Der Flug war völlig in Ordnung, bis auf die Tatsache, dass die im Flieger die Temperatur wieder viiiiiiel zu heiß eingestellt hatten: Ich verstehe das immer noch nicht und wiederhole gerne mein Mantra, dass es einfacher ist, sich etwas anzuziehen, wenn einem kalt ist, als sich auszuziehen, wenn einem warm ist - naja, "einfacher" nicht unbedingt, aber ansehnlicher definitiv, jedenfalls bei meinem Adoniskörper. Das ist mir einfach unbegreiflich, wieso die Fluggesellschaften da auch noch Energie verschwenden ...
Nun denn, die Fahrt mit dem Rallyebus zum Terminal (der Fahrer fuhr wie eine gesengte Sau) war abenteuerlich, aber ich überlebte sie, durchschritt schnellstens den Gepäckausgabebereich und besorgte mir eine Tageskarte für den Bus. Der kam und fuhr bald nach meinem Eintreffen an der Haltestelle, ich erwischte in Kőbánya-Kispest den Metro-Ersatzbus, der praktischerweise direkt vor meinem Hotel hielt. Leider setzte ich mich - unwissenderweise - in einen Sitz, der nass war - aber das war - latürnich! - nur Wasser, denn es hatte geregnet. Alles andere wäre ja auch einfach zu ekelhaft.
Ich checkte kurz ein und marschierte dann - es war brutal windig - über die Elisabethbrücke zum Rudas-Bad. Ich hatte ja online schon die Karte gekauft (die kostet inzwischen auch über 30 Euro fürs Nachtbaden ...), sodass ich sofort mein Armband erhielt und wenige Minuten später die Umkleidekabinen betreten konnte.
Wieder machte ich mein Zirkeltraining vom 28-Grad-Becken über das 30-, 33-, 36- und 42-Grad-Becken bis ins heute Nacht 12 Grad kalte Tauchbecken, schlief ordnungsgemäß im 33er-Becken öfter ein (manchmal auch im 36er-Becken, das hatte ich sonst nie) und verließ sehr erholt (aber zu wenig getrunken habend) gegen 2.40 Uhr das Bad.
Der Nachtbus kam auch bald, und um kurz nach 3 Uhr war ich im Bett.
Heute Morgen duschte ich erst einmal und verließ dann das Hotel. Ich fuhr zum Batthyány tér, genoss den Blick aufs Parlament, fuhr weiter zum Széll Kálmán tér und stieg dort in die Linie 16 hoch zur Burg ein. Das Wetter wurde im Verlauf des Tages immer besser, aber ich verzog mich erst einmal ins Gettó Gulyás, meiner Budapester Stammkneipe.
Da war ich immer zufrieden gewesen, aber heute haben sie sich selbst übertroffen: Schon der hortobágyi palacsinta war ganz hervorragend, das Kalbspaprikasch mit speckumwickelten Bandnudeltalern war ebenfalls - wie immer - sehr lecker, und das somlói galuska zum Nachtisch war ebenfalls grandios. Dazu trank ich drei Bier und erlebte, wie ein (wohl) amerikanischer Kunde so ein bisschen ausrastete ... Der Chef hat es überlebt.
Danach fuhr ich kurz zum Széchenyi-Bad, überstand eine Fahrkartenkontrolle, lief zum Heldenplatz, fuhr mit der 105 zu meinem alten Büro, kaufte da Knabberzeug ein und fuhr zurück ins Hotel, wo ich ein, zwei Stunden Mittagspause machte.
Um 19 Uhr traf ich mich mit zwei Ex-Kollegen in einer Bierbeiz, wo wir aber keinen Platz fanden, woraufhin wir in eine andere Bierbeiz direkt gegenüber der Synagoge aufbrachen. Gespräche über Gott und die Welt und die Arbeit und Reisen und was weiß ich noch folgten, bis wir nach dem letzten Bier aufbrachen. Ich brauchte noch definitiv etwas zu essen, McDonald's war meine letzte Hoffnung, die wurde erfüllt, und jetzt geht es ins Bett, denn morgen geht es um 9 Uhr oder so zum Flughafen ...
Schön war's in Budapest, und natürlich komme ich wieder!
Immer wollen sie Fotos sehen - dann sollen sie Fotos kriegen:
Burg gestern Abend |
Parlament vom Donauufer aus |
Fischerbastei |
Panorama von Budapest |
Parlament von der Fischerbastei |
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