Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Im Sherry war kein Platz

..., weshalb wir in eine andere Kneipe ausweichen mussten.

Am Ende des Abends hatten wir Flüge nach Istanbul gebucht, am 31. Januar geht es spätnachmittags nach Istanbul, am 2. Februar abends zurück nach Frankfurt. "Wir", das sind drei Kollegen und ich, zwei Türkei-Neulinge und - mit mir - zwei Türkei-Erfahrene, und besonders schön finde ich, dass wir die Türkei-Neulinge, die vorher noch meinten, sie würden "nie" in die Türkei fahren, ganz schnell über den Haufen geredet hatten.

Das wird sooooooo schön. Oder, um von vor einigen Jahren zu zitieren:

Oh Istanbul, du schöne Stadt, du schöne Stadt am Meer,
ich mag dich so, manch einer sagt, ich liebte dich so sehr.
Oh Istanbul, du schöne Stadt, mein Herz, das jauchzt und singt,
weil ich mich freu', was der Besuch in dieser Stadt so bringt ...

Ich bin eben nach der Verabschiedung an der Wiesbadener Rheinstraße entlanggehüpft, so sehr freue ich mich, zumal es fast eineinhalb Jahre gewesen sein werden, seit ich das letzte Mal in Istanbul war. 2019 wird am Ende doch das erste Jahr seit 2013 bleiben, in dem ich nicht in Istanbul gelandet bin, aber dadurch, dass 2020 jetzt schon gebongt ist, kann ich das verschmerzen. Gerade so ...

In drei Monaten bin ich schon fast in einer meiner Lieblingsstädte, das wird sooooooooo toll ...

Dienstag, 29. Oktober 2019

Jetzt dann doch?

Am Sonntag saßen wir bei meiner Ersatzoma, und deren Tochter und ich suchten nach schönen einwöchigen Urlauben, nach Tadschikistan oder in die Mongolei oder nach Ecuador. So richtig glücklich wirkte sie nicht, was ich verstehe, denn wir hatten eigentlich Neuseeland vorgehabt.

Na gut, ich guckte nochmal für Ende April/Anfang Mai, ob man da zwei Wochen machen könnte, und siehe da, ich fand einen Flug nach Auckland mit Umsteigen in Peking. Zwei Wochen ist ein bisschen wenig, ich weiß, und zudem wollen wir noch ein paar Tage nach Samoa (Umsteigen in Fidschi würde mir ein weiteres Land bescheren ...), aber so einen allerersten Eindruck von Neuseeland würde man ja wohl gewinnen können ...

Im Moment ist der Plan, am Freitag Abend, dem 17. April von Frankfurt nach Peking zu fliegen, und dort am Morgen des 18. April anzukommen. Wir hätten in Peking einige Stunden Zeit, würden in den frühen Morgenstunden des 19. April weiter fliegen und am Abend des 19. April in Auckland ankommen.

Meine Idee ist, dann eine Nacht in Auckland zu schlafen und am Morgen des 20. April nach Christchurch auf die Südinsel zu fliegen. Dort würden wir ein Auto mieten und ein paar Tage auf der Südinsel herumfahren. Danach könnte man am 26. April oder so von Christchurch über Auckland und Nadi (Fidschi, mit einer Übernachtung) nach Apia in Samoa fliegen. Drei Tage oder so auf Samoa wären sicher schön, ehe wir am 30. April zurück nach Auckland fliegen könnten. Am 3. Mai würde es von Auckland wieder über Peking nach Frankfurt gehen, wo wir am Abend des 4. Mai ankämen.

Klingt irgendwie gut ... Wir gucken jetzt mal, ob wir das mit unseren Chefs geregelt kriegen, und dann könnte man bald mal buchen, so lange es noch den einigermaßen günstigen Air-China-Flug nach Auckland gibt ...

Entsprechend sind nun also Neuseeland, Fidschi und Samoa auf der Karte oben orange. Es wird, 2020 ...

Freitag, 25. Oktober 2019

Endlich gebucht

"Jetzt fliegt der Trottel wirklich nach Saudi-Arabien", wird so mancher denken, aber halt, erstmal musste ich ja, nachdem Air China den Flug von Rangun über Chengdu nach Frankfurt storniert hatte und ich daraufhin die ganze Air-China-Chose abgeblasen hatte, einen Flug nach Bangkok und ab Rangun kriegen.

Am Dienstag war dann die neue Kreditkartenabrechnung offen, sodass ich noch am Abend den Flug mit Thai Airways buchte. So fliege ich jetzt am 20. Mai abends um 20.40 Uhr in Frankfurt ab und lande - nach einem Non-Stop-Flug! - um 12.30 Uhr am 21. Mai in Bangkok.

Die drei Kollegen, mit denen ich fliege, fliegen schon mittags, aber ich wollte mir für den Tag keinen Urlaub nehmen, weniger, weil ich Urlaubstage sparen muss (das ist ein Grund, aber ein kleinerer), sondern vielmehr, weil wir da in den Tagen noch einen Haufen Arbeit haben und ich zumindest ein bisschen Puffer haben möchte.

Die anderen kommen morgens um halb sieben oder so an, da sehen wir uns ja dann ein paar Stunden später, das wird schon passen.

Sowohl der Inlandsflug in Thailand von Bangkok nach Chiang Mai als auch der Flug von Chiang Mai nach Rangun in Myanmar bleibt unverändert, und am 30. Mai fliegen wir alle vier (entgegen der ursprünglichen Beteuerungen gegenüber unserem Chef ...) in den gleichen Maschinen von Rangun nach Bangkok (Abflug 19.45 Uhr; Landung 21.40 Uhr) und von Bangkok nach Frankfurt (Abflug 23.45 Uhr, Ankunft 6.15 Uhr am 31. Mai). Wird schon schiefgehen (operatives Risiko und so ...).

Jetzt ist das also auch gebongt, juchhe ...

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Mit Saudi-Arabien warte ich noch, bis a) mich der Hafer sticht (buchen), b) die Kreditkartenabrechnung Oktober/November durch ist (buchen), c) der Preis durch die Decke geht (abblasen) oder d) meine Chefin mir doch noch den Urlaub streicht (abblasen). Keine Ahnung, welche Lösung am wahrscheinlichsten ist, aber es überrascht keinen Menschen, dass Saudi-Arabien auf meiner Liste vorne steht.

Ich habe heute mit einem niederländischen Kollegen in Kanada gechattet, und der sagte mir, dass es ihm klar gewesen sei, als er von der Einführung von Touristenvisa in Saudi-Arabien gehört habe, dass ich bald mal dorthin unterwegs sei. Ruf wie ein Donnerhall halt, Ruf wie ein Donnerhall ...

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Es sieht ja so aus, als ob wir im November und womöglich ja sogar im Dezember innerhalb der EU bleiben, wenn wir nach Manchester (mit Freunden) bzw. London (mit meiner Mutter) fliegen. Ändern dürfte sich aber an den Einreiseprozeduren nichts, egal, ob es doch noch einen No Deal, einen Deal oder eben eine Flextension gibt, denn frühestens 2020 wollten die Briten selbst im Falle eines No Deal da mal anfangen, etwas zu ändern.

In drei Wochen um die Zeit bin ich schon auf dem Weg zum Flughafen, um nach Manchester zu fliegen. Auch schön ..

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Die 207 im Namen dieses Blogs wackelt gerade ein bisschen, denn in den nächsten Wochen und Monaten stehen einige Unabhängigkeitsreferenden an. Bougainville, eine Insel in der Südsee, könnte sich bis Ende des Jahres für die Loslösung von Papua-Neuguinea aussprechen, im März soll es ein Unabhängigkeitsreferendum in Chuuk, einem der vier Staaten der Föderierten Staaten von Mikronesien, geben (sind die da in der Südsee im Unabhängigkeitsrausch, oder wie?). Wenig überraschend steht in Neukaledonien (auch Südsee!) das zweite von drei möglichen Referenden zur Loslösung von Frankreich im Raum, den Schotten ist - aus britischer Sicht - auch nicht ganz zu trauen, und was mit den Kurden im Nahen Osten passiert, weiß auch keiner ... Zudem könnte es passieren, dass irgendwann jemand auf die Idee kommt, die Volksrepubliken Luhansk und Donetsk in der Ostukraine als stabilisierte De-facto-Regime anzusehen und das in der Wikipedia zu ändern, woraufhin ich auch ins Überlegen käme ...

Sei es, wie es sei, es würde mich nicht wundern, wenn in zwei Jahren aus der 207 eine 210 oder so geworden wäre.

Mittwoch, 16. Oktober 2019

Orangene Gestalt

... nimmt mein Silvester-Trip nach Saudi-Arabien an, und in ebendieser Farbe ist Saudi-Arabien jetzt in der Karte oben markiert.

Jetzt müssen nur noch meine Chefs mitspielen und mir den 30. Dezember frei geben, danach warte ich noch den nächsten Abrechnungszeitraum meiner Kreditkarte ab und sodann dürfte ich den Flug nach Saudi-Arabien buchen.

Die Weltkulturerbestätte von Madain Saleh ist anscheinend noch geschlossen, um der Forschung ein bisschen Raum zu geben, aber es wäre ohnehin ein Stückchen von Dschidda dorthin gewesen.

Im Moment sähe es so aus, dass ich am 28. Dezember mittags von Frankfurt über Istanbul nach Dschidda fliegen und am 29. Dezember früh morgens dort ankommen würde. Zurück ginge es am 1. Januar von Dschidda über Amman nach Frankfurt.

Ich hätte also drei volle Tage in Dschidda, den 29., den 30. und den 31. Dezember. An einem Tag würde ich mir sicherlich die Altstadt von Dschidda angucken, ihres Zeichens ebenfalls Weltkulturerbe. An einem weiteren Tag könnte man zum Schnorcheln gehen, denn im Roten Meer soll das - ohne Touristen - auch ganz toll sein, und den dritten Tag würde ich in Richtung Mekka fahren, daran auf der "Christen-Umfahrung", dem "Christian bypass", vorbei (nach Mekka rein darf man als Nicht-Muslim nicht ...) und nach Taif. In den Bergen dort soll es auch ganz hübsch sein.

Ja, fahren würde ich, denn in Dschidda kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln wohl nicht weit, Mietautos sind nicht unbezahlbar und Sprit wohl extrem günstig, sodass ich wohl ein Auto mieten würde.

Ein Hotel habe ich auch schon im Auge, also sind Visa, Flüge, Hotel und Auto im Blick - es ist höchste Zeit, Saudi-Arabien orange zu machen, und ich hoffe, dass es nur kurz orange ist und bald hellgrün wird, denn in Asien war ich dieses Jahr noch nicht. Erstmals seit etlichen Jahren käme ich also in einem Kalenderjahr nicht nach Asien, und das kann ja nicht angehen.

Wir werden sehen ...

Sonntag, 6. Oktober 2019

"Ich fahre bis zur Bratwurst"

..., verkündete ich großmäulig, als ich meine zweite Schicht übernahm, denn ich war zuversichtlich, dass wir bis 13 Uhr unsere Thüringer Bratwurst in Händen halten ...

Meine Ma weckte mich um kurz vor sechs Uhr, ich duschte schnurstracks und gegen 6.40 Uhr ging es los. Wir fuhren über die südliche Straße aus Swinemünde in Richtung Deutschland, wurden aber gleich per Umleitung in Richtung Ahlbeck geschickt und landeten nach zwanzig Minuten Fahrt gerade einmal zwei Kilometer von der Grenze entfernt. Das hätte wir einfacher haben können ...

Nun denn, heute Morgen war deutlich weniger Verkehr als am Donnerstag, die Brückenöffnung kam uns auch nicht in die Quere und gegen 7.30 Uhr hatten wir die Sonneninsel Usedom verlassen - das Wetter wurde besser.

Es ging wieder vorbei an der wunderschönen Landschaft, durch den Nebel, der über dem flachen Wasser stand, aus dem Baumstümpfe formschön herausragten.

Über Anklam ging es in Pasewalk auf die Autobahn, und als wir die erreicht hatten, war Schichtwechsel angesagt - meine Ma fuhr uns um Berlin herum, ehe ich auf der A9 dann wieder das Steuer übernahm und bis zur Bratwurst fahren wollte.

Wir hatten uns einen angeblich angesagten Imbiss kurz hinter Jena ausgesucht, und das "angeblich" kann man getrost streichen - da war Monsterandrang. Meine Ma stellte sich schon einmal in die Reihe, während ich das Auto abstellte. Danach beorderte sie mich zu ihr, um mir mitzuteilen, dass es wohl auch einen Drive-Through gebe. Ich untersuchte dies und konnte es bestätigen, was ich meiner Ma mit einem knappen Kopfnicken signalisierte.

Ich lief hinter der Schlange herum, als ich sah, dass meine Ma die Schlange verlassen hatte - das war nun nicht Sinn der Sache gewesen, weil die Autoschlage auch nicht gerade kurz war. Argh ... Eine kurze Schlägerei zwischen Mutter und Sohn folgte, danach schleppten wir uns beide gegenseitig zum Auto und fuhren weiter, denn nochmal Anstehen war nicht ...

Wenigstens fand ich einen ähnlich gut bewerteten Stand bei den Drei Gleichen, und den steuerte schon meine Mutter an. Da war auch Schlange, aber erträglich, und vor allem war die Bratwurst lecker - sehr, sehr lecker ...

Ich verspeise meine zweite Bratwurst im Auto, und den Rest der Strecke fuhr meine Mutter, weil ich sie um das Kirchheimer Dreieck und um Frankfurt um Staus herumnavigieren sollte. Am Ende der Tour regnete es ab Frankfurt, und jetzt sind wir eben gut in Wiesbaden angekommen.

Jetzt bleibe ich erstmal ein paar Wochen am Stück in Deutschland, ehe es im November nach Manchester geht.

Meine Chefin hat mir gestern eröffnet, dass möglicherweise einer der drei Tage zwischen den Jahren als Urlaubstag genommen werden könnte ... Wenn ich den 30. Dezember freikriege, könnte man am 28. Dezember irgendwohin fahren/fliegen/wie auch immer und am 1. Januar zurück, das wären fünf Tage, da könnte man direkt mal wegen Saudi-Arabien oder so überlegen.

Usedom war toll, der Strand ist traumhaft schön, meine Ma und ich haben es genossen, am Strand zu sitzen, uns vom Wind durchpusten zu lassen, ja, am Strand die Grenze zu überqueren, lecker Fisch zu essen in Swinemünde, in Kamminke, in Peenemünde, doch, das war richtig schee, aber jetzt freue ich mich mal wieder auf ein ordentliches Stück Fleisch ...

Samstag, 5. Oktober 2019

Souvenir? V2-Rakete!

Das Souvenir-Angebot heute in Peenemünde wird eine etwas missverständliche Formulierung gewesen sein, lustig fand ich es trotzdem ...

Meine Ma schmiss mich heute um kurz nach neun aus dem Bett, und gehe wir aus dem Haus gingen, war es kurz vor elf. Wir entschieden uns, ob der wenig positiven Wettervorhersage mal ein bisschen über Usedom zu gondeln, und dafür bot sich die UBB, die Usedomer Bäderbahn, an. Wir liefen die gute Viertelstunde zum Bahnhof Swinemünde-.Zentrum, konnten am Bahnhof keine Fahrkarte kaufen, aber keine Panik, die gab es im Zug.

Für 24 Euro kauften wir uns die Usedom-Tageskarte für zwei Personen, und ab ging es: Nach wenigen Minuten Fahrt überquerten wir die polnisch-deutsche Grenze, in Ahlbeck und erst recht in Heringsdorf wurde der Zug richtig voll, eine Erfurter Mutter-Sohn-Kombo erzählte mich uns, und wir fuhren über die Brücke nach Wolgast und bis zur Endstation in Züssow, schon weit auf dem Festland.

Wir blieben im Zug sitzen (es regnete in Strömen) und fuhren nach Zinnowitz zurück. Dort stiegen wir um in die Stichstrecke nach Peenemünde,wo wir gegen 14.30 Uhr ankamen. Wir hatten jetzt richtig Hunger, liefen also die Viertelstunde in die Stadt und aßen an einer vielgelobten Fischkneipe drei Fischbrötchen, nachdem sie die 14er-Gruppe, die kurz vor uns bestellt hatte, abgefrühstückt hatte ... Es wurden also ein Makrelen-, ein Aal- und ein Heilbuttbrötchen verspeist, da an der Hafenpromenade, als uns die Hafenbar an der gegenüberliegenden Seite des Hafens auffiel. Google Maps meldete, dass die noch höher bewertet sei, und da wir gerade sowieso den nächsten Zug verpasst hatten, liefen wir - bei durchaus Wind - einmal um das Hafenbecken herum.

Wir gingen in das Schiff hinein (ganz schön warm dort), tranken einen Sanddornschnaps und ein bisschen Hefekaltschale, aßen eine Soljanka und noch ein Matjesbrötchen. Sehr lecker, bei beiden Buden, Peenemünde hat mir gefallen ...

Die Bahn um 17.32 Uhr erwischten wir, mussten wir in Zinnowitz umsteigen, der Zug nach Swinemünde kam bald, wir schliefen fast im Zug ein, kamen aber gut an. Meine Ma wollte ein Taxi nehmen, ich überredete sie zum Gegenteil, und zur Belohnung kamen wir dann doch noch in einen üblen Regenguss. Na super ...

Jetzt sind wir früh daheim, gehen nicht mehr in unsere Stammkneipe, sondern schlafen ein bisschen früher, damit wir morgen zeitig aufbrechen können.

Mal sehen, wann es morgen losgeht, mal sehen, wann wir morgen da sind ...

Die Erfurterin heute meinte, sie wäre das fünfte Mal dieses Jahr (!) auf Usedom gewesen, so oft muss es sicher nicht sein, aber einmal in fünf Jahren könnte man das machen, auch wenn der Verkehr furchtbar ist bei der Anreise ...

Fotos gibt's heute irgendwie keine ...

Freitag, 4. Oktober 2019

"Kurabgabepflichtig"

... ist das neue "Willkommen in Deutschland". Na, vielen Dank auch ...

Was für ein schöner, entspannter, essensreicher Tag ... Toll!

Meine Ma warf mich um kurz vor 9 Uhr (!!!!!!!!!!!!!!!!!!) aus dem Bett. Ich ging duschen, zog mich an und wir gingen erst einmal an den Strand. Wir liefen ca. zwei Kilometer in Richtung Westen, ehe wir - es waren sooooo viele Menschen unterwegs, unglaublich - kurz vor dem Schild "Hundestrand - ab hier Kurabgabepflicht!!!!!" (okay, so viele Ausrufezeichen waren es in Wirklichkeit nicht ...) den Strand verließen und den Grenzweg betraten.

Ich hielt mich immer schön auf polnischer Seite, sonst hätte ja noch ein deutscher Kontrolleur kommen können und mir die Kurtaxe (!!!!!!!) abnehmen können, meine Ma machte Fotos von ihrem Sohn und den beiden Grenzpfosten, und dann ging es kurz zum Radweg.

Dort machten wir Fotos (und furchtbare Selfies) auf der Grenze, und als ich kurz nach Deutschland rüberging (und sofort zurücksprintete, Kurtaxe und so ...), dachte ein deutsches Paar, ich wolle panisch aus ihrem Selfie sprinten. Wollte ich nicht, aber das verstanden sie wahrscheinlich nicht und dachten: "Was für ein Idiot ..." Joa ...

Wir liefen auf der polnischen Strandpromenade zurück, gingen an "unseren" Strand (in Polen wir keine Kurtaxe abgepresst), tranken einen Kakao und liefen danach zu unserem Auto.

Wir fuhren durch Swinemünde und über die Grenze, bogen links ab, fuhren durch die vorpommersche Pampa, die dem Schwarzwald nicht unähnlich sah, und kamen in Kamminke an der Mole raus. In der dortigen Fischräucherei, einer Empfehlung eines Ex-Kollegen, bestellten wir gebratenenen Hering (meine Ma) und Scholle mit Krabben (ich), dazu alkoholfreie Weizen, und setzten uns - im strahlenden Sonnenschein, ich habe einen leichten Sonnenbrand davongetragen - auf die Mole mit Blick auf das Stettiner Haff. Meine Mutter suchte mich mal wieder und fand mich erst im zweiten Anlauf, so langsam glaube ich, sie will mich mal verlieren ... (Aber solange ich den Autoschlüssel habe, wird sie sich das gut überlegen.)

Das Essen kam, es waren zwei Monsterportionen, die wir aber schafften, wir spülten sie mit einem zweiten alkoholfreien Weizen herunter und fuhren dann wieder zurück nach Polen.

Wir stellten das Auto ab, gingen an den Strand, ein Bierchen trinken (bei wurde es danach noch ein Kuchen), und dann machten wir ein bisschen Siesta im Apartment - seeeehr schön.

Gegen 18 Uhr gingen wir raus, fielen in der gleichen Kneipe wie gestern ein, meine Ma war noch satt und aß nur ein paar Bruschetta mit Räucherlachs, ich war verfressen, aß die Kartoffelpuffer mit Räucherlachs und versuchte mich am Seehecht, den ich aber nicht schaffte.

Der Ober und zwei Damen aus Frankfurt an der Oder am Nebentisch brachten uns gemeinschaftlich dazu, noch ein paar Schnäpschen zu trinken (Żubrówka als Wodka, Żubrówka als Kräuterschnaps, danach noch Kirschlikör), ein Gin Tonic wurde zwischenzeitlich auch noch vernichtet, es war ein toller, lustiger Abend auch mit den beiden Damen, und geht ist es halb zwölf, und ich komme endlich ins Bett.

Morgen wird wieder ausgeschlafen, und dann gucken wir mal, ob wir mit der Bäderbahn fahren ...

Ostseestrand

Quasi auf dem Grenzstein

Kamminke

Strandpromenade in Swinemünde

Achso: Hier in dem Wald in Strandnähe wächst wilder Hopfen - es gefällt mir hier ... Zufall?

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Fischeten

... hat heute für viele Lacher im Auto gesorgt. Eine Kneipe auf Usedom, noch auf deutscher Seite, bot - ich lüge jetzt, aber für den Effekt ist es wurscht - "Bier, Sonne und Fischeten" an. Wir fragten uns im Auto, was diese Fi-scheten sein könnten, ehe ich meiner Ma meine Vermutung erläuterte, dass das möglicherweise Plattdeutsch für "Fisch essen" sein könnte. Meine Ma, die mit ihrer Großmutter noch gelegentlich Plattdeutsch sprach, fiel aus allen Wolken, dass ihr nun weit jenseits des Plattdeutschäquators aufgewachsener Sohn auf einmal besser Platt versteht als sie ... Liegt bestimmt - mal wieder - an der Norddeutschen, mit der ich ständig Abende im Sherry verbringe. Inzwischen weiß ich ja sogar, was ein Pulloverschwein ist, ohjemine ...

Gestern im Irish Pub wollte ich meiner Ma ein Kirschbier bestellen, ahnte aber schon Böses. Auf mein "ein Kriek bitte, wenn ihr das noch habt" antwortete die Bedienung "Kriek haben wir schon ewig nicht mehr". Vielen Dank auch, ich fühlte mich alt, denn in meinen guten, alten Studentenzeiten gab es selbstverständlich Kriek im Irish Pub. O tempora, o mores ...

Meine Mutter kommandierte, den Wecker auf sechs Uhr zu stellen, der Sohn meldete gehorsamst, und um 6 Uhr krieg das doofe Ding los. Meine Ma schmiss mich aber dankenswerterweise erst gegen zwanzig vor sieben aus dem Bett, und gegen halb acht hatte ich das Auto aus dem Parkhaus geholt und wir waren unterwegs.

Es ging über die A4, die A9, den Berliner Ring und die Landstraße um Eberswalde (um einen Stau auf der A11 zu umfahren, wunderschöne Alleen, richtig, richtig toll), am Ende noch - nach Eberswalde - auf die A11, auf die A20, die B109, die B110 und plötzlich, kurz vor Usedom, standen wir doch im Stau. Das lag aber daran, dass die Brücke rüber nach Usedom um 12.45 Uhr geöffnet wurde, sodass die Straße also gesperrt war. Gegen 13.20 Uhr ging es dann weiter.

Wir waren in unserem jugendlichen Leichtsinn davon ausgegangen, dass auf Usedom Nebensaison ist. Ist es wahrscheinlich auch, nur heißt das alles andere, als dass tote Hose hier ist. Vielmehr bauen die die Hauptstraße um, und auf der Umleitungsstrecke war ein Unfall, sodass wir für die letzten 30 Kilometer eineinhalb Stunden brauchten. Zu allem Überfluss fuhr so ein Trottel vor uns dann auch noch extra langsam, meine Ma sorgte sich, dass ich den Typen vor Wut von der Straße befördere (tat ich selbstverständlich nicht), aber auch, als wir in Polen ankamen, wurde es nicht besser, denn die Polen bauen gerade die Hauptstraße aus, sodass wir in Swinemünde über einen mittleren Feldweg und Wohngebiete umgeleitet wurden.

Unser Apartmenthaus fanden wir trotzdem, parkten nach einigem Hin und Her (hoffentlich) richtig, luden unser Zeug aus, fanden Zutritt zu Haus und Wohnung über zwei Tastenfelder und freuten uns dann über unser sehr schönes Apartment, das alles hat, was man so braucht ...

Wir hielten uns aber nicht lange im Apartment auf, holten unsere Anoraks aus dem Hotel (dringend nötig, es ist ganz schön kühl hier oben) und liefen in Richtung Strand und Promenade.

Wir guckten uns die eine oder andere von mir vorausgewählte Gaststätte an, gingen erstmal an den Strand - Wellen, viele Menschen, viel Sand, eine Strandkneipe -, kehrten folgerichtig in die Strandkneipe ein, tranken dort erstmal ein Bier, bevor wir sanft ("Schluss") rausgeworfen wurden, gingen zurück, erkundeten die Strandpromenade und kamen schließlich, nach einigem Überlegen, in einer schönen Kneipe an mit einem Ober, der bei der ersten Begegnung noch ein bisschen schräg drauf war ...

Es erscheint kaum nötig zu sagen, aber das war ein wunderbarer Abend (nur Deutsche um uns herum, und der Ober sprach ganz vernünftiges Deutsch) mit Lachs-Bruschetta und Lachs-Kartoffelpuffer als Vorspeise und Dorsch bzw. Zander als Hauptspeise, dazu gab's Bier und danach Gin Tonic. Wir haben es uns richtig gutgehen lassen, weniger Geld bezahlt als es in Deutschland der Fall gewesen wäre und sind jetzt doch relativ früh im Apartment, weil wir letzte Nacht nicht so lange und nicht so gut geschlafen haben.

Wir sind sehr froh, dass wir noch einen Zwischenstopp in Jena gemacht haben, weil wir dadurch heute relativ früh hier waren. Heute haben wir die Strandgrenze noch nicht überquert, das machen wir morgen oder übermorgen.

Schön ist es hier, und wir freuen uns auf das Erkunden der polnischen und der deutschen Seite der Insel Usedom in den nächsten Tagen.

Allee, Allee, Allee, Allee, Aaaaalleee, eine Straße, viele Bäume (in Brandenburg)

Beach as beach can (in Swinemünde)

Darfste keinem erzählen

..., dass meine Ma und ich jetzt in Jena gelandet sind und keinem meiner Freunde irgendetwas davon erzählt haben. Sorry, aber das war jetzt so spontan, dass wir einfach nur im Stilbruch essen waren und dann im Irish Pub noch einen Absacker getrunken haben.

Meine Ma und ich waren hin- und hergerisssen, ob wir vielleicht, wenn ich einigermaßen früh aus dem Büro rauskomme, schon heute Abend ein paar Stunden fahren oder ob wir das Geld sparen und dafür morgen dann die ganze Strecke fahren.

Am Ende habe ich um 16 Uhr Schluss gemacht, und um kurz vor 17 Uhr waren wir unterwegs. Es waren ein paar andere Leute auf die Idee gekommen, über das lange Wochenende zu verreisen, sodass unterwegs öfter mal ein bisschen Stau war, aber wir entschieden uns dann, Jena anzupeilen.

Wir kamen um 20.30 Uhr in meiner alten Studentenheimat an, fuhren ins Parkhaus unter dem Ernst-Abbe-Platz, buchten ein Zimmer im Steigenberger (wenn schon, denn schon ...), gingen ins Stilbruch, aßen dort lecker Würzfleisch, Putensteak und Birnenpfanne, taten uns noch ein Kirschbier bzw. ein Guinness im Irish Pub am Ende der Wagnergasse rein und checkten dann im Hotel ein.

Morgen geht es einigermaßen früh weiter, damit wir noch gut bei Tag in Swinemünde ankommen. Dann wird auch ein bisschen mehr berichtet. Jetzt geht's erstmal in die Heia, keine Ahnung, wann meine Ma mich aus dem Bett kommandiert.

Gute Nacht!