Meine Länder

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Sonntag, 5. Februar 2023

Heimkehr ins Schneetreiben

Wenn ich gewusst hätte, dass es im Schwarzwald schneit, hätte ich meine Ma nicht nach Neustadt gejagt, um mich abzuholen, sondern hätte die Stunde Wartezeit bis zum Bus entweder in Freiburg oder in Neustadt vertrödelt. So aber dachte ich mir, dass ich eine Stunde früher zuhause wäre, und meine Ma war auch so liebenswürdig, mich trotzdem abzuholen - und tatsächlich war die Stunde, die ich früher daheim war, schon angenehm ...

Das Aufstehen heute Morgen war überraschend erträglich, und ich konnte meine Mutter, die ich gebeten hatte, mich sicherheitshalber aus dem Bett zu klingeln, schon eine Minute vor Wetterklingeln beruhigen - ich war wach.

Die Dusche bewirkte noch einmal Wunder, und um kurz vor 9 Uhr hatte ich ausgecheckt. Ich kaufte mir eine Umsteigefahrkarte (das war, glaube ich, das erste Mal in Budapest, sonst hatte ich da immer Zeitkarten ...) und stieg in den Metro-Ersatzbus ein. In Kőbánya-Kispest fuhr mir die Linie 200 zum Flughafen vor der Nase weg, aber ich hatte so dermaßen viel Puffer, dass mir das sogar fast recht.

Am Flughafen ging ich sofort in die Sicherheitskontrolle, und ich irgendwie erwische ich immer Menschen vor mir, die vermeintlich zum ersten Mal fliegen und immer ganz überrascht sind, wenn sie ihre Flüssigkeiten auspacken müssen ... Dieses Fiasko verzögerte mein Aufschlagen in der Lounge aber nur um wenige Minuten, und dort frühstückte ich erstmal.

Anders als der Fluggast mir gegenüber, der um 10 Uhr schon nach dem Sekt auf Wein umstieg (sowas würde ich ja nie machen, bei mir würde es dann Bier geben!), stärkte ich mich mit Cola, Schinkenbrötchen und Joghurt, und gegen 11.15 Uhr machte ich mich auf den beschwerlichen Weg zu meinem Wizz-Air-Gate.

Nach einer mittelprächtigen Wanderung kam ich dort gut an, durfte auch durchs Pre-Boarding und kam sogar mit an Bord. Der Flug wurde mit zwei Serienepisoden überbrückt, und in Basel reiste ich beim französischen Zoll ein (ich wollte ja heute definitiv in Frankreich gewesen sein).

Wenige Minuten später querte ich aber die flughafeninterne Zollgrenze und befand mich also staatsrechtlich noch immer in Frankfurt, zollrechtlich aber in der Schweiz. Mit dem Schweizer Bus ging es über die Zollfreistraße nach Basel SBB und von dort mit der Straßenbahn zum Badischen Bahnhof. (Der wird als "Bad. Bahnhof" beschildert, und ein englischsprachiger Vater meinte zu seinem Kind, sie führen nicht zum "Bad Bahnhof", sondern zum good Bahnhof. Gnihihi ...)

Am Badischen Bahnhof kaufte mir eine Rivella und ein paar Ovomaltine-Kekse und überquerte dann die Zollgrenze - ich war also staatsrechtlich jetzt immer noch in der Schweiz, aber zollrechtlich schon in Deutschland. Immer wieder herrlich, so etwas ...

Ich erwischte einen früheren als den angedachten Zug, der Zoll wollte nichts von mir, die schweizerisch-deutsche Grenze verpasste ich vor lauter Kabelsalat an meinen Gerätschaften, und in Freiburg kamen wir vorfristig an!

Dadurch erwischte ich eben auch den früheren Zug nach Neustadt, wurde auf der ganzen Fahrt nicht ein einziges Mal kontrolliert, und meine Mutter kam in dem Moment angefahren, als ich auf dem Bahnhofsvorplatz ankam. Ich ging nochmal duschen, damit jegliche Reste des nassen Sitzes vom Freitag von meinem Körper abgewaschen wurden, dann gab es lecker Abendessen und jetzt schaue ich gerade das Bayern-Spiel. Furchtbar!

Die nächsten Wochenende bin ich in Halle und Kaiserslautern/Wiesbaden, mal gucken, ob ich, jetzt, wo die Tage wieder länger werden, auch mal wieder wandern gehe, denn davon würde ich wahrscheinlich berichten ...

Fotos gibt's heute keine.

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