hätte, sondern auch keine Alternative angeboten hätte. Daher bliebe nur die Stornierung.

Ich schrieb nochmal mit dem Reisebüro, bekam aber noch immer keine befriedigende Antwort, also blieb mir jetzt wenig anderes übrig als der Zurückerstattung des Fluges zuzustimmen (und ich hoffe, die Kohle kommt dann auch bald!). Zum Glück habe ich die Hotels in Macau und Shanghai stornierbar gebucht, aber das Ganze ist maximal ärgerlich.

Air China bekam auch eine geharnischte Mail von mir, denn auch wenn ich schon ein paar Mal umgebucht wurde, in Europa und den USA, so habe ich praktisch immer - jedenfalls von größeren Fluggesellschaften wie Air China es auch ist - eine vernünftige Alternative angeboten bekommen. Dass Air China das - jedenfalls nach Auskunft des Reisebüros, dem ich da allerdings auch nicht so hundertprozentig traue - nicht hinbekommt, sorgt dafür, dass ich auch Air China in Zukunft meiden werden - so ein Saftladen!

Ich bin jetzt jedenfalls gespannt, wo wir jetzt Weihnachten landen - die Vereinigten Arabischen Emirate stehen hoch im Kurs, vielleicht auch Tunesien, vielleicht die Kanaren, das gucken wir in den nächsten Tagen, denn billiger wird's natürlich wahrscheinlich nicht mehr ...

Und irgendwann komme ich schon noch einmal nach Hongkong und Macau, wobei es ja auch nur noch 23 bzw. 25 Jahre sind, bis die komplett in China einverleibt werden dürfen und dann wahrscheinlich auch ihren ISO-Sonderstatus verlieren ... Dann bin ich 65 bzw. 67, also hoffentlich noch voll reisefähig - aber trotzdem, die beiden Gebiete würde ich schon gerne vorher noch besuchen ...

Dänische Einreisekontrolle - Blick aus Dänemark

Beweisfoto

Heja BVB!

Dienstag, 15. Oktober 2024

"Verrückt"

Das war irgendwie die Reaktion von jedem, dem ich von meiner spontanen Buchung am Sonntag erzählt habe. Während ich Fußball oder so schaute, guckte ich mal mehr als Spaß an der Freud als ernsthaft nach Flügen nach Istanbul an dem Wochenende vom 30. November, an dem ich eigentlich nach Dänemark wollte (die Reise ziehe ich jetzt fast sicher auf diesen Samstag vor). Und siehe da, ich fand eine Verbindung für 127 Euro von Basel nach Budapest und von dort über Istanbul (!) nach Hannover (die Woche nach dem Wochenende ist Weihnachtsfeier, da wollte ich in Hannover sein).

Ich tüftelte noch ein wenig herum, buchte die Flüge getrennt und zahle jetzt weniger als 104 Euro für drei Flüge einer wieder einmal bestimmt sehr schönen Tour: Am 30. November, dem Samstag, fahre ich gemütlich mit dem Zug in Richtung Basel (meine Ma bringt mich nach Erzingen oder Waldshut) und fliege um 12.40 Uhr ab. Basel mit Non-Schengen-Flügen will und werde ich meiden, aber Budapest ich ja ein Schengen-Flug, da sollte - hoffentlich! - nicht viel schiefgehen.

Um 14.20 Uhr lande ich planmäßig in Budapest und fahre gemütlich mit Bus und U-Bahn in die Stadt. Vielleicht gucke ich mir den Heldenplatz mal wieder an, vielleicht auch das Parlament, das angedachte Treffen mit einem Ex-Kollegen fällt ins Wasser, weil der an dem Wochenende in Bratislava ist, also werde ich wahrscheinlich gemütlich im jüdischen Viertel in einer meiner Stammkneipen zu Abend essen und dann um 22 Uhr ins Rudas-Bad einmarschieren, zum traditionellen Nachtbaden.

Um 3 Uhr muss ich dort raus (hoffentlich kann ich im 33-Grad-Becken ein wenig pennen) und fahre dann gemütlich zum Flughafen (eine 24-Stunden-Fahrt für sechs Euro wird also langen), denn um 6.45 Uhr schon geht mein Flieger zum europäischen Flughafen von Istanbul. Dort lande ich - mit zwei Stunden Zeitverschiebung - um 11 Uhr und fahre mit der Metro in Richtung Eminönü. Dort werde ich die Fähre besteigen und ein bisschen über den Bosporus schippern - das wird großartig!

Am Ende aussteigen werde ich natürlich in Kadıköy und dort - wieder in einer meiner Stammkneipen - gemütlich zu Abend essen, bevor es mit der Metro zum asiatischen Flughafen Sabiha Gökçen geht. Von dort fliege ich um 22.20 Uhr nach Hannover und komme dort - zwei Stunden Zeitverschiebung zurück - um 23.45 Uhr am Sonntag Abend an. (Wenn es gut läuft, komme ich dann sogar mit S- und Straßenbahn nach Hause, notfalls nehme ich vom Hauptbahnhof ein Uber.)

Natürlich ist das alles Wahnsinn, aber ich freue mich sehr, dass ich dieses Jahr doch noch nach Budapest und nach Istanbul komme. Klar, das sind jeweils nur ein paar Stunden, aber das reicht zum Nachtbaden in Budapest und zum Fährefahren in Istanbul, das reicht doch ...

Die Türkei werde ich mit dieser Reise seit 2014 (!) jedes Jahr mindestens einmal besucht haben, und in Budapest war ich seit 2021 auch jedes Jahr ...

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Ich habe neulich ganz vergessen, von Bremen und vom Fußball zu erzählen. Das ist aber weniger überraschend als es zunächst scheint, denn ich hatte - um ehrlich zu sein - schon vor dem Spiel so gehörig einen sitzen, dass ich die nächtliche Heimfahrt in den Schwarzwald brauchte, um auszunüchtern ...

Ich traf mich am Samstag Morgen mit einem Kumpel, und gemeinsam fuhren wir nach Bremen. Dabei halfen wir einer spanischen Reisegruppe noch, den richtigen Ausstieg an der Estación central, also am Hauptbahnhof in Bremen, zu erwischen, dann wanderten wir ein wenig durch Bremen ... Das wunderschöne Schnoorviertel kannte ich noch nicht, die engen Gasse dort sind wunderbar, und dort verdrückte ich auch gleich einmal zwei Fischbrötchen. Nach einem Spaziergang zurück durch die Böttcherstraße kamen wir wieder am Markt mit Rathaus und Roland und Bremer Stadtmusikanten raus und tranken erst einmal zwei leckere Bierchen bei bestem Wetter ...

Nun begann der Marsch in Richtung Stadion, auf dem wir uns mehrfach durch Zufuhr von Hopfenkaltschalen stärken mussten. Die Stimmung war den ganzen Tag über wunderbar, da machten die (vielen) Freiburger in der Stadt ebenso gut mit wie die Bremer. Am Stadion gingen wir noch ins Fanprojekt, das mir sehr gut gefiel.

Der Einlass ins Stadion ging fast schief, weil ich am Drehkreuz zu langsam war bzw. beim Scannen der Karte zu weit weg, aber ich wurde trotzdem reingelassen, das war wunderbar. Ich war schon so fertig, dass der Kumpel und dessen Kumpel, die die Karten besorgt hatten, mich weiter mit Bier versorgen mussten (da werde ich mich bei Gelegenheit revanchieren), dafür durfte ich den Freiburger Sieg feiern, auch wenn wir das Tor auf der gegenüberliegenden Stadionseite gar nicht so richtig bekamen (W, das soll am Alkohol gelegen haben? I wo!) ...

Nach dem Spiel brauchten wir dringend etwas zu essen, gesagt, getan, danach ging es mit der Straßenbahn zurück zum Hauptbahnhof, wo ich mein Gepäck eingeschlossen hatte. Ich machte mich auf und fuhr über Köln Hbf und Köln-Deutz nach Freiburg durch, wo meine Mutter mich freundlicherweise um 6.30 Uhr morgens abholte, weil ich sonst den ersten Anschluss hoch in den Schwarzwald knapp verpasst hätte.

Das war ein wunderbarer Ausflug ins sehr, sehr freundliche Bremen, das Weserstadion hatte mir sowieso noch gefehlt, und der Freiburger Sieg setzte dem Ganzen die Krone auf ...

Sonntag, 13. Oktober 2024

Jetzt buch doch endlich!

Das ist zwar kein Zitat, aber so ein bisschen kam es mir vor, als meine Ma und ich am Donnerstag in der Gastronomie meines Heimatortes saßen und ich ihr Bilder von einer Unterkunft auf den Komoren gezeigt hatte.

Ich muss zwar noch ein paar Sachen im beruflichen Umfeld abklären, aber ansonsten bin ich einigermaßen hoffnungsfroh, dass wir das über ihren Geburtstag im März durchziehen können. Gebucht ist die Unterkunft - direkt am Meer, in einer kleinen Bucht, einfach, aber mit abnehmbarem Duschkopf (wichtig!) und nicht ganz billig - für den Zeitraum 16. bis 22. März, sodass man am 15. März abends in Zürich abflöge und am 23. März morgens wieder dort ankäme ...

Stornieren könnte man das Ganze allerdings noch, denn Flüge habe ich bisher keine gebucht, da will ich mal die nächsten Monaten abwarten, weil die Flüge aktuell noch recht teuer sind. Dann aber könnte es über Mailand und Addis Abeba oder aber über Amsterdam und Nairobi (das sind die beiden "üblichen" Routen auf die Komoren) nach Moroni gehen. Das komorische Visum bekommt man bei Einreise für 30 Euro, daran wird das Ganze jedenfalls aller Voraussicht nach nicht scheitern ...

Mal sehen, was das wird, aber nach ein bisschen Zögern habe ich die Komoren auf der Karte oben jetzt auch schon hellgrün gemacht, was "gebucht" bedeutet ...

Die Komoren würden dann - nach Bangladesch - mein 162. Land und der 18. der 22 Staaten der Arabischen Liga, den ich besuche. (Da fehlten dann nur noch Dschibuti sowie Jemen, Somalia und Libyen, wobei die letzten drei Länder aber wirklich gefährlich sind ...)

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Letzten Sonntag war ich mit meiner Ma zu einem Geburtstag in der Schweiz eingeladen, und auch am Donnerstag - vor dem Buchungsaufenthalt in der Gaststätte - waren wir kurz im Nachbarland, diesmal an meinem geliebten Wiizemersteg ...

Die Zwei-Wochen-Serie hält jetzt schon fast zwei Jahre, und ich bin zuversichtlich, dass ich die Zwei-Jahres-Marke am 24. Dezember tatsächlich erreiche, wenn wir in Macau einreisen.

Am Freitag Abend bin ich in Dortmund im Stadion, das erste Mal auf der Südtribüne, da bin ich schon sehr gespannt, wie das wird. Den Heimweg in den Schwarzwald mache ich - das wird zunehmend wahrscheinlich - womöglich über Dänemark, sodass ich am Samstag Morgen um 0.33 Uhr in Dortmund abführe, mit Umsteigen in Hannover, Hamburg und Flensburg in den Bus nach Krusau in Dänemark stiege, von dort wieder nach Flensburg und Neumünster zurückführe, dort in den ICE nach Freiburg einstiege und von dort mit der S-Bahn hoch nach Neustadt käme. Am Samstag Abend würde meine Ma mich dann dort abholen, könnte klappen - und dann hätte ich doch etwas früher als gedacht alle deutschen Nachbarländer besucht. Klingt doch gut, oder?

Freitag, 4. Oktober 2024

In Hamburg abgeholt

... habe ich am Mittwoch Abend Freunde, weil deren Zug nach Hannover Verspätung hatte - so konnten wir in Hamburg gemütlich zu Abend essen und dann gemeinsam - und satt! - zurück nach Hannover fahren. Mittwoch und heute Abend habe ich mit den beiden bzw. mit meiner Ex-Kollegin jeweils das Bordbistro unsicher gemacht, denn - ich musste gestern (ja, am Feiertag, aber alles ordnungsgemäß angemeldet!) und heute arbeiten - ich hatte nicht so viel Zeit für die beiden und wollte dann doch möglichst viel Zeit mit den beiden verbringen - da bot sich für die Erste-Klasse-Urlaubsfahrer und mich Zweite-Klasse-Pöbel das Bordbistro als Treffpunkt einfach an ...

Jetzt sitze ich im ICE zurück nach Hannover; es soll heute früh ins Bett gehen, die Arbeitswoche war anstrengend, das Wochenende wird anstrengend, denn erst geht es morgen zum Fußball nach Bremen (auf geht's, Freiburg, kämpfen und siegen!) und danach gleich in den Zug in Richtung Köln/Freiburg/Neustadt, denn am Sonntag sind meine Ma und ich zu einer Geburtstagsfeier in der Schweiz eingeladen.

Am Sonntag Morgen komme ich einigermaßen früh in Neustadt an, werde von meiner Ma abgeholt, schlafe noch zwei Stündchen und dann geht es mit dem Auto in den Kanton Thurgau.

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Gestern haben die Premierminister des Vereinigtes Königreichs und von Mauritius bekanntgegeben, dass das Vereinigte Königreich die Chagos-Inseln, die das Britische Territorium im Indischen Ozean (BIOT) bilden, an Mauritius abtreten werden. Damit wird die Zahl der abhängigen Gebiete, die ich betrachte, von 50 auf 49 sinken - das ist gut, denn ins BIOT wäre ich sonst nur sehr schwerlich gekommen, weil das ausschließlich britischen bzw. US-amerikanischen Militärinteressen dient, und in Mauritius war ich ja schon ...

Ebenfalls vor wenigen Tagen hat der albanische Premierminister bekanntgegeben, dass er plant, mit dem Bektaschi-Orden, einem sufistischen Derwischorden, ein ähnliches Arrangement einzugehen wie Mussolinis Italien dereinst mit dem Papst - nämlich einen unabhängigen, religiösen Staat zu gründen und völkerrechtlich anzuerkennen. Wir werden sehen, wie dieses Projekt gedeiht, das zunächst im Widerspruch zur albanischen Verfassung zu stehen scheint, aber klar ist, dass, wenn dieser "Souveräne Staat des Bektaschi-Ordens" tatsächlich entsteht und international anerkannt wird, noch mindestens eine Reise nach Tirana ansteht - und dann reisen wir plötzlich nach Land 207 (+49) ...

Aber weder der Vertrag zum BIOT ist formal abgeschlossen noch die albanische Verfassung geändert, also bleiben wir erst einmal bei 206+50. Sage nur bloß keiner, dass dieser Blog nicht über die neuesten Entwicklungen bei souveränen Staaten und abhängigen Gebieten informiert!