Meine Länder

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Dienstag, 2. April 2024

Viel zu früh

... waren wir heute am Flughafen, und viel zu früh waren wir dementsprechend aufgestanden, aber da ticken Jessi, Christian und ich (von meiner Mutter ganz zu schweigen) sehr ähnlich: Wir sind lieber zwei Stunden zu früh am Flughafen als dass wir uns hetzen müssen.

Der Wecker hatte also um 4 Uhr geklingelt, um 5 Uhr waren wir fertig und checkten aus. Die kurze Fahrt zum Flughafen wurde durch den Tankprozess unterbrochen, denn natürlich mussten wir das Auto vollgetankt abgeben, und so waren wir gegen 5.30 Uhr das Auto los, nachdem wir den Schlüssel in den Briefkasten der Autovermietung geworfen hatten.

Am Flughafen war sehr viel los, aber das konzentrierte sich alles auf die Check-in-Schalter, während die Sicherheitskontrolle - auch aufgrund der sehr vielen geöffneten Schleusen, sehr löblich! - leer war. Das änderte nichts daran, dass ich zur Sprengstoffkontrolle herausgezogen wurde, die organisatorisch, wenn ich so darüber nachdenke, ein paar Schwächen hat (so musste ich der Kontrolleurin zeigen, welche Gepäckstücke meine sind; so richtig durchdacht erscheint das nicht ...), aber als ich nach dem Hinhalten der Patschepfötchen das Hemd lupfte, damit sie an den Hosenbund kann (da wird nämlich meist auch noch abgetupft), musste selbst sie schmunzeln, weil sie merkte, dass ich sowas schon öfter mitgemacht hatte (falsch war's trotzdem, weil vorher der Handrücken noch abgetupft werden musste ) ... Heute Morgen war ich davon irgendwie mehr belustigt als genervt, das muss also ein erholsamer Urlaub gewesen sein, höhö ...

Nun saßen wir also knapp zwei Stunden am Gate, doch als es mit dem Boarden losging, waren wir doch gefühlt spät in der Schlange (normalerweise sind wir da ja - wir sind ja Profis, höhö - eher spät dran, aber wenn wir ein Köfferchen dabei haben, ist es halt praktisch, wenn über einem noch Platz in den Gepäckfächern ist ...), doch in unserer Reihe war es noch leer, sodass das alles gar kein Problem war.

Gar kein Problem war auch der Flug, auch wenn es ein paar kleinere Turbulenzen gab - wir waren vorfristig losgekommen und landeten auch etwas früher als geplant, nur um von der Bundespolizei ausgebremst zu werden, die mal wieder Europa kaputtmachten und bei einer Schengen-Einreise kontrollierten - Saftladen!

Wir fuhren mit der Skyline vom Terminal 2 zum Terminal 1 und verabschiedeten, als Jessi und Christian zum Regionalbahnhof und ich zum Fernbahnhof marschierten. Ich kaufte noch zwei Fleischkäsebrötchen ein und verspeiste diese, da fuhr schon mein verspäteter ICE ein. Die Verspätung wurde aber bis Freiburg (der Zug fuhr durch) beinahe aufgeholt, sodass ich sogar den knäpplichen Anschlusszug nach Neustadt erwischte - dort holt meine Ma mich ab, weil sie mich (und ich sie) dann schon um 12.55 Uhr in die Arme schließen kann und nicht erst um 14.14 Uhr, wenn ich mit dem Bus in Bonndorf gewesen wäre.

Ach, Leute, das war ein anstrengender, aber wirklich großartiger Urlaub - kein neues Land für mich (deren vier für Jessi und Christian!), aber ich viele neue Sachen gesehen (den Sonnenaufgang am Kloster Chor Wirap mit atemberaubender Sicht auf den Ararat, den Straßenpass in Richtung Sewansee und den Sewansee selbst, das Sewangebirge, die tolle Fahrt durchs armenisch-aserbaidschanische Grenzgebiet (mit Nervenkitzelfaktor ...), den grandiosen Ausblick auf Tiflis und den Kaukasus vom Fernsehturm aus und nicht zuletzt die Fahrt durch die lettischen Wälder), das war wirklich richtig, richtig schön ... Ja, wir haben ein bisschen wenig Schlaf abbekommen, aber das wurde durch das Gesehene mehr als aufgewogen.

Es war sehr spannend, Eriwan und Tiflis nach etlichen Jahren einmal wieder zu sehen; beide Städte haben sich sehr gemacht, die Fußgängerzone in Eriwan fand ich ganz toll, aber auch Tiflis ist noch einmal schöner geworden - und Riga ist natürlich auch schick, aber das war es letztes Jahr auch schon.

Essen und Trinken war ebenfalls gut, auch wenn wir uns hinsichtlich der Getränkekunde sehr auf Wein (Jessi) und Bier (Christian und ich) konzentriert haben, weil die Gebindegrößen im Kaukasus ein bissel arg groß sind. Das armenische und georgische Bier war praktisch durchweg trinkbar, mit dem lettischen Bier kann ich mich immer noch allenfalls so langsam anfreunden (das erste Bier gestern Abend fand ich richtiggehend sauer).

Die Kupati-Wurst in Georgien war nicht so ganz mein Fall, da war mir zu viel/zu dicker Darm drumherum, auch wenn die Füllung der Wurst durchaus schmeckt. Ansonsten haben wir öfter Chinkali gegessen (natürlich in Georgien, aber auch schon in Armenien), gestern in Riga hatte ich Pelmeni (beides, Chinkali und Pelmeni, sind Teigtaschen mit Fleischfüllung, wenn auch unterschiedlich zubereitet), auch die waren schmackhaft, achso, und die Soljanka (Suppe) in Eriwan war ebenfalls sehr gut, auch wenn und gerade weil da sehr viel Speck drin war, was ich so noch nicht kannte. Christian hatte in Georgien Chatschapuri (Teigschiffchen mit Käse und Ei), die scheinen ihm auch gemundet zu haben, und auffällig ist, dass in Georgien sehr viel mit Walnüssen und Granatäpfeln gekocht wird. Vielleicht ist das mal ein Argument, meine Mutter nach Georgien zu kriegen ... (Störche haben wir auch noch gesehen!)

Glücklicherweise gilt also, wie meistens: Es war toll!

Und in einem Monat geht es schon nach Panama und Ecuador - das wird hoffentlich auch toll, aber vorher gibt es bestimmt noch den einen oder anderen Blogeintrag an dieser Stelle.

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